Myzel aus dem Wald holen

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flow
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Myzel aus dem Wald holen

#1

Beitrag von flow » Mo 19. Mai 2014, 18:24

Guten Tag
Ich habe vor Pilze zu züchten und habe mich gefragt, ob man nicht um etwas erfahrung zu sammeln das Myzel zum animpfen des stammes (zb. vom hallimasch) aus einem Baumstamm im Wald schneiden kann und damit den Stamm zu hause beimpfen kann...

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ajal
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Re: Myzel aus dem Wald holen

#2

Beitrag von ajal » Mo 19. Mai 2014, 18:42

Nein das kannst du nicht. Genauso wenig wie du aus dem Park die Blumenzwiebeln ausbuddeln kannst. :dreh:

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kraut_ruebe
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Re: Myzel aus dem Wald holen

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 19. Mai 2014, 19:34

nein, in holz einsetzen kannst du myzel nicht 1:1. aber du kannst sauberes myzel auf nährboden ausbringen.

hier kannst du bisserl was drüber nachlesen.
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Re: Myzel aus dem Wald holen

#4

Beitrag von unkrautaufesserin » Do 22. Mai 2014, 22:29

Abgesehen davon rate ich Dir nicht, Hallimasch in Deinen Garten zu holen. Er geht auch auf lebendes Holz und tötet diese Bäume dann. Und er kann 10 m lange Myzelbrücken bis zum nächsten Baum schieben... wünsch Dir lieber einen anderen Schädling im Garten.

Pilze aus ihrer Umgebung zu holen und zu züchten ist ein Vorhaben, das auch bei viel Sachkenntnis der Bedingungen, die ein Pilz so braucht, meistens schiefgeht. Deshalb gibt es auch so wenig Pilzarten, die man zu Hause züchten kann... :pfeif:

Liebe Grüße, M

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Re: Myzel aus dem Wald holen

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 22. Mai 2014, 23:06

Das sehe ich genauso: http://mark-ariu.de/extrem/das-groesste ... -welt.html
Das muß man nicht noch fördern.
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Re: Myzel aus dem Wald holen

#6

Beitrag von Andreas75 » Di 9. Sep 2014, 16:07

Hy!

Ist aber dennoch eine gute Frage :)!
Nachbars haben eine Reihe schon höherer Fichten als Sichtschutz zu stehen, und da habe ich auch schon überlegt, ob man da nicht mal eine Marone mit Basis "einpflanzt", damit sie ihre Sporen an Ort und Stelle entlassen kann, um so den Standort zu besiedeln. Und mit Basis ein"pflanzen", damit eventuell das anhaftende bisschen Myzel den neuen Standort von der Fruchtkörperbasis erschließen kann. Könnte das so klappen? Feuchtschattig wie im Walde ist es an den Fichten, da südlich und nur wenige Meter entfernt die Mauer unserer Scheune aufragt.

Ebenso steht auf einer Hügelkuppe genau gegenüber dem Dorf ein noch recht junger Eichenwald, gepflanzt im großen und ganzen unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg, vorher standen dort wohl Kiefern, wie einige alte Überhälter zeigen. Dort gibt es schon Pilze, ich fand eine Marone, einen Parasol, Milchlinge und einiges ungenießbares mehr, aber nicht ein einziger Steinpilz zB... .
Hier dachte ich, eventuell einen alten, nicht mehr genießbaren Fruchtkörper von anderswo mitzubringen (beim letzten Gang am Samstag fand ich gleich 5 solch alte, schon fast vergehende Steinpilze, 3 davon an einer Eiche) und dort, den Hut in Stücke geschnitten, an verschiedenen Eichen direkt ans etwas freigemachte und danach wieder bedeckte Wurzelwerk auszubringen, damit eventuell noch in den Röhren vorhandene Sporen gleich an Ort und Stelle auskeimen und mit den Eichenwurzeln in Kontakt treten können.
Und dann in ein paar Jahre wird das das Steinpilzmekka, so meine Gedanken :lol: ...

Gehe ich irr, oder wären das Ideen?

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Myzel aus dem Wald holen

#7

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Di 9. Sep 2014, 20:26

Probieren geht über studieren! :linki:

Ein Bekannter hat mal gekaufte Pfifferlinge in Blumentöpfen ans Fensterbrett gestellt, und gute zwei Jahre gegossen, um zu sehen, ob sie nicht doch wieder aufgehen :kaffee:

Mit Weidenstecklingen hat es dann besser geklappt, aber jeder muss halt seine eigenen Erfahrungen machen.... :rot:

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65375
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Re: Myzel aus dem Wald holen

#8

Beitrag von 65375 » Di 9. Sep 2014, 21:33

Findus, der Kater von Petterson hat mal Fleischklößchen gesät.....

Jedenfalls hat Dein Bekannter damit außergewöhnliche Geduld und Ausdauer bewiesen.

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Re: Myzel aus dem Wald holen

#9

Beitrag von Hotzenwalder » Di 9. Sep 2014, 22:15

Sepp Holzer empfiehlt, Pilze im Stoffsack aufzuhängen mit einem Stück Holz, das bei Wind auf den Sack klopft und so die Sporen verbreitet.
Angeblich kann man so das Pilzvorkommen an geeigneten Standorten massiv steigern.

Grüße vom Hotzenwalder

Andreas75
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Re: Myzel aus dem Wald holen

#10

Beitrag von Andreas75 » Mi 10. Sep 2014, 02:19

Geduldiger Bekannter *kicher*...

Hotzenwalder: Das klingt gar nicht schlecht! So aus ein bis zwei Meter Höhe können die Sporen auf jeden Fall weiter fliegen als von so ein paar Zentimetern Höhe, womit sich vielleicht im Walde 10 m überbrücken lassen, aber keine fast 500 bis fast 1000 m ohne geeignete Wirtspflanzen.
Und schafft es doch eine Spore, und es gelingt ihr die Etablierung, dauert es noch weitere Jahrzehnte, bis dieses eine Exemplar sich noch weiter "versamt" hat.

Naja, dann werde ich das mal in Angriff nehmen, danke Euch =)!
Falls nun einer meint, man sollte nicht so in die Natur reinpfuschen, nun ja... Es ist nunmal so, dass da, wo eine Art (meist durch unser Verdienst) erloschen ist (man muss da "in Inseln" denken), und eine natürliche Zuwanderung durch geografische Barierren und dergleichen nicht mehr möglich ist, wiederum wir versuchen müssen, die Scharte wieder auszuwetzen.
Biber, Luchs, Wanderfalke und einige andere sind solche Beispiele aus der Fauna, und ebenso sähe ich es bei den Pilzen. Ein ca. 600 m breiter Fichtenwald und anschließende nochmal ca. 400 m breite Wiese/ Weide sind eine solche geografische Barriere für Eichensteinpilze, die in den nächsten Eichen am einen Ende dieses knappen Kilometers stehen, während am anderen Ende erwähnter steinpilz- jungfräulicher Eichenwald auf der Hügelkuppe liegt. Da kann man dann schon mal eingreifen und dem Pilz (zugegeben nicht gänzlich altruistisch) helfen, sein Habitat wieder zu erweitern.
Zumal Fichten hier bei weitem dominieren, also auch nicht allzu viele Sprungbretter für solche Spezialisten existieren. Pfifferlinge übrigens werde ich auch in die hiesigen Buchenbestände zu importieren versuchen. Auch Buchenwälder stehen hier nur fleckenweise und weit verstreut, so dass es kein leichtes ist für den Pfiffi, das selbst zu überbrücken.

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