Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

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kraut_ruebe
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#21

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 22. Mai 2019, 18:16

im zimmer: eine reine sandschicht, ca 45 cm höhe, darunter ist lehm.

im aussenbereich ist ca 1 meter weg, ausserhalb vom fundament, auch sand, es ist aber hier mehr mit lehm vermischt. hier ist begrünt, da würd im reinen sand nix wachsen.

ob grad dort eine natürliche sandschicht ist oder ob den jemand ausgebracht hat, ist nicht bekannt. eigentlich ist hier sonst alles lehm (glaub ich).
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Fred
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#22

Beitrag von Fred » Mi 22. Mai 2019, 22:52

kraut_ruebe hat geschrieben: das gebäude steht ziemlich eben, es gibt ein sanftes, mit freiem auge noch sichtbares gefälle von links nach rechts (auf den grundriss bezogen) im gelände. wer oder was das hangwasser staut, ist für mich nicht ersichtlich (was könnte es sein?)
Eine Wasserundruchlässige Lehmschicht, die an dieser Stelle etwas weiter nach oben kommt, und dadurch Grundwasser etwas aufstaut, wäre eine Möglichkeit. Ein Geologe sagte mal zu mir: Im Boden ist alles möglich, 1m neben der Erkundung kann alles ganz anders sein. Was man nicht konkret erkundet hat, ist alles Spekulation.
Die grünen Rohre, dürften gegen Wasser von unten hilfreich sein. Ist jetzt auch möglich, daß sich durch die Bauarbeiten bei dem Wetter letzte Woche die Erde unter dem Haus aussergewöhlich durchfeuchtet hat. Wenn unter dem Sand unterm Haus Lehm ist, sucht sich das Wasser eben seinen Weg nach oben.

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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#23

Beitrag von SunOdyssey » Do 23. Mai 2019, 08:04

Waren VOR der Sanierung auch solche Schäden nach Regen erkennbar? Wie ist der Fußbodenaufbau am Rand der Wand innen? Wie sieht der neue Fußbodenquerschnitt aus, wie der alte vor Sanierung?
Das Problem bei alten Häusern ist, dass sie vor Eingriffen mit unseren bekannten Baustoffen eigentlich recht gut funktionierten. Wenn dann einzelne Eingriffe vorgenommen wurden und kein Bauphysiker das ganze begleitet hat bzw. darauf geachtet hat, dass die Konstruktion wieder als Ganzes funktioniert, dann treten Störungen auf, die zeigen, dass das System Fehler hat.
Das ist jetzt wie eine Ferndiagnose bei einem kranken Menschen, ohne das Ganze zu kennen, ist es recht schwierig, zu sagen, was im Argen liegt.
Bei der Diagnose Kondesat müsste ja dann auch die Dämmebene verändert worden sein, damit eine Kältebrücke entstehen kann. Soweit ich das verstanden habe, wurde aber mit den unterschiedlichsten Maßnahmen eine Trockenlegung versucht. Daher ist die Frage schon sehr wichtig: was war das Problem, weswegen man die Sanierung vorgenommen hat?

Hier im Münsterland war die übliche Sohlenkonstruktion vor dem zweiten Weltkrieg, den Fundamentring außen auf gestampften Boden in Sandstein auszuführen, dann kam eine Teerpappe und dann der Ziegelwandaufbau. Innen wurde trockener Sand eingefüllt, darauf Balken aus Eiche, wenn man hatte, oder Fi/Ta, darauf dann die Bodendielenlage.
Nach dem Krieg wurde dann alles innen rausgerissen, Schotter eingefüllt, darauf betoniert und meist auch noch gefliest. Folge war, dass reihenweise die Sandsteinsockel kaputtgingen, denn der Mechanismus des Wassers im Winter raus aus dem Sand innen über den Sandstein nach außen und im Sommer genau umgekehrt, wurde hier massiv unterbrochen und der Sandstein war im Winter zu nass. Folge, er fror kaputt.

So ein Mechanismus kann auch in diesem Haus sein, man muss ihn nur finden und dann mit Sachverstand beheben.
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#24

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 24. Mai 2019, 10:08

ja, nach sanierung reagiert ein altes haus, da gibt es erwartungen daran und beobachtungszeiträume, an denen man misst, wie gut man seine sache gemacht hat. dass das haus danach mittig quasi unter wasser steht, gehört allerdings nicht so ganz ins erwartete muster.

die sanierung ist ortsüblich vorgenommen, im normalfall funktioniert es hierzulande genau so. die nachbarhäuser links und rechts sind auf die selbe weise, nur m.E. nicht so sorgsam saniert und 'funktionieren' weitgehend störungsfrei. der unterschied zu den nachbargebäuden ist nur der, dass jene schrittweise über viele jahre hinweg immer mal nachgebessert wurden und das 'unsere' in einem zug von A bis Z aufgearbeitet wurde.

danke für die anregungen. wir stellen jede überlegung nach, immer im bewusstsein, dass hier mehrere faktoren gleichzeitig aufeinandertreffen.

dass im untergrund ein hindernis, ev. eine lehmerhebung oder -stufe, drinnen ist, ist ne interessante variante. mal sehen, ob/wie das nachprüfbar wird.
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#25

Beitrag von Fred » Mo 3. Jun 2019, 21:30

Ich drücke euch die Daumen, daß ihr die Ursache findet und beheben könnt.

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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#26

Beitrag von kraut_ruebe » So 9. Jun 2019, 10:54

danke!

die mauern trocknen jetzt vor sich hin, viel sieht man nicht mehr an der oberfläche. wir warten gespannt, wie sich das weiter entwickelt.
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#27

Beitrag von emil17 » Di 10. Dez 2019, 08:49

Wie ist das nun geworden? Würde mich schon deshalb interessieren, weil ich einen ähnlichen Fall habe. Ist ja leider nicht soo selten.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#28

Beitrag von kraut_ruebe » Di 10. Dez 2019, 09:38

Das Problem scheint gelöst. Nach dem laaaangsamen Trockenvorgang ist keine neue Feuchtigkeit sichtbar geworden.

Vermutlich waren die mittels geliehenem Erdbohrer unterm Vorzimmerfußboden in den Sand eingeschobenen Drainagerohre die größte Hilfe. Aber ganz sicher werden wirs wohl niemals wissen was genau den entscheidenden Ausschlag gegeben hat, da an jeder möglichen Stelle gegen Feuchte gearbeitet wurde.
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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#29

Beitrag von Mika » Di 10. Dez 2019, 10:11

Hauptsach, es ist jetzt trocken :)

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Re: Aufsteigende Feuchtigkeit in Innenmauern

#30

Beitrag von emil17 » Di 10. Dez 2019, 10:43

Führen denn diese Drainagerohre Wasser? Falls ja, könnten sie den Grundwasserstand etwas abgesenkt haben, so dass das Wasser kapillar höher aufsteigen müsste als vorher, und das (noch?) nicht schafft. Die Aufstiegshöhe ist aber auch ein Gleichgewicht zwischen Nachlieferung und Verdunstung, da kann später schon falsches Lüften wieder einen Schaden provozieren.
Ich wünsch Dir dass es trocken bleibt.
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