Ein Steingartenverbot, so sehr ich es theoretisch begrüssen würde, ist keine Lösung. Überhaupt scheinen mir stumpfe Verbote selten eine Lösung zu sein... je älter ich werde, desto mehr fällt es mir auf.
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emil17 hat geschrieben: Wenn man einen Lebensraum "fett" macht, dann produziert er zwar viel Biomasse pro Fläche und Zeit, aber die Anzahl Arten, die wir bestimmen und zählen können, nimmt ab.
Gegen Zwang bin ich auch. Moderne Häuser sehen mit Schotter im Vorgarten meistens sehr gut aus. Jedenfalls wenn es keine allzugroßen Flächen sind. Größere Steine dazwischen und ein paar Büsche lockern das Ganze auf.Ein Steingartenverbot, so sehr ich es theoretisch begrüssen würde, ist keine Lösung. Überhaupt scheinen mir stumpfe Verbote selten eine Lösung zu sein...
Ach so. Du hast sicher Daten, die das für Mitteleuropa belegen.Manfred hat geschrieben:emil17 hat geschrieben: Wenn man einen Lebensraum "fett" macht, dann produziert er zwar viel Biomasse pro Fläche und Zeit, aber die Anzahl Arten, die wir bestimmen und zählen können, nimmt ab.
Das ist ein Irrglaube, der aus verkürzten Beobachtungen entstanden ist.
Nun ja, im Falle von Wäldern stimmt das schon mal nicht, da ist der langfristig sich einstellende Bestand vielenorts eine Monokultur von Buchen und im Gebirge Fichten. Wenn die dominate Pflanze warum auch immer wenig Nischen offen lässt, stellt sich da eben nicht viel ein.Manfred hat geschrieben:Wenn die Natur die Produktivität und die dafür nötige Stabilität optimiert, nimmt die Biodiversität ganz im Gegenteil stark zu, alleine schon deshalb, weil jede Nische optimal besetzt und genutzt werden muss.
... also fast überall wo Erwerbslandwirtschaft betrieben wird. Darum geht es ja, das ist das Problem.Manfred hat geschrieben:Monotoner wird es nur, wenn das Gefüge durch künstliche Düngung oder das Vorenthalten von Werkzeugen gestört oder behindert wird, also z.B. auf intensiv gedüngten Flächen
... das würde ich von Fall zu Fall beurteilen wollen, wobei gezielte Erhaltung bestimmter Arten ein genau so legitimes Ziel ist wie eine insgesamt hohe Artenzahl. es kommt auch drauf an, inwieweit eine landwirtschaftliche Nutzung nötig und erwünscht ist.Manfred hat geschrieben:oder in sogenannten "Naturschutzgebieten" mit "Prozessschutz".
Das ist aus Nordamerika bekannt (das Buch von Francé-Harrar, das du sicher kennst). Nur hilft uns das nicht weiter.Manfred hat geschrieben:Als die ganzen Megaherbivoren noch gelebt haben und der Mensch noch seine natürliche Rolle spielte, die Fisch- und Vogelzüge noch funktionierten etc. etc. müssen große Flächen für unsere heutige Vorstellung unfassbar produktiv gewesen sein.
Hervorhebung durch mich. Sorry Emil aber warum muss bitte die Quadratur des Kreises immer auf den Flächen der Erwerbslandwirtschaft stattfinden (und gibt es eine andere Landwirtschaft als die "Erwerbslandwirtschaft")? Von der Extensivierung der Ackerflächen hat man maximal eine Auswirkung auf *Ackerfläche*, selbiges gilt für Grünland. Wir reden aber doch von der Gesamtheit aller Lebensräume und insbesondere derer, die mittlerweile eher selten bis kaum noch vorhanden sind - und mit ihnen eben die Arten die sich auf diese Lebensräume spezialisiert haben?emil17 hat geschrieben:... also fast überall wo Erwerbslandwirtschaft betrieben wird. Darum geht es ja, das ist das Problem.Manfred hat geschrieben:Monotoner wird es nur, wenn das Gefüge durch künstliche Düngung oder das Vorenthalten von Werkzeugen gestört oder behindert wird, also z.B. auf intensiv gedüngten Flächen
Und was hat die Natur davon, dass du den Erfolg erlebst? Wofür hast du ein Vorstellungsvermögen von selbiger erhalten?Emil sagte:
Ich bin eher an Massnamen interessiert, deren Erfolg ich noch erleben kann.
Wenn man mal verstanden hat, wie Natur arbeitet (Ich formuliere so flabsig, um es kurz zu halten. Natürlich ist es kein bewusstes Handeln, sondern Ergenbis des Evolutionsprozesses.) ist einem klar, dass es in Mitteleuropa (fast) keinen natürichen geschlossenen Wald geben kann. Geschlossener Wald konnte sich natürlich nur dort etablieren, wo die Niederschlagsmenge und -Verteilung so hoch war, dass die für die Großherbivoren nötigen Mineralstoffe ausgewaschen wurden. Überall sonst, wo es nicht zu trocken war, konnten zwar Bäume wachsen, diese wurden aber durch die Herbivoren im Schach gehalten. (Literaturempfehlung z.B. Urban Emanuelsson: The Rural Landscapes of Europa, sowie diverse Fachartikel zur Beschränkung des Verbreitungsgebiets der Bisons in Nordamerika).emil17 hat geschrieben: Nun ja, im Falle von Wäldern stimmt das schon mal nicht, da ist der langfristig sich einstellende Bestand vielenorts eine Monokultur von Buchen und im Gebirge Fichten.
Ist aber auch doof, dass die Natur das zuwuchert, statt es weiter auszumagern...viktualia hat geschrieben:
Das sind dann die Naturschutzflächn, die Manfred offenbar aufwerten will, indem er sie produktiver machen will.Rohana hat geschrieben: Sorry Emil aber warum muss bitte die Quadratur des Kreises immer auf den Flächen der Erwerbslandwirtschaft stattfinden (und gibt es eine andere Landwirtschaft als die "Erwerbslandwirtschaft")? Von der Extensivierung der Ackerflächen hat man maximal eine Auswirkung auf *Ackerfläche*, selbiges gilt für Grünland. Wir reden aber doch von der Gesamtheit aller Lebensräume und insbesondere derer, die mittlerweile eher selten bis kaum noch vorhanden sind - und mit ihnen eben die Arten die sich auf diese Lebensräume spezialisiert haben?