Wüste oder Paradies: Holzer'sche Permakultur jetzt! Von der Renaturierung bedrohter Landschaften über Aqua-Kultur und Biotop-Aufbau bis zum Urban Gardening
Ich hatte mich schon längere Zeit gefragt, wie Holzer das mit der Abdichtung seiner Teiche macht. Auch von Schauberger ist ja die Forderung bekannt, dass Wasser in den Boden gehört und nicht in Zisternen. Aber man braucht doch gerade in trockenen Gebieten Wasser zum bewässern? Das Buch von Holzer hat bei mir in der Hinsicht wirklich einen Knoten gelöst.
Das Stichwort ist 'Retentionsbecken' (Wasserrückhaltebecken). Mit vergleichsweise geringem Aufwand werden in einem Gebiet viele kleine dieser Retentionsbecken angelegt. Dafür nutzt man die natürlichen Mulden und Täler in denen Wasser abfließt und sich sammelt. Am Auslass des Tales wird ein Graben bis zur ersten wassersperrenden Schicht angelegt und dieser Graben mit Material aus derselben Schicht aufgefüllt. Das Material zum Auffüllen erhält man indem man im Bereich der späteren Wasserfläche nach unten gräbt. Dadurch erzeugt man gleichzeitig einen tieferen Bereich. In der nächsten Regensaison füllt sich das Becken mit Wasser. Da der Boden des Beckens nicht versiegelt ist, kann das Wasser langsam in die umgebende Landschaft versickern wodurch mittelfristig ein gesunder Wasserhaushalt entsteht.
In Spanien hat Holzer mit dieser Methode in einem Gebiet mit sandigem Boden innerhalb der ersten Regensaison Retentionsbecken mit Wasser gefüllt. Gleichzeitig anwesende Experten meinten das Becken würde sich nie füllen können.
In Portugal gibt es eine Modellsiedlung (Tamera) wo mehrere dieser Becken bereits mit Erfolg angelegt wurden. Ich zitiere mal aus einem Vortrag von Bernd Walter Müller, der offenbar in Tamera wohnt:
Das mit der neuen Quelle erinnert doch irgendwie an 'den Mann der Bäume pflanzte'. In dem Buch werden keine detailiierten Pläne ausgebreitet aber das Prinzip wird verständlich erklärt. Ich würde mir jetzt zutrauen mit ein paar guten Leuten solche Retentionsräume einzurichten.Bernd Walter Müller hat geschrieben:Heute, nach nur vier Jahren seit Baubeginn, ist es, als hätte es nie etwas anderes an dieser Stelle gegeben als einen Wasserraum. Viele Menschen, die zum ersten Mal Tamera besuchen, wollen zunächst nicht glauben, dass es sich nicht um einen natürlichen See handelt. Auf den Uferterrassen haben wir „essbare Landschaften“ angelegt und einige tausend Obstbäume und Sträucher gepflanzt. Wilde Tiere wie der Fischotter siedelten sich an. Und die Vögel kamen zurück: Mittlerweile haben wir 93 verschiedene Vogelarten in Tamera, einige davon sind seltene Arten, die nur in wasserreichen Gebieten vorkommen. Bereits im ersten Jahr hat sich eine neue Sickerwasserquelle auf unserem Gelände gebildet, die seitdem das ganze Jahr über konstant läuft.