spargel - alte Pflanze verpflanzen

roland
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spargel - alte Pflanze verpflanzen

#1

Beitrag von roland » Do 10. Feb 2011, 13:47

Hi,
ich hab das angebot, mir Spargelpflanzen mitzunemen - ich hoffe damit, die lange Zeit bis zur ersten Ernte zu verkürzen.
Hat das schon mal wer gemacht? Wie lange sollte ich die Pflanze (mit Erdballen) ruhen lassen, reicht ein Jahr?

Und dann, wenn ich grünen Sprargel will, brauch ich ja nichts anzuhäufeln, oder? Der schwere Lösboden ist eh nich so günstig für.
Stell ich mir das so richtig vor, das ich einfach die jungen Triebe überm Boden Abschneiden und dann halt rechtzeitig aufhören :mrgreen:

Roland

Olaf
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Re: spargel - alte Pflanze verpflanzen

#2

Beitrag von Olaf » Do 10. Feb 2011, 14:17

Moin,
die spannenste Frage ist meines Erachtens WIE ALT?
Ich glaub, 3jährige gibts noch zu kaufen. Also warum soll man nicht 5-jährige umsetzen können?
Und wenn sie 10 sind, lohnt sich wohl die Arbeit nicht mehr.
Aber richtig Ahnung hab ich auch nicht, nur mach ich auch ein Grünspargel-Experiment, was zum Teil aus verwildertem Bleichspargel besteht.
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Landfrau

Re: spargel - alte Pflanze verpflanzen

#3

Beitrag von Landfrau » Do 10. Feb 2011, 17:00

Spargel bildet dicke fleischige Wurzelstöcke - die wurzeln ähneln sehr dem gebleichten Spross.

Man sät, pikiert, pflanzt im Folgejahr an den Standort und kann die Pflanzen bereits im nächsten Jahr nicht mehr sinnvoll umpflanzen.

Gräbt man den Wurzelballen unverletzt aus, mit entsprechend viel Erde, kann man den kaum noch wuppen.

Anwachsen tut er auch nicht gut.
Hab das probiert mit lila Spargel, den ich unbedingt aus einem anderen Garten mitnehmen wollte.

Bei Pötschke (buuhhhh!) kosten 75 Pflanzen 40 Euro.
Manch einer hat was gegen P., aber anderwo liegen die Preise für Endkunden ähnlich.
Macht etwa eine Mark pro Pflanze.
Wieviel Bio-Grünspargel kann man dafür kaufen?

Bei solchen Luxussachen lohnt sich Selberanbau wirklich. Auch monetär betrachtet.

Man kann Spargel auch aussäen, dauert halt ein Jahr länger, ist aber niedlich: Der Keimling sieht aus wie ein Nano-Spargel.

Spargel ist extrem nährstoffhungrig - unbedingt Stallmist in die Pflanzgräben tun!

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Olaf
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Re: spargel - alte Pflanze verpflanzen

#4

Beitrag von Olaf » Do 10. Feb 2011, 19:57

also ich hab es schon geschafft, welchen umzusiedeln. Aber klar, ordentlicher Erdbatzen war schon dran.
Was ich aber faszinierender finde, wo sich das Zeug wild ausgesamt hat. Vögel oder was, jedenfalls min. 30 m entfernt von da, wo mein Opa einst, vor 25 oder 30 Jahren sein Spargelfeld hatte.
Die besten 2 Pflanzen sind im Schatten eines Birnenbaumes, ringsrum die Wiese, die seit 15 Jahren abgemagert wird (bei unserm BOden eigentlich ein Hohn.) Daumenstarke Spargels.
Mag sein, dass der Birnenbaum mal irgendwann Mist gekriegt hat.
Dann wachsen welche, da war vor 5 Jahren noch Wald. Dann, neben meiner "Plantage", das war vor 5 Jahren noch die Waldkante.
Meine "Plantage" ist so 3 mal 4 oder 5 Meter, da sind (waren) 20 Pflanzen von *lach* Buh-Pötschke drin, ein Großteil ist angewachsen, so 17 oder 18, aber durch paar Fehler von uns bin ich froh, wenn im Frühjahr noch so 12 rauskommen.
Das ganze am Rand einer Wechselkoppel, so dass ich mit ein bisschen Draht umsetzen das im frühen Frühjahr und im Herbst kahlfressen und düngen lassen kann. Ich glaube aber auch, dass die trotz allem Starkzehrer sind, bislang gabs Kompost, ab diesem Jahr gibts wohl Mist.
UNd ja, vielleicht sollte ich auch mal Spargel aussähen, wobei, der Preis von -ja witzig, LF - einer MARK selbst diesen Aufwand kaum lohnt. Nen Kohlrabipflänzenchen kost auf dem Markt auch so 15 bis 25 Cent.
Im Augemblick bin ich jedenfalls der Überzeugung, so lang die Zeiten noch gut sind, sollte man hochweriges, teures Zeug anbauen, Gaumenfreuden.
Es reicht, wenn ich die Fertigkeit habe, in null komma nix (also einem Jahr) was zum Kartoffelacker umzufunktionieren, sobald es Not tut.
LG
Olaf
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Re: spargel - alte Pflanze verpflanzen

#5

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 10. Feb 2011, 20:31

Moin,
ich wohn ja in ner Spargelgegend, und da gilt inzwischen folgendes: einjährige Pflanzen setzen, und ab dem zweiten Jahr ernten - nach dem 10. Jahr wird umgepflügt.
Früher wurde die ersten 5 Jahre gar nicht gestochen, und die nächsten 3 nur sehr sparsam, dafür hielt so ein Acker aber auch 20-25 Jahre.
Das sieht man das mittlerweile als Flächenverschwendung an, totes Kapital.
Nach Möglichkeit (Labor), werden auch nur männliche Pflanzen gesetzt, die werden dicker = mehr Ertrag:
Spargelpollenkörner können aber mittels Pollenembryogenese zu neuen Pflanzen führen. Dabei wird eine Zellvermehrung mit Pollen durchgeführt. Der entstehende Embryo kann dann zum Keimen gebracht werden und hat das gleiche Erbgut wie die Vaterpflanze und ist somit ein Klon derselben
(wiki)

Der normale Bauer würde also keinesfalls alte Pflanzen umpflanzen, sondern Round-up drauf, unterpflügen, und neue pflanzen...
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: spargel - alte Pflanze verpflanzen

#6

Beitrag von Olaf » Do 10. Feb 2011, 21:37

also ich hab schon von meinen Großeltern im Ohr, dass so ne Spargelpflanzung im Prinzip 15 Jahre einen (irgendwann abnehmenden) Ertrag bringt, wenn sie 3 Jahre in Frieden wachsen kann.
Nun hatte ich gelesen, im 3. Jahr kann man schon vorsichtig schneiden.
Wir hätten es lassen sollen, zumal meine Frau vorsichtig irgendwie mißverstanden hat.
UNd es ist ja ein Experiment. Wenn ICH mal, ICH, was von Hildegard von Bingen im Ohr hab, dann ist das deren Behauptung, Spargel würde am besten in der Grassode gedeien. Das teste ich eben. Aber das dauert.
LG
OLaf
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Re: spargel - alte Pflanze verpflanzen

#7

Beitrag von DieterB » Do 10. Feb 2011, 21:59

Ich zieh Spargel aus dem Samen weil es hier keine Pflanzen zu kaufen gibt. Das geht sehr gut. Ich saee in Schalen, pickiere und pflanze mit Erdballen im Fruehjahr des 2. Jahres. Dann muss ich noch 2 Jahre warten bis ich ernten kann. Ich hab einmal versucht im 3. Jahr umzupflanzen. Das ging, aber der Ertrag ist immer noch deutlich geringer als bei anderen Pflanzen. Ich hab den Boden frueher einmal mit Kompost verbessert, aber jetzt benutze ich nur noch Mulch. Kein Mist, kein Duenger und natuerlich keine Chemikalien. Trotzdem hab ich jedes Jahr viel Spargel mit 2 cm Durchmesser oder mehr. Der aelteste Spargel hat bereits ueber 12 Jahre und traegt immer noch gut. Ich pflanze jedes Jahr neuen Spargel und hab schon einige hundert Pflanzen. Weil nicht alle Pflanzen gleichzeitig kommen, kann ich bis zu 3 Monaten im Jahr ernten. Dann haben wir fast jeden Tag 2 bis 3 kg. Wir essen was wir koennen und verschenken den Rest. Wenn die Pflanzen nicht mehr gut tragen, werd ich einfach immer weiter ernten bis nichts mehr kommt und die Wurzeln im Boden lassen. Frueher hab ich versucht Spargel durch anhaeufen zu bleichen. Aber das lohnt sich wirklich nicht, vor allem nicht bei unserem steinigen Boden. Gruener Spargel schmeckt besser und macht gar keine Arbeit. Ausser ein paar Spargelfliegen gibt es auch fast keine Schaedlinge. Ah, die Spargelzeit ist fast da! Ich kann es gar nicht mehr erwarten. Wir haben auch Spargel eingefroren, aber frisch schmeckt er doch besser.

Dieter

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Re: spargel - alte Pflanze verpflanzen

#8

Beitrag von Olaf » Do 10. Feb 2011, 22:17

ach, Du machst mir aber HOffnung!
Gruener Spargel schmeckt besser und macht gar keine Arbeit.
Find ich auch!
Danke
Olaf
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Benutzer 72 gelöscht

Re: spargel - alte Pflanze verpflanzen

#9

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 10. Feb 2011, 22:19

hallo!

Wir hatten Samen geholt von einem verwilderten Spargel neben den Bahngleisen -
war eher eine nostalgische Spinnerei.... :engel:
Er ist angewachsen und sooo dünn waren die Triebe dann auch nicht - aber bevor sie so 10 cm in die Höhe gewachsen sind, sind sie umgeknickt - an der Erdoberfläche! Die Wurzeln darunter waren noch heil, aber der Spargel ist nie mehr gekommen.
Die Stelle, wo die Triebe umgeknickt sind, war irgendwie schleimig, so als ob die agefault wären - oder machen Schnecken sowas?
Gibt es da so eine Spargelkrankheit??
Wir haben nämlich noch eine Pflanze von diesen Samen in einem Terrakottatopf am Balkon, aber dass der dort was wird, kann ich mir nicht vorstellen...
Kann es sein, dass der Spargel einfach verfault, wenn es zu feucht ist und zuwenig Sonne hinscheint?

ach ja: wir hatten auch versucht, Wurzeln mitzunehmen von diesem Spargel, aber das war unmöglich - die waren sooo fest in der Erde, wir haben nur ein Stückchen abgebrochen und das hat nicht überlebt (die Mutterpflanze hat es schon!)

liebe Grüße!

Olaf
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Re: spargel - alte Pflanze verpflanzen

#10

Beitrag von Olaf » Fr 11. Feb 2011, 08:40

Hallo Dieter,
noch ne Frage:
Dein Spargel steht also schon irgendwie in stark gemulchten Beeten? Ich meine, über hundert Pflanzen, da braucht man ja schoon einiges an Fläche und insbesondere Mulch. Oder auch in freier Flur?
Ansonsten, die Beiträge inspirieren ja ungemein, selbst auszusäen. Gekauften Samen, aber auch von meinen prächtigen 2 Wildlingen, vielleicht hat sich ja da was besonders anspruchsloses zusammengekreuzt (hier hatte jeder Spargel).
Olaf
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