Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

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Leipziger
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#111

Beitrag von Leipziger » Fr 7. Jan 2011, 02:27

Zum Thema:

Toleranz ist keine Faltencreme! :hhe:

Saludos Leipziger :aeh:
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Theo
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#112

Beitrag von Theo » Fr 7. Jan 2011, 11:21

guenther hat geschrieben:also dagmar, luitpold, theo u.a. ich weiss das ist alles graue theorie und macht keinen sinn, aber glaubt ihr mir nun, dass die eichen bei mir hier in einem mastjahr ganz leicht bis zu 500kg eicheln liefern koennen, nachdem ich 50kg gesammelt hab, und dem rest nach, der noch am boden und am baum war, zu urteilen, oder soll ich weitermachen???
Und warum wird diese bahnbrechende Erkenntnis dann nicht überall in der Tierhaltung genutzt?
Gruß
Theo

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BernhardHeuvel
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#113

Beitrag von BernhardHeuvel » Fr 7. Jan 2011, 11:41

Theo hat geschrieben:Und warum wird diese bahnbrechende Erkenntnis dann nicht überall in der Tierhaltung genutzt?
Dumme Arroganz?

Bernhard

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guenther
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#114

Beitrag von guenther » Fr 7. Jan 2011, 12:00

beim entstehen oder anlegen eines waldgartens spielen die sogenannten wegbereiter oder pioniere eine sehr wichtige rolle.
handelt es sich dabei um:

a)guerilla gaertner
b)eichelhaeher u. buchfinken
c)eichhoernchen u. maeuse
d) sonstiges

diese frage moechte ich denen stellen, denen ich an den kopf geworfen habe, sie haetten immer die klappe offen, und von nix eine ahnung.
sollte ich euch unrecht getan haben will ich mich gerne entschuldigen.

also schiesst los theo, luitpold und co., ihr habt das sicher im kleinen finger :daumen:

richtige antwort, kurze erklaerung= entschuldigung
gurgeln und copy-paste gilt aber nicht, also bitte nicht mogeln :)

PK- experten bitte ich vorerst um zurueckhaltung

lg. guenther

Ex-User

Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#115

Beitrag von Ex-User » Fr 7. Jan 2011, 12:59

Hallo,

mich würde mal interessieren, wie man sich von Eicheln ernähren kann. Roh kriegt man die dank der Bitterstoffe nicht runter, auch sind die ziemlich trocken im Mund.

Müsste man die Eicheln nicht haltbarmachen, da diese im feuchten Zustand schnell schimmeln (zeigt den hohen Nährstoffgehalt)?

Danke für die Infos


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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#117

Beitrag von guenther » Fr 7. Jan 2011, 13:15

Grottenolm hat geschrieben:Hallo,

mich würde mal interessieren, wie man sich von Eicheln ernähren kann. Roh kriegt man die dank der Bitterstoffe nicht runter, auch sind die ziemlich trocken im Mund.

Müsste man die Eicheln nicht haltbarmachen, da diese im feuchten Zustand schnell schimmeln (zeigt den hohen Nährstoffgehalt)?

Danke für die Infos
http://www.google.co.uk/search?client=f ... gle+Search

an infos solls nicht mangeln. viel spass beim stoebern :daumen: :grinblum:
ich machs so: trocknen (sind dann angeb. jahrelang haltbar, selbstversuch-test laeuft)
schaelen
mit moerser zerquetschen
kurz in reichlich wasser aufkochen, wasser abgiessen, das ganze nochmal

danach......siehe rezepte :daumen: :)

lg. guenther

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guenther
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#118

Beitrag von guenther » Fr 7. Jan 2011, 15:00

also angenommen ich hab eine abgemagerte festgetrampelte wiese, die auf zumindest einer seite an den wald grenzt, und ich will einen waldgarten anlegen.
je nachdem ob ich mehr zeit oder mehr geld habe, kann ich einen PK-designer holen oder die gute wald-fee(natur) machen lassen.
in beiden faellen gehts mit den pionier (wegbereiter)-spezies los:

in unseren breitengraden schickt die wald-fee meist folgende pioniere los :

brombeeren
weiden
erlen :daumen:
birken
haselnuss
schwarzdorn
weissdorn usw. usw.

der PK designer empfiehlt u.a.

acer pseudo-platanus
alnus species a. glutinosa, a. cordata, a.rubra
betula pendula u. b.pubescens

hippophae salicifolia
lupinusarboreus
populus alba u. p.tremula

salix alba
s.daphnoides
s.viminalis

sambucus nigra

ulex europeus

diese pioniere mit schnellem wuchs, robusten wurzeln, starkem laubabfall, teilweise nitrogen-fixer, besiedeln in kuerzester zeit jede verfuegbare freie flaeche, schuetzen, lockern, bereichern den boden und erzeugen humus :daumen: :daumen:
zu gegebener zeit, um platz fuer essbare planzen zu schaffen, liefern sie brenn u.o. bauholz :daumen:

danach pflanzt die gute waldfee wie auch der PK-designer hohe baeume an den strategisch richtigen stellen.

(die waldfee bedient sich der eichhoernchen, eichel haeher, und anderen voegeln und getier, um die samen zu verteilen :lol: )
sind hierzulande grossteils eichen, buchen, linden,usw.

der PK-waldgartendesigner koennte empfehlen:

castanea sativa
cornus kousa
c.capitata

diospyros lotus
d.virginiana

fagus sylvatica
ginkgo biloba

juglans regia

morus nigra

sorbus domestica
s.aria
s.aucuparia usw. usw. usw.

diese hohen baeume formen das dach des waldgartens

all dies ist erst der anfang, aber ich will euch mal nicht weiter langweilen,

und vom bla-bla, wischi-waschi abhalten :haha: :haha:

lg. guenther

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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#119

Beitrag von luitpold » Fr 7. Jan 2011, 21:30

hallo günter,

nichts ist so stark wie eine idee deren zeit gekommen ist.
wenn der waldgarten nicht immer schon da war, in form einer streuobstwiese oder eines schrebergartens, oder meines gartens wo einige nussbäume zwetscken ein feigengebüsch kriecherl und seit neuesten eine quitte und demnächst ein gleditschiengebüsch wachsen.

also wenn die zeit des waldgartens gekommen ist wird er sich ja flächendeckend durchsetzen.

so wie er das in den letzten jahrtausenden NICHT getan hat. in gegenden die dafür sehr viel geeigneter sind, das tropische südostasien, landschaften in afrika, mittelamerika, überall gab es gärten mit bäumen und obst und gemüseanbau, flächendeckende ernährungssicherheit wurde damit nirgends geschaffen, die verbreitete produktion kohlehydratreicher pflanzen ist für den waldgarten nicht geeignet.

reis getreide stärkehaltige wurzelpflanzen sind nur unter erschwerten bedingungen in waldgärten anpflanzbar. die entwicklung der landwirtschaft war und ist ein evolutionärer prozess der im laufe der menscheitsgeschichte niemals waldgärten in nennenswerten ausmaß hervorgebracht hat, vermutlich nicht grundlos. in unberührten landschaften mit sehr geringer bevölkerungsdichte und idealen klimatischen bedingungen sind waldgartenähnliche landschsften entstanden und ernähren einige zehntelpromille der erdbevölkerung, mit abnehmender tendenz.

wenn jetzt waldgärten das nonplusultra sein sollen, einfach machen, ich bin schon neugierig wie dir deine eicheldiät bekommen wird. deinen lidl wirst du ja vorsichtshalber noch nicht abfackeln, bei erwartbaren eichelerträgen von einigen tonnen bis fast gar nichts, je nach witterung und vorjahresertrag. in südtirol sagt man ein kastanien baum bringt einen mann über den winter, also so gewaltig sind die fruchtbaumerträge nicht, kastanien sind auch nur mit modernen methoden (sterilisation und kühlung) halbwegs lagerfähig.

ich freue mich über meine jährliche walnussernte die einmal 200kg und ein anderes mal 20kg beträgt, also nicht gerade die basis für eine sichere versorgung darstellt, btw walnüsse sind auch bei idealen bedingungen nur 1,5 - 2 jahre lagerbar.

das schaut bei getreide etwas anders aus die erträge sind sehr viel leichter vorauszuplanen. hat es sich deshalb als ernährungsgrundlage durchgesetzt oder waren dunkle mächte dafür verantwortlich.

hab ich was vergessen, peak oil, humusproblematik, monsanto?

zu monsanto gäbe es sicher genug zu schreiben, wenn du gesicherte infos besitzt nur her damit.

humusproblematik: die eu zwingt ihre bauern humusbillanzen zu erstellen und bodenschonende massnahmen im feldbau anzuwenden, erfolge werden finanziell gefördert. wer will kann das auf freien feld beobachten.

in irgendeiner statisk habe ich gelesen die lebensmittelproduktion verbraucht 8% der fossilen energieträger. für raumheizung wird noch 30-40% der fossilen energieträger verbraucht, also wo werden wohl zuerst Maßnahmen greifen um den verbrauch zu reduzieren?

in der landwirtschaft wird einiges substituierbar sein, solarbetriebene traktoren laufen schon, in der lebensmittelproduktion und verarbeitung wird prozessenergie vermehrt mit sonnenkraft erzeugt (solare brücke), keiner hindert den verbraucher direkt zum bauernladen zu radeln oder ein selbsterntefeld zu pachten.

fazit, der verbrauch fossiler energieträger ist optimierbar.

als kleine vorausschau wage ich zu behaupten, es werden traktoren in der lebensmittelproduktion noch mit dieselöl betrieben, wenn zwei oder drei generationen verbraucher nicht mehr wissen was eine tankstelle ist, weil fossile treibstoffe nicht mehr für endkunden bereitgestellt wird, petrochemie wird es aber trotzdem geben.

durch deine pflanzenliste habe ich mich schon durchgekostet, kannst du sehr viel, inklusive deiner eichel und buchen vergessen, absolutes minderheitenprogramm.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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guenther
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#120

Beitrag von guenther » Fr 7. Jan 2011, 22:47

Hi luitpold
das schaut bei getreide etwas anders aus die erträge sind sehr viel leichter vorauszuplanen. hat es sich deshalb als ernährungsgrundlage durchgesetzt oder waren dunkle mächte dafür verantwortlich.
bei den graesern handelt es sich um einjahrige pflanzen.
so war es sehr leicht, durch zuechtung, zu guten ertraegen zu kommen.
bei den haustieren war es genauso.
leider sind diese hochgezuechteten arten nicht sehr widerstandsfaehig und krankheitsanfaellig.
so gab es frueher haeufig missernten, hungersnoete, da warn alle froh wenns ein paar eicheln oder nuesse zu essen gab.
heutzutage fahren wir natuerlich auf der chemie tretmuehle, sonst waer naemlich schon laengst finster.
damit waeren wir auch bei monsanto :bang:
aber darauf geh ich jetzt gar nicht ein.

nun zum waldgarten
da ist natuerlich ein vielfaches mehr als ein paar eichen und nussbaeme, deshalb fand ich die diskussion ueber den eichelertrag ueberfluessig.
die baeume in meiner liste sind nur pionier-spezies, um den boden zu beleben und anzureichern :)
der 2. teil sind nur die ganz hohen baeume (eichen, buchen usw)
das ist nur das dach des waldgartens, und nur ein bruchteil davon.
und sogar die koennen in einem mastjahr mit getreide konkurieren, was den kalorienertrag betrifft.
wenn die ganzen etagen des waldgartens etabliert sind, hast du ein vielfaches gegenueber monokultur getreideanbau.
warum hat sich der waldgarten bis jetzt nicht durchgesetzt, fragst du?
weil es 2 generationen dauert bis er halbwegs laeuft.
deshalb hat es der mensch vorgezogen mit 1jaehrigen graesern zu wurschteln, und wie gesagt auch das geht jetzt nur mehr mit immer staekeren insektiziden , kunstduengern und GM-technologie

und nun das wichtigste:

eine positive einstellung, ja sogar enthusiasmus ist unbedingt erforderlich um ueberhaupt erfolg zu haben, egal was du tust.

lg. guenther

PS: erdoel - technisch - medizinischer -fortschritt - bevoelkerungsexplosion
aber wie gewonnen so zeronnen irgendwann ists aus (oder glaubst du den unsinn, das oel nachwaechst)

und bis dahin haetten wir besser waldgaerten und fukuoka-farming organisiert sonst is wirklich oha :pfeif:

deine traeume mit solar-technologie, na ja
vielleicht ein teil der schoenen neuen welt, mit geklonten oder gentechnisch veraenderten mensch, tier und pflanzen usw. usw.
iss nich mein bier :nudel:

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