Frage zur Terra Preta

mot437
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Re: Frage zur Terra Preta

#71

Beitrag von mot437 » Mi 26. Okt 2016, 22:28

also 2 klasware ferstet sich
1klase resp grose stüke sagte er 2.50
Sei gut cowboy

Martin Küpp
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Re: Frage zur Terra Preta

#72

Beitrag von Martin Küpp » Do 27. Okt 2016, 22:28

Hallo!


In diesem Video ist alles perfekt erklärt, wie und warum es nur so funktioniert.

https://youtu.be/yubdClZv9NY

In unserem Klima mit winterlichen Frost braucht man im Gegensatz zu den Tropen (Video aus Paraguay) in einem Folientunnen mindestens 2 Jahre um gleichwertige Terra Preta herzustellen. Da muss man sich in Geduld üben.

Dann gibt es einige deutsche Spezialisten bei YouTube, die den ganzen Prozess auf einige Monate verkürzen, nur um schnell damit Geld zu machen. Der normal denkende Mensch kann sich bei so einem Frefel nur am Kopf kratzen.

Fred
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Re: Frage zur Terra Preta

#73

Beitrag von Fred » Di 1. Nov 2016, 16:00

ina maka hat geschrieben:Ich hab mir gerade den Wikiartikel über Aktivkohle durchgelesen und auch beim zweiten Mal kann ich mir nicht erklären, wie ich das selber herstellen könnte.
und: "normale", "saubere" Holzkohle (Ausgangsmaterial ohne Schadstoffe) reicht wirklich nicht???
Aktivkohle wird in der Technik als Filtermaterial verwendet. Z.B. um Schadstoffe aus dem Wasser auszufiltern, da diese die Tendenz haben, an der Oberfläche der Kohle anzuhaften. Dafür ist die Kohle umso besser, je mehr 'aktive'=filteraktive Oberfläche sie hat, die mit dem zu filternden Stoff in Kontakt kommt. Deshalb wird sie wie in Wikipedia beschrieben nochmals behandelt, um sie als Filtersubstrat besser zu machen.
Für Terra-Preta ist das nicht so erforderlich, man arbeitet meist mit Kohle, so wie sie leichter herstellbar ist. Ich verwende lieber das Wort 'aufladen', im Bezug auf mit Nährstoffen aufladen, um die Verwechslung mit der Filteranwendung zu vermeiden.

GrünerDaumen
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Re: Frage zur Terra Preta

#74

Beitrag von GrünerDaumen » Di 1. Nov 2016, 16:03

outdoorfreak hat geschrieben: [...]
Ich hab gelesen, dass die Indios ihre eigene Fäkalien zusammen mit Pflanzenabfällen in die Terra Preta mit eingemischt haben. Was haltet ihr, davon, die Fäkalien z.B aus dem Kompost-Klo auf die Gartenfläche zu verteilen.
[...]
LG
Haben sie nicht.
Die Indios hatten große, bauchige Tonkrüge - Höhe wohl etwa 1 Meter.
Dort hinein kamen Reste. Essensreste, Küchenabfälle, ect.
Der "Einwurf" wurde regelmäßig - vermutlich einmal/mehrmals täglich - mit einer dünnen Kohleschicht bedeckt.
Kohle wirkt antibakteriell, beugt Fäulniss und Gestank vor. Und bindet so ganz nebenbei Flüssigkeiten.

Wenn die Krüge voll waren kamen diese aufs Feld, wurden zerschlagen und der Inhalt verteilt.

Das heute einfach umzusetzen ist keine Kunst.
Mit einem Pyrolyseofen entgast man Holz (oder auch trockene Biomasse) und zurück bleibt Kohle.
Eine Tonne mit Deckel (und bevorzugt mit Ablaufhahn am Boden für das Sickerwasser) ist schnell besorgt.

Biomasse lasse ich mir von einem Freund rankarren, der auf den Wochenmärkten steht und mir seine Bioabfälle freudig und gerne in die Einfahrt stellt.

*****************

Vererdung:
Langasam: Via Komposthaufen
Mittel: Wochenlieferung wie sie ist auf einen Haufen und (wichtig) mit Erde abdecken.
Schnell: Wochenlieferung im Messerhäcksler klein schreddern und etwa 1:1 mit Erde vermischen. Das Ganze mit einer Folie abdecken. Vererdung dauert hier ca. 4-6 Wochen.

*****************

Bei der Vererdung geht es schneller, je kleiner das Material ist. Im Juni habe ich 10 kg Spargelreste durch den Messerhäcklser laufen lassen, diese 1:1 mit Erde vermischt und als Mulch auf meinen Beeten verteilt. Der Vererdungsprozess - also bis nicht mehr vom Spargel erkennbar war - hat 3 Wochen in Anspruch genommen.

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Re: Frage zur Terra Preta

#75

Beitrag von Buchkammer » Mo 14. Nov 2016, 16:59

Lohnt sich die Anschaffung eines Messer-Häckslers für die Herstellung von Holzkohlenstaub und kleineren Holzkohle-Stücken? Hat das schon mal jemand getestet? Hab hier nur einen Walzen-Häcksler und Holzkohle vom letzten Traditionsfeuer - mit kleinen Steinchen versetzt. Denke, das schmeckt den Walzen nicht so. Momentan nehme ich einen alten Sack, fülle den mit etwas Holzkohle und klopfe mit einem Gummihammer darauf rum. Wird eigentlich schön klein, die Holzkohle.

Aber ich brauche mehr von dem Zeug und will demnächst mal 20 kg Buchenholzkohle kaufen. Dachte, die bekomme ich dann eher im Messer-Häcksler klein? :hmm:
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Re: Frage zur Terra Preta

#76

Beitrag von henmen » Do 1. Dez 2016, 18:28

Hallo Buchkammer,

ein Sack speziell für unsere Anwendungen umweltfreundlich gefertigter Pflanzenkohle zum selbst mischen kostet aktuell ca. 20 Euro je 30 Liter Sack bzw. 180,- für einen Kubikmeter. Fertig gemischte Terra Petra Erden mit 25% Pflanzkohlenanteil sind aktuell ab ca. 150 Euro je Tonne plus Transport zu haben. Die Frage ist ob sich da die Anschaffung einer zusätzlichen Maschine tatsächlich lohnt.

Gruß

Henman
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Re: Frage zur Terra Preta

#77

Beitrag von Buchkammer » Fr 2. Dez 2016, 14:35

Hi Henman,

Ist denn deine Pflanzenkohle in den 30 L Säcken schon zerkleinert oder zu Staub zermahlen und wie hoch wären die Versandkosten für Deutschland?
Und die fertig gemischte Terra Preta: gibt es da auch kleinere Chargen unter 1 Tonne zu kaufen und wenn ja, aus was besteht euer Tera Preta Gemisch genau?

Wegen den Messer-Häckslern: Die schwirren im großen Kleinanzeiger-Portal gebraucht für wenig Geld, also ab 20 Euro rum. Warte nur noch auf ein günstiges Angebot in meiner Nähe, damit das Teil nicht viel teurer wird. Wollte mir zusätzlich zum Walzenhäcksler eh noch einen mit Messer besorgen, damit ich das wertvolle Material schneller klein bekomme und somit eher wertvolle Erde ernten kann. :pfeif:
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Re: Frage zur Terra Preta

#78

Beitrag von henmen » Fr 2. Dez 2016, 15:49

Hi Buchkammer,

ich habe die Daten aus der aktuellen Sonnenerde (eine Firma aus Östereich) Preisliste entnommen und so weit ich weiß, haben die auch einen Vertrieb in Deutschland. Da die Firma hauptsächlich Getreidehülsen und Zelulosereste zu Pflanzenkohle verarbeitet, sind die fertigen Kohlen bereits kleinformatig, es gibt aber auch zu Staub vermahlene Qualitäten, die für ein wenig mehr an Bares ebenfalls fertig käuflich zu erwerben sind.

Ich denke der wichtige Punkt ist, das alle schädlichen Inhaltsstoffe, die in normaler Holzkohle enthalten sind (Teer etc.) im verwendeten Pyregverfahren abgeschieden werden.

Unsere/ meine Mischung besteht zu 25% aus geladener Pflanzenkohle, 35% halbfertiger Komposterde, 35% fertiger Komposterde mit Dunganteil, der Rest sind Hornspäne, eine Mineralstoffmischung plus Algen, feiner Ziegelsplit und Sägespäne.

Gruß

Henmen
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Re: Frage zur Terra Preta

#79

Beitrag von Buchkammer » Fr 2. Dez 2016, 20:17

Den Vertrieb von Sonnenerde.at überrnimmt in Deutschland wohl die Biochar-SL GmbH. Leider haben die aber nur Sonnenerde Bodenaktivator und die Pflanzenkohle stammt aus Saarwellingen. Diese kostet im 20 L Sack 24,69 €.

Hab eben woanders schon Buchenholzkohle entdeckt, wo 20 kg 22,89 € inklusive Versand kosten. :hmm: Möglich, dass die nicht soo rein ist, aber für die Ersparnis bekomme ich einen gebrauchten Messerhäcksler oder zumindest einen größeren Gummihammer.

Gibt es denn deine Mischung irgendwo zu kaufen?

In welcher Verbindung stehst du denn zu polyfaces.com? Der Trailer ist sehr inspirierend und macht Hoffnung auf eine lebenswertere Welt. :daumen:
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Re: Frage zur Terra Preta

#80

Beitrag von holzgaser » Fr 2. Dez 2016, 22:37

Wir sind doch im SV Forum- sollten wir nicht besser darüger nachdenken wie wir unsere eigene Holzkohle machen können???
Die Stoffkreisläufe des Selbstversorgers geben in der Regel genug Material her um sich mit Holzkohle selbst zu versorgen.
Wissen woher meine Holzkohle kommt ist für mich das Wichtigste.

Holzkohle ist der Universalstoff für Haus - Hof - Garten - Menschen usw.....
Wenn wir alles richtig machen kommt an einer Stelle des Kreislaufes immer Terra Preta die Schwarze Erde raus.
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

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