Bienensterben

viktualia

Re: Bienensterben

#571

Beitrag von viktualia » Fr 11. Jan 2019, 13:27

Hmm, Leute, so weit wollte ich gar nicht gehen...

Ich hab das Propolis erwähnt, weil es, wie Emil so schön formulierte, einen von BIENEN er-, bzw- gefundenen "Effekt" nutzt, den diese bis zur "Praxistauglichkeit" entwickelt hatten. Bis wir auch deren Rest der Welt domestizierten.
Und wenn ich höre, dass wer Pilze einsetzen möchte, gegen ein "Volk", dass sich bislang ganz gut mit einem Fungizid gegen das schützen konnte, wogegen es nun geschützt werden solle....
Nun ja.

(Räusper, das Thema "Pilze" ist ja wohl fast so komplex wie das Thema "Bienensterben", findet ihr nicht?)

Und: Da gibt es also einen "Versuchsaufbau", bei dem die potentielle Bienennahrung entweder aus Zuckerwasser oder Pilzgeflechten besteht.
Und der Zucker hat sie nicht so gut genährt, wie das Pilzgeflecht. Soso.
Obwohl, um "Ernährung" ging es nicht mal, es ging drum, ob sie 2 Virenarten besser oder schlechter überstehen.
Tja, Forschung ist schon "hartes Brot"....

Wildmohn

Re: Bienensterben

#572

Beitrag von Wildmohn » Fr 11. Jan 2019, 20:20

Ist ja lustig, welche Wege das Thema "Bienensterben" mittlerweile engeschlagen hat. So, liebe Leute, werden wir den Planeten nicht retten können, nicht nimmer und niemals...
VT hin oder her, es gibt konkretere Ursachen für das Bienen-Insektensterben, daran sollte Mensch sich ersteinmal abarbeiten und vernünftige Lösungen finden und sich nicht in höheren Sphären verklausulieren.
Aber solange es uns gut genug geht ist Hirnwi...erei ein probates Mittel, um ein Dogma zu verteidigen, welches nicht im entferntesten das grundsätzliche Problem angeht.
Schlimmer geht`s nimmer.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Bienensterben

#573

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 11. Jan 2019, 22:41

Magst du mir sagen, was ich als Städterin - unser Grundstück ist sowieso schon ein Naturparadies, unser Balkon voll mit Gemüse, Kräuter und bienenfreundlichen Blumen, ebenso die Stadtgartenparzelle ... noch tun kann, um "die Welt zu retten"?
Jetzt hab ich auf´s bewußte Einkaufen fast vergessen, weil ja der Konsument bestimmt was wie produziert wird :platt:

Ich verstehe deinen Einwand jetzt gerade nicht?

- Ich denke daran, eventuell mal eigene Honigbienen zu haben - obwohl ich eigentlich den Wilden nicht allzuviel Konkurenz machen will, aber nachdem wir eh so viele Pflanzen haben, die "Nutzen" bringen und nachdem wir nun mal gerne Süßes essen....
tja, hm - der letzte Punkt, an dem es noch scheitert ist meine mentale Sperre gegen Varroabekämpfung.
Es gab eine Zeit lang viele, die dazu aufforderten und Mut machten, es ganz ohne zu probieren. Aber das hat sich irgendwie verloren.
Ich les kaum noch was davon und weiß auch nicht, wie es aktuell aussieht bei den Bienenhaltern, die nicht "chemisch" bekämpfen.

Von dem her bin ich an "natürlichen" Behandlungsmethoden - vorerst ist das für mich nur theoretisch - sehr interessiert.

Was meinst du denn mit "eh bekannt"?

Die Armut an pollen- und nektarspendenden Pflanzen?
Das Fehlen gewisser Symbionten?
Das Fehlen bestimmter (Wild-)Pflanzen, die bienenmedizinische Wirkung haben?
Die Gifte der konventionellen Landwirtschaft? (aber was kann ich da tun??)

Ich mag es halt immer lieber, nach Lösungen zu suchen als nach Schuldigen.....
Dann erst kann ich was tun!

Und ich bin überzeugt, dass das Problem vielschichtig ist und es niemals "nur" um die Bienen, die Insekten, die Vögel, die Wildkräuter, die Amphibien, die Großsäugetiere, das Bodenleben, die Pilze, die Eisbären und die Schmetterlinge geht....

Es geht um die Natur und um die Art wie die Menschen über sie denken, denke ich ;)

Wildmohn

Re: Bienensterben

#574

Beitrag von Wildmohn » Fr 11. Jan 2019, 23:40

Alles gut @ina maka :) Du hast mit Deinen Argumenten schon recht.
Was ich schrieb ist der Ungeduld bezüglich der nicht wahrgenommenen Lösungsmöglichkeiten in gewissen Teilaspekten zur Problematik geschuldet.
Das Thema ist wie bei vielen anderen bedrohlichen Szenarien offensichtlich zu komplex um eine günstige Wende herbeizuführen, da die Verursacher den schwarzen Peter weiterreichen und nicht bereit sind, sich der Verantwortung ernsthaft zu stellen.
Was bleibt sind rege Diskussionen aber keine greifende, zum besseren führende Ergebnisse... auf die ich, "kleiner Pups", sehnsüchtig warte... ;)

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Re: Bienensterben

#575

Beitrag von Spencer » Sa 12. Jan 2019, 10:06

Hier noch mal ein Link zum Thema. Zum Teil mit Lösungsangeboten... Situation in Vorpommern-Greifswald
Aber auch hier wie immer "....wir müssen"

http://bit.ly/2MbbSx3

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Bienensterben

#576

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Sa 12. Jan 2019, 10:32

Spencer hat geschrieben:Hier noch mal ein Link zum Thema. Zum Teil mit Lösungsangeboten... Situation in Vorpommern-Greifswald
Aber auch hier wie immer "....wir müssen"

http://bit.ly/2MbbSx3
Die sind ja Lustig :haha: man soll einfach die Fläche der rentabelsten und fruchtfolgetechnisch sehr wichtigen Früchte halbieren :dreh:
Und was soll da dann wachsen, Getreide?

Das mit jeder Tonne Weizen mehr Unkräuter verschwinden ist doch käse:
im meiner Heimat liegt der Durchschnittsertrag bei 7t/h. Hier wo ich jetzt studiere liegt er bei 9,7t/ha,
bei einem geringeren Aufwand an Pflanzenschutz und Düngemitteln.
Im Jahr 2018 hatten wir massive Ertragseinbußen,
wuchsen deshalb mehr Unkräuter?

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Re: Bienensterben

#577

Beitrag von emil17 » Sa 12. Jan 2019, 17:35

Oelkanne hat geschrieben:
Spencer hat geschrieben:Hier noch mal ein Link zum Thema. Zum Teil mit Lösungsangeboten... Situation in Vorpommern-Greifswald
Aber auch hier wie immer "....wir müssen"

http://bit.ly/2MbbSx3
Die sind ja Lustig :haha: man soll einfach die Fläche der rentabelsten und fruchtfolgetechnisch sehr wichtigen Früchte halbieren :dreh:
Und was soll da dann wachsen, Getreide?

Das mit jeder Tonne Weizen mehr Unkräuter verschwinden ist doch käse:
Es geht um Energiepflanzen, deren Anbaufläche man halbieren soll. Wieviel das an der gesamten Ackerbaufläche ausmacht, steht da nicht.
Ansonst ist der Zusammenhang zwischen Artenschwund und Anteil der artenreicheren Ackerflächen an der gesamten Nutzfläche nicht linear: Bei Vergrösserung der intensiv-Anbauflächen passiert bei der Artenvielfalt zuerst wenig. Wenn aber die letzten Flächen mit einer gewissen Vielfalt intensiviert werden, sind das absolut nur geringe Mehrflächen (sagen wir von 95% auf 97.5% Intensivflächen an der gesamten Ackerfläche), aber die artenreicheren Flächen würden dadurch halbiert (von 5 auf 2.5 %).
Wenn man daran ist, die letzen artenreichen Flächen zu beseitigen, dann sind die Effekte plötzlich dramatisch, obwohl aus Sicht der Bauern gar nicht so viel passiert. Intensivierung bedeutet Mehrertrag auf gleicher Fläche, es bedeutet nicht, dass in Jahren mit unterschiedlichem Ertrag die Unkrautmenge, wie du sie bezeichnest, gegenläufig zum Ertrag ist.
Das alles weisst du vermutlich selber, so kompliziert zu verstehen sollte das eigentlich nicht sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Bienensterben

#578

Beitrag von Rohana » Sa 12. Jan 2019, 18:28

Wenn aber die letzten Flächen mit einer gewissen Vielfalt intensiviert werden, sind das absolut nur geringe Mehrflächen (sagen wir von 95% auf 97.5% Intensivflächen an der gesamten Ackerfläche), aber die artenreicheren Flächen würden dadurch halbiert (von 5 auf 2.5 %).
Dann sollte man mal fragen, warum sowas passiert und im Umkehrschluss: Wer kann es sich "leisten", ohne Zwang zu extensivieren? Ich hab heute im neuen KULAP Bayern geschaut, ob da was für uns infrage käme. Jährlich wechselnde Blühflächen anlegen, max 3ha pro Betrieb, mit einer bestimmten Mischung - wär ich sofort dafür wenn wir 3ha "über" hätten, oder auch nur 1ha... haben wir aber nicht!
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Bienensterben

#579

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 12. Jan 2019, 19:34

Rohana hat geschrieben:Jährlich wechselnde Blühflächen anlegen, max 3ha pro Betrieb, mit einer bestimmten Mischung - wär ich sofort dafür wenn wir 3ha "über" hätten, oder auch nur 1ha... haben wir aber nicht!
Wieso gleich einen ganzen Hektar? Ich hab im anderen Faden erwähnt, was für starke positive Auswirkungen die unsauberen Ränder der Felder haben bzw. die Flächen zwischen Weg und Acker....
emil17 hat geschrieben:Ansonst ist der Zusammenhang zwischen Artenschwund und Anteil der artenreicheren Ackerflächen an der gesamten Nutzfläche nicht linear: [....]
Wenn man daran ist, die letzen artenreichen Flächen zu beseitigen, dann sind die Effekte plötzlich dramatisch, obwohl aus Sicht der Bauern gar nicht so viel passiert.
Wie groß ist der Verlust wirklich, wenn da einfach bei jedem Acker oder Feld ein Randstreifen ist, der nicht behandelt wird?

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Re: Bienensterben

#580

Beitrag von Rohana » Sa 12. Jan 2019, 19:44

ina maka hat geschrieben:
Rohana hat geschrieben:Jährlich wechselnde Blühflächen anlegen, max 3ha pro Betrieb, mit einer bestimmten Mischung - wär ich sofort dafür wenn wir 3ha "über" hätten, oder auch nur 1ha... haben wir aber nicht!
Wieso gleich einen ganzen Hektar? Ich hab im anderen Faden erwähnt, was für starke positive Auswirkungen die unsauberen Ränder der Felder haben bzw. die Flächen zwischen Weg und Acker....
Solche Flächen bzw Feldränder gibt es hier zuhauf, die sind normal. Wenn man um jedes Feld hier noch extra Blüh-Streifen anlegen würde wär's mehr Fummelei als auf eine Kuhhaut geht, und wie erwähnt wir haben keine (!) Fläche "über" - oder wie stellst du dir das denn vor, wenn wir jetzt schon Kühe schlachten müssen weil das Futter nicht reicht, im nächsten Jahr noch auf Futterfläche zu verzichten?
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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