Tomaten vor Braunfäule schützen

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krabbe
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Tomaten vor Braunfäule schützen

#1

Beitrag von krabbe » Mi 5. Jun 2013, 19:15

Hallo,
Wie jedes Jahr, versuche ich mich im Anbau von Tomaten. Leider haben die Götter die Bretagne nicht ganz perfekt geplant und somit regnet es hier zwar nicht ständig aber dennoch regelmäßig. Da ich kein Gewächshaus habe (und auch erst mal keines in Sicht ist) ist Braunfäule natürlich nicht zu vermeiden. Von einem belgischen Gärtner habe ich jetzt ein Rezeptur gegen Braunfäule gelesen, die ich sehr erstaunlich finde :

1 Esslöffel Schmierseife (damit das Backsoda haften bleibt)
3-4 Gramm Backsoda
1 l Wasser

Nach jeder Regenperiode auf die Blätter versprühen.

Hat von euch jemand von dieser Rezeptur gehört oder sogar ausprobiert?

Wie könnte das wirken? Könnte der Trick im Herstellen eines sauren Milieus liegen?

Und dann frage ich mich auch, ob ich dem Boden durch regelmäßiges Aussprühen von der Brühe nicht doch schade.

Tja und vielleicht kennt ihr ja noch das eine oder andere umweltverträgliche Mittelchen, was die Braunfäule zu mindestens raus schiebt.

lg Andrea
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citty
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Re: Tomaten vor Braunfäule schützen

#2

Beitrag von citty » Mi 5. Jun 2013, 19:39

Hallo Andrea,

vor goettern halte ich ja nix, ich glaube nur an einen aber zur Braunfaeule kann ich Dir folgenden Tipp geben: es ist eine Pilzerkrankung, die Pilzsporen keinem bei anhaltender Blattnaesse, dagegen hilft nur das Trockenhalten der Pflanzen. Tomaten am besten nur von unten giessen und Staunaesse vermeiden. Wenn man kein Gewaechshaus hat, wie wir, kann man ein profisorisches Dach aus Wellpappe, Holzresten etc. basteln oder den Pflanzen eine Plastkhaube ueberstuelpen. Man muss aufpassen dass noch genuegend Luft von unten durchkommt damit die Tomatenpflanze trocken bleibt. Sehr wichtig ist auch genuegend Abstand zwischen den Pflanzen zu halten damit sie sich nicht gegenseitig infizieren koennen und damit von allen Seiten genug Luft an die Pflanzen kommt.

LG in die wunderschoene Bretagne, Citty


PS: meine Tomaten stehen dieses Jahr unter dem Dachvorsprung, naechstes Jahr bekommen sie einen Folientunnel.
Dr. Roger Liebi fan :)

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kraut_ruebe
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Re: Tomaten vor Braunfäule schützen

#3

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 5. Jun 2013, 19:43

erfahrung hab ich keine, tipps leider auch nicht. ich hab hier kein problem mit braunfäule, deswegen kann ich nix beisteueren.

aber zum backsoda - das ist meiner meinung nach basisch und schafft das gegenteil eines sauren milieus. ich glaub nicht dass es dem boden schadet (was es mit dem boden macht hab ich aber noch nie überlegt). backsoda ist erstaunlich vielfältig, ich könnt mir vorstellen dass das nutzt.
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Tomaten vor Braunfäule schützen

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 5. Jun 2013, 19:53

Ich weiß nicht, was gegen Braunfäule hilft, aber ich hab stark den Verdacht, dass die Sortenwahl der Haupknackpunkt ist.
Und dann natürlich - die Feuchtigkeit.
Wobei ja auch die feuchte Luft nicht gut ist (das ist die große Gefahr bei Glashäusern!!).
Gelesen habe ich von Rharbarberblätter-Brühe - und sooo wichtig ist, alle befallenen Blätter wirklich schnell zu vernichten.
Ich hab nur so geschaut, wie die Leute befallene Tomaten als Ganzes auf den Komposthaufen geworfen haben....
Aber das wirst du ja eh wissen.
Milch soll auch helfen - hab es bei Mehltau bereits mit Erfolg angewendet (Verhältnis Milch zu Wasser 1:9).
Irgendwelche Mikroorganismen der Milch sollen "Pilze fressen".

(ist aber alles angelesenes Wissen, ich hab das Glück, eine relativ resistente Sorte zu vermehren)

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Re: Tomaten vor Braunfäule schützen

#5

Beitrag von Reisende » Mi 5. Jun 2013, 20:37

ich hatte jetzt nach der langen regenperiode auch braunfäule an den setzlingen, obwohl sie alle überdacht in töpfen stehen. habe gewartet, bis sich 2 weitere frische blattpaare gebildet hatten und dann die befallenen blätter entfernt. nun erprobe ich ein neues mittel, hatte noch einen geschenkgutschein von manufaktum und den in ackerschachtelhalmextrakt investiert. dieser enthält kieselsäure und mineralstoffe, die die pflanze kräftigen und die blätter widerstandsfähiger machen sollen (stärkt wohl die zellstruktur). ist also nicht fungizid, sondern vorbeugend. mit einer 2-5%igen lösung wird jetzt 1x pro woche gesprüht, blattober- und unterseite und auch die erde. mal schauen ob es hilft. bis jetzt schauts gut aus.

zu deiner methode kann ich leider nix sagen, hab ich noch nie von gehört. dem boden wirds nicht schaden, nur der ph-wert erhöht sich wahrscheinlich.

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Re: Tomaten vor Braunfäule schützen

#6

Beitrag von 65375 » Mi 5. Jun 2013, 21:57

Schachtelhalm wirkt auch fungizid. Wer Fuß- oder sonst irgendeinen Pilz hat, kann's ausprobieren. Bäder mit Schachtelhalmtee helfen nach ein paar Anwendungen.

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Re: Tomaten vor Braunfäule schützen

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 5. Jun 2013, 22:22

Kann mir jemand sagen, wie alkoholische Lösungen auf die Blätter wirken?
Wenn sie dadurch Schaden nehmen, ist es eine Sch***Idee, aber ich würde gern mal Propolis-Lösung gegen Braunfäule probieren.
(mich wundert, daß das noch nicht patentiert wurde - es hilft tatsächlich brutal gut gegen Herpes UND sämtliche Pilze.)
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Re: Tomaten vor Braunfäule schützen

#8

Beitrag von Reisende » Mi 5. Jun 2013, 22:44

ich glaube nicht, dass der alkohol groß schaden kann. der verflüchtigt sich doch nach kurzer zeit.
probiers doch mal an einer einzelnen pflanze aus. würd mich auch interessieren ob das gut hilft. :)

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Re: Tomaten vor Braunfäule schützen

#9

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 5. Jun 2013, 23:01

alk auf blättern geht eher nicht, weil der alkohol stoffe löst und die blätter ziemlich wahrscheinlich beschädigt.

da müsste man den alkohol vorher unschädlich machen. zb in einem destilliergerät verdampfen, das müsste das propolis abkönnen. oder etwas erhitzen. oder recht lange offen stehen lassen (sehr lange). oder diese variante mit dem traubenzucker versuchen.

oder - einfacher - propolistropfen ohne alk in der apotheke kaufen, da ist der alk schon eliminiert.
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Benutzer 1612 gelöscht

Re: Tomaten vor Braunfäule schützen

#10

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Do 6. Jun 2013, 01:10

Eine Bekannte, die seit Jahren einen Permakulturgarten in Brandenburg betreibt,
hat mir gegen Braunfäule geraten, zu mulchen was das Zeug hält.
Sie sagt, das Zeug steckt im Boden, sie "mulcht" mit Steinen, damit ja nichts hoch kommt.
Den Tipp gab sie mir im März, noch habe ich es nicht angewandt.
Habe das aber vor, sobald ich Zeit dafür habe. Ich will auch experimentieren,
d.h. einige Pflanzen so "behandeln", andere ohne "Steinmulch" lassen.

Meine bisherigen Erfahrungen beschränken sich darauf, dass die "Rote Murmel" zwischen braunfäulebefallenen
Pflanzen steht und einfach cool nicht nur überlebt, sondern kein bisschen Braunfäule kriegt...

Die Propolissache interessiert mich auch, dazu habe ich jetzt durch die Bienen Zugang.
Kann man das einfach aufkochen (Alk weg), und dann einfach zum Sprühen verwenden..?

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