Wir hatten das Problem auch, als wir bei einer Quartierplanung mehr Grünflächen wollten. Sofort die immer gleiche Rechnung:
Flächenverlust (diese Flächen sind also offenbar verloren) mal Quadratmeterpreis von Bauland ...
Grünflächen seien auch familienfeindlich, denn wenn weniger Wohnungen gebaut werden können, können weniger Familien dort wohnen.
Warum ich in der Glyphosat-Diskussion mit Quartierplanung komme? Weil es genau die gleiche Art Argumentation ist.
Im oben verlinkten Beitrag wird z.B. nicht mal erwähnt, ob ein Herbizidverzicht auch positive Auswirkungen haben könnte.
Das Szenario ist dazu zu simpel: Wir machen alles wie bisher, nur eben ohne Glyphosat.
Das gibt logischerweise Mehrkosten, denn wäre der Verzicht nicht teurer oder unbequemer, würde ja keiner das Zeug verwenden.
Dass ein reiner Milchvieh- und Futterbaubetrieb nicht auf Herbizide angewiesen ist und deshalb der Verzicht auf Glyphosat (brauchen die denn jetzt welches? Falls ja, wozu? Falls nicht, warum ist es dann ein Verzicht?) keine Mehrkosten verursacht, braucht es um das zu merken einen Agronomieprofessor?
Warum wird andersrum der Mehrausstoss von CO2 bei einer Wirtschaft ohne Herbizide so herausgehoben? Da müsste doch jeder für ein Grünlandumbruchverbot sein, weil das für die CO2-Bilanz sehr vorteilhaft wäre. Bei den Grünlanddiskussionen kommt aber das CO2-Argument nie.
Sehr interessant, nachdem ja in anderen Diskussionen hier im Forum manche Leute behaupten, die Landwirtschaft hätte mit den zu hohen Nitratwerten im Trinkwasser nichts zu tun ... ich dachte man düngt nicht mehr, als was die Pflanzen aufnehmen können, schon nur weil Dünger etwas kostet?Zwischenfrüchte senken den Nmin-Gehalt vor dem Winter im Mittel um 61 kg/ha. Geht bei einem Glyphosatverbot der Zwischenfruchtanbau um ein Drittel zurück, sind nach Prof. Petersens Berechnungen 20.000 t Stickstoffdünger im Jahr zusätzlich nötig. Der Effekt auf das Grundwasser wäre messbar: „30.000 t Nitrat belasten dann das Grundwasser
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass hier der Wert einer Sache mit ihrem Preis verwechselt wird.
Falls beispielsweise genug Endverbraucher bereit wären, 2 Groschen mehr pro Kilo Brot oder Kartoffeln zu bezahlen, wenn die sicher glyphosatfrei erzeugt wurden, wäre das doch für alle ein Geschäft. Aber da müsste man mal aus dem Gedankenkreis, Ein Produktionshilfsstoff ist kostensenkend und zugelassen, also kann und darf er keine Nachteile haben, rauskommen.
Ich wiederhole, was ich schon verschiedentlich geäussert habe: Ob ich einem Totalverbot für Glyphosat zustimmen würde, müsste ich mir überlegen. Aber die 5000 Tonnen (5 Millionen Kilo), die pro Jahr in Deutschland ausgebracht werden, sind eindeutig viel zu viel.