Tiere als Werkzeug
Moderator: kraut_ruebe
Re: Tiere als Werkzeug
Das ist bei den heutigen Getreidesorten und Saatstärken idR nicht mehr erwünscht.
Ich räume zur Zeit das letzte Stroh vom 2. Stock der alten Scheune. Das liegt dort oben seit mindestens 60 Jahren, vermutlich noch länger. Langes Stroh in lockeren Bunden, die maschinell mit je einem Stück Hanfgarn verschnürt ist. Die Halme sind lang, aber viel dünner und die ausgedroschenen Ähren viel kleiner als heute. Das war viel Arbeit für karges Brot. Die Saat lief damals bei weitem nicht so gut auf wie mit den heutigen Technologien. Und mangels chemischem Schutz wurde viel davon gefressen. Da war eine Förderung der Bestockung der verbliebenen Pflanzen sehr erwünscht, zumal diese genetisch noch breiter angelegt waren und eine gutes Bestockungsvermögen hatten.
Heute läuft die Saat meist in der gewünschten Stärke auf und die Pflanzen sollen nicht stärker bestocken als eingeplant, weil darunter die Einzelkornqualität leiden würde. Das wurde den modernen Sorten quasi weggezüchtet.
Alte Sorten wie Johanniroggen können bei früher Saat und Schröpfschnitt/Beweidung richtig dicke Büschel von Halmen je einzelner Pflanze bilden.
Ich räume zur Zeit das letzte Stroh vom 2. Stock der alten Scheune. Das liegt dort oben seit mindestens 60 Jahren, vermutlich noch länger. Langes Stroh in lockeren Bunden, die maschinell mit je einem Stück Hanfgarn verschnürt ist. Die Halme sind lang, aber viel dünner und die ausgedroschenen Ähren viel kleiner als heute. Das war viel Arbeit für karges Brot. Die Saat lief damals bei weitem nicht so gut auf wie mit den heutigen Technologien. Und mangels chemischem Schutz wurde viel davon gefressen. Da war eine Förderung der Bestockung der verbliebenen Pflanzen sehr erwünscht, zumal diese genetisch noch breiter angelegt waren und eine gutes Bestockungsvermögen hatten.
Heute läuft die Saat meist in der gewünschten Stärke auf und die Pflanzen sollen nicht stärker bestocken als eingeplant, weil darunter die Einzelkornqualität leiden würde. Das wurde den modernen Sorten quasi weggezüchtet.
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- kraut_ruebe
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Re: Tiere als Werkzeug
ich hab schwierigkeiten mir das vorzustellen. johannisroggen wird (soweit klar) an johanni ausgesät, meiner ist jetzt bei so 10 cm höhe (könnte vielleicht mehr sein, das jahr war hier einfach schice). das wurzelwerk ist zart, es ist spätherbst und der boden ist so weich wie er sein soll um die zeit.
schafe beissen ja nicht ab, die rupfen das futter ab. ich kann nicht glauben, dass sie den roggen nicht komplett ausreissen würden
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Re: Tiere als Werkzeug
Der Vater meines Schwiegervaters- liegt ja schon ewig zurück,
die haben die Schafe im Herbst über den Roggen getrieben und durch den Verbiss bestockte der Roggen besser.
Aber wie und zu welchem Zeitpunkt sie das gemacht haben, das wissen wir auch nicht mehr.
die haben die Schafe im Herbst über den Roggen getrieben und durch den Verbiss bestockte der Roggen besser.
Aber wie und zu welchem Zeitpunkt sie das gemacht haben, das wissen wir auch nicht mehr.
- kraut_ruebe
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Re: Tiere als Werkzeug
ist vielleicht eine regionale sache?
hier bei mir ist ja kein getreidegebiet, vielleicht passts nur deshalb hier nicht. wenns anderswo sommers auch mal regnet und im september der roggen schon schön steht, kann man vermutlich bevor der boden dauerweich wird mal in einer trockenperiode drüber mit den tieren. so im vorbeigehen, wenn man sie vom weinberg zurückholt.
hier bei mir ist ja kein getreidegebiet, vielleicht passts nur deshalb hier nicht. wenns anderswo sommers auch mal regnet und im september der roggen schon schön steht, kann man vermutlich bevor der boden dauerweich wird mal in einer trockenperiode drüber mit den tieren. so im vorbeigehen, wenn man sie vom weinberg zurückholt.
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Re: Tiere als Werkzeug
Ganz grob kann man sagen, das sich Frühsaaten zweimal bestocken sollen, Normalsaaten einmal und Spätsaaten bestocken garnicht.Manfred hat geschrieben:Das ist bei den heutigen Getreidesorten und Saatstärken idR nicht mehr erwünscht.
Ich räume zur Zeit das letzte Stroh vom 2. Stock der alten Scheune. Das liegt dort oben seit mindestens 60 Jahren, vermutlich noch länger. Langes Stroh in lockeren Bunden, die maschinell mit je einem Stück Hanfgarn verschnürt ist. Die Halme sind lang, aber viel dünner und die ausgedroschenen Ähren viel kleiner als heute. Das war viel Arbeit für karges Brot. Die Saat lief damals bei weitem nicht so gut auf wie mit den heutigen Technologien. Und mangels chemischem Schutz wurde viel davon gefressen. Da war eine Förderung der Bestockung der verbliebenen Pflanzen sehr erwünscht, zumal diese genetisch noch breiter angelegt waren und eine gutes Bestockungsvermögen hatten.
Heute läuft die Saat meist in der gewünschten Stärke auf und die Pflanzen sollen nicht stärker bestocken als eingeplant, weil darunter die Einzelkornqualität leiden würde. Das wurde den modernen Sorten quasi weggezüchtet.
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Re: Tiere als Werkzeug
Puten zur Landschaftspflege
Scharren keine Löcher wie Hühner und fressen nur die Grasspitzen der Wiese. Die Wiese bleibt also erhalten, zudem sind für sie Leckerli die Brennessel,Ackerwinde und selbst Giersch
Scharren keine Löcher wie Hühner und fressen nur die Grasspitzen der Wiese. Die Wiese bleibt also erhalten, zudem sind für sie Leckerli die Brennessel,Ackerwinde und selbst Giersch
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Re: Tiere als Werkzeug
Kann mir da auch Gänse gut vorstellen.
Zum Bestocken,
mein Vater hatte ganz früher den Roggen früh gebaut und dann als Futter für die Kühe genutzt (mit dem Ladewagen geholt), es musste nur vor einem bestimmten Stadium des Wachstums stattfinden, dann war er so weit ich mich noch erinnern kann, auch im Kornertrag nicht schlecht.
Zum Bestocken,
mein Vater hatte ganz früher den Roggen früh gebaut und dann als Futter für die Kühe genutzt (mit dem Ladewagen geholt), es musste nur vor einem bestimmten Stadium des Wachstums stattfinden, dann war er so weit ich mich noch erinnern kann, auch im Kornertrag nicht schlecht.
Re: Tiere als Werkzeug
Wir haben Ziegen für die Rodung eingesetzt. Die Fressen alles, man muss nur darauf achten, dass die Bäume, die man erhalten will auch geschützt sind. Vor allem sind sie gut um Robinien und Brombeeren nieder zu halten. Zusätzlich vertreiben sie Wühlmäuse.
Re: Tiere als Werkzeug
Schweine sind gut geeignet,um Grünland umzubrechen oder zum umgraben im allgemeinen,einfach mal auf einem verunkrauteten Stück Land halten.Spart die Bodenfräse .Ausserdem werden Hühner gerne mal genutzt um den Rasen zu entmoosen (nicht zu lange auf kleinen Flächen!) Vg
- Reisende
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Re: Tiere als Werkzeug
kann ich bestätigen, hat hier auch ganz hervorragend funktioniert.Wildling hat geschrieben: .Ausserdem werden Hühner gerne mal genutzt um den Rasen zu entmoosen (nicht zu lange auf kleinen Flächen!) Vg
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.