Pferdestall mal anders!

centauri

Pferdestall mal anders!

#1

Beitrag von centauri » Mi 25. Sep 2013, 08:39

Hallo zusammen.

Bin ja gerade bei einer freundin die 20 pferde hat am pferdestall bauen.
Es soll so eine mischung aus erdstall und mandan- erdhaus werden.
Ich werde hier mal nach und nach für die interessierten zeigen wie wir dabei vorgehen.
Der stall soll eine grundfläche von 70 m2 haben und halbhoch mit erde verfüllt werden.
Obendrauf natürlich ein extensives gründach.
Das braucht man dafür:
1stamm eiche dm mind. 50 cm. 450 cm lang für die mitte.
11 stämme eiche dm mind. 20 cm. 400 cm lang für die steher.
11 rundhölzer kiefer dm mind. 12 cm. 550 cm lang für die pfetten (möglichst gerade).
11 rundhölzer kiefer dm mind. 15 cm. 320 cm lang für die verbindung von den stehern.
Ca. 30 sparrennägel 260 mm, 30 sparrennägel 300 mm ( bohrmaschine und 6 mm schlangenbohrer)
Kettensäge, oder handsäge ( für die handsägefraktion, lach), Schäleisen.
Zuerst muss natürlich der mutterboden und sand abgezogen werden. In diesem fall 70 cm.
Die mitte feststellen und einen kreis ziehen.
Dann in der mitte ein loch mit mind. 80 cm tiefe für den mittelstamm graben und stamm stellen.
Den kreis in 11 segmente teilen und 11 löcher für die äußeren steher 50 cm tief graben.
Alle steher stellen und verdichten.
Die steher mittels rundhölzer und sparrennägel in ca. 3,20 m höhe verbinden.
Es wird jeweils das abgehende rundholz innen und das ankommende rundholz aussen angenagelt.
Überstand (nach oben) der steher absägen und auf der stirnseite eine vertiefung für die pfetten sägen.
Jetzt den mittelstamm auf höhe absägen.
Jetzt die pfetten am dünneren ende an 2 seiten verjüngen ( so wie mann es beim anspitzen von pfählen macht, aber eben nur an 2 gegeüberliegenden seiten).
Die pfetten nach und nach mit der angespitzten seite auf den mittelstamm auflegen und aussen in die gesägte vertiefung der steher legen und mit sparrennägel (300 mm) vernageln.
Bauzeit mit 3 personen und hubgerät (3to. Minnibagger) 1 tag für das grundgerüst.

Tipp. Sollte der durchmesser des bauwerks grösser als 10 werden sollte man die anzahl der steher erhöhen um geringere spammweiten zu erhalten. Und unterschätzt das gewicht des mittelstammes nicht (ca. 1,8 to).

So jetzt gehts ans dach!

Lg thomas
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Das ergebnis nach einem tag!
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Der aufbau! Der bagger könnte etwas grösser sein. In dem fall ein 2 tonner!
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Re: Pferdestall mal anders!

#2

Beitrag von Spencer » Mi 25. Sep 2013, 08:45

Super und sehr interessant. Freue mich auf weitere "Berichterstattung".

greymaulkin
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Re: Pferdestall mal anders!

#3

Beitrag von greymaulkin » Mi 25. Sep 2013, 10:03

Hallo...
... Wenn ich recht verstanden habe, liegt der Boden tiefer als das umliegende Gelände? Was ist dann mit dem Mist und vor allem mit der Jauche?
Bei unseren ist immer eins dabei, das zum Pinkeln und Äppeln in den Stall geht :fypig:
Das Grasdach ist spannend, das können die bösen Hubschrauberfotografen nicht so deutlich sehen :engel: . Sonst ist die ganze Sache sehr interessant.
Gruß, Harald, Mann von Bärbel

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Little Joe
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Re: Pferdestall mal anders!

#4

Beitrag von Little Joe » Mi 25. Sep 2013, 10:15

Klasse :daumen:
greymaulkin hat geschrieben:Wenn ich recht verstanden habe, liegt der Boden tiefer als das umliegende Gelände? Was ist dann mit dem Mist und vor allem mit der Jauche?
die Bedenken hatte ich zuerst auch, meinst du nicht, dass sich auch die Feuchtigkeit vom Regen etc. da drin sammelt, andererseits baut der Holzer ja auch ähnliche Ställe für seine Kühe (sagt er zumindest :pfeif: )
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

centauri

Re: Pferdestall mal anders!

#5

Beitrag von centauri » Mi 25. Sep 2013, 10:16

Hallo harald

Naja das mit pinkeln und äppeln hat man aber in jedem stall.
Wir sind mit dem stallboden bis auf die durchlässige kiesschicht gegangen.
Haben da mit einem anderen stall gute erfahrung gemacht und sieht nach monaten noch perfekt aus.
Keine verdichtungen oder grössere verschmutzungen.
Gut was zu sagen wäre ist das dort nie gefüttert wird.
Dafür ist ein extra fressstall mit gummimatten vorhanden.
Und äppel sammeln muss man sowieso jeden tag.

lg thomas

centauri

Re: Pferdestall mal anders!

#6

Beitrag von centauri » Mi 25. Sep 2013, 10:24

Hallo joe.

mit dem richtigen überstand, die richtige verlegung der folie nicht.
Und da es nach aussen mit mutterboden angeschrägt wird und mit der richtigen bepflanzung sehe ich da keine probleme.
Nur im eingangsbereich muss beim verschweissen der folie etwas mehr aufwand getrieben werden.
Werde aber dazu noch bilder einstellen wie man dieses problem löst.

Lg thomas.

Bunz
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Re: Pferdestall mal anders!

#7

Beitrag von Bunz » Mi 25. Sep 2013, 10:45

Hallo Joe,
der Holzer hat einen Hang. Also kann er die Feuchtigkeit seiner Erdhöhlen nach unten ableiten.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

Benutzer 146 gelöscht

Re: Pferdestall mal anders!

#8

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 25. Sep 2013, 11:56

Sieht interessant aus! Welche Belastungen sollen denn die Rundholz-Verbindungen zwischen den Ständern aufnehmen (weil sie einerseits 15cm dick sind, andererseits nur mit Nägeln oben gehalten werden)?
Wie wird denn der Erddruck vom angefüllten Boden abgefangen?

Bin gespannt auf die Fortsetzung!

centauri

Re: Pferdestall mal anders!

#9

Beitrag von centauri » Mi 25. Sep 2013, 12:00

@bunz.

klar ist es einfacher in den hang hinein zu bauen.
Nur entwässerungsprobleme können da auch auftreten.
Das problem hier liegt in der abdichtung der hangseite.
Ev. muss dort eine drainage eingebaut werden.
Wasser kommt eben nicht nur von oben.
Diesbezüglich kommt unter unserem projekt erst mal 80 m kies und dann eine lage braunkohle.
Also staunässe wird es kaum geben.
Aber die ableitung des regenwassers möchte schon sorgsam überlegt sein!

lg thomas

centauri

Re: Pferdestall mal anders!

#10

Beitrag von centauri » Mi 25. Sep 2013, 12:19

frodo hat geschrieben:Sieht interessant aus! Welche Belastungen sollen denn die Rundholz-Verbindungen zwischen den Ständern aufnehmen (weil sie einerseits 15cm dick sind, andererseits nur mit Nägeln oben gehalten werden)?
Wie wird denn der Erddruck vom angefüllten Boden abgefangen?

Bin gespannt auf die Fortsetzung!
Geplant ist eine dachbegrünung mit sedumarten. da rechnet man mit ca. 50 kg/m2.
Naja sagen wir mal nicht genagelt, eher verbolzt bei 300 x 9,6 mm nägel.
Der aufbau der wand im erdbereich; 40 bohlen, noppenbahn, 40 cm grobschlag (grobschotter) dann vlies und erde.

lg thomas

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