Bei meinen bisherigen Recherchen habe ich nur Quellen gefunden, wo Ernährungs- und Düngeexperten dozieren über N, P, K, Ca, Mg, ...Da typische Biomasse eine mittlere Zusammensetzung der Kernelemente von
C106H180O45N16P1
aufweist, müssen diese auch im entsprechenden Mengenverhältnis verfügbar sein.
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Jede Pflanze benötigt die Nährstoffelemente in einem bestimmten Mengenverhältnis, wie oben anhand der typischen Zusammensetzung der Biomasse gezeigt wurde. Das Minimumgesetz von Carl Sprengel, 1828 veröffentlicht, 1855 von Justus von Liebig popularisiert,[2] besagt: Dasjenige Element, das im Vergleich mit dem benötigten Mengenverhältnis in der minimalen Menge verfügbar ist, bestimmt über das maximal mögliche Wachstum der Pflanze.[3] Es kann kein Nährelement durch ein anderes ersetzt werden. Daher gleicht der Überschuss eines Elements nicht die Unterversorgung mit einem anderen Nährelement aus.
Als bekanntes Vergleichsbild wird oft ein offenes Fass aus unterschiedlich langen Dauben dargestellt (Minimum-Tonne), das mit Wasser gefüllt wird. Die Dauben repräsentieren dabei die vorhandenen Mengen je eines Nährstoffes. Das Fass kann nur bis zum Niveau der kürzesten Daube mit Wasser gefüllt werden.
Der zahlenmäßig größte Bedarf wird schlicht außerhalb einer Betrachtung gelassen, das Minimumgesetz wird zwar gerne zitiert, in der üblichen Betrachtung aber ad absurdum geführt.
Ich unterstelle jetzt realitätsnah, dass mein Gartenboden reichlich P, K, Ca, Mg, ... enthält. Das zeigen Erfahrungen von vielen Hausgärten, aber auch eine erfolgte Bodenanalyse bei mir selber. Um den Stickstoffbedarf kümmere ich mich auch, im Wissen, dass Stickstoffgehalte und -bereitstellung im Boden etwas dynamischer sind. Der pH-Wert liegt im gewünschten Bereich, und in ein paar Wochen stimmen dann auch Licht und Temperaturen, um für ein gutes Pflanzenwachstum und später für eine befriedigende Ernte zu sorgen.
Wenn ich jetzt eine Ertragssteigerung anstrebe, und wer würde das nicht, sind folglich mein Limit die ersten Positionen der typischen Biomasse. Wasserstoff und Sauerstoff bekommt man über Wasser noch einigermaßen in den Griff, notfalls über explizites Bewässern. Problem bleibt der bereitzustellende Kohlenstoff - womit ich zum Thementitel und zu meiner Frage komme.
Der Kohlenstoff kommt nach allen Beschreibungen aus dem Kohlendioxid der Luft. Das war es.
Wir haben Klimaveränderungen bis zur möglichen Katastrophe vor Augen, Kohlendioxid spielt da eine bedeutsame Rolle. Weshalb und aus welchen Gründen, das soll hier unberücksichtigt bleiben. Fakt ist aber, der Anteil von Kohlendioxid an der Luft beträgt 0,04 Prozent. Für die Pflanze selber ist das nicht viel. Sie muss heftig atmen, z.B. über die Spaltöffnungen in den Blättern, um Biomasse bilden zu können, und das reichlich, intensiv, lange.
Sie muss vor allem atmen und Kohlendioxid aufnehmen, wenn der Bedarf über eine rollierende Photosynthese besonders hoch ist, also tagsüber bei vollem Licht und den jeweils höchsten Temperaturen. Das kann vermutlich nicht einfach hochgedreht werden, zumal mit dem Atmen gleichlaufend eine erhöhte Wasserverdunstung einhergeht, was ein vorhandenes Problem mit einer Wasserversorgung verschärfen wird. Vergrößerter Hunger und mehr Umsatz wird also mit zunehmendem Durst belohnt.
Wenn ich jetzt also an einen ganz normalen Freilandanbau denke: Wie kann ich eine bessere Bereitstellung des Nährstoffs #1 Kohlenstoff vornehmen? Welche Erfahrungen und praktikablen Tipps dazu haben Praktiker, Experten, Wissenschaftler?
Dies unter dem Aspekt der Beibehaltung des Anbaus von üblichen Gemüsepflanzen, eine Umorientierung auf C4-Pflanzen ist da weniger gefragt, auch nicht das Verlegen von Schlauchleitungen zur Extrabegasung.
Wer hat ultimative Lösungen im Köcher? Diese könnten ja auch allgemein interessierend sein.