Kaninchenfutter: Getreide

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Kaufnix
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#31

Beitrag von Kaufnix » Di 15. Jan 2013, 20:26

@ kleines Licht: in einem der vielen Threads über GVO-freies Legehennenfutter hat, ich glaube, hobbygaertnerin mal eine Studie verlinkt, bei der Keimgetreide auf den Zweck hin untersucht wurde. Es wurde kurz erwähnt, dass sich der Proteingehalt von Weizen durch den Keimvorgang nicht verändert hat. Bei proteinreichen Saaten geht er vermutlich sogar runter (in der Trockenmasse) weil der Keimling seinen Vorrat aufbraucht. Trotzdem meine ich einfach zu merken, wie gut es den Wachteln und Kaninchen tut. Wenn ich mal so unwissenschaftlich sein darf :mrgreen:
Und ich keime eben auch Lupinen, die einen ziemlich hohen Proteingehalt haben, bis sie etwa so groß sind wie Bambussprossen aus dem Asialaden.

Meiner Häsin musste ich während und nach ihrer Herbstträchtigkeit Kraftfutter ad libitum geben, einfach damit sie ihr Gewicht hält. Als ich sie vom Züchter bekam, war sie so ein richtiges Stallkaninchen mit wenig Bewegungsdrang und ordentlicher Wamme. Jetzt ist sie viel besser in Form, und durch das Rumtollen mit ihrem Kerl und anschließend mit ihren Jungtieren auch viel ausgeglichener geworden. Die Kleinen sind mit 5 Wochen zu ihrem Vater übergesiedelt, der sich sogar noch rührender um sie kümmert, sich fast alles von den Kleinen gefallen lässt. Kaninchen alleine zu sehen ist schade, vor allem unser Rammler ist sehr kontaktfreudig und sozial.
In the world I see you are stalking elk through the damp canyon forests around the ruins of Rockefeller Center.
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Sabi(e)ne
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#32

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 15. Jan 2013, 20:32

Da muß ich jetzt aber auch nochmal senfen: wer Jungtiere kauft, umgeht natürlich alle Probleme des nötigen Eiweißes in Trächtigkeit und Aufzucht.
Das große Problem ist doch, daß genügend Eiweiß in Trächtigkeit ud Säugezeit nötig ist, um diese Jungen fit zu kriegen - da ist die Basis doch schon lange gelegt.
Und die Jungen dann groß zu kriegen, ist kein Thema mehr mit Hausmitteln.
Aber ohne Kraftfutter kann man eigentlich nur im Grasberg im Frühjahr züchten - bloß macht das niemand, weil a) jemand ganzjährig den Rammler ernähren muß, und b) ein Wurf pro Zippe & Jahr ist den meisten zuwenig, und bei nur einem Wurf kann man auch nicht selektieren.

Es ist ja nix falsch, was Thomas macht, aber selbst züchten ist eine andere Nummer, und geht *nach meiner Erfahrung* mit 200 Ninchens NICHT mit allein Eigenhofmitteln.
Und mit der gleichen Erfahrung geht es nicht ungeimpft und auch nicht ohne Kokzidiostatika.
Das kann man bei hoher Risikobereitschaft auf Kosten der Tiere versuchen, wenn man nur 2-5 hat, aber nicht, wenn sie einen ansehnlichen Teil zum Essen liefern müssen/sollen.
Da ist dann kein großer Spielraum für Experimente, weil es sonst nix auf die Gabel gibt.

Und die biologischen Vorausetzungen, was ins Ninchen rein muß, damit es gut "funktioniert" in Richtung Vermehrung und Aufzucht und Fleischansatz sind sehr gut erforscht.
Da sehe ich kein Potential für eine Revolution, sondern nur Leute, die nix dazu lernen, und immer wieder die gleichen Fehler machen.
Säuger brauchen in Schwangerschaft und Säugezeit und Aufwachszeit eher 20-23% komplettes Eiweiß als weniger, darum kommt man nicht herum.
Und das ist auch nicht durch Bespaßungsfutter wie Rinde auszugleichen, das ist eher die Saure Gurke für schwangere Ninchens.... :)
Man kann die Biologie nicht austricksen.
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#33

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 15. Jan 2013, 20:36

okay, ich hab zu lange zum Posten gebraucht:
@Thomas: rechnest du die Rationen für deine Kaninchen auf Inhaltsstoffe aus?
Also auf Zuchtruhe/niedertragend/hochtragend/säugend/Jungtiere?
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Zacharias
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#34

Beitrag von Zacharias » Di 15. Jan 2013, 20:50

Sabine, ich denke, hier hat niemand 200 KAninchen.
Und wenn du Rinde als Bespaßung siehst, dann weißt du leider nicht genug über diese Tiere.
Grüße,
Birgit

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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#35

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 15. Jan 2013, 21:09

OOooooch, dooooch, sonst wären es nicht 200 (minus aufgegessene) geworden. Das bastelt man ja nicht in einem Jahr aus 1,3 hin, das braucht schon was länger.
Es kann ja jeder gern machen, was er mag, aber Ninchens sind nun mal verdauungsmäßig keine Getreidefresser.
Und ich hab es halt gern, wenn es meinen Viechern richtig gut geht, egal welche Art.
Die Nachkriegsmethode zur Aufzucht von Ninchens ist jedenfalls nicht das Optimum.
Und Gruppenhaltung ist nett, aber wirklich schwierig zu sortieren.
Ich kann keine Rammler in Gruppen halten, nur Mädels mit Kindern bis max.7 Wochen.
Der Zuchtrammler und die Minirammler wohnten außerhalb und einzeln - aus gutem Grund.
Wie Jörg schon schrieb, es gibt genug Literatur dazu, auch neumoderne.
Und das sind eingedampfte Erfahrungen anderer Halter - also keineswegs nur Theorie.
Falls das mit einem Umzug klappt, wird es wirklich nur noch Ninchens im Futterberg im Frühjahr geben - und mit Impfungen & Kokzidiostatika.
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#36

Beitrag von Zacharias » Di 15. Jan 2013, 21:19

Ninchens sind nun mal verdauungsmäßig keine Getreidefresser
Ja, da sind wir uns einig. Aber wie kommst du in so einer Massentierhaltung ohne Getreide auf 20-23% Eiweiß?
Grüße,
Birgit

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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#37

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 15. Jan 2013, 21:27

Kraftfutter mit Kokzidiostatika aus dem Landhandel.
Nicht als Hauptfutter, sondern auf eine bedarfsgerechte Ration ausgerechnet, je nach Zustand.
Ich glaub, wir waren der einzige 6 ha NE-Pferdehof, der jeden Monat Futterproben vom Grünzeug einschickten bei der LUFA. :lol:
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#38

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 15. Jan 2013, 21:34

Und wie ich schon schrieb - ich würd es nicht nochmal so machen.
Heute weiß ich mehr - damals hatte ich kein Internet.
Und Bücher sind und waren teuer - war nix mit Anlesen im Internet, um zu sehen, ob es ein gutes ist....
Außerdem gab es eine rege Nachfrage nach meinen Nickels, auch zum Nachziehen lebend - irgendwas muß ich richtig gemacht haben. :pft:
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#39

Beitrag von smallfarmer » Di 15. Jan 2013, 21:42

Säugende Kaninchenmütter brauchen zwischen 16 und 17 % Rohprotein, wachsende Jungtiere ungefähr auch so viel.
Kriegt man prima ohne Sojaeiweiß selbst hin, zb. Luzernegrünmehlpellets, Weizenkleie, wenn man drankommt, Leinexpellerschrote.
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Re: Kaninchenfutter: Getreide

#40

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 15. Jan 2013, 21:58

Getreide hat aber nur 9-10% Eiweiß, und das ist nicht vollwertig alleine.
Hartweizen mit 12-14% wächst hierzulande nicht.
Luzerne geht, ist aber sehr wetterabhängig, und Ölpresskuchen zählen auch nicht zu den Dingen, die so in freier Wildbahn wachsen.
Ich hab doch gesagt, ich würd es SO nicht nochmal machen.
Alfalfa wächst nicht auf allen Böden, und Ölsaaten sind hier oben eher Raps, wenn man den Biogasmais-Wahnsinn ignoriert.
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