Darmgrippe, was lindert wirklich?

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Nightshade
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Darmgrippe, was lindert wirklich?

#1

Beitrag von Nightshade » Mo 9. Mai 2016, 11:48

Ich habe die letzten 4 Tage damit zugebracht, den heiligen Ulrich anzurufen und mich mit dem flotten Otto bekannt zu machen. Es geht scho wieder... Bin glücklich im Stadium 4: "Myalgien und Mattigkeit" angekommen.

Die Welt ist reich an rezeptfreien Empfehlungen, was man tun kann: Buscopan, Bioflorin, Tannalbin, Tierkohle ...
Das würde sicher helfen, wenn es unten bliebe. Wenn es 5 Minuten nach Einnahme wieder erscheint, wirkt es weniger gut.
Wäre man ein Vieh, könnte einem der nächste Tierarzt das ganze Zeug per Infusion verpassen. Diese Sorte Arzt ist auch an verlängerten Wochenenden gut verfügbar und behandelt alle bauchkranken Spezies außer einer. Als Mitglied der einen und einzigsten Spezies kann man höchstens auf Ambulanzen mit 6+ Stunden Wartezeit zurückgreifen.

Freunde wissen Rat:
Kamillentee, Heidelbeermuttersaft, Käsepappeltee, weißen Reis mit Salz, Haferschleim ohne Salz, Kartoffelbrei und Kartottengatsch (Bitte FRISCH kochen, hä, was heißt du willst jetzt nicht am Herd stehen?), Bananenbrei mit Honig, Honig mit Brombeergelee , Zwieback mit besten Wünschen.

Für Freunde der exotischen Speiberei wurden mir diese hilfreichen Mittel empfohlen:
Okra mit Zwiebeln und Tomaten
Roher Ingwer
Chilipaste
Bier und Wein
Magenschnaps
Zwetschkenkompott mit Senf

An historischen Empfehlungen gäbs noch Mumia und Einhorn-Pulver. Auch nicht das Wahre.

???? Ehrlich? Außer Käsepappel und Kamille bleibt doch NICHTS von dem ganzen Zeug unten. Nicht an den Tagen 1-3.

Es sind aber genau die Tage 1-3, wo man sehr dringend etwas bräuchte, was die Leibschmerzen und die Gasbildung lindert. Zusammenziehend darfs auch sein. Und es sollte nicht postwendend retour kommen oder - andere Variante - in dieser Station nicht anhalten, bitte treten Sie zurück.

Griseldis

Re: Darmgrippe, was lindert wirklich?

#2

Beitrag von Griseldis » Mo 9. Mai 2016, 13:32

Moro'sche Möhrensuppe, hilft nicht nur bei Tieren.
https://www.google.de/search?sourceid=c ... 5.9185j0j8
Ob die nun in Deinem speziellen Fall drin bliebe, keine Ahnung.

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Thomas/V.
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Re: Darmgrippe, was lindert wirklich?

#3

Beitrag von Thomas/V. » Mo 9. Mai 2016, 14:25

3 Tage gar nichts essen, nur (Magen-Darm-Tee trinken. Erst wenn sich alles beruhigt hat, vor allem der Magen, dann langsam mit Zwieback und trockenem Weißbrot anfangen.
Wenn man ständig irgendwas ausprobiert, kann es sich ja nicht beruhigen.

Das mit der Möhrensuppe scheint auch zu funktionieren, aber ich halte es so, das ich den ersten Tag überhaupt nichts esse.
(Ist allerdings bei mir nur 1x vorgekommen, das ich weder Tee noch Magentropfen drin behalten habe, war in der Jugend nach nem Saufgelage :lol: ).
Am 2. Tag ging es dann immer schon wieder aufwärts..

Wenn es schon 4 Tage so geht, würde ich doch mal nen Arzt aufsuchen....
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Nightshade
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Re: Darmgrippe, was lindert wirklich?

#4

Beitrag von Nightshade » Di 10. Mai 2016, 08:48

Du hältst es so, weil du nichts essen KANNST, wenns dich ordentlich erwischt hat. ;-)
Jetzt gibts aber Menschen, die nehmen Dauermedikamente, haben Kreislaufprobleme, sind zierliche Kinder, alte Leute o.ä. Die dürfen alle keine 3 Tage komplett hungern.

Darum geht es ja: Um diese 1-3 Tage, wo man das Gefühl hat, Muhammad Ali habe einem einen rechten Schwinger in den Magen versetzt. Bücken führt zu Schmerzen und Brechreiz. Enormer Blähbauch mit heftiger Geräuschkulisse, sehr schmerzhaft. Speiben oder Schlafen.
-> WIE lindert man die Schmerzen?
-> WIE nimmt man etwas Nahrung zu sich?

Wie gesagt, ein Tierarzt gibt dann alle Medikamente als Infusion, um den Verdauungstrakt zu umgehen. Den Tieren gehts auch immer sehr schnell besser und nach 12 Stunden können sie Schonkost bekommen.
Ein Humanarzt macht das auch, nehm ich an. Da ich aber sehr zur Leisure Sickness neige, konnte ich das nie überprüfen. Zu Feiertagen stirbst du allein und vergessen vor dich hin, der Herr Doktor ist auf den Malediven. ZWEI Kinderärzte haben in den letzten Tagen Wien versorgt, wenn man der Zeitung glauben darf.

Ich kenne die Moro-Suppe, mit oder ohne Erdäpfel und Hühnerfilets. Ich habe Hunde. Dieses Hausmittel funktioniert vielleicht für Kinder, deren Mutter sich die Zeit zum Betüddeln nehmen kann. Nicht für Leute, die sich selbst versorgen (!) müssen.
-> Den will ich sehen, der mit Fieber und akutem Brechdurchfall die Energie hat, stundenlang Karotten zu kochen. Man schläft doch unkontrolliert ein, wenn man gerade nicht kotzt. Brandgefahr....
-> Allein schon der Anblick des Gebräus ist widerlich.
-> Und man kotzt es raus. Wenns drin bleibt, ist die Krankheit eh schon im Abklingen. Dann kannst auch was anderes essen, was leicht verdaulich ist und besser schmeckt.

Ich habe an Tag 2 eine Walking-Ghost-Phase gehabt, in der ich mich besser fühlte und Erdäpfel/Karotten totkochen konnte. Ich habs sogar gegessen, weil ich vorübergehend Hunger hatte. War keine besonders gute Idee. Man muss bedenken, die nicht mehr vorhandene Dickdarmflora müsste dieses Hausmittel verarbeiten helfen, und weil sie eben nicht mehr existiert... Na gute Nacht.

Nightshade
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Re: Darmgrippe, was lindert wirklich?

#5

Beitrag von Nightshade » Di 10. Mai 2016, 09:08

Thomas/V. hat geschrieben: (Ist allerdings bei mir nur 1x vorgekommen, das ich weder Tee noch Magentropfen drin behalten habe, war in der Jugend nach nem Saufgelage :lol: ).
Am 2. Tag ging es dann immer schon wieder aufwärts..

Wenn es schon 4 Tage so geht, würde ich doch mal nen Arzt aufsuchen....
Oh, da weißt du nicht, was ein Brechdurchfall ist.

Etwa alle 10 Jahre hab ich das so richtig wild. Arzt sagt, von den Viren kommen gelegentlich neue Subtypen und dann ...

Die letzte Episode vor rund 10 Jahren dauerte eine Woche. Davon 3 Tage mit heftigem Erbrechen und starkem Durchfall. Natürlich an Feiertagen, wann denn sonst. An Tag 5 zitterte ich zum Arzt: Tja, da haben Sie einen Virus. Ich schreib Ihnen nochmal Bioflorin auf. Wenns in 3 Tagen nicht besser wird, müssen Sie ins Krankenhaus.

Vor 20 Jahren, Dauer 14 Tage, angesteckt hab ich mich in einer genetischen Laborübung. 1 Assistent pro 100 Studenten fuchtelte mit einer Spritze, die eine hochkonzentrierte Lösung von E.coli bzw deren Phagen enthielt. Anschließend erlebten 2/3 des Praktikums die Auswirkungen dieser Geschöpfchen auf die eigene Darmflora. Nach der Geschichte war ich 10 Kilo leichter und mein Lungenarzt war satt, weil seine Asthma-Therapie tagelang abgesetzt war.
Mein Hausarzt, O-Ton: "Oh, das ist aber interessant! Solche Übungen hatten wir NIE! Nein, helfen kann ich Ihnen nicht, das muss von allein gut werden. Wissen Sie, vielleicht haben die Phagen Ihre Darmflira stark geschädigt, ich schreib Ihnen nochmal Bioflorin auf."

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Re: Darmgrippe, was lindert wirklich?

#6

Beitrag von IngeE » Di 10. Mai 2016, 09:22

Denkst du, du könntest Leinsamenschleim runterbekommen? Ev. auch mit etwas schwarzem Tee verdünnt? Das ist jedenfalls meine Geheimwaffe bei schlimmem Durchfall und ich habe damit auch schon aufgegebene Kälber durchbekommen. Ich selbst hatte es einmal nötig-ist eklig aber ich habs runter bekommen und es wurde schnell besser.
Liebe Grüsse und gute Besserung
Inge

Benutzer 72 gelöscht

Re: Darmgrippe, was lindert wirklich?

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 10. Mai 2016, 10:30

Ich weiß nicht so recht ....
Nightshade hat geschrieben:Außer Käsepappel und Kamille bleibt doch NICHTS von dem ganzen Zeug unten. Nicht an den Tagen 1-3.
Käsepappel und Kamille mit etwas Salz und Zucker?
Ich würde auch sagen, nichts essen ist das einzige, was dann hilft - die Dauermedikamente, hm - die bleiben ja dann auch sowieso nicht drin? :hmm:

Mein Kinderarzt hatte mir mal "gedroht", als mein Kleiner Brechdurchfall hatte, dass er besser einen Einlauf machen will, das hilft auch und sei weniger schmerzhaft/aufwendig als Infusionen. Also einen Einlauf mit phsiologischer Kochsalzlösung plus .. leider vergessen :rot:

Ich habe damals noch ein bisschen zugewartet und der Spuck - der Spuk war "von selber" wieder vorbei.

wünsch dir gute Besserung!

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Re: Darmgrippe, was lindert wirklich?

#8

Beitrag von marion » Di 10. Mai 2016, 11:15

Ich kenne das auch noch von früher, als mein "Kampfgewicht" so zwischen 38-42 Kg lag.
Wenn mich dann ein Virus erwischt hat, half nur noch eine Infusion, weil einfach nichts da war was ich entgegen setzen konnte und es sofort an die Substanz ging. Zwei kleine Kinder im Haus, alleine, eins von den Kindern noch ein Baby...war immer eine ganz üble Situation, weil Kreislaufkolapps konnte ich mir nicht erlauben. Am WE kann man notfalls die Rettung anrufen, die kommen und helfen.
Kochen und ähnliches kann man in solchen Situationen vergessen, da bleibt ja noch nicht einmal ein kleiner Schluck Wasser drin. Von essen ganz zu schweigen.
Einziger Tipp aus Erfahrung in solchen extremen Fällen wo Kolapps droht: Notarzt oder Krankenwagen am WE anrufen, wenn kein hausärztlicher Notdienst vorhanden oder Notdienst zu lange dauert, weil völlig überlastet.

Gute Besserung,
Marion

Wie gesagt: helfen tut dann, jedenfalls bei mir, dann nur noch eine oder mehrere Infusionen, dann brauch man nichts essen oder trinken, der Magen,-Darmtrakt kann sich erholen und durch die Infusionen bekommst du alles was du brauchst und kannst wieder Kraft aufbauen.
Einen anderen Tipp hab ich leider nicht...
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Re: Darmgrippe, was lindert wirklich?

#9

Beitrag von lianehomann » Di 10. Mai 2016, 14:50

Nightshade hat geschrieben: Ich kenne die Moro-Suppe, mit oder ohne Erdäpfel und Hühnerfilets. Ich habe Hunde. Dieses Hausmittel funktioniert vielleicht für Kinder, deren Mutter sich die Zeit zum Betüddeln nehmen kann. Nicht für Leute, die sich selbst versorgen (!) müssen.
-> Den will ich sehen, der mit Fieber und akutem Brechdurchfall die Energie hat, stundenlang Karotten zu kochen. Man schläft doch unkontrolliert ein, wenn man gerade nicht kotzt. Brandgefahr....
Ich weiss, Du hast noch andere Argumente gegen die Moro-Suppe ... aber wenn es nur daran liegt dass man dann wenn's einem schlecht geht nicht kochen kann, wäre es eine Idee, sich so ein zwei Gläser davon auf Vorrat einzukochen? Ohne Kartoffel und Huhn sollte es eingekocht lange Zeit haltbar sein. Und wenn man dann doch keinen Durchfall kriegt und die Hunde auch nicht, geht das vielleicht auch als Grundlage für ein (leckereres) Möhrencremesüppchen.

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Re: Darmgrippe, was lindert wirklich?

#10

Beitrag von Doris L. » Do 14. Feb 2019, 10:58

Seit Montag früh liege ich auch flach. Nicht mal Wasser blieb drin . Dienstags bin ich zum Arzt denn ich brauchte einen Krankenschein. Im Wartezimmer waren wirklich alle am röcheln, schniefen und husten. Ich habe eine Spritze gegen die Übelkeit bekommen und Tabletten für den Darm. Gestern mußte ich nochmal raus um Zwieback zu kaufen. Mittlerweile geht es wieder eingermaßen, der Stuhlgang ist aber immer noch flüssig.
Ab wann kann man denn wieder normal essen? Meine letzte Magen/darmgrippe hatte ich als Jugendliche deshalb weiß ich das nicht . Ab und zu Magenverstimmung aber die ist schnell vorbei.

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