Freilandhaltung?

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Thomas/V.
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Re: Freilandhaltung?

#51

Beitrag von Thomas/V. » So 24. Jan 2016, 13:42

Das Probelm bei beim Getreidefutter besteht ja allen voran darin, dass es zu schnell satt macht und demzufolge die Verdauung des Kaninchens negativ beeinflusst. Das hat etwa mit der Beschaffenheit des Kaninchenmagens zu tun, welcher aufgrund des Fehlens von Muskulatur darauf angewießen ist, dass ständig neue Nahrung hinzukommt, um den bestehneden Inhalt weiter nach hinter zu schieben. Passiert dies nicht, bleibt bereits aufgenommenes Futter zu lange im Darm (Gefahr einer Fehlgährung).
Genau das ist der springende Punkt! Und dazu kommt, das der hohe Energiegehalt von Getreide/-produkten und die meistens nicht ausreichende Bewegung, vor allem in Einzelbuchten, ganz schnell zu Verfettung führt.
Es ist ein bedeutender Unterschied, ob ich den ganzen Tag herumlaufen und mein Essen zusammensuchen muß, oder ob ich den ganzen Tag vor einem vollen Napf sitze und aus Langeweile fresse.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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fuxi
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Re: Freilandhaltung?

#52

Beitrag von fuxi » Mi 3. Feb 2016, 17:02

saminsi hat geschrieben:[...]die Jungs erstmal von den Mädels trennen werden. [...]
Wie weit muss dabei eigetnlich getrennt werden?

Bei den Wachteln weiß ich, dass der Wachtelhahn tierisch viel kräht, wenn er die Wachtelhennen hört, aber nicht direkt daneben steht. Daraus leite ich ab, dass dies eine Stresssituation für ihn ist. Ich habe deshalb immer versucht, beim Trennen der Tiere, die Käfige direkt Gitter an Gitter stehen zu haben, damit sie das Gefühl von Gemeinschaft haben, ohne picken zu können oder gepickt zu werden.

Kaninchen sind ja auch bei mir in der Langzeitplanung, ich hätte aber eigentlich nur dauerhaft Platz für 2 Weibchen, ein Männchen + Jungtiere bis zur Schlachtung. Ist das bei Kaninchen ebenso wie bei Wachteln? Wenn ich also jetzt gerade keine männlichen Jungtiere als Gesellschaft habe und das Männchen zur Nachwuchsbegrenzung nicht zu den Weibchen lassen möchte, ist es dann sinnvoller, ihn alleine aber direkt daneben (nur durch ein Gutter getrennt) zu halten? Oder ist das für ihn mehr Stress als komplette Einzelhaltung? Könnte ich ihn stattdessen besser bei den kastrierten Männchen meiner Nachbarn unterbringen und ausschließlich zum Deckakt wieder "ausleihen"? Oder ist die Kombi kastriert + unkastriert genauso mies wie Einzelhaltung?
Ich würde halt gerne möglichst nicht darauf angewiesen sein, meine Weibchen zu einem anderen Züchter zu bringen, um sie decken zu lassen.
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Thomas/V.
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Re: Freilandhaltung?

#53

Beitrag von Thomas/V. » Mi 3. Feb 2016, 17:37

Wie viel Streß eine Haltungsform dem Tier tatsächlich verursacht, kann wohl niemand wirklich sagen.
Ich setze Tiere, die aus irgendwelchen Gründen allein gehalten werden müssen immer so, das sie die anderen zumindest sehen können.
Ausnahme: Entglucken. Da dort der Streß je gewünscht ist, damit das Tier aus seiner Brutlaune kommt.
Bei Kaninchen habe ich ja eine "Gasse", also 2 Seiten mit gegenüberliegenden Ställen, sodaß sich alle sehen können.
Man kann sie aber natürlich auch mit Gittern trennen. Das könnte aber dazu führen, das ein Rammler versucht, sich durch zu beißen. 1-2 Meter Abstand mit Sichtkontakt scheint mir besser zu sein. Die Einzeltiere machen mir keinen gestreßten Eindruck, weil sie die anderen immer beobachten können.
Rammler, die sich nicht kennen, zusammen zu setzen dürfte schief gehen, selbst Weibchen können sich arg beißen, wenn sie sich nicht kennen oder auch nur kurze Zeit getrennt werden und dann wieder zusammengesperrt.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Freilandhaltung?

#54

Beitrag von Steffen » Mi 3. Feb 2016, 18:19

fuxi hat geschrieben: Ich würde halt gerne möglichst nicht darauf angewiesen sein, meine Weibchen zu einem anderen Züchter zu bringen, um sie decken zu lassen.
Warum eigentlich nicht? Ist doch die einfachste Variante.
Wenn die Häsin "bocksch" ist, einpacken - hin zum Züchter/Bockhalter - rein zum Bock - "knick, knack" - und ab nach Hause. Haben wir früher nur so gemacht. Das Komplizierteste und Zeitaufwändigste dabei ist der Weg zum Züchter/Bockhalter und zurück.
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Re: Freilandhaltung?

#55

Beitrag von der.Lhagpa » Mi 3. Feb 2016, 19:08

Thomas/V. hat geschrieben: Rammler, die sich nicht kennen, zusammen zu setzen dürfte schief gehen, selbst Weibchen können sich arg beißen, wenn sie sich nicht kennen oder auch nur kurze Zeit getrennt werden und dann wieder zusammengesperrt.
Bei Meerschweinchen hab es damals recht einfach hinbekomen. Sie müssen nur gleich riechen!
Ein,zwei Spritzer Deo auf das jedes Tier, dann geht das reibungslos. Die Erfahrungswerte bei Kaninchen fehlen mir da allerdings. Dürfte aber ähnlich sein.

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Thomas/V.
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Re: Freilandhaltung?

#56

Beitrag von Thomas/V. » Mi 3. Feb 2016, 21:05

das halte ich für ein Gerücht, wenn es dumm kommt, riechen die erst gar nicht aneinander, sondern fallen gleich übereinander her
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Re: Freilandhaltung?

#57

Beitrag von Contempt » Do 4. Feb 2016, 12:50

Steffen hat geschrieben: Warum eigentlich nicht? Ist doch die einfachste Variante.
Wenn die Häsin "bocksch" ist, einpacken - hin zum Züchter/Bockhalter - rein zum Bock - "knick, knack" - und ab nach Hause. Haben wir früher nur so gemacht. Das Komplizierteste und Zeitaufwändigste dabei ist der Weg zum Züchter/Bockhalter und zurück.
Dabei hat man nur immer das Problem, dass man alle Keime aus dem fremden Stall in seinen Eigenen holt.
Das würde ich zumindest nicht wollen.
der.Lhagpa hat geschrieben: Bei Meerschweinchen hab es damals recht einfach hinbekomen. Sie müssen nur gleich riechen!
Ein,zwei Spritzer Deo auf das jedes Tier, dann geht das reibungslos. Die Erfahrungswerte bei Kaninchen fehlen mir da allerdings. Dürfte aber ähnlich sein.
Das kommt nach meinen erfahrungen immer auf den Charakter der Tiere an. Aber der Geruch entscheidet hier nicht wirklich.
Problemlos zusammensetzen kann man meist nur Jungtiere. Nach der Geschlechtsreife entscheided das Tier, ob es den neuen Artgenossen akzeptiert oder nicht.
Und Zusammenführungen von Kaninchen kann ganz böse schiefgehen und zu einer blutigen Angelegenheit werden, wenn z.B. zwei dominate Tiere aufeinandertreffen.

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Re: Freilandhaltung?

#58

Beitrag von saminsi » Do 4. Feb 2016, 13:20

Also,.... da unsere Damen wohl ziemlich gebährfreudig sind, haben wir das ganze etwas eingedämmt
(wir hatten 2 damen und jeweils 2 Würfe, die wurf größe war jeweils zwischen 9 und 17!!!!! Jungtieren) find das einfach nicht normal und darum haben wir den Bock weggetan!
So große Würfe sind doch nicht normal oder??? Meine Damen haben das aber meisterlich gemacht, trotzdem sind leider die zweiten Würfe nicht durchgekommen!

Da unser jetziger Auslauf abteilbar ist und jeweils mit einem großen Stall ist, werden wir Teilen. Also das neue Männchen (wir werden uns einen Roten Neuseeländermann holen) soll in den 3-stöckigen Stall mit (falls es klappt) unserem kastrieten Zwergböckchen. Das neue Männchen soll ein Jungtier sein, so sollte die vergesellschaftung mit dem Kastraten etwas leichter werden. Die beiden haben dann auch einen Auslauf (mit Waschbetonplatten ausgelegt) dabei wo sie sich gut aus dem Weg gehen können!

Die Damen kommen in den zweistöckigen Stall auch mit Auslauf (Waschbetonplatten) und können dann den 500m² großen Wiesenauslauf nutzen! Kommen dann die Kleinen wieder, ist trotzdem genug Platz bei den Damen!


Jetzt nur zum "Paarungsakt": Soll die Dame zum Herrn in den Stall oder umgekehrt? Oder auf neutralem Gelände?

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Re: Freilandhaltung?

#59

Beitrag von MeinNameistHASE » Do 4. Feb 2016, 14:10

Meine Züchterkollegen sagen entweder zum Rammler in den Stall oder auf neutralem Gelände. Bei meinen hab ich die besten Deckerfolge gehabt, wenn der Rammler zur Häsin gesetzt wurde. :aeh: Da scheiden sich die Geister.


@Lenina-Hase: Ich hab mit einem Dozent für Tierernährung und einem Tierarzt gesprochen. Der Tierernährer sagt: "Fütter die so, wie sie es am besten vertragen. Die Unterschiede im AS-Muster sind nicht so gravierend. Die Hauptsache ist gutes Heu." Und der Tierarzt sagt: "Wenig Getreide, am besten geflockt, damit sie es auch verdauen können. Wenn denen was nicht schmeckt, fressen die es eben nicht. Auch nicht aus Langweile!"

Irgendwie bin ich von dem Ergebnis ein wenig enttäuscht, aber Kaninchen sind eben nur eine Randgruppe bei den Nutztieren.

LG Jonas
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Freilandhaltung?

#60

Beitrag von saminsi » Do 4. Feb 2016, 14:13

Ok, dann mal sehen was am besten klappt! und ein Mal "knick-knack" reicht oder sollte die man einen ganzen Tag zusammenlassen?

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