Kaninchenhaltung mal etwas anders

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guzzmania
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#81

Beitrag von guzzmania » Mi 14. Sep 2022, 15:49

Hallo Ellie,

Ich habe Schwarze Wiener.

Liebe Grüße
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#82

Beitrag von Ellie » Mi 14. Sep 2022, 21:48

Ach cool. Mein Rammler ist ein Weißer Wiener und ist mir von allen der liebste. So ein lieber und zutraulicher Kerl... Hab immer mal wieder überlegt, ob ich ganz auf die Rasse umsteige, aber ich find es toll, wenn ich die Kaninchen auseinander halten kann :michel:

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guzzmania
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#83

Beitrag von guzzmania » Do 15. Sep 2022, 16:32

Ja, das mit dem Auseinanderhalten ist eine Herausforderung. :lol: Wenn sie jung sind, schauen die Tiere komplett gleich aus. Mit ca. 6 Monaten kriegte mein Zuchtpaar aber ganz leichte Unterschiede im Fell, leicht Andeutungen von dunkelbrauner oder dunkelgrauer Musterung, jetzt kann man sie auseinanderhalten.

Zutraulich sind sie fast schon zu sehr. Schwanzeln mir gerne um die Füße und betteln um Futter, oder schauen mir neugierig zu. Das ist immer lustig, wenn ich mal wieder im Stall was herumbasteln muss. Gerade dass sie mir nicht in den Akkuschrauber springen.

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#84

Beitrag von Ellie » Sa 15. Okt 2022, 15:26

Ein neues Update, as requested.

Seit einigen Monaten haben wir 1, 6 erwachsene Kaninchen. Davon haben aber 2 noch nicht geworfen, müssten aber bald mal anfangen, sie sind etwa 6 Monate alt. Insgesamt hatten wir seit März 12 Würfe. Dandelion hat mit 5 Würfen die meisten, Foxglove hat 4, Daisy 2 und Silver 1 (die beiden letzten sind auch später dazu gekommen). Alle Würfe waren zwischen 7 und 12 Jungtieren. Bei den meisten überleben alle, manchmal wird ganz am Anfang von der Mutter eins aussortiert, manchmal muss ich auch etwas nachhelfen. Beispielsweise hatte Daisy einen Wurf mit 12 Jungen, zwei sind an der Milchbar permanent zu kurz gekommen, die hab ich dann raus genommen.
Bisher hatten wir 3 mal Jungtiere, die draußen im Bau geboren wurden. Find ich nicht so ganz toll, da ich dann nicht weiß, wie viele es am Anfang waren. Außerdem sind diese Jungtiere, die mich ja mit ca 3 Wochen das erste Mal zu Gesicht bekommen sehr viel scheuer als die anderen. Das wirkt sich dann negativ beim einfangen und schlachten aus, finde ich. Unnötig stressig für die Tierchen.

Um besser vergleichen zu können habe ich die letzten paar Würfe exakt mit 8 Wochen geschlachtet. Durchschnittlich wiegen sie dann 1000gr (mit Fell und unausgenommen). Das ist für unsere Zwecke genau richtig.

Die Jungen sind 4 Wochen mit in der Gruppe und ziehen dann in den Mobilstall um. Im Mobilstall habe ich noch kein einziges verloren. Alle "Verluste" waren unter 4 Wochen alt.

Seit September wächst hier wieder etwas Rasen, sodass ich die Gruppe hinter Elektrozaun mähen lasse. Der heiße trockene Sommer hat den beiden Wechselgehegen ziemlich zugesetzt. Außerdem neigen die Kaninchen eher zum buddeln (und Nisthöhlen bauen) wenn sie länger an einem Fleck sind. Die Menge an Grünfutter die die Gruppe verdrückt ist erheblich!

Über den Winter werde ich einige der alten Tiere aussortieren. Welche, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Silver ist auf jeden Fall eine Kandidatin, die hatte erst einen Wurf obwohl sie rechnerisch schon Zeit für 3-4 gehabt hätte. Außerdem hatte sie ihre Jungen verteilt im Außengehege geboren... Zum Glück hab ich es schnell bemerkt und alle in ein Nest gelegt, das hat sie dann angenommen. Sie ist mit 2 Jahren auch die älteste. Und als dt Riesin frisst sie auch viel mehr als die anderen. Mal sehen.
Mein mittelfristiges Ziel ist es züchterisch so zu selektieren, dass ich eine gesunde, robuste Gruppe habe mit guten Muttereigenschaften und einer angemessenen Wurfgröße. In letzter Zeit hab ich mich noch in die Genetik der Farben eingelesen. Ein spannendes Thema! Eine abwechslungsreiche, bunte Truppe würde mir auch gut gefallen. Außerdem sollen die Jungtiere natürlich gutes Wachstum zeigen und mit unseren Futterbedingungen gut klar kommen.
Mal schauen, was sich da im Laufe der Jahre so ergibt.

So, wenn es noch Fragen gibt, immer her damit. Ich rede wirklich gerne über dieses Thema :mrgreen:
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Sven2
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#85

Beitrag von Sven2 » So 16. Okt 2022, 08:02

Das sieht ja auf dem Bild wie ein normaler Mobilzaun aus.
Wie verhinderst du, dass sich die Kaninchen da drunter durchbuddeln?

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Tscharlie
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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#86

Beitrag von Tscharlie » So 16. Okt 2022, 08:37

Das hat die Kaninchenbetörerin schon beantwortet: Wenn innerhalb des Geheges genügend Futter ist und die Möglichkeit sich zu verstecken, haben die Kaninchen keinen Grund bergwerksmäßig tätig zu werden. Die liegen dann wie auf den Bildern zu sehen, lieber in der Sonne rum. Sie müssen ja nichts schaffen.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#87

Beitrag von Ellie » So 16. Okt 2022, 10:01

Sven2 hat geschrieben:
So 16. Okt 2022, 08:02
Das sieht ja auf dem Bild wie ein normaler Mobilzaun aus.
Wie verhinderst du, dass sich die Kaninchen da drunter durchbuddeln?
Das ist ein stromführender Zaun... dass man da einfach weg bleiben sollte, haben die am ersten Tag ziemlich schnell rausgefunden, :pfeif:

Beim Stecken achte ich darauf, dass ein guter "Bodenschluss" besteht. Zwischen zwei der Zaunpfähle hab ich immer noch einen mobilen Pfahl, damit alles stramm steht. An Stellen mit unebenem Boden gibts noch einen Zaunhering rein, damit der Zaun überll nah am Boden ist.

sie haben jederzeit Zugang zu ihrem Stall, der ja die Funktion des Baus einnimmt. Und wie Tscharlie sagte, solange es ihnen innerhalb des Zauns gefällt, ist das Gras vielleicht grüner auf der anderen Seite, der Aufwand ist aber zu groß :aeh:

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#88

Beitrag von Grünlilie » Mo 17. Okt 2022, 11:27

Hallo Ellie, danke für den Thread über deine Art der Kaninchenhaltung. Bei mir ist es nicht aktuell, sondern wenn dann mal Zukunftsmusik. Aber sollte ich mir eines Tages Kaninchen zu Selbstversorgerzwecken zulegen, wäre deine Koloniehaltungsform mein Vorbild.

Mir sind noch ein paar Fragen dazu eingefallen:
  • Du hältst deine Kaninchen ja 1:6, guzzmania aber bisher 1:1. Geht es also auch, den Rammler grundsätzlich nur mit einem Weibchen dauerhaft zusammenzuhalten, ohne dass sie gestresst ist? Oder kommt das einfach auch auf den individuellen Charakter der Tiere an?

    Damit die Häsinnen vom häufigen Werfen und Säugen nicht ausgelaugt werden, wie fütterst du sie? Bekommen sie irgendein spezielles Kraftfutter? Oder sind sie nicht so lange im Zuchteinsatz und werden ausgetauscht? Ich stelle es mir doch recht kräftezehrend vor, so 6 - 8 Würfe im Jahr.

    Wenn du auch deine Katzen mit den Kaninchen barfst, zerteilst du diese dann noch grob vor dem Verfüttern? Denn so ein Kilo Kaninchen am Stück ist zu viel für eine Katze oder? Eine unserer Katzen liebt aufgetaute Eintagsküken über alles (gibt's einmal pro Woche und ist ihr Highlight). Aber mehr als 2 Stück schafft sie nicht.
Viele Grüße
Christina

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#89

Beitrag von Ellie » Mo 17. Okt 2022, 13:19

Grünlilie hat geschrieben:
Mo 17. Okt 2022, 11:27
Hallo Ellie, danke für den Thread über deine Art der Kaninchenhaltung. Bei mir ist es nicht aktuell, sondern wenn dann mal Zukunftsmusik. Aber sollte ich mir eines Tages Kaninchen zu Selbstversorgerzwecken zulegen, wäre deine Koloniehaltungsform mein Vorbild.

Wow, was für ein Kompliment, danke :rot:
allerdings haben andere hier die Vorarbeit geleistet, ich selbst mache auch nur nach und probiere aus.
Grünlilie hat geschrieben:
Mo 17. Okt 2022, 11:27
Mir sind noch ein paar Fragen dazu eingefallen:
  • Du hältst deine Kaninchen ja 1:6, guzzmania aber bisher 1:1. Geht es also auch, den Rammler grundsätzlich nur mit einem Weibchen dauerhaft zusammenzuhalten, ohne dass sie gestresst ist? Oder kommt das einfach auch auf den individuellen Charakter der Tiere an?

Ob 1:1 gut geht auf Dauer kann ich dir nicht sagen. Nach allem, was ich bisher von anderen gehört habe, würde ich zu "wahrscheinlich nicht" tendieren. Ich hatte anfangs 1:2 das ging gut, ABER mein Rammler ist auch extrem freundlich und nett, ich weiß nicht, ob das die Regel ist. Und ich habe ziemlich schnell aufgestockt. Anfangs hatte Steffen mal gesagt, ich solle mehr Häsinnen, so 6-8 Stück, halten, da war ich vom potenziellen "output" absolut überfordert, jetzt, wo ich gesehen habe, wie sich rechnerische Babymenge und Realität unterscheiden, überlege ich für nächste Saison auf 1:8 oder sogar mehr zu setzen 😅
Grünlilie hat geschrieben:
Mo 17. Okt 2022, 11:27
Damit die Häsinnen vom häufigen Werfen und Säugen nicht ausgelaugt werden, wie fütterst du sie? Bekommen sie irgendein spezielles Kraftfutter? Oder sind sie nicht so lange im Zuchteinsatz und werden ausgetauscht? Ich stelle es mir doch recht kräftezehrend vor, so 6 - 8 Würfe im Jahr.

Wie gesagt, 6-8 Würfe waren bei mir noch nicht Realität, aber das Jahr ist ja noch nicht vorbei. Mein Eindruck ist, dass die Häsinnen ganz gut einschätzen, wann ihre Kräfte einen Wurf erlauben und wann nicht. Ich habe vor die Damen ca 2 Jahre zu behalten, da scheinbar danach die Zuchtleistung nachlassen soll. Aber da hab ich noch keine eigenen Erfahrungen zu.
Bei mir kriegen die Kaninchen Heu zur freien Verfügung, jeden Morgen einen großen Maurerkübel Grünfutter für die ganze Gruppe, tagsüber diverses Unkraut, Karottengrün was halt so anfällt und abends (damit sie artig in den Stall kommen) etwas Fefu, wie viel kann ich gar nicht genau sagen. Ein 500ml Napf voll für die ganze Gruppe. Ich hab bio Pellets meistens von eierschachteln.de. Obwohl man ja oft liest, dass Getreide in der Kaninchenfütterung nichts zu suchen hat, denke ich, dass ein moderater Anteil bei einer gewissen Leistung schon angebracht ist (Zucht ist halt anstrengender als ein Kuschelkaninchendasein).
Grünlilie hat geschrieben:
Mo 17. Okt 2022, 11:27

Wenn du auch deine Katzen mit den Kaninchen barfst, zerteilst du diese dann noch grob vor dem Verfüttern? Denn so ein Kilo Kaninchen am Stück ist zu viel für eine Katze oder? Eine unserer Katzen liebt aufgetaute Eintagsküken über alles (gibt's einmal pro Woche und ist ihr Highlight). Aber mehr als 2 Stück schafft sie nicht.
Eintagsküken sind bei uns auch beliebt, allerdings fressen meine Maine Coon (noch im Wachstum) auch 4-5 Stück - jeweils.
Für die beiden suche ich meistens die kleinsten Kaninchen raus. Da fressen sie dann zu zweit dran und wenn sie was übrig lassen (was nicht immer der Fall ist) ist es Nachtisch für den großen Hund. Zerteilen muss ich denen nichts. Ehrlicherweise besorgen sich die Katzen den Großteil ihres Futters selbst, in Nachbars alter Scheune wimmelt es nur so vor Mäusen. Habe schon erlebt, dass Sherlock innerhalb 15 Minuten mit 3 Mäusen ankam.

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Re: Kaninchenhaltung mal etwas anders

#90

Beitrag von Tscharlie » Mo 17. Okt 2022, 17:21

Sonderbarerweise ist es bei allen Tieren (und dazu gehören auch wir Menschen in diesem Fall) so, dass sie mehr Nachwuchs bekommen, je schlechter es ihnen geht.
Zumindest bis zu einem Punkt, wenn die Mütter fast verhungern, dann nicht mehr.
Wenn es den Tieren(Menschen) gut geht, dann begrenzen sie den Nachwuchs eher.

Wo die "natürliche" Grenze von Jungtiren pro Jahr pro Häsin liegt, denen es gut geht, das weiß ich aber tatsächlich (noch) nicht.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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