alte Rezepte

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Re: alte Rezepte

#131

Beitrag von Maisi » Sa 12. Jan 2019, 11:51

Semmelknödel sind auch ne gute Alternative zu Kartoffelknödel :) (mag die auch nicht, obwohl ich sonst Kartoffeln in jeglicher Zubereitungsart mag).
Rohana hat geschrieben:Das einzige Problem an Omas Rezepten sind die Mengenangaben. "Kind, ich hab das immer nach Gefühl gemacht, so'n Kilo Kartoffeln, ein Ei und n bisschen Mehl halt, bis der Teig sich richtig anfühlt..."
Genauso mach ich Schupfnudeln :lol: Ich mußte als Kind meiner Oma immer dabei helfen, wir haben dann für die ganze Familie gemacht, da mußte man da schon nen ganzen Berg voll machen und war ganz schön lange beschäftigt. Heute mach ich für meine Mutter Schupfnudeln mit, wenn ich mir welche mache (ihr ist es zuviel Arbeit, sie kauft sich lieber fertige und ich motz dann regelmäßig :hhe: ); sie hat mich mal nach Mengen/Rezept gefragt, da mußt ich auch sagen: ach, ein Dämpfer voll Kartoffeln, Ei und soviel Mehl, bis es halt sich so anfühlt, wie es sich anfühlen muß :holy:

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Re: alte Rezepte

#132

Beitrag von Maisi » Sa 12. Jan 2019, 12:08

hobbygaertnerin hat geschrieben: es gibt auch eine sehr grosse Auswahl an Lebensmitteln, aber der Genuss bleibt heute auf der Strecke.
Kohl wird in vielen Küchen grundsätzlich nicht mehr verwendet, weil da könnten Gerüche in der Wohnung auftreten......
In vielen Neubauten ist ja eine abgetrennte Küche gar nicht mehr vorhanden, sondern alles offen. Würde ich nie wollen. Aber ich bin ja eh so altmodisch :lol:
hobbygaertnerin hat geschrieben: Aber ich hab nicht das Gefühl, das man damit um soviel schneller kocht. Z.B. eine Packung pasta muss 8-10 Minuten kochen, die fertige Pasta aus dem Tiefkühlbereich braucht ohne Micro auch 20 Minuten.
Wenn ich meine Nudeln selbst mache, dann sind in der Zeit, bis das Wasser kocht, die Nudeln zum Kochen, brauchen nur ein paar Minuten, Tomatensosse aus dem Vorratsschrank geholt, in spätestens einer viertel Stunde ist das Essen fertig.
In 15 bis 20 Minuten ist ein schnelles selbstgemachtes Essen auf den Tisch- auch ganz altmodisch aus selbstgekochten Sachen.
Glaub ich auch nicht, daß sowas schneller geht. Um beim Beispiel der Nudeln mit Tomatensauce zu bleiben: in der Zeit, wo die Nudeln kochen, kann man parallel ne Sauce aus einer Dose stückiger Tomaten machen, die mit Sicherheit genauso gut wird wie die fertig gekaufte (wenn jetzt jemand nichts selber einkocht und auf Vorräte zurückgreifen kann).
Aber man unterschätze nicht die Macht der Werbung, die dem Verbraucher genau suggeriert, wie schnell er dann ohne Arbeit ein Essen auf dem Tisch hat. Und je weniger man selbst in der Küche macht, umso weniger ist man vermutlich auch in der Lage, ein paar Sachen gleichzeitig zu tun. :hmm:
Foodblogs boomen, ständig erscheinen neue Kochbücher, die "richtige" Ernährung wird für manch einen zur Ersatzreligion. Nur selbst am Herd stehen tun tatsächlich immer weniger. Komische Welt. Was würden wohl unsere Vorfahren sagen, wenn sie uns mittels Zeitmaschine aus der Vergangenheit heute besuchen könnten?

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Re: alte Rezepte

#133

Beitrag von Rohana » Sa 12. Jan 2019, 12:47

Maisi hat geschrieben:Aber man unterschätze nicht die Macht der Werbung, die dem Verbraucher genau suggeriert, wie schnell er dann ohne Arbeit ein Essen auf dem Tisch hat. Und je weniger man selbst in der Küche macht, umso weniger ist man vermutlich auch in der Lage, ein paar Sachen gleichzeitig zu tun. :hmm:
Würd ich gar nicht mal sagen, umso weniger ist man aber in der Lage, einzuschätzen was wie lange dauert. Wie einfach eben eine Tomatensauce aus stückigen Tomaten gehen kann (ob nun selbstgemacht oder selbstgekauft), wenn man entsprechende Gewürze, Zutaten und "Fähigkeiten" hat...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: alte Rezepte

#134

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 12. Jan 2019, 13:51

@Doris,
du bist ein Schätzchen, da hab ich heute Abend was zum Lesen. Ersatunlich, um diese Zeit schon so viele Kartoffelgerichte-
vermute mal, dass das auch mit der damaligen Zeit zusammenhing, durch den Ausbruch des Tambora gabs ein Jahr ohne Sommer und entsprechend knapp war Getreide, aber ob damals die Kartoffeln noch gewachsen sind?
@Maisi
so eine offene Küche würde ich aus den verschiedensten Gründen nicht wollen, sind halt derzeit ganz gross in Mode.

Musste lächeln, früher hab ich auch immer bei erfahrenen Hausfrauen diese ungenauen Mengenangaben und so nach dem Bauchgefühl - innerlich bemängelt, heute stelle ich an mir fest, dass ich inzwischen auch aus dem Bauch heraus koche.
Was mir allerdings auch auffällt- bei den Milliarden an Rezepten, die kann sich doch niemand mehr merken.
Da greif ich lieber auf die bewährten und bekannten Gerichte zu, durch Übung gehen mir die viel schneller von der Hand und ich weiß in der Regel, dass das auch ankommt und kein Genöle am Tisch gibt.
Und was mit auch auffällt- ich werde immer einfacher beim Kochen- ein paar gute Grundzutaten und das Ergebnis passt.
Heute hab ich nur ein stinknormales Kartoffelpürree gemacht und die frischen Forellen, die nur eine kurze Wegstrecke vom Teich zur Pfanne hatten.

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Re: alte Rezepte

#135

Beitrag von Rohana » Sa 12. Jan 2019, 14:39

hobbygaertnerin hat geschrieben: Musste lächeln, früher hab ich auch immer bei erfahrenen Hausfrauen diese ungenauen Mengenangaben und so nach dem Bauchgefühl - innerlich bemängelt, heute stelle ich an mir fest, dass ich inzwischen auch aus dem Bauch heraus koche.
Ich fand immer ganz schlimm dass meine Mama die Rezepte im Kochbuch hemmungslos angepasst hat (sauber durchgestrichen und/oder neue Werte daneben geschrieben) - heute mache ich es genauso :pfeif: oder gleich nach Gefühl. Wenn man das Gefühl noch nicht hat bzw. sich das nicht so recht vorstellen kann, ist es halt eine andere Perspektive...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: alte Rezepte

#136

Beitrag von christine-josefine » Sa 12. Jan 2019, 16:47

Bröselhober:
750 g Kartoffeln, mehlig kochende, gekochte
180 g Mehl
Prise Salz
100 g Fett, am besten Schmalz, vom Schwein oder Ente oder Gans

Kartoffeln lochen, schälen und passieren
abkühlenlassen
mit dem Mehl leicht bröselig vermischen
nach Belieben salzen und anschließend in heißem Fett goldgelb rösten, bis er schön bröselig ist
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

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Re: alte Rezepte

#137

Beitrag von Rohana » Sa 12. Jan 2019, 17:10

So ein Zufall, hatten wir heute mittag... :daumen:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: alte Rezepte

#138

Beitrag von christine-josefine » Sa 12. Jan 2019, 17:17

Rohana: was esst Ihr dazu?
Bei meiner Oma gabs entweder Sauerkraut oder Apfelkompott
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

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Re: alte Rezepte

#139

Beitrag von Rohana » Sa 12. Jan 2019, 18:28

christine-josefine hat geschrieben:Rohana: was esst Ihr dazu?
Bei meiner Oma gabs entweder Sauerkraut oder Apfelkompott
Sauerkraut mit Wammerl gabs dazu, hat gut gepasst. Bloss der "Bröselschmarrn" war relativ fettig, hat SM in Schweineschmalz gemacht. Aber lecker :daumen:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: alte Rezepte

#140

Beitrag von Doris L. » Sa 12. Jan 2019, 23:07

@Doris,
du bist ein Schätzchen, da hab ich heute Abend was zum Lesen. Ersatunlich, um diese Zeit schon so viele Kartoffelgerichte-
vermute mal, dass das auch mit der damaligen Zeit zusammenhing, durch den Ausbruch des Tambora gabs ein Jahr ohne Sommer und entsprechend knapp war Getreide, aber ob damals die Kartoffeln noch gewachsen sind?
Hach, heute habe ich von noch jemanden Komplimente gehört :)
Dieser Autor hat auch ein umfangreiches Warenregister geschrieben von Dingen die man heute kaum noch kennt. Sehr interessant. Im Moment schau ich die DVD : Die andere Heimat, von Edgar Reitz. Zwar viel später , aber auch alle nah am Hungern.
Was geht es uns heute gut.
Apropo Hunsrück, ich habe ein Rezeptbüchlein aus dem Hunsrück .

Dibbelabbes
2 kg. Kartoffeln
2-3 Eier
Salz, Pfeffer
1 Eßl. Mehl
3-4 Zwiebeln
gestreifter Speck ( da weiß ich leider nicht was das ist)

Die Kartoffeln werden geschält, gerieben und dann fest ausgedrückt. Die Eier u. die zerkleinerten Zwiebeln werden untergemengt. Abschmecken. Der Speck wird in kleine Stücke geschnitten, er wird zuerst im Bräter angebraten. Nun die Kartoffelmasse darüber geben und brutzeln lassen. Immer wieder umrühren.

Man kann den Kartoffelteig auch , mit den gleichen Zutaten im Ofen bei 200 Grad 2 Stunden backen. Dann heißt das Gericht Schales.
Dazu gibt es Apfelmus, Kompott oder Salat.

Das sind so deftige Gerichte die ich jeder Mehlspeise, oder gar Nudeln vorziehen würde.

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