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von DieterB » Fr 4. Feb 2011, 12:46
Hallo, hier auf den kargen, lehmigen Boeden in Suedportugal sind dicke Bohnen (favas) eine beliebte Feldfrucht. Ich bau sie seit Jahren an. Sie lieben kuehles Wetter. Sobald es waermer wird, entstehen sofort Blattlaeuse - ganz gleich was man macht. An warmen Tagen kontrolliere ich regelmaessig und breche befallene Sprossspitzen ab (wie Guenther bereits erwaehnt hat). Um Blattlaeuse zu vermeiden, pflanze ich so frueh wie moeglich (meistens im November). Solang sie noch klein sind vertragen sie etwas Nachtfrost. Nur wenn sie schon zu gross sind, knicken die Stengel bei Frost ab und koennen sich nicht wieder aufrichten. Deshalb kann ich nicht noch frueher pflanzen. Hier wachsen die dicken Bohnen besser als Gras oder Unkraut, deshalb brauch ich nicht zu pfluegen. Zum Planzen mach ich kleine Loecher mit einem Stecheisen in eine Wiese, leg eine Bohne hinein und schliesse mit dem Fuss. Wenn ich ohne Erde nur mit Mulch bedecke, werden die Bohnen von Wuermern aufgefressen. Das Loch sollte ca. 5 cm tief sein. Wenn es nicht tief genug ist, ziehen die Amseln die Bohnen an den Sprossen wieder aus dem Boden. Wenn das Gras zu hoch ist, maeh ich ca. zwei Wochen nach dem Pflanzen. Die frischen Bohnen kann ich im April ernten, die trockenen im Mai. Danach verwende ich den Boden, um Sommergemuese zu pflanzen. Zum essen werden die Bohnen geerntet wenn sie voll ausgewachsen sind, gerade bevor sie weiss werden (dann schmecken sie nicht mehr). Mit etwas Speck, der hiesigen scharfen Choriço und frischem Koriander sind dicke Bohnen eine Delikatesse. Aber die Schalen und Keime zu entfernen ist sehr zeitaufwendig (die Keime sind die kleinen dreieckigen Dinger unter der Schale). Wenn sie noch kleiner sind, koennen sie auch mit Schale gegessen werden. Dicke Bohnen-Gerichte sind sehr saettigend.
Wie alle Huelsenfruechte, sequestrieren dicke Bohnen Stickstoff aus der Luft. Deshalb sollte der Boden nicht geduengt werden. Ich verwende nur etwas Asche aus unserem Holzofen. Der sequestrierte Stickstoff kann von einer Nachfolgefrucht genutzt werden, wenn die Bohnen bei der Bluete abgemaeht werden, sonst wird der Stickstoff von der Pflanze verwendet, um die Bohnen zu erzeugen. Der Unterschied zu anderen Huelsenfruechten liegt darin, dass dicke Bohnen noch weiterwachsen, wenn sie schon Blueten und Fruechte gebildet haben und damit auch immer weiter Stickstoff sequestrieren.
Grass und Getreide bildet mehr Biomasse als Huelsenfruecht, aber weniger Stickstoff. Unter den Huelsenfruechten, bilden dicke Bohnen am meisten Biomasse (vielleicht mit Ausnahme von Stangenbohnen). Dicke Bohnen sind daher ideal, um gleichzeitig Stickstoff und Biomasse zu produzieren.
Ich versuch mal Bilder anzuhaengen, weiss aber nicht ob es funktioniert:
1 Dicke Bohnen wachsen im Gras
2 Dicke Bohnen vor der Ernte im April
3 Dicke Bohnen-Ernte
3 Dicke Bohnen mit Meatballs
Es geht nicht! Kann mir jemand erklaeren wie das funktioniert? Ich hab versucht, ein Bild zwischen die IMG-Codes zu kopieren.
Dieter