Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawandel

strega
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2214
Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
Familienstand: rothaarig
Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#51

Beitrag von strega » Mi 27. Jan 2016, 13:03

@ Pastinake:
Genauuu,
hab das für mich so ausgetüftelt: die Alb-Linsen werden auf der Alb im Frühling gesäht, die sind wohl erwiesenermassen keine Weicheier, also sollten sie ja auf der Insel, irgendwann im Hochwinter gesäht, von Herzenslust wachsen und gedeihen... na ja, ist schon a bissle ne Umstellung, hab jetzt hier in der Sonne schon über 20 Grad, nachts ist es dann so um die 5 Grad zur Zeit, aber was ne echte Alb-Linse ist kriegt das schon gebacken schätz ich mal :)

Ist ja stark, dass die Linsen bei dir so frosthart sind, hätt ich nun nicht gedacht :daumen:

Auf jeden Falls sind diese Linsen saulecker für mich, hab die einfach im Bioladen gekauft in Germania, ich find sie absolut genial, klein, kernig, knackig.
Soll jetzt aber definitiv keine Bioladenwerbung sein, sondern nur eine selber-Aussaat-Werbung vielleicht und ne entschiedene Werbung für diese Sorte.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Pastinake

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#52

Beitrag von Pastinake » Mi 27. Jan 2016, 19:03

Hallo strega, hallo ina maka,

so, Ihr habt mich jetzt wieder auf die Linsenspur gebracht! :) Ich wollte jetzt ganz genau wissen, welches meine Sorte ist und hab kurzerhand bei dem Biohof angerufen, der diese kleinen schwarzen Linsen hier anbaut.
Dank Euch hatte ich gerade ein total nettes und informatives Telefonat mit der Bäuerin! :hhe:
Und zwar ist die Sorte, die ich ausgesät habe tatsächlich eine alte Sorte ohne Namen, die unter einer Nummer bei der Saatgutbank in Gatersleben hinterlegt war und die ursprünglich in meinem Landkreis angebaut wurde, aber zwischenzeitlich hier ausgestorben war.
Die Bäuerin hatte die Linsen also in Gatersleben angefordert, sie in Kleine Schwarze Alblinse umbenannt und ausgesät.
Seitdem verbreitet sie sich hier im Landkreis wohl wieder.
Anscheinend kommt sie besonders gut mit dem sandigen Muschelkalkboden hier zurecht. Finde ich total spannend!

Allerdings war die Bäuerin auch ganz erstaunt, daß meine Linsen noch nicht erfroren waren? Sie meinte, daß sie einen harten Winter wohl eher nicht überleben würden. Aber ein paar Minusgrade halten die auf jeden Fall aus.
Sie hat mir noch den Tipp gegeben, daß ich meine Braugerste mit den Linsen vermischen sollte und dann breitwürfig verteilen sollte.
Eine Rankmöglichkeit wäre wohl besser, weil dann die Linsen schneller abtrocknen und nicht schimmeln würden.
Wieder was dazu gelernt! Und ich find's cool, daß es hier Bauern gibt, die altes Saatgut reaktivieren!
"Meine" Linsen sehen so aus:
http://www.biohof-woelfert.de/ab-hof/linsen.html

Die Bäuerin hat auch gemeint, daß sie sich als Landwirte damit auseinandersetzen, was hier in der Region in Zukunft angebaut werden kann -wegen dem KLIMAWANDEL. Daher auch die Anfrage bei der Saatgutbank. Und hier schließt sich wieder der Kreis zu meiner ursprünglichen Frage... :holy:
Danke, daß Ihr mich dazu angestupst habt, genauer zu recherchieren und mich noch mehr mit den Linsen zu beschäftigen. :wink_1:
LG

strega
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2214
Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
Familienstand: rothaarig
Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#53

Beitrag von strega » Sa 26. Mär 2016, 20:36

Glückwunsch :)
Meine sind auch Alb-Linsen, aber etwas grünlicher-marmoriert, aber klein und knackig, echte Alblinsen halt wie sie sein müssen.
Ich schau mal was besser läuft, ich hab nen Teil mit Getreide gemischt und gesäht, nen Teil pur ohne Getreide, aber relativ dicht beieinander. Meine kriechen nicht auf dem Boden, stützen sich eher gegenseitig, aber schon so 15 cm über dem Boden.
Sieht dann so etwa aus: :gkusch:

Schaun wir mal wann es die ersten Linschen gibt.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Pastinake

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#54

Beitrag von Pastinake » Sa 26. Mär 2016, 21:57

Hallo strega,
na, da bin ich ja gespannt, was bei Deinen Linsenexperimenten herauskommt? Halte mich doch bitte auf dem Laufenden!
Ist ja schön, daß die bei Dir schon so gut gewachsen sind!

Ja, die schwäbischen Linsen kenne ich auch grün-schwarz. Meine Lokalsorte ist aber wirklich ganz schwarz.

Ich werde jetzt im April auch die Braugerste aussäen und dazu die Linsen gemischt breitwürfig. So, wie mir die Bäuerin das gesagt hat.
Und dann mal sehen, wie sich das bei mir entwickelt.
Süß, Dein Smilie mit dem Umarmen! :) Das kann ich mir bei Deinen Linsen sehr bildlich vorstellen!
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
LG

Wicheler
Sponsor 2016
Sponsor 2016
Beiträge: 612
Registriert: Mi 22. Apr 2015, 09:06

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#55

Beitrag von Wicheler » Sa 26. Mär 2016, 23:00

Hallo,

mal eine Frage zwischendurch, ich bin ja landwirtschaftlich nicht so fit, warum Linsen in die Braugerste säen? Kann man die danach wieder aus der Braugerste entfernen?
:hmm: so ein Gersten- Linsenbier wär ja mal ein Versuch wert! Linsen haben ja auch genug Stärke :hmm:
Gruß Dieter

strega
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2214
Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
Familienstand: rothaarig
Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#56

Beitrag von strega » So 27. Mär 2016, 00:08

au ja, das ist vielleicht echt ne prima Idee, Linsenbier...
Das anteilige Getreide zwischen einem Teil meiner Linsen hab ich nur deshalb gesäht, weil ich in den Weiten des Web gelesen hatte, dass Linsen gerne eine dazwischengesähte Stütze haben, an der sie ranken können. Macht die Sache beim Ernten dann freilich nicht arbeits-unintensiver.... aber wenn das ganze dann vielleicht gar nicht differenziert werden müsste, sondern in einen Topf geschmissen werden könnte für ein absolut originales Bier.... hmmmm, klingt schon irgendwie genial :hhe:
Den Teil der Linsen, der ohne Getreide wächst, den kann ich ja dann immer noch genüsslich als Linsen mit Spätzle verputzen :)
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Pastinake

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#57

Beitrag von Pastinake » So 27. Mär 2016, 09:09

Hallo Dieter, hallo strega,
die Gerste dient als Rankhilfe für die Linsen. Die Bäuerin, die hier die Linsen wieder reaktiviert hat, meinte auch, daß sonst die Linsen auf dem Boden liegen und recht leicht faulen können. Außerdem soll der Vorteil sein, daß in feuchten Jahren das Getreide mehr Ertrag bringt, und in trockenen Jahren die Linse. Man kann also nicht verhungern! :)
Mit dem Ernten muß ich mir das noch überlegen. Normalerweise sollte man dann alles abmähen und trocknen lassen. Dann dreschen. Aber es muß wohl ein rechtes Gepfriemel sein, die Linsen zu reinigen. Mal sehen, vielleicht kann ich ja meine Nachbarn mit Dreschmaschine um Hilfe bitten?

Linsenbier ist eine wirklich interessante Idee! Ein Bekannter von mir betreibt ein kleines privates Brauhaus. Der wollte auch auf dem Laufenden gehalten werden zu meinem Experiment mit eigener Braugerste und eigenem Hopfen und mich unterstützen. Ich werde ihn mal fragen, was er davon hält.
Kennst Du Dich wohl mit Brauen aus Dieter? Oder kennst Du Dich mit Brauen aus strega? Deine Früchte sind ja früher reif.

strega
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 2214
Registriert: Do 22. Mai 2014, 20:59
Familienstand: rothaarig
Wohnort: in der teutonischen Zivilisation, aber fast nie dort....

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#58

Beitrag von strega » So 27. Mär 2016, 11:54

ich bin Brau-Fachfrau... in dem Sinne, dass ich alles mögliche zusammenbraue, was ich in die Finger bekomme :engel:
Offiziell hab ich vom Bierbrauen keine Ahnung bisher. Hab mal im Web geguckt, wie das SV-technisch gehen könnte, aber keine Praxiserfahrung bis jetzt. Theoretisch kommts mir nicht kompiziert vor. Ich kenn auch einen, der das zuhause letztes Jahr gemacht hat. Halt ohne Linsen.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

Wicheler
Sponsor 2016
Sponsor 2016
Beiträge: 612
Registriert: Mi 22. Apr 2015, 09:06

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#59

Beitrag von Wicheler » So 27. Mär 2016, 13:30

Pastinake hat geschrieben:Hallo Dieter, Linsenbier ist eine wirklich interessante Idee! Ein Bekannter von mir betreibt ein kleines privates Brauhaus. Der wollte auch auf dem Laufenden gehalten werden zu meinem Experiment mit eigener Braugerste und eigenem Hopfen und mich unterstützen. Ich werde ihn mal fragen, was er davon hält.
Kennst Du Dich wohl mit Brauen aus Dieter? Deine Früchte sind ja früher reif.
Hallo,

so ein wenig kenn ich mich schon aus...... kannst ja mal die gute, alte Tante Gugel nach Hämmscher Bier suchen lassen.
Da ist auch ein Rezept, wie die Bauern früher, ohne spezielles Brauzubehör, die Verzuckerung mit Broten gemacht haben.
Gruß Dieter

Nightshade
Beiträge: 1499
Registriert: Do 6. Jan 2011, 07:17

Re: Trockenheitsverträgliche Pflanzen, Wasserbedarf, Klimawa

#60

Beitrag von Nightshade » So 5. Jun 2016, 10:57

Ich hab jetzt einen Thread dafür aufgemacht, aber ich schreibs es hier auch noch:

MITTAGSBLUMEN kommen mit winzigsten Wassergaben aus. Sie sind wie Kakteen zu behandeln.
Am besten setzt man sie in ein Sukkulentensubstrat aus Lava und Bims - das lieben sie und man kann es jahrelang verwenden.
Nachteil: Den Winter müssen sie als Samen oder im frostfreien Winterquartier verbringen.

Gnadenlos sonnige Südstandorte, Fensterkistln/Terrassenkübel an der 40 Grad heißen Südfassade - ideale Standorte, und man spart sich die Gießerei.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aptenia_cordifolia
Ist als Salatpflanze essbar und neigt zum Wuchern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Carpobrotus
Die Hottentottenfeige ist dort, wo sie verwildert vorkommt, ein beliebtes Nahrungsmittel.

Delospermae und Dorotheanthus sind bildschöne Zierpflanzen mit sehr geringem Wasserbedarf.

Portulaca oleracea verwildert von selbst an Trockenstandorten, ist aber durstiger als Mittagsblumen.
Die Zierpflanzen P. grandiflora und P. umbraticola sind im Lavakies auch ganz glücklich. (Der grandiflora fault in normaler Erde immer zusammen, weils bei uns zu nass ist.)

Antworten

Zurück zu „Gemüse allgemein“