Jetzt blätter ich in diesem mehr als 600 Seiten Wälzer ja schon eine ganze Weile und stieß auf das Kapitel 13:
Überlegungen zu gewerblichen Unternehmungen. Da gibt es ja über den großen Teich geschaut auch jede Menge Gesetze, Vorschriften und Lizenzierungen, die den Aufbau eines Fermentierungs-Business regeln. Dürfte in Deutschland nicht anders sein und ist sicher berechtigt, aber wenn ich den Regulierungsbehörden erklären müsste, was eigentlich bei einer Fermentierung passiert, könnte das schon belastend sein.
[Ironie/Sarkasmus an] Wer braucht schon eine intakte Darmflora durch gesunde Nahrungsmittel, wenn es mehr als 60 Tsd. Medikamente gibt, die den Körper
heilen.
[Ironie/Sarkasmus aus]
Vielleicht gibt es für die Zukunft eine Chance, sich auf dieser Grundlage der ältesten Zubereitungs- und Fermentirungsmethode der Menschheit, doch ein gewerbliches Standbein auzubauen. In dem Zusammenhang fand ich die letzten beiden Absätze aus dem Kapitel 13 sehr hilfreich.
Bis dahin bleib ich schön
unter dem Radar, wie man zu sagen pflegt und wirble so wenig wie möglich Staub mit meinen Fermentierungs-Versuchen auf. Letzteres ist auch besser für das Fermentiergut.
Anbei noch eine kurze Aufzählung, was alles zur Fermentierung zählt und inwieweit sich damit Produkte verbinden, von denen man es nicht gedacht hätte:
1. Zucker zu Alkohol vergären - Met, Wein, Cidre, Perry, andere Obstvergärungen mit Zucker ...
2. Fermentierung von Gemüse und Früchten - Sauerkraut, Kimchi, Einschränkungen gibt es da meines Wissens nicht -> jedes Gemüse kann fermentiert werden
3. Saure Erfrischungsgetränke - Ingwerbier, Kwas, Tepache, Alua, Mauby, Molke, Smreka, Noni, Kombucha, Jun, Essig, Shrub ...
4. Milch fermentieren - Joghurt, Kefir, Viili, Creme fraiche, Butter, Buttermilch, Käse ...
5. Getreide und Knollengemüse fermentieren - Rejuvelac, Porridges, Reis-congee, Maniok, Kartoffeln, Sauerteig, Hoppers, Kishk ...
6. Getreide zu Alkohol vergären - Bier aus gebräuchlichen westlichen Geteidearten, Tesgüino, Merissa, Reisbier, Hirse-tongba, Sake ...
7. Selbst Schimmelpilzkulturen züchten - Tempeh, Koji, Amazake ...
8. Fermentierung von Bohnen, Samen und Nüssen - Eicheln, Kokosfett, Kakao, Kaffee, Vanille, Acaraje, Miso, Sojasoße, Natto, Tofu ...
9. Fermentierung von Fleisch, Fisch und Eiern - Trockenpökeln, Fischsauce, Burong isda, Narezushi, Dorschlebertran ...
10. Fermentierung im Non-Food-Bereich - Landwirtschaft (Kompostierung, Bokashi, Terra preta ...), Bioremediation, Faser- und Baukunst, Energiegewinnung (Bio-Kraftstoff und Biogasanlagen
..., medizinische Anwendungen, Fermentation für Hautpflege und Aromatherapie, Fermentierungskunst (Malen mit Bakterien ...) ...
Also lassen wir die guten Bakterien tanzen - auf das sie unser Leben bereichern.