tiefreichender Wildbau

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ohne_Furcht_und_Adel
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tiefreichender Wildbau

#1

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Fr 17. Mai 2019, 21:23

Ich habe im Frühjahr die Völker meiner Frau übernommen; sie gibt die Imkerei nämlich wieder auf. Ich habe am Anfang ein paar Wochen lang nicht kontrolliert, weil unsere Bienenpatin nicht konnte und meine Frau auch wenig Zeit hatte, bis ich mir schließlich ein Herz gefasst habe. Bis dahin war es aber schon warm geworden und die Weiden blühten.
Das Ablegervolk von vor zwei Jahren hat sich nach dem Winter mächtig vergrößert, leider gab es dabei zwei Probleme in der Beute: keine Folie unterm Dach und zu wenig Rähmchen in beiden Zargen. Die Tierchen haben einen dicken Wildbau vom Deckel bis in die untere Zarge rein angelegt, der fast die Hälfte des ganzen Volks ausmacht. Als ich die obere Zarge beiseite stellen wollte, guckte dieses beindicke Ding in Rähmchenlänge unten raus. Es wimmelte von Bienen. Ich habe in aller Eile eine dritte Zarge mit Rähmchen und Mittelwänden fertiggemacht und ohne Trenngitter unter die anderen Zargen gesetzt. So habe ich wohl erstmal das Schwärmen verhindert. Jetzt will ich das Volk teilen und mehr Ordnung in die Sache bringen. Eine neue Beute steht bereit. Mein Vater will auch Bienen und wartet auf einen Ableger, er wohnt auch weit genug weg, daß die beiden Teile dann getrennt bleiben. Jetzt muß ich mir nur überlegen, wie ich den Wildbau teile und wie ich überhaupt vorgehe. 50:50 vielleicht. Es gibt schon recht viel Honig, aber Tür an Tür mit Brut...
Ich will in den nächsten Tagen die Trennung vornehmen. Wie würdet Ihr da vorgehen?

Benutzer 2354 gelöscht

Re: tiefreichender Wildbau

#2

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 19. Mai 2019, 08:55

Wenn du Honig haben möchtest zum essen muss der Wildbau weg . Sonst kann ja nicht geschleudert werden.
Oben einen Kasten drauf war schon mal gut , könnte beim Ableger ja auch gehen. Also den Wildbau als Ableger machen und gleich einen Kasten obendrauf ?

bienengarten
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Re: tiefreichender Wildbau

#3

Beitrag von bienengarten » Mo 20. Mai 2019, 14:10

Mein Plan wäre da zuerst alles an Rähmchen raus was geht,gleichzeitig kontrollieren ob die Königin auf den Rähmchen sitzt.Die muß mit raus sonst wird das nichts.
Die Beute mit den entnommenen Rähmchen auf den alten Platz stellen .
Den Kasten mit dem Wildbau irgendwo in der Nähe parken damit alle Flugbienen zurück auf den alten Platz fliegen.
Was dann noch auf dem Wildbau sitzt würde ich zu einem Ableger verarbeiten,neue Brut kann ja keine mehr nachkommen weil die Königin ja raus ist.
D.h. die Brut auf dem Wildbau läuft aus,evt.ziehen sich sich eine neue Königin nach.
Jetzt wäre der Moment gekommen um den Wildbau zu entfernen und das neue Völkchen auf frische Waben zu setztenWenn sie keine Königin nachziehen kann man den Wildbau auch einfach am Abend mit viel Rauch vorher abkehren und die Kiste wegräumen.Die Bienen betteln sich dann bei anderen Völkern ein.
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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: tiefreichender Wildbau

#4

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Do 23. Mai 2019, 17:42

Also danach die Larven und den Honig mit dem Wilbau zusammen wegschmeißen.

Einen normalen Ableger wollte ich jetzt am Wochenende machen. Das wird bestimmt schön chaotisch, weil der Wildbau ja beschädigt wird und die Königin nicht markiert ist. Ob ich all die Bienen ruhig halten kann, während ich die Königin suche und ein paar Brutwaben zusammenstelle? Die werden bestimmt hysterisch.

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Re: tiefreichender Wildbau

#5

Beitrag von Fred » Do 23. Mai 2019, 23:19

ihno hat geschrieben:Wenn du Honig haben möchtest zum essen muss der Wildbau weg . Sonst kann ja nicht geschleudert werden.
Statt zu schleudern gibt es gibt auch die Möglichkeit Presshonig daraus zu machen z.B:
http://www.honigpresse.de/presshonig.htm
https://www.youtube.com/watch?v=9DVM1PNrH6o
https://youtu.be/LaXM5msaOIo

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Re: tiefreichender Wildbau

#6

Beitrag von Zaphira » Fr 24. Mai 2019, 08:21

Presshonig geht aber nur, wenn keine Brutzellen dazwischen sind.

Ich würde zwischen Wildbau und neue Mittelwände ein Absperrgitter reinlegen bis die Brut im Wildbau ausgelaufen ist.
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Re: tiefreichender Wildbau

#7

Beitrag von bienengarten » Sa 25. Mai 2019, 18:11

ohne_Furcht_und_Adel hat geschrieben:Also danach die Larven und den Honig mit dem Wilbau zusammen wegschmeißen.
Nein,wieso denn weg werfen?
Du sollst die Brut auf dem Wildbau dazu nutzen eine neue Königin zu ziehen.Das passiert ja ganz von alleine wenn du die alte Königin mit den Rähmchen zusammen raus nimmt.
D.h. die Brut auf dem Wildbau wird nach einigen Tagen schlüpfen ( max.21 Tage ) und weil die neue Königin bis dahin noch nicht in Eilage ist ,ist der Wildbau Brutfrei.
Jetzt kannst du die Bienen mitsamt der neuen Königin in eine neue Beute oder auch einen Ablegerkasten abstoßen .Der Kasten bleibt am alten Platz stehen ,fertig.
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Re: tiefreichender Wildbau

#8

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » So 26. Mai 2019, 00:40

Ich habe heute den Teil des Wildbaus, der am Deckel hängt, für den Ableger verwendet. Es ist Honig dabei und Brut. Den Rest der Zarge habe ich mit Mittelwänden aufgefüllt, vier Stück passten noch. Die Rähmchen, die vorher drin waren, verdeckelter Honig, habe ich im Volk belassen.
Was vom Wildbau dann noch an den Rähmchen der unteren Zarge haftete, habe ich mit dem Meißel abgenommen; da war ein bißchen Honig und vor allem viel Drohnenbrut. Die Bienen habe ich noch abgestreift. Ich habe die Drohnenbrut den Hühnern vorgesetzt, aber sie scheuen sich vor den Bienen, die sich auf Beutesuche auf den Waben niederlassen.
Weil er so unübersichtlich ist, habe ich keine Ahnung, ob am Wildbau Weiselzellen oder junge Brut ist, für den Ableger. Es könnte sein, daß es einfach nichts wird. Aber ich habe vor, in drei Wochen die Zarge komplett mit Rähmchen aufzufüllen und den restlichen Wildbau zu entfernen. Dann wird man auch sehen, ob die Mittelwände neue Brut aufweisen. Der bereits entfernte Teil des Wildbaus hatte tatsächlich einige Weiselzellen, die allerdings schon leer waren... sonst hätte ich versuchen können, sie irgendwie zu transplantieren.

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