Myzel aus dem Wald holen

(Sammeln, Bestimmen, Anbau etc.)
centauri

Re: Myzel aus dem Wald holen

#11

Beitrag von centauri » Mi 10. Sep 2014, 06:00

Naja hab das hier vor einiger zeit gefunden!
http://www.pilzzucht.eu/index.php
Ist ganz gut erklärt.

hias90

Re: Myzel aus dem Wald holen

#12

Beitrag von hias90 » Sa 25. Okt 2014, 11:03

Nadelgehölze sind zur Pilzzucht weitesgehend ungeeignet, da sie zu viel Harz enthalten.

Ansonsten geht man bei der Pilzzucht aus frischem "Waldmaterial" so vor:

Man nimmt einen frischen Pilz, bricht ihn auf, und transferiert unter sterilen Bedingungen ein Stück steriles Pilzfleisch aus dem "Pilz-inneren" (natürlich ist es steril, da es ja keinen Kontakt zur "Luft" hatte) auf ein Nährmedium. Das Nährmedium muss natürlich vorher autoklaviert werden, damit es auch steril ist.
Danach wächst der Pilz in Form von Myzel weiter auf dem Nährmedium. Man kann dann ein paar sterile Holzdübel dazugeben, bis der Pilz schließlich auch diese Dübel überwachsen hat. Später kann man die durchwachsenen Holzdübel in ca. 2-12 Monate altes Holz schlagen und hoffen, dass sich der Pilz dort ausbreitet.

flow
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Re: Myzel aus dem Wald holen

#13

Beitrag von flow » So 10. Jul 2016, 21:50

Vielen dank für die hilfreichen antworten. bin jetzt dazu übergegangen das myzel von pilzmännchen zu bestellen und damit zu arbeiten. funktioniert gut. Die pilze auf dem Kaffeesatz wachsen am besten =)

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Re: Myzel aus dem Wald holen

#14

Beitrag von hotte4h » Mi 2. Nov 2016, 10:54

centauri hat geschrieben:Naja hab das hier vor einiger zeit gefunden!
http://www.pilzzucht.eu/index.php
Ist ganz gut erklärt.
Danke Centauri ! das hab ich mit Lesezeichen versehen und werde es mal verfolgen ,im Winter am Ofen.
alsich mal im Rheinland gewohnt habe hatte ich einen pensionierten Oberförster in der Nachbarschaft .
Mit ihm habe ich mich viel unterhalten, erst nur so an der Ecke stehend ,später hab ich auch mal Tga bis
sogar wochenweise für ihn gearbeitet weil erein zweites Haus am Niederrhein hatte was er für seine Söhne
fertigmachen wollte . Was die nur gar nicht interessierte. Er sagte mir damals Mite der 90er Jahre schon
voraus warum der Euro wirklich eingeführt wird und wie da ausgeht , mein Vorhaben auf eine
Eigentumswohnung zu sparen verargumentierte er dahin daß man besser doch ein altes haus kaufen sollte
das nicht nur Geld kostet sondern von dem man auch leben kann. Da fragte ich noch ob er eine
Mietskaserne meint . Nein , Selbstversorgung . :) Er sagte mir auch mal daß man richtig reife Pilze in
eine Gießkanne legen , Wasser drüber , schütteln und das so eingetrübte Wasser dann vergießen kann .
Mit etwas Glück ,begünstig wenndie Bedingungen stimmen , könnte so die Vermehrung klappen.
Als ich mal vor 15 Jahren einen Wiesenchampinion fand versuchte ich es , goß das Wasser auch auf 3
Stellen auf einem Erdwall aus den ich selbst erst die Straße lang angelegt hatte .Etwa 10 Jahre später konnte
ich an einer der 3 Stellen wirklich die ersten kleinen Wiesenchampis finden . Da der Wall ja vorher dort
nicht war ist eine andere Ursache für die nun dort wachsenden Pilze ja so gut wie ausgeschlossen .
Nur eine sichere Methode ist es nicht. Da müßte man da ansetzen daß man die Bedingungen die der Pilz braucht
möglicht 1:1 schafft. Gruß hotte

Wildling

Re: Myzel aus dem Wald holen

#15

Beitrag von Wildling » Mi 22. Mär 2017, 18:03

Moin,
ich habe auch damit rumexperimentiert.
Zuerst habe ich Mycel bestellt (Körnerbrut und Dübel) und damit eine Uralte,fast tote Kastanie beimpft.
Miniermotte,die alte Dame war nicht zu retten,sonst würde mir das im Traum nicht einfallen.
Dabei hatte ich keinen grossen Erfolg,ich glaube das die typischen Zuchtpilze eben nicht jeden Standort mögen und empfindlicher sind als Wildpilze.
Danach habe ich mir aus der Umgebung ein wenig Mycel vom Austernpilz von einem Baum gesägt.
Ich habe Hühnerkorn (Getreidemischung + Muschelgrit) mit Heu gemischt und in einem Topf viele Stunden abgekocht,als es abgekühlt war,das Wasser abgegossen,das Stück Mycel mit Holz reingetan,Deckel drauf und einfach gewartet.
Bei Zimmertemperatur hat der Pilz das ganze gut durchwurzelt,ich habe es ab und zu mal kontrolliert und den Schimmel entfernt.
Das ist mit sicherheit kein professioneller Weg,weils nicht komplett Steril ist,aber ich hatte mehr als genug Mycel um den Baum durchzuimpfen.
Diesen Winter hatte ich schon locker 2 Kilo Pilze und im nächsten wohl mehr als ich essen kann.Die Kastanie ist in 1m höhe 2,5m dick....
Vg

Magix
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Re: Myzel aus dem Wald holen

#16

Beitrag von Magix » Mi 26. Feb 2020, 02:06

Warum immer so komplizierte Wege beschreiten, wenn es doch auch ganz einfach funktioniert. Vor zwei Jahren habe ich gezielt nur Maronen und Steinpilze gesammelt, die schon nicht mehr eßbar, aber nicht verwurmt waren. Die habe ich aus dem Boden gedreht und zuhause senkrecht in die überwiegend mit Moosen bedeckte Waldwiese gesteckt. Man kann auch noch, damit sie nicht umfallen, diese dünnen, angespitzten Stöckchen, die man im Gartenbedarf zum Stützen von Topfpflanzen bekommt , durch den Hut und Stiel in den Boden stechen, damit die Fruchtkörper aka Pilze nicht zur Seite wegkippen oder der Hut abbricht. Wichtig ist, daß die Sporen schon beinahe fertigentwickelt sind und daß die Unterseite nicht naß ist. Dann überlasse ich der Natur Ihren Lauf. In meinem Fall hatte ich schon ein Jahr darauf erste Maronen auf der Wiese stehen, habe sie aber nicht gepflückt, damit sie sich weitervermehren können.
Wichtig ist, daß Pilz, Bäume und Boden zusammenpassen. Es gibt Bücher, wo bei jedem Pilz Standort und Baum genannt werden Auch sollte die Hauptwindrichtung beachtet werden, damit die verwehten Sporen auch den gewünschten Bereich landen. Glück und das richtige Jahr muß man natürlich auch haben.

Rati
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Re: Myzel aus dem Wald holen

#17

Beitrag von Rati » Mi 26. Feb 2020, 09:01

:daumen: gefällt mir wie du die Dinge angehst

Ich mach nen bewussten Doppel post. :)

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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