Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergestellt

Weltenwanderin

Re: Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergest

#11

Beitrag von Weltenwanderin » Mi 30. Mai 2012, 14:13

65375 hat geschrieben:Die Darmstädter Anlage ist in Kranichstein. Gehört der Stadt. Die sind da wohl auch sehr gründlich mit dem Raussammeln von Dreck.
Daß der Betreiber einer solchen Anlage wenig Einfluß hat, da das Zeug ja nunmal mit angeliefert wird, ist klar.

Hab das nie begriffen, warum die Leute die Verpackung voll durchaus transportieren können. Aber leer schaffen sie es nicht mal bis zum nächsten Abfallbehälter! Und Deutschland ist mit Müllbehältern ja nun wirklich bestens versorgt bis in den tiefsten Wald!
Davon habe ich mir letztes Jahr Kompost geholt, aber der hat mich nicht sonderlich begeistert. Komischer, "chemischer" Geruch und auch da Plastikfetzen mit drin.
Wenn man gar keinen hat, sicher besser als nichts, aber ich schaue auch, dass ich dieses Jahr meinen eigenen machen kann.

hias90

Re: Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergest

#12

Beitrag von hias90 » Mo 25. Jun 2012, 09:04

Ohne nun alle vorherigen Beiträge durchgelesen zu haben:
Guter Kompost braucht. ca. 12 Wochen zum kompostieren und sollte danach nach Walderde duften. Wenn man ihn länger stehen lässt, dann verliert er diesen Geruch und auch etwas Nährstoffe und ist dann sehr gut als Anzuchterde geeignet.
Sollte der Kompost komisch riechen, dann lief während der Kompostierung etwas schief. Wahrscheinlich stand er zu feucht oder wurde zu selten umgesetzt --> Sauerstoff fehlte und es herrschten anaerobe Bedingungen vor. Die Konsequenz: Anstatt einer förderlichen Rotteprozesses entwickelten sich Fäulnisprozessen (genauso wie bei einem ordinaären Stapelmisthaufen).
Die Beimischung von Sand kann geschehen sein, weil das Ausgangssubstrat zu lehmig war, also zu verklebte. Aber normalerweiße nimmt man für sowas Schnittabfälle oder Rindenmulch oder ähnliches.

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65375
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Re: Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergest

#13

Beitrag von 65375 » Di 26. Jun 2012, 08:56

Versuch doch, andere Sachen zu kriegen. Ich hole mir immer mal Trestern beim Nachbarn; Pferdeäpfel sind meist gut zu kriegen. Evtl. Kuhmist. Laub und Rasenschnitt von perfektionistischen Golfrasengärtnern. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!

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Re: Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergest

#14

Beitrag von emil17 » Di 26. Jun 2012, 14:02

65375 hat geschrieben:Hab das nie begriffen, warum die Leute die Verpackung voll durchaus transportieren können. Aber leer schaffen sie es nicht mal bis zum nächsten Abfallbehälter!
Die Frage ist falsch. Es geht nicht um ein "ich würde gern, wenn ich bloss wüsste wie".
Ich denke, es ist ein Atavismus (ein Merkmal, das durch die Weiterentwicklung der Art seinen Sinn verloren hat, aber noch da ist).
Eigentlich ein negativer Atavismus (ein Merkmal, das vorhanden sein müsste, sich aber noch nicht herausgebildet hat).
Was macht der Aff mit der Bananenschale? Nichts, also liegt sie dann irgendwo. Das ist nicht weiter tragisch, denn die Natur hat das vorausgesehen.
Was macht Mensch mit der leeren Bierdose? Nichts, also liegt sie dann irgendwo.

Das eigentliche Problem ist, dass der Erfinder der Verpackung nicht vorausgesehen hat, dass die Verpackung nicht mit verzehrt wird, sondern nachher noch da ist. Seit es Greifhände oder Krebsscheren oder Kieferzangen gibt, mit denen man etwas festhalten kann, gibt es auch das Prinzip, das los- und liegenzulassen, was man nicht mehr will. Das funktioniert schon seit geschätzten 450 Millionen Jahren so, lange vor der Erfindung des Grosshirns, und nun soll man das plötzlich nicht mehr dürfen? Da sind auch Leute überfordert, die ein neues SmartPhone Modell auf Anhieb und ohne Anleitung benutzen können.

Auf so ziemlich jedem Aussichtsberg liegt unter so ziemlich jedem Stein ziemlich viel Abfall, den offenbar irgendwer da hin getan hat. Bei Bananenschalen würde dieses Entsorgungsprinzip sogar funktionieren.
Nun kann vermutlich jeder Mensch die Frage "Was ist der Unterschied zwischen einer Bierdose und einer Bananenschale" beantworten; aber die Information "leergefressene Verpackung noch da" gelangt gar nicht bis ins Grosshirn, sondern wird durch irgend eine untergeordnete Nervenzelle mit "Hand öffnen" und "Tatbestand nicht ans Gehirn weiterleiten" beantwortet. Weil es aber auf dem Berg doch irgendwie ungehörig wirkt, kommt eine ähnlich alte zweite Nervenzelle zu Hilfe, die sonst nach dem Abkoten in Funktion tritt: Dreck zudecken.
Absurd wird es, weil man offenbar lieber einen Stein heranschleppt, statt die leere Dose wegzutragen.

Das gleiche funktioniert auch mit Atommüll - man weiss nicht was damit machen, ist aber auch nicht bereit, deswegen auf den Strom zu verzichten, also vergräbt man es irgendwo.
Du kannst es auch positiv sehen: Gemessen an der Anzahl neu produzierter und verkaufter Plastiktüten und Bierdosen werden erstaunlich viele in Mülltonnen geworfen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergest

#15

Beitrag von 65375 » Di 26. Jun 2012, 20:39

Also gehören wir, emil17, die wir unsern Müll wieder mit nach Hause oder wenigstens bis zur nächsten Tonne nehmen, schon einer höher entwickelten Form des Homo sapiens an? Homo sapiens müllwegbringsis.....

Wenn man bedenkt, wie extrem kurz evolutionsgeschichtlich betrachtet der Zeitraum ist, in dem echter, nicht vernünftig wieder zu verwertender Abfall produziert wurde, klappt es eigentlich - jedenfalls hier bei uns - schon relativ gut. Da hast Du wohl recht.

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Re: Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergest

#16

Beitrag von fuxi » Mi 27. Jun 2012, 11:30

Die "Plastikfitzel" in derartigem Kompost können (zum Teil jedenfalls) auch sogenannte "kompostierbare" Tüten sein.
Siehe >>hier<<
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergest

#17

Beitrag von Shura » Mi 27. Jun 2012, 14:11

Was mich bei der Erde aus Kompostierungsanlagen mehr stören würde als Plastikschnipsel, ist die Problematik, daß der ganz Bioabfall von den Straßenrändern in die Anlagen wandert.
Weiß jemand etwas über die Belastung des Kompostes mit z.B. Schwermetallen? Ich glaube nicht, daß sich solche Verunreinigungen einfach bei der Rotte abbauen - und ob ich darauf Lebensmittel anbauen möchte!
Unkraut ist für alle da ;)

damian78

Re: Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergest

#18

Beitrag von damian78 » Mi 27. Jun 2012, 16:00

eigentlich dürfte as kompostieren geanuso laufen wie überall. offiziell. es kommt sicherlich auf den einzelnen betrieb an, wie sauber kompostiert wird. habe da schon guteu nd schlechte erfharungen gemacht, aber überwiegend gute =)

hias90

Re: Komposterde v. Kompostieranlage - wie wird diese hergest

#19

Beitrag von hias90 » Mi 4. Jul 2012, 21:51

Schwermetalle können so gut wie gar nicht abgebaut werden. Allerdings kann ein großer Teil durch das Sickerwasser ausgewaschen werden, was eigentlich verhindert wird, weil das Sickerwasser auch viele Nährstoffe enthält. Andererseits können die Schwermetalle gut in einen Ton-Humus-Komplex gebunden werden, sodass es für die Pflanzen nicht verfügbar ist.
Jedoch gibt es für jede Kompostierungsanlage bestimmte Grenzwerte die die Betreiber einhalten müssen. Sonst können sie nichts verkaufen.

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