Fleischreifung im Boden

Manfred

Re: Fleischreifung im Boden

#11

Beitrag von Manfred » Fr 19. Aug 2016, 17:37

Die Bezeichnung graved Lachs kommt auch nicht von ungefähr.
Habe das schon mehrfach gelesen, besonders bei (teil)nomadischen Kulturen mit saisonaler Jagd und Fischerei.
Das war aber mehr aus einem Mangel an besseren Konservierungs- und Schutzmethoden geboren als aus dem Wunsch, eine Delikatesse zu schaffen.
Menschen waren von Anfang an Alles- und damit auch Aasfresser. Und die Immunsysteme unserer Vorfahren waren vermutlich besser daran angepasst als die von uns Steril-Fressern.

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citty
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Re: Fleischreifung im Boden

#12

Beitrag von citty » Sa 20. Aug 2016, 03:16

@ Nightshade - mir ging es ja nicht nur um die Hunde sondern vor allem um das Fleisch. Das mit den Windeln und Kind auf dem Toepfchen sieht man als Mutter anders.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Fleischreifung im Boden

#13

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 20. Aug 2016, 09:30

Und ich kenne kein Tier, dass sich vor dem Nachwuchs der eigenen Art ekelt... :pfeif:

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Re: Fleischreifung im Boden

#14

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 20. Aug 2016, 10:17

gibt sogar ein paar, die den nachwuchs zum fressen gern haben :aeh:

@thema:

in der erde (lehm schiene mir da passend zu sein) vergraben, müsste in etwa dem vakuumieren entsprechen - das fleisch wird also der luft entzogen. vakuumiert wird im standard-fleischreifeverfahren für zwei wochen, auch wenn man fleisch in salzlaken eingewickelt zur reife aufhängt, bleibt das fleisch 2 wochen hängen. temperatur ist hier zumeist kühl, zwischen 2 und 10 grad.

wobei erde/lehm hier den vorteil bieten könnte, dass bakterien vorhanden sind, die einen oberflächenverschluss schaffen. verletztes rotwild pickt sich fleischwunden mit erde/lehm zu, und die wunde heilt im idealfall ohne entzündung ab - müsste die gleiche wirkungsweise sein.

fleischreifekammern aus lehm gebaut dürften das nonplusultra sein, leider findet sich dazu wenig an informationen. gerüchteweise wurde in russland früher ochsenblut in den baulehm gemischt - die kombination fleischreife und lehm hat definitiv was. (wenn wer über infos zu lehmreifekammern verfügt, ich würd mich freuen über jede zeile dazu)

hunde mögen ihr fleisch ja glaub ich gerne überreif? (?). eventuell kann man es länger in der erde lassen. vielleicht kann ein fachmann sagen, was mit dem fleisch passiert bzw. was genau der biologische vorgang ist, dann könnte man im vorfeld einschätzen, ob das sinn macht.

wenn man fleisch, das für zwei wochen vakuumiert war bei passender luftffeuchte und temperatur für längere zeit aufhängt, wird es zu luftgetrocknetem schinken/bündner fleisch -> es geht also richtig behandelt nicht kaputt. man müsste dann nur rausfinden, bei welchen aussentemperaturen was wie lange in der erde bleiben muss (und das risiko, dass irgendwelches andres getier sich dranmacht ausschalten - das wird wohl der hauptgrund dafür sein, dass vergraben nicht die erste wahl ist)

anhaltspunkte kann mann vielleicht aus der variante 'fleisch in asche reifen' ziehen. da gibts hier im forum schon berichte dazu.
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