Kokzidien

Tess
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Kokzidien

#1

Beitrag von Tess » Di 5. Jan 2016, 13:37

Hallo ihr Lieben!

Da ich ja neuerdings 3 Kaninchen bei mir habe, die sich später auch vermehren sollen habe ich mich jetzt mal genauer zum Thema Kokzidien eingelesen und bin dort leider auf sehr unterschiedliche Aussagen gestoßen. Ich hoffe ihr könnt mir da weiter helfen.

Sind Kokzidien bei den Ninchen auch für andere Lebewesen (Hund, Katze, Mensch etc...) ansteckend oder nicht? Ich kenne Kokzidien nur von Frettchen und da sind sie ansteckend!

Wie beugt ihr Kokzidienbefall vor? Gibt es spezielle Tricks bei der Haltung, Fütterung etc wie man das Risiko verringern kann? Ich möchte auf keinen Fall durchgehend Antibiotika verfüttern und auch nicht vorbeugende Kuren machen. Bin gerne bereit mich was Haltung und Fütterung angeht "auf den Kopf zu stellen" aber eben nur mit rein natürlichen Mitteln. Das gehört für mich persönlich einfach zu den Grundlagen einer Selbstversorgung. (Sollte ein Befall auftreten gibts dann natürlich Medikamente!)

Ich freue mich auf Erfahrungsaustausch :)

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Minze
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Re: Kokzidien

#2

Beitrag von Minze » Di 5. Jan 2016, 14:01

Ich habe keine Kaninchen, mische aber meinen Küken die ersten Wochen Oregano ins Futter, der wirkt vorbeugend gegen Kokzidien. Ich meine mal gelesen zu haben, daß er auch bei Kaninchen wirkt.

Ein Problem mit Kokzidien hatte ich jedenfalls noch nie.
Liebe Grüße
Minze

mot437
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Re: Kokzidien

#3

Beitrag von mot437 » Di 5. Jan 2016, 14:13

Intresante frage.
Und tematik
Man sagt wen es mal im bestand drin ist krigt mans nicht wider weg.
Aber fileicht ein geruecht.

Ich bin gerade daran meine. Kaninchen auszuwechseln
Warscheindlich tendiere ich auch zu einer leichteren rasse. Da meine n jahr brauchen bis schlachtreif
Aber habe trotzdem intresse an diesem tread

Tess ? Sind die aus einem wurf. ? Wegen inzucht ?
Und wen du im herbst schlachten wilst. Wiso sinds den nur. 3 Da kanst. Nicht mal schlau auslese trefen fuer die zucht. Resp. Geschlechter trenen im frueling
Sei gut cowboy

Tess
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Re: Kokzidien

#4

Beitrag von Tess » Di 5. Jan 2016, 15:33

mot437 hat geschrieben: Tess ? Sind die aus einem wurf. ? Wegen inzucht ?
Und wen du im herbst schlachten wilst. Wiso sinds den nur. 3 Da kanst. Nicht mal schlau auslese trefen fuer die zucht. Resp. Geschlechter trenen im frueling
Alle 3 sind zwar vom selben Züchter, jedoch aus gänzlich blutverschiedenen Linien. Sie sind also alle gar nicht miteinander verwandt. Die 3 sind auch nicht zum schlachten gedacht sondern sie sollen ab Mai, da sind sie dann fast 8 Monate alt, Junge bekommen. Und die Jungen möchte ich dann im Spätherbst schlachten.

Was ich nun so gelesen habe soll vorbeugend gegen Kokzidien helfen:

- Oregano / Oreganoöl
- regelmäßiges Verfüttern folgender Kräuter (trocken und frisch): Oregano, Thymian, Wermut, Löwenzahn, Schafgarbe, Petersilie, Salbei, Eichenzweige (Rinde & Blätter), Schwarzkümmel, Rainfarn und Heidelbeerpflanzen
- Löwenzahnsaft
- Kokosfett / Kokosöl
- Tannin-reiche Rinden/Zweige: Weide, Haselnuss, Eiche, Esche, Obstbäumen, Tannen, Fichten, Kiefern
- Knoblauch (Ist der nicht giftig für Kaninchen??)

Was meint ihr da dazu?
Die Wirkung von Oregano und Knoblauch gegen Kokzidien ist in Studien bestätigt worden (Nosal et al. 2014), demnach haben sie eine bessere Wirkung als Baycox bzw. führen in Versuchen im Vergleich zu Tieren ohne Behandlung, aber auch zu Tieren, die mit Baycox behandelt wurden, zu einer besseren Gewichtszunahme und der geringsten Kokzidien-Ausscheidung. Häufig wird Oreganoöl verwendet, eine Auflistung finden Sie weiter unten.
Quelle: http://www.kaninchenwiese.de/gesundheit ... kaninchen/

Auch habe ich unterschiedlichste Temperaturangaben gefunden, ab denen Kokzidien absterben sollen. Die Angaben gehen von 55° über 60° bis hin zu es MUSS über 90° haben. Ich weiß, dass bei Giardien (ebenfalls einzellige Parasiten, den Kokzidien relativ ähnlich) alles unter 90° nicht ausreicht um sie abzutöten.

Laut dem was ich gefunden habe sind ca 80% der Kaninchen mit Kokzidien infiziert, so lange das Immunsystem intakt ist, werden sie aber damit fertig ohne zu erkranken, was bei Jungtieren ja noch nicht der Fall ist.


EDIT:

Gerade noch etwas gefunden, das für die Leute, die Antikokzidia füttern interessant sein könnte:
So muss man davon ausgehen, dass sich vor allem bei den chemisch wirkenden Antikokzidia Metichlorpindol und Robenidin mit längerer Einsatzdauer auch Resistenzen bilden können. Diese Gefahr ist bei den ionophoren Kokzidiostatika (Salinomycin) weniger gross. Der vorbeugende Einsatz von Kokzidiosemitteln in der vom Gesetzgeber erlaubten Dosierung beeinträchtigt die Bildung von Antikörpern im Immunsystem nicht.
Quelle: http://www.ufa.ch/deu/kokzidiose_464419.shtml

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Thomas/V.
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Re: Kokzidien

#5

Beitrag von Thomas/V. » Di 5. Jan 2016, 19:04

Hallo, Tess!

Das vorbeugende Füttern mit bestimmten Pflanzen kann natürlich nicht schaden. Ob es was nutzt, ist die andere Frage...
Auch fressen nicht alle Kaninchen diese Pflanzen. Meine wollten partout manche nicht fressen, z.B. Oregano frisch.

An Knoblauch oder Zwiebeln werden sie vermutlich nicht gehen, schädlich soll er für Hunde und Katzen sein, bei K. weiß ich es nicht.

Das problem bei Kokzidien ist wohl, das es verschiedene Stämme geben soll, welche, die harmlos sind und welche, die sehr aggressiv sind.
Und die harmlosen, die älteren Tieren nix ausmachen, können trotzdem für die ganz jungen verheerend sein.

Da die Kok. praktisch überall vorkommen, bringt auch eine Abtötungstemperatur nichts. Man wird ja kein abgekochtes Futter verfüttern wollen.
Andererseits kommen wohl nicht alle Stämme überall vor, so kann es sein, das es Leute gibt, die noch nie Verluste hatten.
Außerdem gibt es ähnliche Darmkrankheiten, die aber von anderen Erregern ausgelöst werden. Das scheint ein sehr komplexes Problem zu sein.

Wenn Du grad anfängst mit der Kaninchenhaltung und Deine Jungtiere sind jetzt von der Mutter weg, so sind sie erstmal aus der größten Gefahr heraus, da die 4-8 Wochen alten Jungtiere wohl am anfälligsten sind (bei mir sind die damals etwa mit 6 Wochen eingegangen, trotz AB)
Ich würde jetzt erstmal gar nix weiter machen (außer die übliche vielfältige Fütterung, auch mit den o.g. Zusatzkräutern, wenn sie sie fressen).

Die Resistenzbildungsgefahr sehe ich nur dann, wenn man ständig vorbeugend gekauftes industriell hergestelltes Futter mit Kokzidiostatika verfüttert.
Dieses Futter halte ich nur dann für sinnvoll, wenn ich es den Jungtieren in der gefährdeten Altersgruppe gebe, weil ich denke, das die Gefahr am Ort besteht, das sie erkranken könnten ( in Nachbarschaft Fälle ect.). Ich habe jahrelang keine Probleme gehabt und mir sind nie Jungtiere krank geworden, auch ohne spezielle Fütterung, und dann war es plötzlich da.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kokzidien

#6

Beitrag von Tess » Di 5. Jan 2016, 19:24

Es geht mir jetzt nicht primär darum wie ich aktuell mit meinen Nickeln umgehen soll sondern mich interessiert wie so die unterschiedlichen Handhabungen sind bei dem Thema. In der Kaninchenhaltung ist das ja scheinbar eins der wichtigsten Themen.
Ich lese mich auch gerade ein wie das die Leute machen, die Ninchen als Haustiere halten, aber da hab ich bis jetzt eher nichts gefunden was für Selbstversorger praktikabel wäre.

@Thomas/V.: Du fütterst also Kokzidiostatika nach Gefühl wenn ich das richtig verstanden habe. Oder immer im Alter von 4-8 Wochen?

Die Temperatur interessiert mich in dem Fall beim reinigen des Geheges. Ist mir schon klar, dass man nie alle Kokzidien los wird aber man könnte zB durch abdampfen die Population verringern und daher auch das Krankheitsrisiko.

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Thomas/V.
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Re: Kokzidien

#7

Beitrag von Thomas/V. » Di 5. Jan 2016, 19:33

@Thomas/V.: Du fütterst also Kokzidiostatika nach Gefühl wenn ich das richtig verstanden habe. Oder immer im Alter von 4-8 Wochen?
Nein. Ich kaufe meine Jungtiere. Die Haltung von Elterntieren übern Winter kostet mich genau so viel, weil ich nicht genug Gartenfläche habe, um Winterfutter (außer Heu) anzubauen. Naja, und ich hab keine Lust, wieder alle Jungtiere einzubüßen.
Letzten Winter habe ich einen neuen Versuch gemacht und mir 2 Häsinnen überwintert. Beide decken lassen und dann hat die eine geworfen und ist einen TAg später gestorben, die andere hat geworfen und ihre Jungen liegen gelassen und ist drauf rum getrampelt und wollte natürlich auch die übriggebliebenen von der anderen Häsin nicht annehmen. Sowas hab ich auch noch nicht erlebt...
Würde ich selber Nachzucht haben, dann würde ich Kokzidiostatika-Futter mit füttern ab dem Alter von 4 Wochen, wenn sie mit dem Fressen größerer Mengen Grünfutter beginnen.
Die Temperatur interessiert mich in dem Fall beim reinigen des Geheges. Ist mir schon klar, dass man nie alle Kokzidien los wird aber man könnte zB durch abdampfen die Population verringern und daher auch das Krankheitsrisiko.
Ja, wenn man das machen kann, würde ich es mit dem Heißdampfstrahler machen. Bloß: im Winter wird das Holz so schlecht trocken im Stall...
Da müßte wieder der Stall entsprechend gebaut werden.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kokzidien

#8

Beitrag von mot437 » Di 5. Jan 2016, 19:35

Kan man nur in nem kleinen reiniigbaren inenstal. wirklich keimfrei fersuchen zu machen
Zb mit fliesen

Ich karchere ein zwei mal im jaer die staele aber nur mit kaltwasser
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Re: Kokzidien

#9

Beitrag von CK_eins » Mi 6. Jan 2016, 13:39

Thomas/V. hat geschrieben: Ja, wenn man das machen kann, würde ich es mit dem Heißdampfstrahler machen. Bloß: im Winter wird das Holz so schlecht trocken im Stall...Da müßte wieder der Stall entsprechend gebaut werden.
Oder halt Alternativen nutzen. Wir brennen die Ställe bei der Grundreinigung alle paar Monate schlicht mit so einem kleinen Propanbrenner aus. Das reicht eigentlich und es muss nichts trocknen.

Wir hatten bei unserem ersten Nachwuchs etwa die Hälfte der kleinen Knöpfe durch Kokzidien verloren. Das Problem war hier, dass der ohnehin immer unterschwellig vorhandene Infektionsdruck die Oberhand gewann, als die Verdauung von Muttermilch auf Grünfutter schwenkte. Seitdem gibt es für den Nachwuchs konsequent in den ersten zwei Monaten ausschließlich Heu und manchmal klauen sie bei Mama auch ein paar Pallets. Aber kein frisches Grün mehr. Probleme gabs seitdem nicht mehr.

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Re: Kokzidien

#10

Beitrag von smallfarmer » Mi 6. Jan 2016, 14:19

Oreganoöl fressen/saufen Tiere nicht allzugern. Vl. sollte man sie von klein an daran gewöhnen. Was angeblich sehr gut sein soll, ist ein Pferdefutter auf Luzernebasis von Have..s. Wird trotz Oreganoanteilen gut gefressen. Ich selbst habe es noch nicht probiert, steht aber auf der Einkaufsliste. Es gibt aber auch Züchter die schwören auf getrocknete Petersilie.

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