Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
1950 und auch noch in den 60ger Jahren hing noch nicht der ganze Rattenschwanz dran. Ich kann mich erinnern das der Metzger in unseren Stall kam, das Vieh begutachtet und einen Preis genannt hatte. Das Vieh wurde bei diesem Metzger geschlachtet und in seiner Metzgerei verkauft. Das was er nicht verkaufen konnte verkaufte er weiter.
Welcher Metzger darf denn heute noch schlachten? Die Wenigsten. Und da fängt es an - Vieh muss auf den Schlachthof transportiert werden (Kosten), Papiere müssen vorhanden sein (Kosten), Schlachthof will auch verdienen (Kosten), Schlachtkörper muss in eine Metzgerei transportiert werden (Kosten) ... Alle diese Kosten werden im Einkaufspreis kalkuliert damit der Endverkäufer auf seinen Verdienst kommt.
Welcher Metzger darf denn heute noch schlachten? Die Wenigsten. Und da fängt es an - Vieh muss auf den Schlachthof transportiert werden (Kosten), Papiere müssen vorhanden sein (Kosten), Schlachthof will auch verdienen (Kosten), Schlachtkörper muss in eine Metzgerei transportiert werden (Kosten) ... Alle diese Kosten werden im Einkaufspreis kalkuliert damit der Endverkäufer auf seinen Verdienst kommt.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Hier gibt es eine Biometzgerei die genau das macht, wie Du das beschrieben hast, wie das früher war.
Bio-Metzgerei
Bio-Metzgerei
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Die Schlachtzahlen stammen ursprünglich von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.
Ich habe sie im Landtreff den Beiträgen des Users "Fleischverkäufer" entnommen.
Der ist bei der Firma Tönnies tätig, die diese Zahlen intern auswertet, zwecks Marktüberblick.
Wenn du etwas suchst, müsstest du die Wochenberichte der BLE irgendwo auf der Statistikseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft finden können:
https://www.bmel-statistik.de/
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Hier z.B. der vorläufige Bericht für die 4 Kalenderwoche 2022:
https://www.bmel-statistik.de/fileadmin ... 1-0000.pdf
https://www.bmel-statistik.de/fileadmin ... 1-0000.pdf
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Sehr interessant, Tiere nur noch als statistische Kurven zu sehen.
Wir kaufen auch noch da:
Biohof Butz
Wir kaufen auch noch da:
Biohof Butz
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Macht ja kein Unterschied wo das Fleisch an den Endkunden abgesetzt wird.Tscharlie hat geschrieben: ↑Do 3. Feb 2022, 18:19Sehr interessant, Tiere nur noch als statistische Kurven zu sehen.
Wir kaufen auch noch da:
Biohof Butz
Auch das Rind des Betriebes Butz tauch in der Statistik des BMEL auf.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
"Wie früher" garantiert nicht. Die können sich auch nicht über Gesetze hinwegsetzen. Übrigens wurde früher sicher nicht dermassen geschwurbelt, da wird einem ja ganz anders auf der Website 100km "kurzer" Transportweg? Sorry, das haben unsere ganz konventionellen Tiere zum Schlachthof in Erlangen auch.Tscharlie hat geschrieben: ↑Do 3. Feb 2022, 18:03Hier gibt es eine Biometzgerei die genau das macht, wie Du das beschrieben hast, wie das früher war.
Bio-Metzgerei
Ansonsten gibt es hier bei uns (in Bayern...) jede Menge kleine und mittlere Metzgereien mit eigener Schlachtung und Warmfleischverarbeitung. Da liegen die Transportwege bei 5-20km, da wird definitiv von Hand gearbeitet... Noch - denn die haben massive Nachfolgerprobleme. Ich frag mich ja ernsthaft warum das niemand machen will wenn's alles so toll ist?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Die meisten EU-Länder sind schon seit Jahrzehnten in genau dieser Situation. Der Grundversorgungsgrad mit lebenswichtigen Gütern, wozu auch Dinge wie Autos, Waschmaschinen, Computer, Möbel, Hausrat, Werkzeuge usw. gehören, ist so, dass diese Länder komplett abhängig von Importen sind.
Wenn die Grenzen zu sind, wegen Energiemangel oder (Gott behüte!) politischen Rückfällen in die Vergangenheit, dann wird sich das blitzartig verändern und die Bauern sind wieder Könige - solange sie Diesel für ihre Landmaschinen kriegen, der auch dann nicht vom Inland kommen wird (weshalb Nahrungsmittelautarkie eine Illusion ist).
In der Schweiz beispielsweise mussten im ersten Weltkrieg die Arbeiter einen Kaufkraftverlust von über 50% wegen gestiegenen Nahrungsmittelpreisen hinnehmen, damals waren die Bauern Könige und fühlten sich durchaus nicht verpflichtet, Nahrungsmittel billiger abzugeban als was der Markt hergab, bloss weil das dem Volkswohl dienlich gewesen wäre.
Ich sehe deshalb einen Rückgang der Schweinefleischproduktion um 1/3 nicht als Katastrophe an, eher als Beginn einer Korrektur eines unsinnig hohen und dazu grossteils auf Importen von Futtermitteln beruhenden Fleischkonsums. Mit Nahrungsmittelautarkie hat das nicht viel zu tun.
Das ist natürlich für die tragisch, die davon leben. Dennoch sollte man nicht betriebswirtschaftliche Probleme einer Branche als volkswirtschaftliche Probleme der Gesellschaft darstellen.
Würde man Schweinefleisch so produzieren, wie Schweinehaltung sinnvoll wäre, nämlich als Verwertung von direkt nicht nutzbaren Abfällen, dann hätte der Begriff Veredelungsbetrieb seine eigentliche Bedeutung behalten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Dem kann ich mich nur anschließen.emil17 hat geschrieben: ↑Fr 4. Feb 2022, 08:34
Ich sehe deshalb einen Rückgang der Schweinefleischproduktion um 1/3 nicht als Katastrophe an, eher als Beginn einer Korrektur eines unsinnig hohen und dazu grossteils auf Importen von Futtermitteln beruhenden Fleischkonsums. Mit Nahrungsmittelautarkie hat das nicht viel zu tun.
Das ist natürlich für die tragisch, die davon leben. Dennoch sollte man nicht betriebswirtschaftliche Probleme einer Branche als volkswirtschaftliche Probleme der Gesellschaft darstellen.
Würde man Schweinefleisch so produzieren, wie Schweinehaltung sinnvoll wäre, nämlich als Verwertung von direkt nicht nutzbaren Abfällen, dann hätte der Begriff Veredelungsbetrieb seine eigentliche Bedeutung behalten.
Und nochmal betonen: auf individueller Ebene tut mir das für jeden, der/die jetzt vor großen wirtschaftlichen Problemen steht sehr leid und ich hoffe wirklich, dass da jeweils eine gute Lösung gefunden werden kann. Und ich hoffe auch, dass sich der Groll jetzt nicht noch weiter gegen "die" Verbraucher oder "die" Gesellschaft richtet, sondern kritisch auf Berater und Bauernverband geguckt wird, die oftmals zu so großen Investitionen geraten haben, die nun leider vielen zum Verhängnis werden.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Dass ihr zwei mit allen Gewalt eine weitere Industrialisierung der Landwirtschaft, das Bodeneigentum in der Hand einiger weniger Großinvestoren, und die Nahrungsmittelversorgung in der Hand einiger weniger Konzerne wollt, ist ja nicht neu...
Es ist so einfach, sich dem Bösen hinzugeben, wenn man für sich selbst eine moralische Rechtfertigung dafür erfinden, und die Realität komplett ausblenden kann.
Es ist so einfach, sich dem Bösen hinzugeben, wenn man für sich selbst eine moralische Rechtfertigung dafür erfinden, und die Realität komplett ausblenden kann.