Mikroorganismen ... können auch "nur" das Prinzip rein und raus
Ja, und Boden ist ja da, und dieser ist größtenteils mineralisch, manchmal bis an die 100 Prozent heran, es gelingt ja, Humus, Organik usw. zu beseitigen.
Ja, und aus Mineralen können Mikroorganismen Nährstoffe und Spurenelemente herauslösen, Stichwort Lithobionten. Die machen vorhandenes auch verfügbar. Der Boden ist tief genug, dass man da einige Jahre hinkommt. Da können auch Reserven an vorangegangenen Über-/Vorratsdüngungen re-erschlossen werden.
Und: Nein! Mikroorganismen können mehr. Sie selber bestehen aus Eiweißen, Kohlenhydraten, Fetten, eingebauten lebenswichtigen Spurenelementen, Wasser, also aus gebundenen Nährstoffen. MO versickern nicht und verdunsten nicht. Bodenleben ist also ein Speicher, der Nährstoffe für Nachfolgenutzer fixiert.
ist aber nicht die Regel
Unbestritten. Die derzeitige gute fachliche Praxis setzt andere Schwerpunkte. Die Agrochemie will ja auch leben.
Allerdings erkennen (einige) Landwirte zum einen, dass ein Weiterso wie bisher nicht funktioniert.
Zum anderen gelingt es (einigen) Landwirten, gleiche Ernten mit weniger Düngereinsatz und weniger Pestiziden (Pflanzenschutz) zu erreichen. Ansätze dazu liefert eben die aufbauende Landwirtschaft, die mehr beinhaltet als nur Weglassen.
Achja, vielleicht müssig zu sagen aber Boden ist nicht gleich Boden
Sehr richtig. Abgesehen von Bodenphysik und -chemie ist er das, was man mit ihm macht.
Am 10. August des vergangenen Jahres hatten wir nach wochenlanger Trockenheit Starkregen, 53 Liter auf den Quadratmeter in 45 Minuten. Mein Garten hat das inklusive etwas weiterem zufließenden Wasser geschluckt, keine stehenden Pfützen. Luftlinie 2 Kilometer von hier hat es ein Hochwasserereignis in die RTL-Nachrichten geschafft. Das Wasser stammte von benachbarten Äckern, also physikalisch und chemisch einem sehr gleichwertigen Boden.
Folgetag: Gleiche Uhrzeit, gleiche Dauer, 42 Liter auf den qm, gleiche Verhältnisse.
gesagt, dass die Regenmenge über die Jahre schon stark abgenommen hat
Es gibt Untersuchungen, die besagen, dass hier im Binnenland nur die Hälfte des Regens direkt von den Meeren kommt. Die andere Hälfte ist Verdunstungswasser, also aus Gebieten die zwischen Meer und Binnenland liegen. Mit Oberflächenversiegelung in Siedlungsgebieten und kahlen Ackerflächen sinkt eine Verdunstung, weil Wasser weniger aufgenommen und somit weniger verdunsten kann. Dafür füllt sich öfter mal ein Keller, und sehr viel mehr, auch wertvoller Boden inklusive Nährstoffe, wird einfach abgespült.
Weniger Möglichkeit der Verdunstung heißt dann zusätzlich heißere Oberflächen und mehr Wärmeabstrahlung. Auch ein Beitrag zur Klimaerwärmung.