spargel

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erdbeben
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spargel

#1

Beitrag von erdbeben » Mo 11. Apr 2011, 18:07

meine nichte ist ja auch begeisterte gärtnerin .nun bekommt sie auch hochbeete und möchte in einem spargel ziehn .
geht das?
was muss sie beachten?
wo gibt es samen?
lg martina
klimazone 8a?

zaches
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Re: spargel

#2

Beitrag von zaches » Mo 11. Apr 2011, 18:24

Spargel habe ich als Pflanzen gekauft. Ich wollte grünen Spargel zeihen, denn hier gibbet nur weißen zu kaufen.

Weißen Spargel muss man in Dämmen ziehen - die werden dann unterirdisch gestochen. LEichter Boden ist von vorteil....

Aber bei den Psargelversendern liegt eine sehr ausführliche Pflanzbeschreibung bei.... KLick

lg, zaches
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

Landfrau

Re: spargel

#3

Beitrag von Landfrau » Di 12. Apr 2011, 14:43

Wieso braucht man Hochbeete, um Spargel anzubauen????

Hier herum wächst der hektarweise, ebenerdig......

Zur Zeit drängt sich der Eindruck auf, Gemüsebau könne man nur mit Hilfe von Hochbeeten treiben.
Vor 25 JAhren musste es ein Hügelbeet sein, dann kam die Kräuterspirale, ohne die Kräuter scheinbar nicht gedeihen, heute ist es das Hochbeet.

Bin da wohl hoffnungslos altmodisch, dass ich mein Gemüse ebenerdig anbaue.
und noch ein bischen altmodischer, denn es gibt ein Mistbeet - wie man das macht, habe ich mir schon von meinen Vater abgeschaut.

Aber nu, es gibt noch was, vllt die nächste Welle: das Tiefbeet.
Kein Scherz.

...............

Kaufen kann man Pflanzspargel-Sorten für weißen, grünen und lila Spargel - Google hilft da weiter.
Pötschke ist auch dabei.

Samen bekommt man mW für weißen und grünen, wieder mal: Google.

Spargel aus Samen zu ziehen macht Spaß, dauert ein Jahr länger und man erhält keine "gesexten" Pflanzen.
Guter Pflanzspargel besteht aus rein männlichen Pflanzen.

Warum?
Die weiblichen verausgaben sich bei der Produktion von Samen, was den Ertrag des kommenden Jahres mindert.

Für Leute, die ihren Lebensunterhalt mit Spargel verdienen, ist das wichtig, zum Spaß haben kann man sich auch aus freier Wildbahn Spargelsamen abnehmen.

Viel Erfolg und die nötige Geduld!

Landfrau

Olaf
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Re: spargel

#4

Beitrag von Olaf » Di 12. Apr 2011, 14:57

das Tiefbeet.
Kein Scherz.
Warum auch. Meine koreanische Nachbarin hat die Wege immer erhaben über den Beeten. Bei unserem Sandboden irgendwie sogar einleuchtend, wobei *lach* es bei ihr wahrscheinlich eher am Reisfeld orientiert ist. Mir wär das beim Hinknien irgendwie unhandlich, aber sie ist ja kleiner :mrgreen: .
Auf alle Fälle gärtnert sie sehr erfolgreich....
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Landfrau

Re: spargel

#5

Beitrag von Landfrau » Di 12. Apr 2011, 15:11

In Permakulturneudeutsch heißt das Sonnenfalle.

Nu ja, alles neu macht der mai.

Früher ging ich ab und an längs einer Endmöräne spazieren, abfallende hügelige Weide mit einigen Kuhlen drin.
Im WInter ne geniale Rodelpiste.
Darauf sommers eine Mutterkuhherde - die Kälber lagen immer in diesen Kuhlen, der Wärme wegen.

Mein Mistbeet ist demnach auch eine Sonnenfalle, nur ist es nicht tiefergelegt, sondern der Rand höhergezogen.

Ist aber auch nicht permakultur, sondern gute alte Kleingärtnerbauweise.
Und mit deutlich weniger Erdarbeiten verbunden als Hoch- oder Hügel- oder Spiral - oder Tiefbeete.

Aber das ist langweilig, oder?
Kann man zumindest kein Seminar drüber abhalten.

Funktioniert einfach.

*lach*

Landfrau

ToK_ToK

Re: spargel

#6

Beitrag von ToK_ToK » Di 12. Apr 2011, 16:02

Hallo Landfrau,
Landfrau hat geschrieben:Ist aber auch nicht permakultur, sondern gute alte Kleingärtnerbauweise.
Und mit deutlich weniger Erdarbeiten verbunden als Hoch- oder Hügel- oder Spiral - oder Tiefbeete.
Ich bin auch großer Befürworter bewährter kleingärtnerischer Herangehensweisen. Aber es gibt sehr gute Gründe für Hügel-/Hochbeete: bei uns zum Beispiel ist der Boden eine einzige Sandgrube. Der einzig gangbaren Weg, den ich sehe, um auch jetzt schon halbwegs was zu ernten, besteht darin, Hochbeete zu bauen und mit möglichst viel Organik zu füllen (v.a. Laub). Wenn sich so über die Jahre eine spürbare Menge Boden gebildet/angesammelt hat, kann man den auch wieder ebenerdig ausbringen.
Warum man allerdings unbedingt Spargel in einem Hochbeet anbauen muß, erschließt sich mir nicht...

Viele Grüße,
Thomas

Olaf
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Re: spargel

#7

Beitrag von Olaf » Di 12. Apr 2011, 16:22

Warum man allerdings unbedingt Spargel in einem Hochbeet anbauen muß, erschließt sich mir nicht...
Mir auch nicht, zumal er ja so 15 Jahre auf der gleichen Stelle bleibt....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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erdbeben
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Re: spargel

#8

Beitrag von erdbeben » Di 12. Apr 2011, 19:23

Olaf hat geschrieben:
Warum man allerdings unbedingt Spargel in einem Hochbeet anbauen muß, erschließt sich mir nicht...
Mir auch nicht, zumal er ja so 15 Jahre auf der gleichen Stelle bleibt....
weil sie es testen möchte .ich finde es gut wenn auch junge menschen austesten was geht und was nicht .warum soll ich ihr den spass nehmen.und nur weil es immer so war muss es nicht immer so sein.
klimazone 8a?

Benutzer 72 gelöscht

Re: spargel

#9

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 12. Apr 2011, 19:47

hallo!

Fast denke ich daran, es bei uns doch noch mal zu probieren mit dem Spargel ...

in einem Hochbeet - denn er ist uns bisher "abgesoffen"!
Sind nicht Hochbeete prinzipiell eher trockener? :wink_1:

edit:
was ich nicht ganz versteh - sorry, ot: wie kann ein tiefer gelegenes Beet mehr Sonnenlicht an die Pflanzen lassen, als ein ebenerdiges??
Denn das ist es, was ich mir unten am Nordhang in erster Linie erhoffen tät von einer Sonnenfalle... :im:

liebe Grüße!

DieterB
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Re: spargel

#10

Beitrag von DieterB » Di 12. Apr 2011, 23:05

Spargel ist nichts fuer kleine Gaerten. Ich hab ca. 200 Pflanzen - alle aus Samen gezogen. Ich pflanze jedes Jahr einige neue Pflanzen. Die aeltesten sind bereits ueber 12 Jahre alt, tragen aber immer noch gut. Von der Aussaat dauert es meistens drei Jahre bis zur ersten Ernte. Ich saee in Schalen, dann pickiere ich in Saatkaesten und pflanze mit Erdballen im Fruehling des 2. Jahres. Nach weiteren zwei Jahren ernte ich ungefaehr fuer einen Monat. Im Jahr darauf kann dann fuer zwei Monate geerntet werden. Wenn man laenger erntet, wird die Pflanze zu sehr geschwaecht und traegt in den Folgejahren weniger.

Weissspargel ist einfach gebleichter Gruenspargel. Spargel zu bleichen ist eine Modeerscheinung und voellig unsinnig. Gruener Spargel hat einen intensiveren Geschmack als weisser Spargel, mehr Naehrwert und macht weniger Arbeit. Frueher hat man Erde angehaeuft, um Spargel zu bleichen. Das geht nur wenn man sandige Erde ohne Steine hat. Ich hab das am Anfang versucht. Auch nachdem ich fast alle Steine muehsam entfernt hatte, war es fast unmoeglich. Die Stengel wachsen in alle Richtungen, wenn sie auf ein kleines Hindernis stossen und man weiss nie, wo man sie in dem Erdhaufen stechen muss. Heute benutzt man schwarze Folien zum bleichen. Bei wenigen Pflanzen kann man auch schwarze Eimer oder andere Gefaesse ueber die Pflanzen stuelpen. Aber wie gesagt, ungebleichter, gruener Spargel ist besser und macht weniger Arbeit.

Entgegen den Behauptungen von vielen Gartenbuechern, braucht Spargel nicht geduengt werden. Er waechst jedoch besser in humusreicher Erde. Wenn der organische Anteil der Erde zu niedrig ist, lohnt es sich, vor dem Pflanzen Kompost leicht in die oberste Erdschicht einzuarbeiten. Danach jedes Jahr ein- oder zweimal leicht mulchen. Heu, Stroh, Kuechenabfaelle, gehaeckselte Aeste, Laub - alles kann verwendet werden. Wenn die Spargelbeete mit Gras oder Unkraut zugewachsen sind, nicht ausreissen, einfach eine Schicht Mulch darueber ausbreiten. So wird die Erde Jahr fuer Jahr etwas besser. Und der Spargel traegt fuer viele Jahre (15 bis 20).

Spargel muss in Erde gepflanzt werden und nicht in die loose aufgehaeuften organischen Materialien eines Hoch- oder Huegelbeets. Hoch und Huegelbeete sind sowieso voellig unsinnig. In trockenen Regionen trocknen sie schnell aus. Und die riesige Menge an organischen Materialen (Mulch, Mist, Kompost, etc.) kann besser verwendet werden, wenn sie ueber eine groessere Flaeche verteilt wird. Fruchtbare, humusreiche Erde ist eine Verbindung aus den mineralischen Teilen der Erde und zersetzten organischen Materialien. Deshalb sollten Mulch oder andere organischen Materialien von Anfang an im Kontakt mit der Erde sein. Es ist besser oefters kleine Mengen organischer Materialien auf die Erde zu geben, als einmal eine riesige Menge, die von der Erde gar nicht verarbeitet werden kann. Versenkte Beete werden in manchen extrem trockenen Gegenden der Erde verwendet. Der Englishe Name dafuer ist „Waffle beds“. Das geht aber nur, wenn man sehr tiefen sandigen Boden hat – wie in der Wueste.

Wir koennen ungefaehr drei Monate (Maerz, April, Mai) Spargel ernten, weil je nach Standort manche Pflanzen frueher kommen als andere. Jetzt ist Hochsaison und ich ernte ca. 1 Kg pro Tag. Wir essen so viel wir koennen und verschenken den Rest. Fuer Spargel gibt es immer Abnehmer.

Spargel hat kaum Schaedlinge und macht wenig Arbeit wenn er einmal gepflanzt ist. Danach genuegt ernten und gelegentliches Mulchen. Im Herbst kann das vertrocknete Kraut abgeschnitten werden und als Mulch auf den Beeten bleiben. Wer genuegend Platz hat, sollte unbedingt 30 bis 50 Stueck pflanzen. Weniger lohnt sich nicht.

Dieter

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