Krautfäule Kartoffeln

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marion
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Krautfäule Kartoffeln

#1

Beitrag von marion » Mi 26. Jul 2017, 15:58

Verflixt, verflixt...der viele Dauerregen fordert seinen Tribut :sauenr_1:
Meine Kartoffelpflanzen fangen an zu faulen, ich war jetzt zwei Tage nicht im Garten und eben hab ich gedacht - ich guck nicht richtig. Eine Reihe total matschig ( war eine besonders leckere Sorte, die meine Tochter mitgebracht hatte, und die anderen Reihen sehen auch nicht sehr viel besser aus.
Die eine hab ich jetzt gleich geerntet, quasi Noternte bei strömenden Regen. Die trocknet jetzt ein Teil im Backofen, der andere Teil zugedeckt vor dem warmen Heizkörper.
Ich meine aber eben beim Ernten schon braune Stippen auf den Kartoffeln gesehen zu haben. Muss ich sie dann wegschmeißen oder kann ich die noch irgendwie verwerten oder aufbewahren ?
So ein Ärger....und es regnet und regnet und regnet. Ununterbrochen.
Sonnenblumen kippen schon alle um und es ist ein irrer Matsch im Garten. Das einzige was mich gefreut hat, dass ich richtig fette Regenwürmer in der rde habe und die Erde verdammt gut aussieht - dunkelbraun und fett :daumen: Vielleicht krieg ich das ja doch noch hin: Schwarzerde in der Brandenburger Sandkiste :hhe:

Liebe Grüße
Marion
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Thomas/V.
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Re: Krautfäule Kartoffeln

#2

Beitrag von Thomas/V. » Mi 26. Jul 2017, 16:16

Die Kartoffeln, die schon braune Stellen haben, kannst Du nur so schnell wie möglich verwerten. Also das braune wegschneiden und dann verfüttern oder sonstwie verarbeiten. (Salzkartoffeln kochen, bratkartoffeln draus machen und einfrieren? Hab ich aber nie versucht, ist ne spontane Idee).
Alle, die normal aussehen, waschen, irgendwo trocknen lassen und dann in den Keller schaffen. Nach 2-3 Wochen nochmal gründlich kontrollieren, ob noch welche braun werden. Im Herbst nochmal alle kontrollieren.
Was im Herbst noch gesund aussieht, dürfte gesund bleiben.
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Re: Krautfäule Kartoffeln

#3

Beitrag von emil17 » Mi 26. Jul 2017, 18:06

Wenn du eine wertvolle Sorte hast und der Aufwand für dich machbar ist: Im Tunnel anbauen und nie über die Blätter giessen. Der Pilz braucht, wie der mit dem Erreger verwandte falsche Mehltau der Rebe, nasse Blätter für die Erstinfektion.
Oder dann spritzen. (Ich weiss, gespritzte Kartoffeln kann man auch kaufen. Aber besser als zusehen, wie einem die Ernte kaputt geht, ist es allemal ...)
Man kann die Kartoffeln auch vortreiben und sehr früh legen und unter Folie auflaufen lassen, dann können sie mehr Knollen bilden, bevor es mit der Seuche im Hochsommer anfängt. Hauptproblem: Spätfröste.
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Thomas/V.
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Re: Krautfäule Kartoffeln

#4

Beitrag von Thomas/V. » Mi 26. Jul 2017, 18:30

@ Emil: seltsamerweise habe in einem GH schon kleine Stellen mit Anfängen der BF an einer Pflanze gefunden, obwohl die Pflanzen nie naß waren, während im großen FZ die Pflanzen andauernd teilweise auch tagsüber nasse Blätter haben und ich keine Anzeichen von BF erkennen kann, trotz gründlicher Suche.
Könnte es sein, das die Gründüngung letztes Jahr mit Gelbsenf tatsächlich so einen Effekt hat? Ich hatte davon gelesen, das Senf die BF bekämpfen soll, kann es aber ehrlich gesagt nicht wirklich glauben. Und auf dem Beet waren letztes Jahr sogar Kartoffeln, die auch die BF im Juli bekommen hatten.
Irgendwie verstehe ich grad gar nix mehr... :aeug:
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Re: Krautfäule Kartoffeln

#5

Beitrag von MeinNameistHASE » Mi 26. Jul 2017, 19:01

Solange nur das Grün betroffen ist erdnah abschneiden und den Knollen im Boden noch Zeit zum nachreifen geben. Sobald es abgetrocknet hat ernten und die Knollen unter kontrollierten Bedingungen flach lagern, damit du faulende gleich aussortieren kannst. Mit etwas Glück waren die braunen Punkte sortentypische Schalenfärbung! :aeh:
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Krautfäule Kartoffeln

#6

Beitrag von marion » Do 27. Jul 2017, 06:27

Vielen Dank für eure Antworten :)

Der viele Regen/Dauerregen macht doch so einiges kaputt. Ich werde jetzt mal, sobald möglich, das Laub abschneiden und über die Mülltonne entsorgen.
Flach lagern wird bei der Menge leider nicht gehen, aber ich werde sie noch anschließend zwei bis drei Wochen in der Erde lassen und bei der Ernte genau anschauen.

Ich hatte noch ein paar keimende Kartoffeln ausgelegt, so vor ca drei Wochen. Kommen zwar gut raus, aber fangen auch schon an Krautfäule zu entwickeln. Gibt es ein halbwegs verträgliches Mittel was ich nwenden könnte ?

Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter früher die Kartoffeln in der Horde mit irgendwas eingepudert hatte, aber ich weiß nicht mehr was das war.
Jemand eine Idee warum sie das gemacht hat und was das wohl gewesesn sein könnte ?
Ich habe noch Urgesteinsmehl, was ja auch gegen Pilze helfen soll....habt ihr da Erfahrung mit ?

Der viele Regen ist echt eine Katastrophe, mir gammelt soooo viel weg im Garten. Kohl geht dieses Jahr gar nicht, eine ältere Nachbarin meinte aber, dass hier Kohl eh nicht wächst. Die verbliebenen Steckrüben kann ich mittlerweile auch alle wegschmeißen, alles am gammeln.
Kann jetzt nur hoffen, dass die Kürbisse nicht auch noch anfangen zu gammeln.

Ich will Sonne und Wärme und über meinen Wasserverbrauch meckern !!!

Woran erkennt man eigendlich das die rote Beete erntereif ist ? Ist mein erstes Anbaujahr....

Liebe Grüße
Marion
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Griseldis

Re: Krautfäule Kartoffeln

#7

Beitrag von Griseldis » Do 27. Jul 2017, 07:05

marion hat geschrieben: Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter früher die Kartoffeln in der Horde mit irgendwas eingepudert hatte, aber ich weiß nicht mehr was das war.
Jemand eine Idee warum sie das gemacht hat und was das wohl gewesesn sein könnte ?
Keimstopp

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Thomas/V.
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Re: Krautfäule Kartoffeln

#8

Beitrag von Thomas/V. » Do 27. Jul 2017, 07:05

Moin!

Das Pulver, was früher über die Kartoffeln gestreut wurde, war "Keimstopp". Sollte verhindern, das die K. im Lager zu zeitig wieder austreiben.
Wenn man einen kühlen Keller o.ä. hat, braucht man das aber nicht, bei mir treiben sie erst im Ende April aus.
Rote Beete kann man in jeder Größe ernten. Je kleiner, desto geringer die Kochzeit. Ich ernte normalerweise erst im Oktober, aber wenn sie zu dicht stehen, kann man sie verziehen und die Knollen auch schon jetzt essen. Da sind sie zarter. Sogar das Laub kann man essen.

Gegen KF gibt es wohl nur chemische Mittel, die man vor dem Befall spritzen müßte,
Ich hab mal gelesen, das die Gründüngung mit Gelbsenf die BF behindern soll, aber das nutzt dieses Jahr natürlich nichts mehr. Man kann das nur in seine Planung einbeziehen fürs nächste Jahr und diesen Spätsommer aussäen. Und ob es wirklich was bringt, weiß ich auch nicht...
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Thomas/V.
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Re: Krautfäule Kartoffeln

#9

Beitrag von Thomas/V. » Do 27. Jul 2017, 13:56

So, heute habe ich auch die BF an 2 Sorten entdeckt. Nur die Sarpo Mira hat noch keine.
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Re: Krautfäule Kartoffeln

#10

Beitrag von ajal » Do 27. Jul 2017, 19:56

Heute die Überreste des Kartoffelkrauts entfernt. Anscheinend zu spät, einige Knollen sind schon befallen. Im Tagebuch nachgeschaut, letztes Jahr habe ich die Kartoffeln schon am 17. Juli geerntet, da waren die Knollen noch nicht befallen. Sowohl dieser als auch letzter Sommer waren katastrophal feucht. Die Tomaten im Gewächshaus habens auch schon und nicht nur bei uns sondern auch in anderen Gärten. (Die Stangenbohnen finden das Wetter prima, mir ist nur das Gestell zusammengekracht :platt: ) Bei den Kartoffeln hilft wohl nur so früh möglich vorgekeimt zu legen und ernten bevor das Kraut ganz tot ist. Und vielleicht tatsächlich mal die Sapo Mira ausprobieren.

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