Erfahrungen mit der Ackerbohne

Ex-User

Erfahrungen mit der Ackerbohne

#1

Beitrag von Ex-User » Mo 31. Jan 2011, 11:11

Hallo Forum,

hat hier schon jemand Erfahrungen mit dem Anbau der Ackerbohne?

Ihr hoher Protein und Kohlenhydrate-Anteil und die Tatsache, dass die getrockneten Bohnen praktisch unbegrenzt haltbar sind, lassen mir die Bohne als gute Möglichkeit erscheinen, sich im Winter von ihr zu ernähren.

Die Fragen sind jetzt, wenn ich die Bohnen für den Winter trocknen möchte, muss ich sie dann ausreifen lassen? Laut Wikipedia sind nur die jungen Hülsenfrüchte geniessbar.

2. Frage: muss ich mir Sorgen um "Favismus" machen, speziell wenn ich die getrockneten Bohnen als Kindernahrung nutzen will?

3. Wenn ich die Bohnen Ende Februar setze, bis wann ist die Vegetationsperiode der Pflanze abgeschlossen? Ich möchte die Bohnen zusammen mit Kartoffeln als Mischkultur anbauen. Die Kartoffeln benötigen ab Juni viel Sonne, d.h. bis dahin sollten die Bohnen trocken sein, zumindest soweit entwickelt, dass ich sie ernten kann.

4. Frage: einer meiner Gärten ist leicht Wühlmausverseucht. Sind da irgendwelche Probleme bekannt?

Viele Grüße

greymaulkin
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Re: Erfahrungen mit der Ackerbohne

#2

Beitrag von greymaulkin » Mo 31. Jan 2011, 12:07

Hallo,zu 4.
Ich pflanze seit Jahren Dicke Bohnen in einem wühlmausverseuchten Garten. Bis jetzt keine Probleme, außer dass ich die Bohnen nicht unter den Mulch schieben kann, so dass sie von selbst wiederkommen. Da kommt nix. Aber aussäen das klappt.
Dieses Jahr habe ich welche vorgezogen, um auszuprobieren, ob mir das Erntevorteile bringt. Die zweite Tour ist seit der Regenperiode im Januar im Boden.

Gruß, Bärbel

Benutzer 72 gelöscht

Re: Erfahrungen mit der Ackerbohne

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 31. Jan 2011, 18:47

hallo!

"Favismus" hab ich jetzt nachschaun müssen, was das ist - hats du den wikipedia-Artikel dazu gelesen? (http://www.de.wikipedia.org/wiki/Favismus) - wenn man das hat, scheinen dann nicht nur die Ackerbohnen gefährlich zu sein, oder?
Ich hab mir darum aber noch nie Sorgen gemacht - in Perú werden viel "habas" gegessen und ich bin mir fast ganz sicher, dass das dieselbe Pflanze ist.

Wenn ja: total unkompliziert (trockene Hitze glaube ich bekommt ihnen nicht so gut).
Reif sind sie, wenn die Hüllen vertrocknen, aber die Pflanzen nehmen echt kaum Licht weg den Erdäpfeln. Wir hatten sie auch zwischen dort gesetzt - eigentlich im ganzen Garten verteilt immer wieder eine :aeh:
Wühlmäuse haben bei uns auch noch nie welche weggeputzt - nicht mal die Schnecken haben Schaden angerichtet!

liebe Grüße!

granit500
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Re: Erfahrungen mit der Ackerbohne

#4

Beitrag von granit500 » Di 1. Feb 2011, 00:41

Moin Grottenolm

Erfahrungen im Anbau hab ich ein bißchen, sowohl mit der Garten- als auch mit der Feldvariante.
Seit 2 Jahren mit früher Saat Ende Februar/Anfang März klappt der Gartenanbau wunderbar hier. Bei meinen Eltern in Ostwestfalen saßen die Pflanzen immer in kürzester Zeit voller Läuse.
In wie weit man die reifen und trockenen Bohnen genießen kann, weiß ich allerdings nicht. Als Viehfutter (man nimmt dann andere Sorten als für den Anbau im Garten) sind sie ein sehr hochwertiger Eiweißspender, da sind sie zwecks Lagerung natürlich trocken und ausgereift. Man läßt die Pflanze wie Getreide einfach so lange stehen, bis die Samen möglichst trocken sind. Erfahrungsgemäß ist das bei den landwirtschaftlich genutzten Sorten Ende Juli. Bei früh gesäten Gartensorten fehlt mir die Erfahrung. Ich könnte mir vorstellen. daß du da vielleicht ein bis zwei Wochen eher ernten könntest. Aber auch wenn nicht, sollten die Bohnen keine ernsthafte Bedrohung der Kartoffeln sein, so viel Schatten werfen die nicht.

Wenn ich Wiki richtig verstanden habe, ist Favismus eine erblich bedingte Krankheit. Ob und wie man das bei sich ohne gefährlichen Selbstversuch erkennen kann, weiß ich nun wieder nicht. Ich schließe aber mal aus deinem Nick, daß du nicht zu den im Wiki beschriebenen ethnischen Gruppen gehörst, insofern ist die Wahrscheinlichkeit, daß du betroffen bist doch recht gering.

Gruß
Dirk

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Re: Erfahrungen mit der Ackerbohne

#5

Beitrag von deGraaf » Di 1. Feb 2011, 01:00

Hallo,

Wenn du die Bohnen lang bewahren willst, mussen die ganz reif sein. Echt lecker sind die dann auch nicht mehr. Hast du noch nie Ackerbohnen/Gartenbohnen gegessen? Dass wurde ich doch erst machen, bevor ich überlegen würde, mich damit den Winter durch zu futtern... Es gibt auch noch andere Möglichkeiten: Ackerbohnen im Glas (das kann auch mit jungere Bohnen und, finde ich, ist echt lecker), die Bohnen zum Mehl mahlen, usw. Allerdings gibt es auch besonder Winterharte Sorten, die mann sogar ende September sähen kann. Die überwintern dann, und sind dann noch etwa zwei bis drei Wochen Früher fertig.

Ich schatze sie besser als Viehfutter, aber wahrscheinlich bist du Vegetariër, sonst hättest du schon eine bessere Protein-quelle im Winter :pft:
"Ikke zellef doen!"

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Re: Erfahrungen mit der Ackerbohne

#6

Beitrag von guenther » Di 1. Feb 2011, 01:23

kann nur dem bisher gesagten zustimmen :daumen:

wegen der laeuse: einfach den kopf der pflanze(mit den laeusen) abzwicken.
Allerdings gibt es auch besonder Winterharte Sorten, die mann sogar ende September sähen kann. Die überwintern dann, und sind dann noch etwa zwei bis drei Wochen Früher fertig.
bei starkem anhaltendem frost, ohne schnee, hatte ich trotzdem starke ausfaelle (wie letztes jahr)
Ich schatze sie besser als Viehfutter, aber wahrscheinlich bist du Vegetariër, sonst hättest du schon eine bessere Protein-quelle im Winter

ja, vegetarier, oder eben in armen laendern, werden diese bohnen gerne gegessen. mir schmecken sie gut.

womit ich nicht so zufrieden bin, ist der ertrag/m2. doch als leguminosen bringen sie jedenfalls nitrogen in den boden ein :daumen:
ich werde mal auch die ackerwicken versuchen. kann jemand eine besondere unterart empfehlen??

lg. guenther

Grunling

Re: Erfahrungen mit der Ackerbohne

#7

Beitrag von Grunling » Di 1. Feb 2011, 02:23

Ja im verarmten Rheinland wird die auch gefuttert.. :D Schön Speck, dicke Bohne, Kartoffel in der Trapperpfanne.. mjam.

Ex-User

Re: Erfahrungen mit der Ackerbohne

#8

Beitrag von Ex-User » Di 1. Feb 2011, 09:27

Hallo,

hört sich ja erstmal alles interessant an. Vegetarier bin ich nicht.

Ich werde dann mal Ende Februar mit dem Setzen der Samen beginnen und Anfang Mai zwischen ihnen Kartoffeln pflanzen (aus der aktuellen "natürlich gärtnern")

Danke!

Ex-User

Re: Erfahrungen mit der Ackerbohne

#9

Beitrag von Ex-User » Di 1. Feb 2011, 09:30

deGraaf hat geschrieben:Hallo,

Wenn du die Bohnen lang bewahren willst, mussen die ganz reif sein. Echt lecker sind die dann auch nicht mehr. Hast du noch nie Ackerbohnen/Gartenbohnen gegessen? Dass wurde ich doch erst machen, bevor ich überlegen würde, mich damit den Winter durch zu futtern... Es gibt auch noch andere Möglichkeiten: Ackerbohnen im Glas (das kann auch mit jungere Bohnen und, finde ich, ist echt lecker), die Bohnen zum Mehl mahlen, usw. Allerdings gibt es auch besonder Winterharte Sorten, die mann sogar ende September sähen kann. Die überwintern dann, und sind dann noch etwa zwei bis drei Wochen Früher fertig.

Ich schatze sie besser als Viehfutter, aber wahrscheinlich bist du Vegetariër, sonst hättest du schon eine bessere Protein-quelle im Winter :pft:
Eine Geschmacksprobe werde ich auf jeden Fall demnächst versuchen. Aber wir (Männer) essen ja um zu überleben und nicht weil es schmeckt ;)

greymaulkin
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Re: Erfahrungen mit der Ackerbohne

#10

Beitrag von greymaulkin » Di 1. Feb 2011, 09:43

Grünling hat geschrieben:Ja im verarmten Rheinland wird die auch gefuttert.. :D Schön Speck, dicke Bohne, Kartoffel in der Trapperpfanne.. mjam.
Geeenau!!! :daumen:

Gruß, Bärbel

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