Selbstangelegter Teich - Ok für Enten?

Enten, Gänse, Schwäne
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Sylv
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Selbstangelegter Teich - Ok für Enten?

#1

Beitrag von Sylv » Mo 2. Jan 2012, 13:20

Hallo,

Wir haben im Moment 16 Laufenten und 4 Sachsenenten.

Mein Mann hat im Sommer einen Teich angelegt auf unserem Grundstück und dieser hat sich selbst mit Grundwasser gefüllt, was auch nicht riecht oder schmutzig aussieht.

Nun würden wir gern wissen wollen, ob jemand Erfahrungen mit so einem Teich hat, denn wir haben einen Bach hier in der Nähe, aus dem das Wasser ausserdem auch noch zu und abfließen könnte.

Ist es unbedenklich, dass unsere Enten dort schwimmen gehen? Oder sollten wir etwas beachten? Der Bach wird wasserwirtschaftlich untersucht, von der Gemeinde.

Vielen Dank für Eure Antworten im Voraus.

LG Sylv

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Löwenzahn
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Re: Selbstangelegter Teich - Ok für Enten?

#2

Beitrag von Löwenzahn » Mo 2. Jan 2012, 13:46

Solange es keine besonderen Einträge durch Industrie, ehemalige Zechen, o.ä. gibt, ist das Wasser sicherlich zum "Baden" unbedenklich, so wie es heute auch tausende von Badeteichen (für Menschen!)gibt, die nur mit Regen(Dach)wasser befüllt werden. Siedeln sich dazu noch typische Wasserpflanzen an oder werden eingebracht (jeder Teichbesitzer - wie auch ich - gibt die gerne ab), hält sich die Wasserqualität meist über das ganze Jahr.

Habt Ihr sogar einen natürlichen Zufluss (und Abfluss) wird es schon optimal. Für die Vögelchen ganz bestimmt ausreichend, denn die müssen in der freien Natur auch das nehmen, was zur Verfügung steht - manchmal sogar eine Pfütze, durch die Autos fahren...

Wichtig sind halt so einige Dinge wie Fläche, Tiefe, Bescheinung, Schatten, Laubnetz im Winter (wenn zu viele Eichen in der Nähe).

Stellt sich im Hochsommer, wegen Wassermangel und Hitze starke Algenentwicklung ein, musst Du evtl. dagegen wirken. Fließt dann aber immer noch der Bach, wird auch dies kein Problem werden. Mein Teich ist nun im 12. Jahr und ich würde daraus trinken, obwohl nur Dachflächen/Regenwasser... - habe allerdings außer Molchen, u.ä. keine ständigen Tiere oder gar Fische. Reiher, Amsel, EISVOGEL & Co. schauen aber schon mal für eine Erfrischung vorbei...

Bild

Ausführlicher steht das auf meiner Seite

http://www.oeko-energie.de/produkte/fre ... 9ec0ed5531

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Re: Selbstangelegter Teich - Ok für Enten?

#3

Beitrag von Spottdrossel » Mo 2. Jan 2012, 13:56

Die Enten werden sich sicherlich freuen. Die Frage ist jetzt, was sie mit dem Teich anstellen. War der als hauptamtlicher Entenpool gedacht oder habt ihr noch mehr damit vor?
Ich habe gesehen, was 2 Laufentchen innerhalb von 30 Minuten mit sauberem Wasser anstellen können :mrgreen: , von daher würde ich in eurem Fall überlegen, ob man einen Teil des Teiches abteilt (Zaun/Gitter einmal senkrecht, einmal an der Wasseroberfläche) wo dann starkzehrende Wasserpflanzen wachsen, die einen Teil von Entenkacke/Futterresten/ aufgewirbeltem Schlamm verarbeiten.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Manfred

Re: Selbstangelegter Teich - Ok für Enten?

#4

Beitrag von Manfred » Mo 2. Jan 2012, 14:19

Wie groß ist denn der Teich?
Einen kleineren Teich werden 20 Enten in kurzer Zeit in ein Schlammloch verwandeln, das zu nichts anderem mehr taugt als zur Entenbadewanne.
Auch der Bach wird den Enten kaum was tun. Andersrum können die Enten aber z.B. unter Molchen, Fröschen und anderen schützenswerten Arten gewaltig aufräumen. Auch mit angrenzenden Gärten und Landwirtschaftsflächen könnte es Ärger geben, wenn die Enten Schäden anrichten. Ist also eher die Frage, ob man die Enten dem Bach zumuten will/kann als umgekehrt. Wenn sie Zugang zum Bach erhalten, werden sie das Angebot gerne annehmen und nach einiger Zeit nur noch wegen des Futters zu euch zurück kommen.
Meine Großeltern haben früher Gänse und Enten im Garten gehalten. Die wurden regelmäßig über die Straße zum benachbarten kleinen Fluss geführt und durften dort einige Minuten baden (was sie mit Begeisterung getan haben). Dann ging es zurück in den Garten. Als Kind musste ich jedes Jahr bei den ersten Auflügen helfen, den Schwarm zu treiben. Nach 2, 3 Mal hatten sie es aber kapiert und sind brav hin und zurück gelaufen.

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Re: Selbstangelegter Teich - Ok für Enten?

#5

Beitrag von Sylv » Mo 2. Jan 2012, 16:52

Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Ich mag dieses Forum wirklich!

Also im schätzen bin ich schlecht, aber der Teich ist schon sehr gross mit einem Ab- und Zuflussgraben. Wir haben für die Enten einen Teil vom Feld mit einem Zaun abgegrenzt, damit sie sich dort tummeln können. Die Idee mit dem Teich auf dem Feld, in der Nähe stehen nur ein paar alte Obstbäume im Moment ist uns gekommen, da das Feld immer nass ist.

Platz haben die Enten schon und wir werden auch nicht alle behalten...wegeben und die Sachsenenten werden geschlachtet.

Das Wasser vom Teich ist fast klar...die Enten haben den Teich aber erst so richtig "bemerkt" seit dem 30.12.2011. Davor waren die Damen und Herrn nicht sehr interessiert.

Außerdem haben wir auch eine Absperrung über den Ab- und Zuflussgraben damit sie uns nicht über den Graben, der in den Bach geht wegschwimmen :haha: Schäden richten sie eigentlich bis jetzt nicht an, durften erst einmal unseren Garten Schneckenfrei halten und jetzt haben wir ihnen einfach etwas mehr Raum gegeben...Platz ist ja.

Die Idee mit den Wasserpflanzen hatten wir bereits und möchten uns gern einige anschaffen, ist ja dann eine natürliche Reinigung, richtig?

Vielen Dank noch einmal.

LG Sylv

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Re: Selbstangelegter Teich - Ok für Enten?

#6

Beitrag von Löwenzahn » Mo 2. Jan 2012, 18:33

Teichpflanzen können natürlich nicht reinigen. Das macht das Wasser selbst, denn die gelösten Stoffe und der Staub aus der Luft sinken mit der Zeit auf den, hoffentlich tiefen, Boden ab. Die Pflanzen spenden Sauerstoff und entnehmen aber Nährstoffe und die sind hauptverantwortlich für eine Trübung.

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Re: Selbstangelegter Teich - Ok für Enten?

#7

Beitrag von Sylv » Mo 2. Jan 2012, 21:05

Der Teich ist schon sehr tief...also so 1m bis 1,50m.

@ Uwe,

Wir entnehmen kein Wasser aus dem Bach, wie schon erwaehnt haben wir sehr viel Grundwasser und es steht foermlich auf dem Feld. Unser Grundstueck grenzt an ein Feld, welches noch dem Vorbesitzer gehoert, und dort ist ein Graben gezogen der so nach 500m in den Bach muendet. Vielleicht hatte ich mich da auch ein wenig schlecht ausgedrueckt.

Wir ueberlegen auch bereits, den Enten den Teich nur zu gewissen Zeiten zur Verfuegung zu stellen...mein Mann hat sich parallel zu mir auch erkundigt. Jedenfalls soll der Teich bleiben, aber kein stinkender Tuempel werden, dafuer werden wir sorgen.

Lieben Dank noch einmal fuer Eure Antworten.

LG Sylv

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Re: Selbstangelegter Teich - Ok für Enten?

#8

Beitrag von Löwenzahn » Di 3. Jan 2012, 18:08

Also 1 - 1,5 m ist für mich nicht tief. Das geht eher bei 2 m los.

Wenn jetzt "großer" Teich evtl. bedeutet 20 oder 30 qm dann wird das auch nicht so lange funktionieren. Ich hatte ja meine Teich-Seite verlinkt. Da sprechen wir, wie allgemein üblich, von mind. 60 qm. Wenn das nicht so tief ist und mit häufiger Verschmutzung gerechnet werden muss, ist6 eine viel größere Fläche erforderlich. Haben die Viecher nicht jeden Tag Zugang und der Zu/Abfluss funktionieren, dann klappt das mit jährlicher saisonaler Säuberung.

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