Insekten-Diskussion

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emil17
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Re: Insekten-Diskussion

#341

Beitrag von emil17 » Mo 11. Mär 2019, 12:42

viktualia hat geschrieben: Nochmal:
Die Pflanzen- und Insektenvielfalt in Naturschutzgebieten stabilisiert nicht nur die Räuber- Beutebeziehungen sondern auch die Insektenbiomasse auf niedrigem Niveau:
Es geht um "Räuber-Beute Beziehungen" und in diesem Kontext ist die Aussage sowohl wahr als auch sehr informativ. Den Punkt hätte ich gerne davor bewahrt, vom hohen gelben Wagen aus überrollt zu werden.
Wenn man denn schon genau gelesen haben will: Wie Herr Scholz selbst betont, "Bei der Art, wie sie durchgeführt wurde, geht es bei der Krefelder Studie nur um den letzten Punkt 4, den Rückgang der gefangenen Fluginsekten-Biomasse in Naturschutzgebieten hier vor allem im Naturschutzgebiet Orbroich"
Es geht nicht um die Insekten-Biomasse, denn die kann man mit Flugfallen gar nicht messen. Also weiss man auch nicht, ob sie gross oder klein ist.
viktualia hat geschrieben:Und die verringerte Populationsdichte liegt halt daran, dass es ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Jäger und Beute gibt, siehe oben.
Die Populationsdichte hat er gar nicht gemessen, denn dazu müsste er eine Bezugsfläche haben. Die hat er für Kuhweiden geschätzt. Aber die sind dort jetzt ja nicht mehr.
Solange man keine Aussage über den Bestand nicht fliegender Insekten hat (Ameisen, Grillen, Laufkäfer ...) lässt sich auch keine Aussage über das Niveau der Räuber-Beute-Beziehungen in NSGs machen, ausser eben der, dass es dort anders ist als dort, wo man viel in den Flugfallen hat.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#342

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Mo 11. Mär 2019, 13:49

Danke Viktualia, Du hast verstanden, was ich meine. Und danke auch fürs Ertappen!
Klar, Nützlinge ist genau so ein wertender Ausdruck - aus der Perspektive jemandes, an dessen "Besitz" die Insekten sich laben wollen.

Ich habe das hier angemerkt, weil ich an mir selbst merke, welch großen Einfluss Sprache hat. (infiziert bin ich spätestens, seit ich über "gewaltfreie Kommunikation" gestolpert bin)
Ab und zu lege ich mal einen Tag ein, an dem ich versuche, immer ein "in" anzuhängen, ich sage also Dozentin, Erzieherin, Verkäuferin, egal ob ich Mann oder Frau meine. Also ich kehre einfach um. Und am Ende so einen Tages habe ich Frauen viel stärker auf dem Schirm als noch morgens. und es geht mir auch mit den Schädlingen so (ab heute auch mit den Nützlingen, versprochen :) ) Es sind INSEKTEN. Meine 5 cents. :holy:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#343

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Mo 11. Mär 2019, 19:36

Was aber wiederum nicht das Problem "der Bauern" ist, sondern derer, die so reden - lass sie doch? Was juckt es dich?? :aeh:
Genau diese Leute treten aber sehr penetrant mit der Behauptung auf "so weit das in meinem Garten funktioniert muss das auch bei den Bauern funktionieren"

Oder geht es doch darum, dass "der Bauer" möglichst viel grüne Scheine ergattern will, um sie dann gegen von den Konsumenten produzierte andere Ware eintauschen zu können??willkommen in der heutigen, arbeitsteiligen Welt,
das macht (fast) jeder so warum sollte es also nicht auch der Landwirt tun? Er ist Unternehmer wie der Schreiner, Makler, Anwalt, Konditor oder Spediteur
alle wirtschaften mit Gewinnerzielungsabsicht
schließlich sind sie unternehmer und nicht die Wohlfahrt.

Wären alle Menschen Selbstversorger, gäbe es wohl keine Bauern mehr.dann hättest du kein PC, kein Strom, keine Gartenwerkzeug aus Metall, kein Papier, kein Strom, kein fließend Wasser und kaum kleidung

willst du das wirklich?

Also sind wir eigentlich Konkurenten :pft: tu dir keinen Zwang an, das bischen fällt in der Bilanz nicht auf.
Nützling oder Schädling??weder noch,

nicht existent.

viktualia

Re: Insekten-Diskussion

#344

Beitrag von viktualia » Mo 11. Mär 2019, 19:55

Oh, Stadtgärtner, nix "ertappt" - das waren zwei andere Sachen: zum einen ist der Autor
Verheiratet bin ich mit einer Spezialistin im Einsatz von räuberischen oder parasitierenden Insekten als Nützlinge zur Bekämpfung von schädlichen Insekten.
das fand ich schon so einen schöner "Dreher" mit der Nützlichkeit von räuberischen Insekten;
zum anderen, das ist jetzt o.t., ist es mir vor ein paar Jahren so gegangen, dass ich mich, wegen meiner Meerschweine, nochmal in deren Futterkräuter reingelesen hab und, obwohl ich seit über 20 Jahren mit Kräutern gehe und schon lange nicht mehr "Unkraut" sage, feststellen musste, dass ich die ganzen Futterkräuter gemobbt hatte, war "Unkraut" für mich gewesen, weil die halt für mich keinen Nutzen hatten.
Fand ich seeeehr interessant.

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#345

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Mo 11. Mär 2019, 20:02

Jo, bei dem Satz musste ich auch zwei Mal hinschauen - und kam so erst auf meine Frage.

Und hej, danke für "Unkraut mobben" - jetzt fange ich mal langsam eine Sammlung guter/geistreicher Ausdrücke an. :)
"Unkraut" ist ja... ein Widerspruch in sich? Ein Kraut, das keines ist?!

P.S. OT nahm schon manches Mal die Sturmbö aus den Segeln. :pfeif:

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emil17
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Re: Insekten-Diskussion

#346

Beitrag von emil17 » Mo 11. Mär 2019, 21:03

Oelkanne hat geschrieben: Wären alle Menschen Selbstversorger ...
Trotz allem, womit ich bei der konventionellen Landwirtschaft nicht einverstanden bin:
Die grundsätzliche Ablehnung von Begriffen wie Schädling oder Unkraut zeugt von einer abgrundtiefen Unkenntnis der Zusammenhänge in der Primärproduktion. Das gibt es nur, weil man eben alles überall und immer kaufen kann. Es ist also eine reine Luxus-Erscheinung und gehört ins gleiche Kapitel wie übertriebener Tierschutz und seltsame Ernährungsgewohnheiten aus Weltverbesserungsabsicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#347

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Mo 11. Mär 2019, 21:27

Ich praktiziere keine "grundsätzliche Ablehnung". Ich hinterfrage - ganz sachte - Sprachgebrauch. Busserl, "emil17"

Benutzer 72 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#348

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 11. Mär 2019, 22:30

Oelkanne hat geschrieben:schließlich sind sie unternehmer und nicht die Wohlfahrt.
jawoll! Deshalb wehre ich mich auch gegen Aussagen wie "der Bauer ernährt dich" :roll:
Oelkanne hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:Wären alle Menschen Selbstversorger, gäbe es wohl keine Bauern mehr.
dann hättest du kein PC, kein Strom, keine Gartenwerkzeug aus Metall, kein Papier, kein Strom, kein fließend Wasser und kaum kleidung

willst du das wirklich?
Willst du das?
Nun, ich weiß nicht, manchmal denke ich: ja,das will ich! im Ernst ...
Aber was ganz anderes: hättest du dann noch die tollen Riesenmaschinen und das Öl, um über große Felder zu donnern? :hmm:

Wären alle Menschen Selbstversorger, gäbe es natürlich auch keine PC-Erzeuger mehr, keine Metaller, keine Papierindustrie, keine Stromerzeuger, keine Maschinenbauer, keine Pestizidhersteller und alle die tollen Berufe, die das erzeugen, ohne was uns "die Urproduzenten" gar nicht ernähren könnten ...
und jetzt? :aeh:
Oelkanne hat geschrieben:
Nützling oder Schädling??
weder noch,

nicht existent.
ich meinte den Landwirt ;)
emil17 hat geschrieben:Die grundsätzliche Ablehnung von Begriffen wie Schädling oder Unkraut zeugt von einer abgrundtiefen Unkenntnis der Zusammenhänge in der Primärproduktion. Das gibt es nur, weil man eben alles überall und immer kaufen kann.
Mooment, Moment! Schädlinge und "Un"Kräuter gibt es für die Natur tatsächlich nicht - sie sind nur für uns Menschen schädlich.
Ebenso wie jemand, der andere ihres Besitzes beraubt, nur für Besitzende schädlich ist .... :bet:

Benutzer 72 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#349

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 11. Mär 2019, 22:33

Oelkanne hat geschrieben:
Wären alle Menschen Selbstversorger, gäbe es wohl keine Bauern mehr.
dann hättest du kein PC, kein Strom, keine Gartenwerkzeug aus Metall, kein Papier, kein Strom, kein fließend Wasser und kaum kleidung[/color]
:lol: :lol:
genau!!
Kein Fluss täte fließen, gäbe es keine Bauern mehr...... :daumen:

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Insekten-Diskussion

#350

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 12. Mär 2019, 07:13

ina maka hat geschrieben:
Oelkanne hat geschrieben:
Wären alle Menschen Selbstversorger, gäbe es wohl keine Bauern mehr.
dann hättest du kein PC, kein Strom, keine Gartenwerkzeug aus Metall, kein Papier, kein Strom, kein fließend Wasser und kaum kleidung[/color]
:lol: :lol:
genau!!
Kein Fluss täte fließen, gäbe es keine Bauern mehr...... :daumen:
Bist du so doof, oder stellst du dich nur so doof an?

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