Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

Moderator: kraut_ruebe

Aero
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Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#1

Beitrag von Aero » Di 11. Feb 2020, 08:27

Di 11. Feb 2020, 07:20
Bei uns geht es bald los. Zunächst sind wir bald stolze Pächter eines Kleingartens mitten in Freiburg.und das bei einer Suchzeit von 3 Wochen, obwohl die Wartelisten voll sind und manche 20 Jahre warten.
Zudem wird es einen weiteren Garten am Kaiserstuhl geben.
Vorrangig geht es um den Schrebergarten, der große Fläche Rasen hat und das wahrscheinlich über viele Jahre. Was würdet ihr als Vorbereitung Für den Gemüseanbau empfehlen? Prinzipiell möchten wir Richtung Permakultur wirtschaften, also auch eher ohne Umgraben auskommen. Würden gerne dieses Jahr mit dem Anbau anfangen.

Vielen Dank schon mal für eure Tipps.

holzgaser
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Re: Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#2

Beitrag von holzgaser » Di 11. Feb 2020, 18:27

Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

Manfred

Re: Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#3

Beitrag von Manfred » Di 11. Feb 2020, 21:04

Wenn der Boden stark verdichtet ist, kann es Jahrzehnte bis Jahrhunderte dauern, ihn mit "naturnahen" Methoden zu lockern.
Das gute alte Rigolen, evtl. mit gleichzeitiger Einarbeitung von organischem Material, macht Arbeit, schafft aber optimale Voraussetzungen für den Gemüseanbau. Das so behandelte Beet kann dann langfristig mit konservierenden Anbaumethoden genutzt werden.
Je nach Zufahrt kann das auch schnell und einfach mit einem kleinen bis mittleren Bagger erledigt werden.
Alternativ Tiefenlockerung mit Bagger + Reißzahn.
Mit einem Traktor (+Tiefenlockerer) ist der Garten vermutlich nicht befahrbar?

Rati
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Re: Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#4

Beitrag von Rati » Mi 12. Feb 2020, 08:46

Aero hat geschrieben:
Di 11. Feb 2020, 08:27
Vorrangig geht es um den Schrebergarten, der große Fläche Rasen hat und das wahrscheinlich über viele Jahre. Was würdet ihr als Vorbereitung Für den Gemüseanbau empfehlen? Prinzipiell möchten wir Richtung Permakultur wirtschaften, also auch eher ohne Umgraben auskommen. Würden gerne dieses Jahr mit dem Anbau anfangen.
das so eine Fläche unter starker Verdichtung leidet kann ich mir nicht wirklich vorstellen aber wenn du Perma als Ansatz hast und gleichzeitig dieses Jahr schon auf der Rasenfläche anbauen willst, bleibt mMn eigentlich nur das aufbringen einer anbaufähigen Schicht (zB auf Stroh) und entsprechenden Nährstoffen.
Normalerweis müsstest du erst mal wenigstens ein Jahr lang die Grasnarbe durch abdecken mulchen und oder den Einsatz von tierieschen Helfern wie Hühnern umarbeiten lassen bevor du anpflanzt.
Vielleicht kannst du deinen Garten auch in verschiedene Abschnitte unterteilen so das du partiell verschieden schnelle Methoden probieren kannst.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

viktualia

Re: Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#5

Beitrag von viktualia » Mi 12. Feb 2020, 12:04

Vielleicht kannst du deinen Garten auch in verschiedene Abschnitte unterteilen so das du partiell verschieden schnelle Methoden probieren kannst.
Jep, so was würde ich für die Praxis auch empfehlen. Um wieviel Fläche handelt es sich denn?
Hochbeete, Mulchbeete, Kartoffeln in Stroh oder Säcken, Kürbis auf´m Kompost, etc...
(Und wenn nur einmal "rigolt" (sagt man so? also "zweilagig umgegraben") wird, ist auch das zu empfehlen, klar.)

Bezogen auf das "Wie" beim lockern statt graben: durch Wurzeln.
Also nicht die alten Graswurzeln, sondern z.B. Sonnenblumen, die einige Meter tief wurzeln.
(Oder z.B. Rettich, der ne dicke Wurzel macht, die dann abfrieren kann - aber dafür ist´s zu spät jetzt.)
(Und Regenwürmer, mechanisch; so gesehen auch Mäusegänge....)

Was habt ihr denn an Kompost da?
Habt ihr Tiere, die Mist geben oder irgendwie buddeln?
(Hühner, nicht Hunde...)

P.S.: wenn man "rigolen" googelt, bekommt man nur ne (Haus)Drainage, keinen Gartenboden...
Ich hab was gefunden, was dem entspricht, was ich von Seymour kenne, das nennt sich dann aber "Holländern": https://www.mein-schoener-garten.de/gar ... golen-7416
Das baut halt auch recht viel Humus ab (durch den Sauerstoff, der dran kommt), aber irgendwo muss man ja anfangen, bzw. du baust ihn ja hoffentlich auch wieder auf, den Humus.

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Till
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Re: Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#6

Beitrag von Till » Mi 12. Feb 2020, 12:39

Aero hat geschrieben:
Di 11. Feb 2020, 08:27
Di 11. Feb 2020, 07:20
Bei uns geht es bald los. Was würdet ihr als Vorbereitung Für den Gemüseanbau empfehlen?
Die Grasnarbe muss weg und separat kompostiert werden, damit Drahtwurm und UnkrautSamen nicht zum Problem werden. Umgraben ist eine effektive Möglichkeit, um organisches Material und Luft binnen eines Tages in den Boden zu kriegen, was sonst Jahrzehnte dauert. Das macht beim Zukauf von Biolebensmitteln viele hundert Euro aus.
Der Nebeneffekt gegen Schnecken und Nager ist auch nicht zu verachten.

Eine Bodenprobe ist sehr ratsam. Danach steht fest, wieviel Mist/Kompost du brauchst, ob gekalkt werden muss und wieviel.

Viktualia: Das ausheben des Grabens, Rigole, wird als rigolen bezeichnet. Der Graben ist erforderlich, um schnell mehr als eine Spatentiefe umgraben zu können.

viktualia

Re: Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#7

Beitrag von viktualia » Mi 12. Feb 2020, 12:51

@Till: Danke,
"Der" Graben, statt "das" (graben) - bin ja bis zur "Geschichte des Spatens" gekommen und stand dann auf´m Schlauch.
So macht es wieder Sinn.

Aero
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Re: Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#8

Beitrag von Aero » Mi 12. Feb 2020, 18:34

Wow! Vielen Dank für die vielen Tipps. Ich bin begeistert.

Tiere gibt es keine.

Verschiedene Abschnitte gibt es bereits, die sich durch gepflasterte Wege ergeben. Ich würde diese Pflasterung (scheint auf den Boden aufgebracht zu sein, ohne besondere Tragschicht) aber gerne in den nächsten Jahren entfernen, wenn ich für die betonteren eine Sinnvolle Verwendung finde.

Das macht Sinn, einen Bereich schon üppig zu Bepflanzen und die anderen dieses Jahr darauf vorzubereiten.

Macht denn Terra preta Sinn? Oder die Wurzeln vom Wegerich (hab ich in einem Buch gelesen, dass es das Wurzelwachstum anregt). Ja genau, die verschiedenen Wurzeln beleben den Boden. Hierzu hab ich die Frage, ob man Gründung mit Kartoffeln kombinieren kann, ob sie gleichzeitig wachsen, weil ja die Gründüngung die besten Ergebnisse erzielt, wenn sie bereits im Juni ausgesät wird.

Aero
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Re: Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#9

Beitrag von Aero » Mi 12. Feb 2020, 18:36

Der ganze Garten hat 350 qm. Nutzfläche insgesamt etwa 200.

Aero
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Re: Neuer alter Garten, wie auflockern statt umgraben?

#10

Beitrag von Aero » Mi 12. Feb 2020, 18:37

Ich meinte: macht umgraben plus Terra preta Sinn?

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