Tiny houses

Fuchur
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Re: Tiny houses

#111

Beitrag von Fuchur » Mo 5. Nov 2018, 19:54

Ein Holzhaus wird uns alle locker überdauern wenn man wie oben angeführt mit etwas Verstand, also anders wie diese unsäglichen Fertigbausätze aus dem Baumarkt, baut. Problem da: Außenhülle = Tragwerk, außerdem dringt da Schlagregen in alle Ritzen, da hilft auf Dauer auch kein Vergiften ("Anstreichen"). Holzständerwerk, aus der Bodenfeuchte emporgehoben, Dachüberstand und Vorgehängte Fassade. Richtig edel mit Lärchenverschalung unbehandelt. Umweltfreundlich und preiswert, dabei indviduell und auf die Bedürfnisse angepasst.
Etwas Kompromissbehafteter, inzwischen mit im Bau befindlicher Vergrößerung sieht das so aus:
https://www.selbstvers.org/forum/downlo ... w&id=25194
Schwarten erfahren so noch eine gute Verwertung, die Dachpfannen sind wiederverwendet, der Aufwand und die Kosten halten sich so echt im Rahmen außerdem braucht es kein irres Fundament wie für eine Mauer (an der man auch keine Freude hat wenn die wegbröselt) und irgendwelche Gifte verteilt man so auch nicht im Garten. Nice to have: Regenrinne und Firstpfannen, die gehen dann aber ins Geld weil schwer gebraucht zu kriegen.
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Re: Tiny houses

#112

Beitrag von emil17 » Mo 5. Nov 2018, 22:59

Der klassische Holzschuppen!
Da es ja keine Sockelmauer gibt, kann man die Seitenbeplankung auch etwas weiter oben aufhören lassen und den untersten halben Meter extra davorsetzen. Der geht am unteren Rand zuerst kaputt, zumal da es ja keine Dachrinne gibt, und kann dann leicht ausgewechselt werden, was auch erst nach vielen Jahren nötig werden dürfte.
Statt Firstpfannen kannste Firstbleche aus alten Wellblechtafeln selber machen:
Die Tafeln, meist 90 breit, längs mit der Flex halbieren. Auf harter Unterlage mit schwerem Gummihammer die Wellen rausklopfen. Mit zwei Kanthölzern oder Gerüstbohlen und draufstehen längs mittig abkanten, so dass es aufs Dach passt.
Anschrauben von oben durch den Falz in den Firstbalken hinein mit langen Schrauben und Blechhütchen, damit das Schraubenloch kein Wasser reinziehen lässt. Die Schrauben müssen lang sein, weil sich das Blech an der Sonne stark dehnt und dies durch Biegung der Schraubenschäfte aufgenommen werden muss. Schraubt man zu stramm oder zu kurz, brechen die Schrauben bald ab oder das Schraubenloch im Blech weitet sich auf.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 6122 gelöscht

Re: Tiny houses

#113

Beitrag von Benutzer 6122 gelöscht » Di 6. Nov 2018, 00:22

Ja, ich weiß, daß Holzkonstruktionen jahrhundertelang überdauern können. Ich lebe in einer Fachwerkgegend.
Aber ich will keine Holzgebäude, sorry. Eher käme etwas im "Burgen-Style" in Frage. So wie Du emil Deine Mauer für den Holzunterstand an den Felsen gebaut hast.
Oder Stampflehmmauern mit großem Dachüberstand. Oder Mauern aus Feldsteinen mit Zement in Schalung.
Trotzdem danke für Eure Ratschläge! Wenn es soweit ist, daß ich mich für eine Bauweise entscheide, frage ich möglicherweise nochmal hier im Forum nach. ;)
Und wegen der Grenzbebauung und Größe vom Gartenhäuschen werde ich in jedem Fall nochmal bei der Baubehörde vom Landkreis nachfragen.

Ursprünglich wollte ich ja nur auf die Seite mit den tollen Häuschen (also irgendwie tiny houses...) hinweisen, von denen ich einige sehr kreativ und märchenhaft schön finde.

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Re: Tiny houses

#114

Beitrag von emil17 » Di 6. Nov 2018, 08:31

Pitu hat geschrieben: Ursprünglich wollte ich ja nur auf die Seite mit den tollen Häuschen (also irgendwie tiny houses...) hinweisen, von denen ich einige sehr kreativ und märchenhaft schön finde.
Stimmt, schön sind die.
Es gehört auch der Platz dazu, wo es optisch wirken kann. Achte mal bei den von dir verlinkten Bildern darauf, wie geschickt die Erbauer das gemacht haben. Die gut wirkenden Bauten dominieren nicht, sie werden Teil des Ganzen.
Bei den Grashäusern braucht es noch ein dauerfeuchtes Klima. Ein Sommer wie der vergangene wäre dafür tödlich, wenn man es nicht 2-3mal die Woche gegossen hätte.

Mit Natursteinen kannst du, wenn sie nicht sehr gut behauen sind oder wenn es sich um rechteckig brechenden, wetterfesten Schiefer handelt, freistehend nicht unter 50 ... 60 cm dick mauern.
Mit Tricks (Mörtelkern) kann man dünner. Da muss man aber schon sehr gut im Handwerk sein, damit es dann nicht wie ein Betonhaus mit aufgeklebten Steinen aussieht. Beachte auch, dass die Erbauer der Steinhäuser sorgfältig jede Diamanttrennscheibenschnittfläche und jede Sprenglochbohrspur in den Sichtflächen vermieden haben.
Abgesehen vom Materialaufwand bleibt bei Naturstein das Problem, was bei so kleinen Gebäuden noch an nutzbarem Innenraum übrig bleibt.

Ich würde ja immer noch gerne sowas bauen und überwachsen lassen, aber dazu sind die Steine meiner Gegend ungeeignet.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Tiny houses

#115

Beitrag von Fred » Mi 26. Dez 2018, 22:40

Brikawood - Holzbausystem aus Frankreich . Wer sich schon immer sein Haus im Lego-Stil bauen wollte:

https://youtu.be/ierqMW_FxfE
https://www.brikawood-ecologie.fr

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Re: Tiny houses

#116

Beitrag von emil17 » Do 27. Dez 2018, 17:58

Gute Idee.
Man kann sich von einer darauf spezialisierten Holzbaufirma ein Holzhaus nach Mass bauen lassen; die Wände sind aus Massivholzbalken mit Nut und Feder.
In der Werkhalle zugeschnitten, steht das Haus in einer Woche, nachdem Keller oder Fundamente fertig sind. Vorbedingung ist natürlich, dass keine Planungsfehler gemacht worden sind und der Bauherr während der Bauphase nicht noch Extrawünsche hat. Wenn man einen Pneukran neben das Haus stellen kann, wird das Material fortlaufend angeliefert und verbaut.
Spätestens bei einem schweren Firstbalken braucht man den sowieso.
Das Prinzip der Bauweise gibts im alpinen Raum und in Skandinavien schon seit vielen Jahrhunderten.
Die Vorteile, nachwachsender Rohstoff und wenig Heizenergieverbrauch, sind dort ebenso gegeben. Eisen braucht man bei der streng traditionellen Bauweise auch dort nur für Beschläge.
Es kommt auf das selbe hinaus: In beiden Fällen muss man vorher wissen, was man bauen will.

Die Modulbauweise hat eigentlich doch dann Vorteile, wenn die Bauten nur kurze Zeit stehen sollen und man dann aus den einzelnen Bausteinen wieder etwas ganz anderes machen kann, ohne dass das verbaute Material verloren ist.
Warum man für einen auf Dauer geplanten Bau Hölzer in Module zersägt, nur um sie dann wieder zusammensetzen zu können, habe ich nicht begriffen.
Was mich beim Link ebenfalls etwas wundert: Sie zeigen Würfelhäuser, die gerade in Mode sind. Das beisst sich aber auch bei mehreren der gezeigten Beispiele heftig mit dem konstruktiven Holzschutz. Vordächer? Sockel? Dachrinnen? Brauchen wir nicht.
Wie das schmucke Modulheim nach drei Jahren am Wetter aussieht? Zeigen wir nicht.
Dann wäre da noch so einiges an Nachfragen beim Montage-Video: Auf was steht das Ding eigentlich? Was passiert mit dem Holzboden, wenn die grüne Wiese darunter sich bei Regenwetter vollsaugt? Luftspalt 5 -25 cm ...
Ob man in Frankreich wie behauptet im Aussenbereich auf der grünen Wiese 20m2 ohne Baubewilligung aufstellen darf, wie sie es im Video machen, glaube ich nicht so recht, aber das wäre ja noch ein einfach zu lösendes Detail.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Tiny houses

#117

Beitrag von Fuchur » Do 27. Dez 2018, 19:10

Na man baut mit so einem System weil man dann kaum noch lange Hölzer braucht, man kann also alle Fehlstellen, Äste usw. rausschneiden. Außerdem braucht man nicht einen großen Vorrat an verschiedenen Formaten und Längen vorzuhalten, es gibt kaum noch Verschnitt, die Hobelspäne kann man gleich als Dämmschütteung verkaufen, ist halt viel schöner für den Produzenten. Hat in meinen Augen aber nur einen Selbstversorgungsgrad von 0-1 auf der Skala von 0-10 ;-)

centauri

Re: Tiny houses

#118

Beitrag von centauri » Fr 28. Dez 2018, 05:27

Genau da liegt der Vorteil für den Produzenten. Er kann billiges Industrieholz in teures Bauholz verwandeln. Finde ich aber immer noch besser wie wenn man das Holz schreddert und zu OSB- Platten presst und die dann zum Hausbau verwendet.

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Re: Tiny houses

#119

Beitrag von Küstenharry » Fr 28. Dez 2018, 09:34

Nicht wirklich.
Der hobelt per Handvorschub das Fassadenprofil von guter Rohware und kappt dann die Einzelstücke.
Eine richtige Qualitätsoptimierung mit automatischer Sortierung per Kappautomat hat der nicht.
da geht alles per Hand.
Wenn man Holzfehler auskappt, wird meistens wieder auf Endlos keilgezinkt.
braucht noch wer eine Optimierungskapppsäge? Mein Chef hat noch eine über für ne 1/2 Mio mit Scanner.

Was da wohl ein Haus kostet bei der kleinteiligen Fertigung und Montage?
Es sind auch nur eingeschossige Bungalows zu sehen. Statisch nicht ausreichend?
Wie wird die Winddichtigkeitsebene gewährleistet.
Gruss von der Küste

Harry

Manfred

Re: Tiny houses

#120

Beitrag von Manfred » Do 13. Feb 2020, 21:09

Normalerweise verlinke ich ja keine Werbung...
aber wer das Leben im tiny house mal ausprobieren möchte, kann das seit einiger Zeit bei meiner Verwandtschaft hier im schönen Frankenwald tun.
Christine hat eine alte Volksfest-Schießbude mit viel Geschmack und noch mehr Arbeit in ein traumhaftes Minihäuschen verwandelt:

http://schlaf-im-wagen.de/

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