Wintergemüse das im Winter geerntet wird

[Kirschkernchen]

Ich hab grad einen 3,935 Kilo schweren Kolrabi geerntet.
Er ist fast so groß wie ein Menschenkopf.
Er stand bis eben auf dem Feld, ist sehr saftig, leicht brückig, schmeckt normal und ist nicht holzig.
Die Sorte steht seit Juni draußen, ohne besonderen Dünger, nur ein bisschen Brennesseljauche und wuchs und wuchs und wird nicht holzig.
Falls jemand den Namen braucht, in Westdeutschland hieß er Superschmelz, in Ostdeutschland Gigant, ist die selbe Sorte. (Ob wir heute Westen oder eher "wieder Osten" haben, muss jeder anhand der Presse, der Politik, der Denk- und Sprechverbote selber einschätzen.)

Jetzt nur das Problem, wer soll das alles essen.

[hobbygaertnerin]

Habe jetzt mal ein wenig das Gemüse beobachtet:
Pflanzen halten scheinbar Frost einigermaßen gut aus, zumindest hat Blumenkohl und Romanesco sich gut gehalten, beim Rosen- und Grünkohl sowieso kein Problem.
Selbst das ganz gewöhnliche mildere Frühkraut liess beim Frost die Blätter hängen, aber hat sich wieder gut erholt. Man sollte es nur nicht beim Frost reinholen.
Ein paar Sellerieknollen hab ich versuchsweise draussen stehen lassen, hole mir deren Blattgrün nach und nach, Lauch kann auch gut draussen bleiben.
Der Chinakohl hat an den Ausenblättern gelitten, aber hätte ich ihn abgeschnitten und kühl lagernd, würden die Aussenblätter auch vertrocknen.
Endivien halten scheinbar auch einiges aus, Zuckerhut wächst sogar noch weiter.
Feldsalat habe ich 2 mal, den, der jetzt zum Ernten ist und den späteren fürs Frühjahr,
das ganze Gewächshaus hat einen grünen Portulakrasen, der Winterkopfsalat wartet ebenso auf mehr Sonne.
Knoblauch ist noch ziemlich mickrig, aber die Winterzwiebeln haben sich ganz gut gemacht, habe sie dichter gepflanzt, damit kann ich im Frühjahr kleine Zwiebeln ernten und die ersetzen die kleinen Perlzwiebeln.
Was bei mir im Garten nicht draussen bleiben kann, Rote Beete, wird gnadenlos von den Wühlmäusen zusammengefuttert, Schwarzwurzeln habe ich alle in Wannen gepflanzt, der hat sonst keine Chance.
Kartoffeln bereits im Herbst stecken - geht auch nicht, das wird sonst Winterfutter für die Mäuse, aber die Kartoffeln überleben es gut verpackt, aber früher sind sie dann im nächsten Jahr nur ein wenig.
Habe vor, bei Schnee das Gemüse teilweise zu übertunneln- und hole mir immer was ich brauche ins Haus.
Karotten kriege ich nicht hin, da hole ich mir ein paar Säcke vom Gemüsebauern und lagere sie im Sand für die Kaninchen- ebenso kriegen sie die kleinen Rote Beete Wurzeln als Frischkost.
Bis zur neuen Salat- und Gemüseernte müssten wir eine ausreichende Vitaminversorgung haben, lagert ja noch einiges in der Gefriertruhe und im Glas.
Dann gibts ja noch Keimlinge im Januar, Februar.
Wir brauchen keine Tomaten, Gurken usw. im Winter und müssen fast nichts zukaufen.

[Pastinake]

Und: Ocloo..., wie ist das Buch, das Du Dir bestellt hast? Informativ? Empfehlenswert?

[hobbygaertnerin]

Ich habe mir ein Gartenbuch für den Winter geleistet-

Frisches Gemüse im Winter ernten, Autor Wolfgang Palme, 382 Seiten.
War nicht ganz billig, aber ich hab gestern Abend das Buch nur mal grob durchgeblättert und dachte mir, der Autor hat Ahnung von der Sache.
Viele der Fehler, die ich mit dem Wintergemüse bereits gemacht oder immer wieder gemacht habe, sind dort sehr anschaulich beschrieben.
Gibt leider nicht viele gute Gartenbücher, dieses Buch ist nach dem ersten Augenschein Gartenbuch Nr. 4, das mir wirklich weiterhilft.
Ich fand den Gedanken, dass man die 5 Monate Winter im Garten auch nutzbringend schätzen lernt, sehr gut. Hab noch ein Buch einer Kanadierin, aber das Neue ist für mich wirklich hilfreich. Auch zu lesen, dass die Wühlmäuse auch bei denen ein Problem sind, hat mir schon geholfen.
Und was mir echt gefallen hat, ich hab wieder ein paar Anregungen gefunden, die Ernteverfrühung, oder längere Ernten möglich machen.
Musste an den guten Karl-Heinz Mücke denken, der mit seinem Buch vom Intensivgarten der Zeit damals schon weit voraus war.

[greymaulkin]

Sind die Wühlmäuse bei Palme oder der Kanadierin drin?
Ist das Kanadabuch eine Empfehlung wert? Vielleict nichts neues aber unterhaltsam für dunkle Abende?

Gruß, Bärbel

[hobbygaertnerin]

@Bärbel,
Wühlmäuse sind bei Palme ein Problem /(und bei mir auch).
Das Buch von Palme find ich besser, da hab ich wirklich noch vieles zum Umsetzen gefunden, beim kanadischen Buch - ist eins für das Sofa im November.

[greymaulkin]

Oh, danke.
Verräst du mir den Titel des kanadischen Buchs? Hier gibt´s auch lange Abende mit wenig sonst zu tun.
Oder besser: mit wenig Lust was anderes zu tun

Gruß, Bärbel

[hobbygaertnerin]

@Bärbel,
das Buch heisst
Gemüse und Kräuter ganzjährig selbst anbauen, Autorin Niki Jabbour,
ich habe mir das Buch gekauft, weil ich auch alles Gemüse ganzjährig anbauen wollte.
Dieses Jahr hab ich es leider nicht geschafft und war froh, dass ich mir einen Teil der Gemüsepflanzen beim Gärtner kaufen konnte.
Werde mir auch im November wieder Gartenbücher durchblätternde Abende gönnen und mal schauen, vielleicht doch noch das eine oder andere umsetzen können.

[hobbygaertnerin]

Worüber ich beim Wintergemüse noch nachdenke, wenn ich Beete übertunnle, was ist besser, mit Folie oder mit stärkerem Gartenvlies abdecken.
Beim Abdecken mit Folie kommt die ganze Zeit keine Freuchtigkeit mehr ans Beet, hat sicher auch Vorteile, aber auf längere Sicht, es fehlt die Feuchtigkeit,
mit dickerem Gartenvlies kommt Feuchtigkeit durch, wenn es sehr feucht ist, dann fault womöglich das abgedeckte Gemüse.
Im Gewächshaus ist das weniger ein Problem, da kann ich jederzeit Wasser in Marsch setzen.

[Benutzer 72 gelöscht]

Das hängt davon ab, um welches Gemüse es sich handelt!
klassisches Wintergemüse braucht und verträgt es auch im Winter feuchter als Dinge wie zum Beispiel Artischocken, die den Winter möglichst trocken überdauern wollen.
Ich decke gar nicht ab.

hängt sicher auch von deinem Boden ab!
hast du von Haus aus eher feuchten Lehm, wird sich unter einer Plastikfolie wahrscheinlcih sogar Schwitzwasser bilden.