Wölfe

Doris L.
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Re: Wölfe

#1051

Beitrag von Doris L. » Do 11. Okt 2018, 13:22

Der Artikel ist Quatsch https://www.derwesten.de/staedte/oberha ... 20371.htmlErst steht das da als Tatsache und dann wenn man liest dann glaubt der Schäfer das ein Wolf sich im Wald herumtreibten könnte :roll: . Bin übrigends gerade dort gewesen. Unvorstellbar für mich weil das Wegenetz sehr dicht ist, Scharen von Fußgängern mit ihren Hunden dort sind. Ich auch!
Kann ein Wolf die stark befahrenen Strassen überqueren und an den Häusern entlangschleichen??
Ich schmeiß mich hinter`n Bus, aber nicht vor nen Wolf.

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Re: Wölfe

#1052

Beitrag von Rohana » Do 11. Okt 2018, 16:15

Natürlich kann ein Wolf das, warum sollte er es nicht können? In diesem Fall vielmehr sie...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Wölfe

#1053

Beitrag von Rati » Sa 13. Okt 2018, 10:47

Doch, klar Strassen und Siedlungen sind kein Tabu für Wölfe.
In diesem speziellen Fall fand ich es besonders ärgerlich das erst mal monatelang (von Amtsseite) gewartet wurde bis das Gebiet als Wolfsgebiet anerkannt wurde, weil erst mal abgewartet werden musste ob es ein durchziehender oder ein bleibender Wolf ist. Denn erst bei bleibenden Wölfen werden Schutzmaßnahmen finanziert.
Als ob es einen Unterschied machen würde ob mensch einen durchziehenden oder einen bleibenden Wolf zu Weidetier reißen verleitet. :dreh:

Grüße Rati
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Re: Wölfe

#1054

Beitrag von Adjua » Sa 13. Okt 2018, 18:31

Realität in Südtirol. Entweder Wolf oder Almwirtschaft.

https://www.google.at/url?sa=t&source=w ... GyLyXSuHGg

Benutzer 146 gelöscht

Re: Wölfe

#1055

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 14. Okt 2018, 09:13

Adjua hat geschrieben:Realität in Südtirol. Entweder Wolf oder Almwirtschaft.

https://www.google.at/url?sa=t&source=w ... GyLyXSuHGg
selbst wenn der E-Zaun 2m hoch wäre, würde er nichts bringen, so lange er ihn direkt an Holzpfosten anbindet und auf diese Weise erdet :roll:
Wenn die Leute keine Ahnung von der Technik haben, sollte man nicht auf deren prinzipielle Wirkungslosigkeit gegenüber dem Wolf schließen.

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Re: Wölfe

#1056

Beitrag von Adjua » So 14. Okt 2018, 15:08

Dann ist es wieder der blöde Bauer der keinen Zaun bauen kann -Frodo, deine Arroganz ist nicht zu übertreffen.

Der Zaun wird in Steigungen viel zu niedrig sein - wenn man zugehört hat, was der Bauer sagt. Und gegen Massenpanik, wo 100 Schafe oder Pferde von der Felswand fallen, hilft kein Zaun der Welt.

Ich habe es heuer erlebt, wie die Hirsche durch den dicksten Patura Draht, doppelt gespannt, zwischen massiven Pfosten einfach durchgehen in der Brunftzeit.

Unser Zaun war korrekt geerdet - Thomas ist Elektrotechniker. Wenn die Tiere ab einer Gewichtsklasse von 100 Kilo wollen, reißen Sie die Isolatoren einfach durch. Schafe in Panik würden das Netz einfach nieder rennen.

Ein lächerlicher Zaun in 140 - 160m Höhe ist für Wölfe überhaupt kein Problem, die springen da - wie im Video gezeigt - sogar samt Beute drüber. Und die Zäune eingraben kann man auch nicht, weil zu felsig.

Es es gibt auf der Alm nichts, was man mit realistischem Arbeitsaufwand bauen kann, um die Wölfe draußen zu halten. Und auch wenn Jahr für Jahr Soldaten abgestellt würden, um Almen einzuzäunen, dann wären diese Zäune auch hochwildsicher - und natürlich Radfahrer sicher und Fußgänger sicher und so weiter.

Es gibt dann auf der Alm das Leben, wie es jetzt ist einfach nicht mehr. Weder für das Wild, noch für die Bauern, noch für die Nutztiere.

Man enteignet somit einfach Bauern (Weiderechte auf Almen sind wertvoll), und mach die seit Jahrhunderten übliche Tierhaltung im Freien unmöglich.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Wölfe

#1057

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » So 14. Okt 2018, 18:07

Adjua hat geschrieben:Dann ist es wieder der blöde Bauer der keinen Zaun bauen kann -Frodo, deine Arroganz ist nicht zu übertreffen.
Ich stelle sachlich fest, dass der Bauer in dem von Dir verlinkten Video den Zaun nicht sachgerecht errichtet, und er deshalb nicht funktionieren KANN. Was ist daran arrogant?
Ich bezweifle nicht, dass ein Wolf 'drüber springen KANN, aber vielleicht hast Du auch ein Video, das zeigt, dass er es auch MACHT? Das fände ich jedenfalls überzeugender als die eindrucksvollen Massaker-Bilder, die Nichts darüber aussagen, WIE Wolf und Schafe tatsächlich zusammen gekommen sind.
Ich kenne verschiedene Tierarten, die physisch in der Lage sind, hohe Hindernisse zu überspringen, aber einen mickrigen E-Zaun oder Drahtzaun respektieren, ausser sie geraten in Panik.
Gerade bei dem jüngsten, hier auch genannten Fall in Sachsen, wurde ja der Zaun offenbar von den eingezäunten Tieren eingerissen, - dass dazu erst ein Wolf hineingesprungen sein müsste, ist, wie ich es verstanden habe, eine Vermutung.
Ich habe mehrfach erlebt, wie Hunde reagieren, die mit funktionierendem E-Zaun in Kontakt gekommen sind, - darum ist für mich der Wolf, der einen solchen Zaun überspringt, so lange eine fragwürdige These, so lange ich dafür nicht mehr als Vermutungen zu sehen bekomme.
Es gibt ein Video, das beweisen soll, dass ein Wolf eine E-Zaun überspringen kann (was ja Keiner bezweifelt). Es zeigt zwei HUNDE beim Springen über den E-Zaun. Wenn ich Hunde entsprechend trainiere, tun sie das natürlich.
Einer der beiden Hunde in dem Video berührt beim Springen den Zaun und bekommt einen Schlag, hörbar am Aufjaulen des Hundes. DIESER Hund wird sich dem Zaun in absehbarer Zukunft nicht mal nähern, und schon garnicht drüber springen!
Was sollte verhindern, dass jeder freilebende Wolf bei seinem ersten Kontakt mit einem E-Zaun diese schmerzhafte Erfahrung macht, und entsprechend reagiert?
Es mag einige genetische Unterschiede zwischen Hund und Wolf geben, aber das Instinktverhalten bei nicht allzu verzüchteten Rassen funktioniert noch sehr ähnlich. E-Zaun, der unter Strom steht, löst danach die Reaktion aus, Abstand zu halten, nicht 'drüber zu springen - das sehe ich so jedenfalls bei nicht besonders trainierten Hunden.

Es gibt sog. "Wildkameras" für kleines Geld fast in jedem Supermarkt. Was wäre also naheliegender, als Schafgehege damit zu überwachen und ggf. ein Video-Dokument zu haben, was passiert ist, schon wegen der Schadenersatz-Frage. Müsste es da im Netz nicht längst mehrere Videos von Wölfen geben, die über E-Zäune springen? Auch viele Jäger hätten doch die Möglichkeit zu, und das Interesse an solch einem Bilddokument, und daran, es im Internet zu veröffentlichen? Ich habe Keines gefunden :im:

Um das deutlich zu sagen: mir geht es hier nur um diese E-Zaun-überspring-Theorie, nicht um die grundsätzliche Problematik von Wolf vs. Kulturlandschaft, - dazu habe ich vor einiger Zeit schon 'was geschrieben.

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Re: Wölfe

#1058

Beitrag von Rati » Mo 15. Okt 2018, 15:44

frodo hat geschrieben:Es gibt ein Video, das beweisen soll, dass ein Wolf eine E-Zaun überspringen kann (was ja Keiner bezweifelt). Es zeigt zwei HUNDE beim Springen über den E-Zaun. Wenn ich Hunde entsprechend trainiere, tun sie das natürlich.
Einer der beiden Hunde in dem Video berührt beim Springen den Zaun und bekommt einen Schlag, hörbar am Aufjaulen des Hundes. DIESER Hund wird sich dem Zaun in absehbarer Zukunft nicht mal nähern, und schon garnicht drüber springen!
Was sollte verhindern, dass jeder freilebende Wolf bei seinem ersten Kontakt mit einem E-Zaun diese schmerzhafte Erfahrung macht, und entsprechend reagiert? ...
das ist vollkommen richtig.
Ich hatte in meiner Schäferzeit genau so einen Pechvogelhund, der beim patrollieren zwischen Wiese und E Zaun einer Kuhweide an den Zaun gekommen ist, den konnte ich nie mehr zuverlässig an einem Weidezaun einsetzen, er ist immer einige Meter vom Zaun weggeblieben und war dabei immer unruhig.

Grüße Rati
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Re: Wölfe

#1059

Beitrag von Adjua » Di 16. Okt 2018, 15:56

Wenn man sich das Video ansieht, sieht man Wölfe über Zäune springen. mein Hund mit seinem langen Fell hat wenig Probleme mit einem Elektrozaun, wenn er ihn nur kurz berührt. Wölfe haben ein noch längeres Fell. ein kurzhaariger Jagdhund hat da ganz andere Empfindlichkeiten.

Aber zurück zu den wesentlichen Fakten, die hier wieder mal völlig ignoriert werden.

Auf der Alm geht es um hektarweise steiles und nicht befahrbares Gelände, wo ein Zaun, egal wie fachmännisch angebracht, schon zweieinhalb Meter hoch sein müsste, damit vom Hang aus niemand drüber springt. Hallo Rati & Co, geht das irgendwie in eure Vorstellung hinein?

Wie verhindert man, dass der Wolf Schafe, Pferde, und Kühe über Steilhänge hinunterjagt?

Wieso ist es dem Bauern zumutbar, seine Tiere aus dem weitläufigen und über unübersichtlichen Gelände jeden Tag in einen sinnlosen Pferch zu bringen?

Der Sinn eine Alm besteht darin, dass Tiere weitgehend frei auf großen Gelände Futter suchen können. Wenn man sie jeden Tag einfangen und kilometerweise zurückbringen muss, wie wirkt sich das auf den erhofften Fleischgewinn aus?

Nur als Beispiel: Von unserer Hütte aus auf 1700m bis zum Ende unserer Hochalm auf 2100m ist es ca 2 Stunden Fußmarsch mit Tieren bzw. 3 bis 4 Stunden wenn sie nicht so wollen, wie man selbst will. Rechenaufgabe für Rati und Frodo: Wie oft kann man die Tiere pro Tag auf die Hochalm bringen und wieder zurückholen?

Rechenaufgabe zum zweiten: Von unserer Hütte bis zum unteren Ende der Weide, welche auf 1300 Meter liegt, sind es gute zwei Stunden bergab, je nach Kondition aufwärts etwas mehr oder sehr viel mehr. Wie viele Stunden können die Tiere diese Weide nutzen wenn der Hirte und die Tiere eine super Kondition mitbringen?

Wie viele Stunden gehen verloren, wenn man weiß, dass die Tiere nachts Weiden und bei Tag, wenn es heiß ist, eher unter den Bäumen ruhen?

Mal ausrechnen und beantworten, und dann hätte ich gerne vernünftige Vorschläge, wie Almwirtschaft und Wölfe funktionieren können.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wölfe

#1060

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 16. Okt 2018, 20:13

ich weiß es nicht wirklich, tut mir leid :hmm: - was ist mit Hütehunden?
geht nicht, weil die jeden Tag nach Hause müssen? oder ginge das?

aber eine kurze Frage, weil ich neugierig bin: wie war es vor der Ausrottung des Wolfes?

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