Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

hobbygaertnerin
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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#21

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 9. Mär 2013, 20:26

Auf alle Fälle ist der Rosenkohl ein wunderbar schmeckendes Gemüse, nur kurz in der Pfanne gebraten, mit Käse bestreut und auf den Teller.
Gefühlt würde ich am liebsten 5 Beete davon anpflanzen, aber es bedingt die Einschränkung wegen der Fruchtfolge.
Nächstes toll schmeckendes Kohlgemüse- die Herbstrüben, eingemacht wie Sauerkraut- ein geschmacklicher Traum, die kleinen Twist off Gläser sind leider bald alle.
Das Sauerkraut ebenso, leider.
Den Meerkohl möchte ich im April bleichen, versuch, wie der schmeckt,
die Mairüben sind ebenfalls ein geschmackliches Higlight.

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Little Joe
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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#22

Beitrag von Little Joe » Sa 9. Mär 2013, 20:38

Bei mir ist bisher nur der Rot- und Weisskohl was geworden, Brokolie hatte zwar Röschen schmeckte aber total bitter und Rosenkohl wollte einfach keine Röschen bilden, nach gutem zureden waren dann an einer Pflanze drei! Stück dran, aber die sind kaum dem Jugendalter entwachsen den Hühnies zum Opfer gefallen. Dies Jahr gibts zum ersten mal Grünkohl, wenn der auf lehmigen stenigen Boden steht ist er hier genau richtig.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

helmuth
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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#23

Beitrag von helmuth » Sa 9. Mär 2013, 22:12

Hallo allerseits,
ich finde nicht unbedingt, daß Kohl ein sehr anspruchsvolles Gemüse ist. Es gibt allerdings sehr große Unterschiede hinsichtlich der Ansprüche an den Boden und bezüglich auf den Schädlingsbefall. Ich habe es selbst ausprobiert. Nach einem Reinfall in meinem ersten Jahr im ersten eigenen Garten (z.B. Kohlköpfe geplatzt und Raupen im Kopf usw.) habe ich der Werbung geglaubt und dann speziell eine Sorte Weißkohl angebaut deren Köpfe klein bleiben und nicht platzen. Es hat funktioniert. Dann verschwand die Sorte vom Markt und neue tauchten auf. Da mir dann klar geworden war was F1-Hybriden sind habe ich davon dann Abstand genommen. Ich habe mir gedacht: früher hat man auch Kohl hinbekommen - warum soll mir das nicht auch mit den älteren Sorten gelingen. Ich habe dann einen Sortenversuch gemacht: ca. 15 Sorten am 20. April ins Freilandsaatbeet gesät und als die Pflanzen die richtige Größe hatten auf das neu geschaffene Kohlbeet (Wiesenumbruch) gepflanzt. Weißkohl früh-rund, Früh-spitz, Herbst und Lager, Rotkohl früh und spät, Wirsing früh und spät, Blumenkohl mehrere Sorten früh, Brokkoli und zu guter Letzt Kohlrabi spät. Kohlrabi früh und Rosenkohl waren nicht dabei, die funktionieren bei mir sowieso (von Rosenkohl habe ich auch schon Samen gewonnen), Grünkohl war nicht dabei weil wir den nicht mögen. Außer ein paarmal zu Anfang gießen und hacken habe ich nichts gemacht. Natürlich dann ernten. Die weiße Fliege (Kohlmottenschildlaus) habe ich nicht bekämpft, Kohlweißlinge gab es nur wenige. Drehherzmücke gab es, ein paar wenige pflanzen bildeten keinen Kopf bzw. keine Blume. Ich konnte beobachten, daß die tierischen Kohlliebhaber, die wir nicht mögen (="Schädlinge") sich wenn sie dei Auswahl haben auf wenige Sorten konzentrieren und die anderen dann in Ruhe lassen. Das finde ich natürlich toll, es erspart jede Menge Arbeit und Frust. Ein paar Pflanzen dürfen sie ruhig haben, es ist ja genug da. Leider ist es dann aber so, daß die Sorte, die den Schädlingen zusagt nicht gegessen werden kann. Da werde ich wohl dann ein paar Pflanzen unter ein Schutznetz setzen - nicht alle, damit die anderen Sorten nicht befallen werden. Befallen wir bei mir im wesentlichen der Wirsing und zuweilen früher Weißkohl, das ist aber auch Sortenabhängig. Den Versuch habe ich dann gezwungenermaßen nach ein paar Jahren wiederholt weil ich den Garten wechseln mußte und dort dann ganz andere Bedingungen vorfand. Es hat wieder funktioniert und ich habe nun vermutlich die Sorten gefunbden, die bei mir funktionieren. Das nächste Ziel ist nun regelmäßig von den bei mir passenden Soren auch Samen zu gewinnen - aber das ist ein anderes Kapitel.
liebe Grüße Helmuth
p.s. Mir ist aufgefallen, daß wenn in der Nähe Raps angebaut wird und der dann abgeerntet wird gibt es eine gigantische Kohlweßlingsinvasion dass man sich nicht davor retten kann. So viele Raupen möchte ich nicht absammeln müssen - Chemie kommt für mich nicht in Frage. Wenn ich also wieder mal in der Nähe Rapsfelder sehen sollte würde ich spontan auch alles mit Schutznetzen zudecken.

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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#24

Beitrag von Nightshade » So 10. Mär 2013, 08:15

AnamPrema hat geschrieben:nightshade - isst Du den Futterkohl oder futtern den nur die Tiere?
Ich frage, weil hier alle Felder damit voll sind und gut gedeihen.
Er ist kein Gourmet-Erlebnis, aber man kann ihn essen. Meide die alten, zähen Blätter

"Die Tiere" sind verwöhnter als ich selber und fressen nur die ganz jungen Blätter mit Erdäpfeln und Kopffleisch. Es wäre ihnen sicher lieber, wenn ich mit dem Futterkohl Karnickel mästen würde.

Ich habe den Futterkohl, weil er im Winter lange stehen bleiben kann und mir dann ungespritztes Grünzeug für die Hunde liefert.

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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#25

Beitrag von hobbygaertnerin » So 10. Mär 2013, 10:10

Hallo helmuth,
eigenes Saatgut vom Kohl, das plane ich für das nächste Jahr, dieses Jahr fehlt mir dafür der Platz.
Ich empfinde Kohl zumindest einige der Sorten sehr anspruchsvoll, beim Frühkohl - endlich sind draussen wunderschöne Köpfe, dann passt das Wetter nicht und sie reissen auf.
Kohlweisslinge befallen den Kohl und mit den Raupen ist der Kohl nur noch Kaninchenfutter.
Kohlhernie hab ich zwar nicht, aber wer das hat, kann Kohl sowieso vergessen.
Bin neugierig, ob sich mit der Zeit der Kohl und Terra Preta annfreunden.
Rosenkohl hab ich vor Jahren gepflanzt, die Ernte war sehr mager.
Chinakohl gelingt mir auch erst seit kürzerer Zeit- wirklich schöne Köpfe zu ernten, mit Pak Choi hab ich auch noch nicht die besten Erfahrungen gemacht.
Wenn es den Kohl schon seit so langer Zeit in der Kultur des Menschen gibt- dann muss er früher einfacher in der Handhabung gewesen sein.
Genau wie mit den Tomaten, wenn die von Anfang an so zimperlich gewesen wären, hätten sie sich nicht in allen Gärten und in die Herzen der Gärtner eingeschlichen.

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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#26

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 10. Mär 2013, 10:28

Kohl ist immer da einfach wo der Boden und das Klima stimmt . Es hat schon seinen Grund warum Grünkohl kein Bayrisches National Gericht ist. ;)
Tomaten wachsen in Spanien auch ganz unkompliziert

McCandless
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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#27

Beitrag von McCandless » So 10. Mär 2013, 11:15

Sind die Pflanzen vom Markt "schmackhafter" /werden mehr befallen für Schädlinge als selbst gezogene? Könnte ja sein, dass die Sortenwahl, das schnelle Heranziehen im Gewächshaus sie anfälliger machen.
Wenn es Ablenkungssorten wäre es auch schon hilfreich. So wie Salatköpfe zwischen Erdbeeren. Fande ich von den Schnecken sehr nett, dass sie sich an den Salat gehalten haben...bis zurück wieder zurück war.

@Helmuth: Um Göttingen gibt es jede Menge Rapsfelder. Hab paar Kohlweißlinge auch im Garten kreisen sehen, aber Raupen keine.
„Ich hasse, was du sagst, aber ich gebe mein Leben dafür, dass du es sagen darfst.“ Evelyn B. Hall

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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#28

Beitrag von helmuth » So 10. Mär 2013, 22:46

Hallo Hobbygärtnerin,
hobbygaertnerin hat geschrieben:...eigenes Saatgut vom Kohl, das plane ich für das nächste Jahr, dieses Jahr fehlt mir dafür der Platz.
Kohl blüht ja erst im zweiten Jahr (außer Blumenkohl, da würde ich mir Samenbau eher nicht trauen). Von daher könntest Du ja im Herbst ein paar schöne Köpfe mit Wurzeln einlagern und im nächsten Frühjahr dann auspflanzen. Vorausgesetzt Du hast die Lagermöglichkeit dafür. Schwierig wird es bei Frühkohl, den müßte man spät anbauen und irgendwie über den Winter kriegen. Das ist schwierig. Und leider ist gerade der Frühkohl der, der bei unserer Höhenlage recht gut wächst...
Mein Rosenkohlsamenbauexperiment war allerdings einfach. Die Sorte war frostfest und ich habe drei oder vier Pflanzen nicht beerntet. Im Frühjahr waren mir die Pflanzen zu schade und ich habe sie wachsen lassen im Kartoffelbeet. Sie wurden recht groß und gaben reichlich Samen, ca. 50 Gramm davon habe ich geerntet. Im nächsten Jahr gab es keinen Gartenbau, da ich krank war. Die Fortsetzung des Experiments muß noch warten.
hobbygaertnerin hat geschrieben:Ich empfinde Kohl zumindest einige der Sorten sehr anspruchsvoll ...
Das stimmt schon. Aber man muß für die eigene Lage die richtige Sorte finden. Dann kann man dabei bleiben und es ist dann problemlos.
hobbygaertnerin hat geschrieben:Chinakohl gelingt mir auch erst seit kürzerer Zeit- wirklich schöne Köpfe zu ernten, mit Pak Choi hab ich auch noch nicht die besten Erfahrungen gemacht.
Chinakohl und Pak Choi haben bei mir noch nicht in die Möglichkeiten gepaßt, d.h. zu der Zeit wann man ihn säen muß war die Arbeitsbelastung so groß daß ich es nie geschafft habe.
hobbygaertnerin hat geschrieben:Wenn es den Kohl schon seit so langer Zeit in der Kultur des Menschen gibt- dann muss er früher einfacher in der Handhabung gewesen sein.
Ich bin überzeugt davon, daß das nicht so ist. Ich denke eher, daß heutzutage die Samenanbieter zwar guten Samen anbieten, aber daß beim Kohl die Ansprüche der Pflanzen etwas spezifischer ist. Der Samenanbieter kann nicht wissen was für Standortbedingungen der Kunde hat. Er bietet allen das gleiche an. Der Kunde greift zu und probiert und es wird eventuell nichts. Wenn er (also z.B. ich oder Du) zufällig die richtige Sorte erwischt hätte wäre alles in Ordnung und genauso einfach wie früher. Wenn man aber die richtigen Sorten herausgefunden hat ... siehe oben.
Deswegen will ich versuchen meinen eigenen Bedarf an Samen selbst zu ziehen von den Sorten, die sich bewährt haben. Das ist aber sozusagen Hobby, zur Not gibt es ja die netten Samenanbieter, die mir dann ggf. Nachschub leifern können.
liebe Grüße Helmuth

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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#29

Beitrag von helmuth » So 10. Mär 2013, 22:57

Hallo McCandless
McCandless hat geschrieben:Sind die Pflanzen vom Markt "schmackhafter" /werden mehr befallen für Schädlinge als selbst gezogene? Könnte ja sein, dass die Sortenwahl, das schnelle Heranziehen im Gewächshaus sie anfälliger machen.
Ich denke das ist so. in den letzten Jahren habe ich auf das frühe Vorziehen verzichten müssen (ich hatte zu viele Baustellen, Frühbeet und Gewächshaus waren kaputt) und habe nur im Freien vorgezogen. Das ist dann natürlich vier Wochen später als das frühe Vorziehen. Aber die Pflanzen brauchen nicht abbgehärtet werden und sind gesünder.
McCandless hat geschrieben:Wenn es Ablenkungssorten wäre es auch schon hilfreich...

Ich habe es so beobachtet, es war auffallend. Vielleicht versuchst Du es ja mal.
McCandless hat geschrieben:@Helmuth: Um Göttingen gibt es jede Menge Rapsfelder. Hab paar Kohlweißlinge auch im Garten kreisen sehen, aber Raupen keine.
Diese Invasion habe ich erst einmal beobachtet. Bei uns in der Höhenlage gibt es nicht jedes Jahr Raps in der Nähe. In den letzten Jahren waren es eher Mais oder Weizen. Kohl wird hier in den Gärten nur von wenigen Enthusiasten angebaut. Es gibt aber immer ein paar Kohlweißlinge. In dem entsprechenden Jahr war es so schlimm, daß bei uns am Haus sogar die Kapuzinerkresse befallen wurde und die Pflanzen ratzeputz abgefressen wurden, wir konnten keine Samen gewinnen.
Liebe Grüße Helmuth

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stoeri
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Re: Kohl- ein anspruchsvolles Gemüse

#30

Beitrag von stoeri » Do 14. Mär 2013, 09:34

Hallo Freunde,

vorletztes Jahr habe ich wie bei John Seymour beschrieben die Pflänzchen mit einem Lehmbrei ummantelt bis zum ersten Blatt rauf und eine kleine Furche gemacht ihn praktisch tiefer gesetzt. Er schreibt das Kohl kein Hochbeet mag sondern näher am Grundwasser stehen möchte. Auch den Brokkolie und den habe ich dann immer wieder angehäufelt.

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Weis und Spitzkohl habe ich auch mit Flies abgedeckt und immer wieder mit meinem eigenen Spritzmittel aus Knoblauch- Zwiebelt und Ackerschachtelhalmbrühe (eingeweicht und gekocht) etwas Magermilch, Ultragesteinsmehl und EM 5) besprüht. Und sie waren besser vom Wind geschützt durch das tiefer Pflanzen.

Letztes Jahr habe ich mir nicht soviel Mühe gemacht und meinte auch das sie neben dem Sellerie nicht so ordentlich gediehen sind. (einige von Euch haben damit aber Erfolg) Sie habe nur zwei Weiskraut und einen Rotkohl ernten können.

Eigentlich wurden wir ja die Krauts genannt weil doch bei uns der Kohl am besten gedeihen müßte.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

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