Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

Moderator: kraut_ruebe

Manfred

Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#1

Beitrag von Manfred » Mi 12. Aug 2015, 21:38

Die natürlichen, großen Graslandflächen der Erde sind durch die Koevolution von Grünlandpflanzen, großen Pflanzenfresserherden und Raubtierrudeln entstanden.
Aus Angst vor den Raubtieren blieben die Pflanzenfresserherden eng zusammen. Am sichersten war das einzelne Tier im Inneren der Herde. Je größer die Herde, desto besser der Schutz.
Die riesigen, eng zusammenstehenden Herden fraßen das Grünland auf dem sie standen schnell ab, trampelten es nieder und setzten Kot und Urin ab.
Deshalb waren diese Herden gezwungen, ständig und großräumig zu wandern, um ausreichend frisches Futter zu finden.

Die Grünlandpflanzen haben sich im Laufe ihrer Evolution an dieses Verhalten der Herden angepasst.
Sie sind optimal dafür ausgerüstet, in größeren Zeitabständen abgefressen und niedergetrampelt zu werden, sich davon mögl. schnell wieder zu erholen und die Folgen der durchgezogenen Herde (Tritt, Kot, Licht etc.) als Chance zur Vermehrung und Ausbreitung zu nutzen.

Dies führt uns zu dem am häufigsten falsch verstandenen Begriff beim Thema Beweidung:

Überweidung:

Lange Zeit dachte man, Überweidung, also die Übernutzung von Grünland durch Weidetiere, sei nur eine Frage des Viehbesatzes pro Fläche.
Dieser Denkansatz ist durch wissenschaftliche Erkenntnisse (André Voisin, Allan Savory etc.) seit mind. 1960 überholt, er hält sich aber immer noch hartnäckig in vielen Schulbüchern und wird selbst an Universitäten noch gelehrt, mit allen negativen Folgen für die Bewirtschaftung von Weideland, Nationalparks etc.

Heute wissen wir, dass Überweidung eine Frage der Zeit ist, also wie lange die Weidetiere Zugang zu den Pflanzen haben.
Ein einzelnes Weidetier auf vielen ha Land wird bereits einige Pflanzenarten an einigen Stellen dieser Fläche überweiden, wenn es nur lange genug Zugang dazu hat.
Umgekehrt kann selbst mit einer extrem hohen Tierdichte von mehreren tausend Weidetieren pro ha eine Fläche nicht überweidet werden, wenn diese Herde nicht zu lange auf der Fläche bleibt.

Der Grund dafür ist folgender: Wird eine Grünlandpflanze abgefressen oder niedergetrampelt, dann mobilisiert sie für einen mögl. schnellen Wiederaustrieb ihre in den Wurzeln eingelagerten Reserven. Die unter Nutzung der Reserven gebildeten neuen Blätter ermöglichen eine schnelle Wiederaufnahme der Photosynthese und damit weiteres Wachstum und die anschließend die Schaffung neuer Reserven für den nächsten Pflanzenfresser-Angriff.

Am leichtesten zu schädigen sind die Pflanzen in dem Zeitraum, in dem sie ihre Reserven für den Wiederaustrieb verbraucht haben, aber noch keine ausreichenden neuen Reserven einlagern konnten.
Werden ihnen dann die neuen, jungen Blätter gleich wieder abgefressen oder getrampelt, dann haben sie keine Reserven mehr für einen weiteren schnellen Wiederaustrieb, sondern müssen mit ihrer winzigen, verbliebenen Photosynthesefläche über ganz langes Wachstum mühsam wieder Blätter aufbauen.

Der erste, schnelle Wiederaustrieb erreicht unter unseren Klimabedingungen in der Wachstumsperiode meist nach 3 bis 6 Tagen eine Aufwuchshöhe, die für die Pflanzenfresser wieder attraktiv zum Abfressen ist. Und gerade dieser junge, energie- und zuckerreiche Wiederaustrieb ist besonders gutes Futter und wird deshalb bevorzugt gefressen, statt daneben stehender älterer Pflanzenmasse.

Verbleibt also auch nur ein einzelner Pflanzenfresser für länger als diese 3 bis 6 Tage auf einer Fläche, dann wird er bevorzugt den Wiederaustrieb der bereits abgefressenen Pflanzen vertilgen und diese damit überweiden. Das führt dazu, dass die von dem Tier bevorzugten Pflanzen nach und nach von der Fläche verschwinden, weil sie durch die Schwächung und das damit verbundene immer langsamere Wachstum gegen ihre weniger gerne gefressenen Konkurrenten verlieren.

Das Problem der Überweidung lässt sich also nicht über die Tierzahl pro Fläche, sondern nur über eine zeitliche Steuerung in den Griff bekommen.
Im Gegenteil: Eine zu geringe Zahl von Pflanzenfressern führt zu einem weiteren Problem:

Die Unternutzung:

Die Unternutzung ist in sprödem Klima (ungleichmäßige Niederschlagsverteilung über Jahr, mit längeren Trockenperioden) besonders kritisch. Bei Unternutzung sammelt sich dort viel trockene Blattmasse, welche durch Beschattung den Wiederaustrieb der Pflanze reduziert oder ganz unterbindet. Solche unternutzten Grünlandpflanzen sterben in sprödem Klima in der Regel nach einigen Jahren ganz ab und es bildet sich offener, verkrusteter Boden, sprich Wüste.
In Gebieten mit guter Niederschlagsverteilung führt Unternutzung ebenfalls zum Verlust des Grünlandes. Dort bildet sich aber in der Regel über die Sukzession ein Übergang in eine Hochstaudenflur, dann Verbuschung und dann Wald. Die ökologischen Folgen sind also (je nach Managementziel des Bewirtschafters) weit weniger kritisch als im spröden Klima.
Über den Daumen kann man sagen: Je geringer der jährliche Niederschlag und unregelmäßiger er verteilt ist, desto spröder das Klima und umso schlimmer wirken sich Fehler in der Weideführung aus.
Die gute Nachricht ist: Durch gute Weideführung kann man viele Trocken- und Wüstengebiete wieder in fruchtbares Grünland zurück verwandeln.
Wird eine Weidefläche längere Zeit mit einer geringen Dichte von Pflanzenfressern beweidet, dann werden auf dieser Fläche gleichzeitig Bereiche mit Überweitung und andere Bereiche mit Unternutzung entstehen.

Ein weiteres wichtiges Thema bei der Beweidung ist der

Tritt, bzw. die Trittschäden:

Auch beim Tritt ist der entscheidende Faktor die Zeit.
In vielen Siedlungsgebieten kann man auf Grünflächen gut beobachten was passiert, wenn nur ein oder zwei Menschen jeden Tag quer über die selbe Grünfläche laufen: Sie finden einen bevorzugten Weg und nach wenigen Tagen bis Wochen zeichnet sich ein Trampelpfad ab und früher oder später besteht der Pfad nur noch aus nacktem Boden.
Wenn dagegen an nur einem Tag 365 Menschen über diese Fläche laufen, selbst wenn die meisten davon den selben Pfad nutzen, und die Fläche danach wieder Ruhe hat, dann erholt sie sich schnell und zeigt bald wieder normales Wachstum.
So ist es auch auf der Weide. Gegen wenige Tiere über längere Zeit immer wieder den selben Weg, dann bildet sich ein nackter Trampelpfad.
Sind dagegen viele Tiere nur kurze Zeit auf der Fläche, dann gibt es zwar auch Trittschäden, diese verwachsen sich aber schnell wieder und bieten sogar vielen Pflanzen die Chance, neu zu keimen.
Bei nackten, verkrusteten Böden (häufig in Trockengebieten) ist der kurze, intensive Tritt einer ziehenden Herde extrem wichtig, um die Verkrustung aufzubrechen und so den Pflanzen überhaupt wieder da Keimen zu ermöglichen.

Bodenbedeckung:
Nackter Boden trocknet schnell aus und ist der Sonne schutzlos ausgeliefert.
Das Bodenleben in der oberen Bodenschicht wird durch Wasserentzug und UV-Strahlung abgetötet und kann dann weder altes Pflanzenmaterial zersetzen, noch die lebenden Pflanzen mit Nährstoffen versorgen. Die Krümelstruktur des Bodens zerfällt zu Staub. Der Boden verdichtet und dadurch werden auch noch der Gasaustausch und das Wasseraufnahmevermögen bei Starkniederschlag reduziert.
Bedeckter Boden (durch Pflanzen und Mulch) trocknet langsamer aus, weil Sonne und Wind den Boden nicht erreichen. Das Bodenleben hat mehr Feuchtigkeit zur Verfügung und ist gegen die UV-Strahlung geschützt. Es bleibt aktiv, zersetzt altes Pflanzenmaterial, versorgt die lebenden Pflanzen mit Nährstoffen und schafft eine gute, krümelige Bodenstruktur mit guter Durchlässigkeit für Gase und Wasser.
Eng geschlossene Pflanzenfresserherden trampeln altes Pflanzenmaterial flächig nieder und schaffen so eine schützende Mulchschicht, ermöglichen so dem Bodenleben an das alte Pflanzenmaterial zu kommen um es zu zersetzen und lassen das Licht bis an die Wachstumsknoten der Pflanzen. So entstehend optimale Voraussetzungen für einen schnellen Wiederaustrieb der Pflanzen.

Nährstoffverteilung:
Auch die Nährstoffverteilung (Kot und Urin) ist eine Frage der Zeitsteuerung.
Stehen wenige Tiere lange auf einer Fläche, dann sammelt sich an den von Ihnen bevorzugen Plätzen (z.B. Ruheplatz im Schatten, Tränke etc.) überproportional viel Kot und Urin.
Eine dichte, ziehende Herde dagegen hinterlässt eine sehr regelmäßige Verteilung ihrer Ausscheidungen über die ganze Fläche.

Fazit:
Wenn das Managementziel ein gesunder, artenreicher, ertragreicher Grünlandbestand ist, dann sprechen alle diese Punkte sprechen dafür, bei der Beweidung das Verhalten großer, dichter, ziehender Pflanzenfresserherden mögl. gut zu simulieren.
Heißt: Eine hohe Tierdichte pro Fläche während der Beweidung. Und die Tiere müssen weiterziehen, bevor sie den Wiederaustrieb der Pflanzen abfressen. Und die Tiere dürfen erst zurück kommen, wenn die Pflanzen wieder ausreichend Blattmasse gebildet und genügend Reserven für den nächsten Wiederaustrieb eingelagert haben.

Manfred

Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#2

Beitrag von Manfred » Do 27. Aug 2015, 15:48

Eine häufige Frage, mit der auch ich noch zu kämpfen habe:
Wann haben sich die Pflanzen so weit erholt, dass sie wieder beweidet werden können?

Allan schreibt dazu in "Holistic Managment" (ISBN 10: 1-55963-488-X) auf Seite 517:

"People commonly ask when a plant has recovered; the answer is we don't really know.
Much research confirms overgrazing as a function of the time plants are exposed or reexposed to animals,
but few have investigated the point at which a plant has fully recovered from a severe defoliation.
In practice, however, this matters little on rangelands because so many other factors obscure the question.
A healthy range contains myriad species that all have different growth rates.
Slope, soil variations, shade, aeration, and other things all affect the growth rate within species an within
areas of a paddock. You only can observe the most severely grazed plants of whatever species and consider
them recovered when they resemble ungrazed plants alongside them under virtually identical conditions
and health. This apparently rough method has produced excellent results for over thirty years"

Freie Übersetzung:
Die Leute fragen oft, wann sich eine Pflanze erholt hat. Die Antwort ist: Wir wissen es nicht wirklich.
Viele Untersuchungen bestätigen, dass Überweidung eine Frage der Zeit ist, also wie lange die Pflanzen den Tieren ausgesetzt sind, und wann sie ihnen wieder ausgesetzt werden.
Aber nur wenige haben untersucht, ab welchem Punkt sich eine Pflanze nach massivem Blattverlust wieder vollständig erholt hat.
In der Praxis jedoch hat das wenig Bedeutung auf der Weide, weil viele anderen Faktoren mitspielen.
Gesundes Grasland beherbergt unzählige Arten, die alle unterschiedliche Wachstumsraten haben.
Die Hangneigung, Bodenunterschiede, Schatten, Belüftung und andere Dinge beeinflussen alle die Wachstumsrate innerhalb der Art und auf unterschiedlichen Teilflächen einer Koppel. Du kannst nur die am stärksten abgefressenen Pflanzen beobachten, welcher Art auch immer, und sie als erholt ansehen, sobald sie wieder ungefähr wie andere, nicht abgegrasten Pflanzen der selben Art unter vergleichbaren Bedingungen aussehen.
Diese scheinbar grobe Näherung liefert seit über 30 Jahren hervorragende Ergebnisse.

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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#3

Beitrag von Thomas/V. » Do 27. Aug 2015, 16:49

und sie als erholt ansehen, sobald sie wieder ungefähr wie andere, nicht abgegrasten Pflanzen der selben Art unter vergleichbaren Bedingungen aussehen.
Hm, ich weiß nicht...
Wenn ich ein Stück Wiese mähe und eine Insel stehen lasse, dann wird die stehengelassene Population doch immer wesentlich weiter entwickelt sein als die, die nachwächst. Also: Klee wächst weiter und blüht und verblüht, daneben der abgemähte treibt neu aus und blüht dann, wenn der stehengebliebene schon lange verblüht ist. Der wird also nie wieder in diesem Jahr so aussehen wie der andere. :hmm:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Manfred

Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#4

Beitrag von Manfred » Do 27. Aug 2015, 19:13

Ja. Das liegt vermutlich an dem Klima, in dem er überwiegend arbeitet. Etwas später hat er auch feuchteres Klima angesprochen. Will ich bei Gelegenheit noch raus schreiben und übersetzen. Über den Daumen könnte man sagen: Wäre es eine Mahdfläche: Ist das Gras reif für den nächsten Schnitt? Wobei man halt besonders die Pflanzen im Auge haben sollte, die von den Tieren bevorzugt und deshalb besonders stark abgefressen wurden.
Da wird man etwas experimentieren müssen. Da hilft nur beobachten, wie das Gras jeweils reagiert. Dann findet man schon früher oder später die beste Lösung für die jeweiligen Bedingungen.

Die nächste interessante Frage ist:
Was tut man, wenn das Futter schneller oder langsamer wächst als man geplant hat?

Savory passt die Beweidungs- und Ruhezeiten der Wuchsgeschwindigkeit an.
Wächst das Gras schnell, werden die Beweidungs- und damit automatisch auch die Ruhezeiten verkürzt. D.h. das Gras wird nicht komplett abgefressen, sondern nur überweidet.
Wächst das Gras langsamer, werden die Beweidungs- und Ruhezeiten verlängert. D.h. die Tiere bleiben länger auf den einzelnen Flächen und fressen entsprechend mehr ab.
So baut man bei schnellem Wachstum auf allen Flächen einen Futtervorrat auf, ohne dass das Futter zu überständig wird, und bei langsamem Wachstum kann man diesen dann aufbrauchen.

Die Alternative wäre, bei starkem Wachstum einige Flächen ganz auszulassen und diese dann später bei Futterknappheit abzuweiden. Dann wir das Futter dort halt überständig, und man muss evtl. mit sehr kurzen Zuteilungsintervallen (Stunden) arbeiten, damit das Gras noch ausreichend abgefressen und getrampelt wird.

Greg Judy z.B. arbeitet ja auch in ca. unserem Klima und arbeitet je nach Aufwuchs mit beiden Methoden. Zuerst Methode 1 und wenn das Gras dann noch schneller wächst, geht er zu Methode 2 über.
Auf Trockenstandort kriegt man halt dann schnell wieder das Problem, dass sich zu viel unzersetztes Material ansammelt, wodurch das Gras leidet und lückiger wird. Vermutlich deshalb setzt Savory nur auf Methode 1. In unserem verzeihenden Klima hat man etwas mehr Varianten zur Verfügung. Dann ist der Ertrag evtl. suboptimal, aber man fährt das Ding nicht gleich wieder an die Wand, wie unter spröden Bedingungen.

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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#5

Beitrag von Thomas/V. » Do 27. Aug 2015, 19:24

Ja, ich denke auch, das das alles sehr standortabhängig ist, von den teilweise neuerdings hier extrem unterschiedlichen Jahren mal ganz abgesehen.
Alles sehr kompliziert :platt:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#6

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 27. Aug 2015, 20:00

Ich hatte eine Grasfläche (etwa 1500 m²) die als wir sie übernommen haben vorwiegend mit Goldrute bewachsen war. Die Fläche habe ich 3 Jahre lang bis Frühsommer sehr kurz gehalten (mähen) und ließ sie dann bis Mitte August auswachsen. Danach habe ich im Herbst die Fläche ganz kurz gemäht. Heute gibt es allerlei Frühblüher im Frühjahr und etwa 10-15 verschiedene Grassorten, die Menge an Schafgarbe, Spitzwegerich, Frauenmantel und anderen Wiesenkräutern hat extrem zugenommen. Zurzeit wird sie mit 4 Ziegen beweidet, die allerdings lange nicht auf die Grasfläche gegangen sind weil der angrenzende Wald (Brombeeren, Holunder, Robinie) mehr Ziegenfutter bietet. Erst jetzt beginnen sie die bereits zu Heugras gewordene Fläche abzufressen. Bin gespannt was im nächsten Frühjahr daraus geworden ist. Die Ziegen kommen im Herbst wieder ins Winterquartier.

mike52.1
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Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#7

Beitrag von mike52.1 » Do 27. Aug 2015, 20:21

hi,
Manfred hat geschrieben:Die nächste interessante Frage ist:Was tut man, wenn das Futter schneller oder langsamer wächst als man geplant hat?
die theorie sagt:
slow growth=slow moves (and a longer recovery period)
rapid growth=rapid moves (and a shorter recovery period)
when in doubt, use slow moves to minimize overgrazing. this rule runs counter to instinct. ;)

das ganze dann noch in die grazing chart einbringen, und du hast den ueberblick :aeh:
sorry, ich habe gerade einen workshop on hpg hintermir, da durfte ich meine virtuelle herde von 236 faersen, 9 bullen, 280 schafen und 6 boecke ein jahr ueber 806 ha laufen lassen bzw planen dafuer. das ganze noch mit consideration von giftpflanzen, predators in der lammzeit, bullen rein/raus, boecke rein/raus, speziell zu behandelnde weiden....
Thomas/V. hat geschrieben:Alles sehr kompliziert
irgendwie schon, aber auch wieder nicht, weil es ist kein system, sondern ein plan/methode
plan-->monitor-->control-->replan--> und zurueck zum neuen plan....

gruesse,
mike

Manfred

Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#8

Beitrag von Manfred » Do 8. Okt 2015, 21:56

Ein Film über die Wiederbegrünung einer Wüsten-Ranch durch eine Kombination von Swales, Keylinepflug und Holistic planned grazing:

https://vimeo.com/110705548

Manfred

Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#9

Beitrag von Manfred » Sa 5. Dez 2015, 15:53

Christ Kerston (Savory Institut) erklärt die Grundlagen des HPG (Vortrag auf Englisch):

https://www.youtube.com/watch?v=Nox3jw89jHE

Manfred

Re: Ganzheitlich geplante Beweidung - die Theorie

#10

Beitrag von Manfred » So 6. Dez 2015, 15:23

Weidetiere könnten auch die Lösung sein, um diverse Permafrost-Gebiete der Erde zu erhalten, und so die Klimagas-Emissionen aus tauendem Permafrost-Boden zu reduzieren:

http://news.sciencemag.org/environment/ ... hite-north

Antworten

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