Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

Sylv
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Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#1

Beitrag von Sylv » Di 6. Nov 2012, 10:30

Hallo,

ich brauche bitte wieder einmal einen Rat.

Und zwar ist in unserem Haus ein altes aber tolles DDR Hauswasserwerk mit Pumpe und 300 Liter Tank. Es wird gespeist von einem Brunnen hinter dem Haus und wir gießen damit alle Pflanzen und befüllen die Wassergefäße für die Enten etc.

Nun macht uns die Pumpe etwas zu schaffen...drehen wir das Wasser auf geht die Pumpe nun direkt an, auf der Anzeige geht der Zeiger bis zur drei und dann schaltet sich die Pumpe aus und die Anzeige geht direkt wieder auf 0 und somit schaltet sich die Pumpe wieder an....

Der Klempner sagt, wir sollten die Pumpe einmal ausschalten, alles Wasser rauslassen, dann wieder zudrehen und Pumpe anschalten. Mein Mann hat das schon probiert, und ist nun skeptisch, dass dies das Problem ist. Was könnte es noch sein? eventuell ein Fussventil welches im Brunnen hängt, oder könnte auch etwas blockiert sein?

Vielen lieben Dank für Eure Antworten im Voraus, ich bin sehr dankbar dafür.

LG Sylv

Olaf
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Re: Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#2

Beitrag von Olaf » Di 6. Nov 2012, 10:42

Moin,
da fehlt die Luft im Puffer.
Ich weis aber nicht, wie das früher bei den Ostdingern gelöst war, neuere (und kleinere) haben eine Gummiblase im Kessel. Und ein "Autoventil" guckt hinten raus, da kann man die Blase mit Druckluft befüllen.
Wasser ist ja nun mal nicht komprimierbar, wie soll die Pumpe den Druck speichern.
Son Gummibalg kann auch kaputt gehen. Vielleicht ist aber auch nur eine Luftblase oben bei so großen Kessel, ich hab mir soche großen nie richtig angeguckt...
Vielleicht meint Euer Klempner das mit alles Wasser ablassen und die Blase entsteht dann beim befüllen automatisch.
Aber, wenn meine Theorie stimmt zumindest nichts wirklich schlimmes....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Sylv
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Re: Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#3

Beitrag von Sylv » Di 6. Nov 2012, 10:48

Danke Olaf, ich hoffe, das bekommen wir wieder hin....

LG Sylv

Benutzer 662 gelöscht

Re: Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#4

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Di 6. Nov 2012, 11:16

hallo Sylv,

so wie Du das beschreibst fehlt eindeutig Luft im Kessel.
Ich behebe das bei mir so wie dein Klempner das sagt, Pumpe aus- Wasser raus- aber nicht aus den Leitungen sondern aus dem Kessel.
Alternativ kann man auch einen Luftschlauch am Ablasshahn anbauen und dann mit Kompressor Luft in den Kessel pumpen, dabei einen Wasserhahn öffnen das das Wasser weg kann.
Das Luftpolster im Kessel sollte etwa ein Viertel bis ein Drittel des Kesselinhalts ausmachen. Der 300 l DDR Kessel sollte an der Seite ein Glasröhrchen haben und am Kessel eine eingestanzte min-max Markierung.
Kleinerklaus

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Thomas/V.
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Re: Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#5

Beitrag von Thomas/V. » Di 6. Nov 2012, 12:12

Ja, bei uns war das damals auch so, bevor wir Wasserleitungsanschluß hatten. Da mußte alle paar Monate der Klempner kommen, der irgendwo Luft rein gepumpt hat. Allerdings sah unser Brunnenwasser damals irgendwie "fettig" aus und wir haben schnell die Wasserleitung angeschlossen und das Wasserwerk abgeschafft.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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die fellberge
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Re: Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#6

Beitrag von die fellberge » Di 6. Nov 2012, 14:28

Mensch KK ich finde deinen Fundus an Wissen wirklich unerschöpflich- und immer passt es!

Dank an dieser Stelle dafür!
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Benutzer 662 gelöscht

Re: Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#7

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Di 6. Nov 2012, 19:39

ach so - und bitte drann denken- wir haben Herbst!
der Wasserkessel hält einen Nachtfrost aus--die Pumpe nicht mal einen Halben! :opa:

manne63
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Re: Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#8

Beitrag von manne63 » Di 6. Nov 2012, 21:21

Hallo
Der pneumatische Vordruck im Kessel sollte geringfügig unter dem Einschaltdruck der Wasserpumpe liegen damit möglichst viel Kesselvolumen genutzt wird.
Nur Wasser rauslassen funktioniert auch erstmal, aber mit Vordruck kann man die Schaltintervalle nochmal stark verlängern. Dazu ist nicht unbedingt eine Membran im Kessel notwendig. Haben wir im Osten nicht gebraucht :) Diese ist nur notwendig wenn der Ablauf nicht am tiefsten Punkt des Kessels ist, Luft und Wasser nicht in Berührung kommen sollen, oder der Vordruck auch bei druckloser Anlage erhalten bleiben soll.
Meist hört man den Druckschalter bei abgestellter Pumpe deutlich klacken und kann sich daran orientieren. Aber immer das Manometer des Druckkessels im Auge behalten damit man den Kessel nicht mit zu hohem Druck beaufschlagt.
Wenn alle Menschen Idealisten wären ,wäre die Welt dann ideal?

Benutzer 662 gelöscht

Re: Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#9

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Di 6. Nov 2012, 21:26

manne63 hat geschrieben:Aber immer das Manometer des Druckkessels im Auge behalten damit man den Kessel nicht mit zu hohem Druck beaufschlagt.
:daumen: :daumen:
danke

Bunz
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Re: Altes, aber tolles DDR Hauswasserwerk

#10

Beitrag von Bunz » Mi 7. Nov 2012, 07:48

gut, dann sage ich noch was dazu, obwohl eigentlich alles gesagt ist:
Richtig, die DDR-Wasserwerke haben keine Blase. Das Wasser steht unten, und oben ist das Luftpolster.
Und dessen Druck wird gemessen und schaltet die Pumpe.
Der eingetretene Fehler ist -wie schon geschrieben- auf fehlendes Luftpolster zurückzuführen. Dieses kann man durch Wasserablassen wieder aufbauen.
Viel interessanter ist allerdings, warum das Luftpolster verschwunden ist.
Es muß also eine Undichtigkeit vorliegen.
Meistens ist es der kleine Hahn an der Seite oben.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
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