Glyphosat-Diskussion

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Thomas/V.
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Re: Glyphosat-Diskussion

#1481

Beitrag von Thomas/V. » Sa 13. Jan 2018, 23:30

@ Viktualia:
aber ohne etwas in der Art gäbe es auch keinerlei Austausch, das wäre Lebensfeindlich.
Da ist leider auch bei Dir ein Stück Systempropaganda hängen geblieben ;)
Der Mensch hat 100 000 Jahre ohne Geld gelebt.
"Beim Geld hört die Freundschaft auf" ist wohl ein tiefsinniger zu interpretierendes Sprichwort als allgemein angenommen wird. :pfeif:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

viktualia

Re: Glyphosat-Diskussion

#1482

Beitrag von viktualia » So 14. Jan 2018, 10:49

"Beim Geld hört die Freundschaft auf" ist wohl ein tiefsinniger zu interpretierendes Sprichwort als allgemein angenommen wird. :pfeif:
Hüch, was willst du mir sagen?
Nein, ich plädiere nicht dafür, weiter dem Mammon zu fröhnen. "Etwas in der Art" ist viktualisch gemeint.
Und das "kein Austausch = Lebensfeindlich" war das wesentliche, da wirst du mir doch zustimmen?
Ich will mich nicht noch mehr vom Thema entfernen und hab hier ja schon einige "Geldsystemdiskussionen" miterlebt.
Vielleicht kann ich es anhand von Stregas genialem post nochmal besser erklären:
naja, wenns um Abstraktes geht.... für mich ist sehr abstrakt, warum so ein Haufen Leute ständig das eigene Leben opfert um einem bischen bedrucktem Papier hinterherzurennen.... der Wert des Geldes ist für mich tatsächlich eine super abstrakte Sache, eigentlich basiert das ganze System doch auf heisser Luft, die ein Haufen Leute an irgendwelchen Rechnern und in der Banknotendruckerei produzieren? Und fast alle findens toll und machen das bescheuerte Spiel mit....

Während diese Tatsache überhaupt nicht abstrakt für mich ist: wenn ich meine Gurken nicht kaufen gehen muss sondern selbst im Garten hab, dann kann ich einige Stunden im Jahr weniger arbeiten, bin daher unabhängiger vom System und kann mit meiner Lebenszeit das anfangen, was mir Spass macht, anstatt meine besten Jahre einem Arbeitgeber in den Rachen zu werfen. Ist doch super konkret?
Die "heisse Luft", die "Über-abstraktion" nicht des Tauschens, sondern des Unterdrückens, die gehört abgeschafft, klar.
Aber ein Mittel um konkretes Tun, reales Gemüse, realen Kraftstoff, reale Wasserschläuche zu besorgen oder zu verteilen ohne jedesmal ne Grundsatzdiskussion zu führen, würde nicht nur Zeit sparen, es dient auch schlicht der Kommunikation über die jeweiligen "Werte" also das Verhältniss zum Nutzen.
Du denkst an Macht und nennst es böse, ich denke an "Übersetzen" an "Funktion" und nenne es einen Motor der Evolution.
Wertfrei im Sinne von Böse UND Gut.
(In "meinem" System kann ich was "Böses" nicht rausschmeissen, abschaffen und ne Lücke riskieren. Ich möchte die Ursachen erfassen und umgestalten. Das ist eher ne Frage der unterschiedlichen Dialektik als unterschiedlicher Moral....)

Und noch was zu Stregas, das löst nämlich auch Centauris "Anfrage":
Wir könnten Glyphosat auch mal philosophisch betrachten.
Wu Wei in Reinform: NICHT-TUN. Wenn Strega ihr Leben und ihre Umgebung so gestaltet hat, dass sie niemals nicht Gift brauchen muss, das ist Perfekt.
Eine giftige Waffe unschädlich machen, indem man nicht in den Krieg zieht,
den "Krieg" einfach ausfallen lässt. Das ist souveränes Nicht Tun. Und da müssen unsere Landwirte erst mal hinkommen. Können.
Und da müssen wir uns jetzt entscheiden, wir alle, an welcher Seite des Stricks wir ziehen......

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1483

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 14. Jan 2018, 10:51

Wildmohn hat geschrieben:Aus diesem System auszusteigen ist garnicht so einfach
Je weiter du aus dem System aussteigst, umso härter werden die Konsequenzen, die du vom System zu spüren bekommst.

Ich denke zb an einen Obdachlosen, der ist schon fast ganz ausgestiegen.

viktualia

Re: Glyphosat-Diskussion

#1484

Beitrag von viktualia » So 14. Jan 2018, 12:06

"Aus dem Sytem aussteigen" ist doch auch so´n arg abstraktes Schlagwort.
Mich wundert dieser unbeholfen anmutende Umgang mit abstrakten Dingen bei den "Normalen". (Da bin ich lieber "viktualisch".)
"Sich dem System unterwerfen" ist für mich so was wie "innerhalb des Systems denken". Also ist Schritt 1 für mich in so einem Fall:
erweitere die Fragestellung (anstatt mich an einer fragwürdigen Antwort fest zu halten).
Da komm ich dann auf so interessante Dinge, wie, dass "das System" ja meine gesamte Umgebung bedeutet, das Gute wie das Schlechte, alles Äussere, die gesamte Vergangenheit. Die könnte ich nur als Schriftstellerin ändern und das auch nur für den Raum meines Buches.
Es ginge also um meine Zukunft und um mein Inneres.
Und natürlich steht es mir frei, die zu gestalten.
Da bin ich dann an dem Punkt, wo ich die Verantwortung für mein Handeln -innerhalb des "Systems"-
(sollen wir es nicht "Realität" nennen? Warum sollte ich aus "der Realität" aussteigen wollen? Bin doch nicht Gaga, nur Viktualia....)
übernehme. Oder nicht?
Ich kann das "System" (also die Realität) in die eine - oder die andere Richtung beeinflussen.
Das ist real. Nicht immer leicht, aber real möglich.

Das mit dem Aussteigen aus der Gegenwart, der Realität, "dem System" ist ein Symbol, kein Konzept.
Nur neue Konzepte können die bestehenden Konzepte "des Systems" ablösen, ergänzen, obsolet machen.

Obdachlose sind in dem Bild doch eher Symptomträger des Systems, nicht ausserhalb, bei Gott nicht.
Die zahlen doch eher mit ihrem Schicksal für unseren Wohlstand, sie als ausserhalb darzustellen heisst für mich, mit Verlaub, sich vor der Zeche zu drücken. (Richard, ist Dialektik, nicht Moral).

"Härtere Konsequenzen", was soll das sein? Also, in meiner Erfahrung wird es durch Eigenständigkeit leichter.
Hart ist es, sich den lebensfeindlichen Aspekten "des Systems" zu unterwerfen.
Pflege ich meine organischen Systeme, erleichtern mir ungemein viele Rückkopplungsmechanismen das Leben.
Wer soll mich unterdrücken, nur weil ich an mich glaube?
Mein Bauch gehört mir; es ist auch meine ureigene Entscheidung, wovon ich mich im Laufe eines Tages "befruchten" lasse,
also wem ich glaube und was ich ausscheide.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1485

Beitrag von Rohana » So 14. Jan 2018, 13:20

viktualia hat geschrieben:Nur neue Konzepte können die bestehenden Konzepte "des Systems" ablösen, ergänzen, obsolet machen.
An dem Punkt hakts halt.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

viktualia

Re: Glyphosat-Diskussion

#1486

Beitrag von viktualia » So 14. Jan 2018, 14:18

Rohana,
An dem Punkt hakts halt.
nur dann, wenn ich gleich ein Konzept für die ganze Welt raushauen will.

"Bei mir bleiben" lässt sich relativ einfach umsetzen.
Leichter jedenfalls als so ein grundsätzliches "aus dem System aussteigen"
und mit mehr positiver Wirkung auf die Mitwelt.

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Re: Glyphosat-Diskussion

#1487

Beitrag von Thomas/V. » So 14. Jan 2018, 14:46

"Beim Geld hört die Freundschaft auf" ist wohl ein tiefsinniger zu interpretierendes Sprichwort als allgemein angenommen wird. :pfeif:

Hüch, was willst du mir sagen?
Das der "lebensfreundliche" Austausch durch das Denken in Geld-Einheiten (bewerten) zum lebensfeindlichen Austausch wird.

Vielleicht bin ich ein bischen geisteskrank, aber mir ist es jedesmal innerlich irgendwie "peinlich", "unwohl" oder ich weiß nicht, wie ich esausdrücken soll, wenn ich jemandem Geld geben soll/muß, wenn er mir etwas gibt oder für mich tut, und umgekehrt ist es fast noch schlimmer, wenn mir andere Leute Geld geben für etwas, was sie bekommen oder ich für sie tue. Es fühlt sich für mich irgendwie "nicht richtig" an, obwohl ich natürlich weiß, das ich Geld brauche und der andere ebenfalls.
Aber dieses "alles in Geld bewerten" ekelt mich innerlich an.
Und das meinte ich mit "bei Geld hört die Freundschaft auf". Es zersetzt gesunde, natürliche Austausch-Beziehungen und ersetzt sie durch unnatürliches Denken in abstrakten Wertbverhältnissen.

Und das hat jetzt nichts mit Systemkritik zu tun, sondern das ist schon seit meiner Kindheit so gewesen, wenn ich z.B. ner altenNachbarin die Kohlen aus dem Keller geholt und in den 3. Stock getragen habe. Natürlich hab ich das Geld genommen, weil "man ja Geld immer braucht", aber ich hätte es auch gemacht, wenn sie mich einfach nur darum gebeten hätte, ohne mit nem Schein zu winken.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

viktualia

Re: Glyphosat-Diskussion

#1488

Beitrag von viktualia » So 14. Jan 2018, 16:32

Danke, das kann ich verstehen.
Und da es mich an mich selber erinnert, die ich schon mit 10 dachte, dass es nicht gut ist, wenn man nur gut ist, um in den Himmel zu kommen (naja, katholische Dialektik halt...), halte ich dich da auch nicht für Geisteskrank. Müsste ich ja sonst auch von mir denken.
Es zersetzt gesunde, natürliche Austausch-Beziehungen und ersetzt sie durch unnatürliches Denken in abstrakten Wertverhältnissen.

Diese "gesunden, natürlichen Austausch-Beziehungen" gibt es nicht als was statisches; es ist ja grad die Krux, dass man für manche Sachen hart arbeitet, für manche investiert und manchmal einfach was findet. Und das dies im nächsten Jahr ganz andes sein kann. Und dass ein abstraktes Ding wie "sparen" oder "gut wirtschaften" zu einer Anhäufung von Energiepotential führen kann. (Nicht Batterien, Möglichkeiten).
Thomas, grundsätzlich stimmen wir recht weit überein, aber das ist für mich ne Art von Antropomorphismus (Pekuniphismus...), wenn du Eigenschaften des Menschen auf´s Geld beziehst.
Bevor ich das ersatzlos streichen lasse, möcht ich lieber ne Phase, wo ne Kloofrau mehr bekommt als ein Banker;
möchte ich das Medium nutzen, um andere Werte zu kreieren.
In "meinem System" würde ich formulieren, dass in der menschlichen Geschichte bislang die Mächtigen ein Monopol auf Abstraktionen hatten und wir desshalb als Gemeinschaft nicht wirklich darauf geeicht sind, mit ABSTRAKTIONEN umzugehen (sie vom Machtmittel zu anderen Werkzeugen zu formen).
Diese desshalb als "Ganzes" abzulehnen macht in meinen Augen keinen Sinn.

centauri

Re: Glyphosat-Diskussion

#1489

Beitrag von centauri » So 14. Jan 2018, 19:47

Also ich lese ja jeden Tag hier mal rein. So zu sagen alle 5 Seiten zur Zeit. :pfeif:
Um was gehts hier eigentlich? :hmm:

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Glyphosat-Diskussion

#1490

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 14. Jan 2018, 20:03

centauri hat geschrieben:Um was gehts hier eigentlich? :hmm:
Scheinbar geht es für einige darum, wer den längsten Post hat ohne etwas wichtiges dabei zu sagen.
Oder es geht drum die Zeit vom Sonntag tot zu schlagen.

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