Wie halte ich ein Schwein?
Wie halte ich ein Schwein?
Hallo Manfred,
in einem anderen Thread:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =13&t=4019
sieht man ja sehr gut, wie sehr die Schweine wühlen. Und da frage ich mich, was denn die beste Haltungsform für Schweine ist.
Wenn ich die Freilandhaltung bevorzuge, in der die Schweine in eine Fruchtfolge mit eingebunden werden sollten, habe ich wahrscheinlich nach kürzester Zeit jeweils eine Schlammwüste. Dazu noch eine Suhle und in der Ecke wo die Schweine hinkoten einen überhöhten Eintrag von Inhaltsstoffen. Außerdem könnte ich mir vorstellen, daß nahezu alle Kleinstlebewesen wie z.B. Regenwürmer und Asseln, etc. gefressen werden. Zwar schreibt der Seymour, daß man da dann nicht mehr pflügen muss - so sieht der Boden ja auch aus
Wenn mir nun aber so eine Bodenbearbeitung vorschwebt wie der Franz Brunner oder der Sepp Braun (und auch andere) die anwenden, also ohne Einsatz eines Pfluges, da wäre ja eine Freilandhaltung von Schweinen eventuell kontraproduktiv. Das würde wiederum für eine Stallhaltung sprechen und dem Auffangen des Kotes und des Urins zum gezielten Ausbringen zum Düngen.
Je mehr Informationen ich zusammentrage, desto schwieriger scheint es mir zu sein, die "richtigen" Entscheidungen (bezüglich Tierhaltung, Anbau von Ackerfrüchten) zu treffen.
Dagmar
in einem anderen Thread:
http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =13&t=4019
sieht man ja sehr gut, wie sehr die Schweine wühlen. Und da frage ich mich, was denn die beste Haltungsform für Schweine ist.
Wenn ich die Freilandhaltung bevorzuge, in der die Schweine in eine Fruchtfolge mit eingebunden werden sollten, habe ich wahrscheinlich nach kürzester Zeit jeweils eine Schlammwüste. Dazu noch eine Suhle und in der Ecke wo die Schweine hinkoten einen überhöhten Eintrag von Inhaltsstoffen. Außerdem könnte ich mir vorstellen, daß nahezu alle Kleinstlebewesen wie z.B. Regenwürmer und Asseln, etc. gefressen werden. Zwar schreibt der Seymour, daß man da dann nicht mehr pflügen muss - so sieht der Boden ja auch aus
Wenn mir nun aber so eine Bodenbearbeitung vorschwebt wie der Franz Brunner oder der Sepp Braun (und auch andere) die anwenden, also ohne Einsatz eines Pfluges, da wäre ja eine Freilandhaltung von Schweinen eventuell kontraproduktiv. Das würde wiederum für eine Stallhaltung sprechen und dem Auffangen des Kotes und des Urins zum gezielten Ausbringen zum Düngen.
Je mehr Informationen ich zusammentrage, desto schwieriger scheint es mir zu sein, die "richtigen" Entscheidungen (bezüglich Tierhaltung, Anbau von Ackerfrüchten) zu treffen.
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
Re: Wie halte ich ein Schwein?
Ich habe keine praktische Erfahrung mit der Freiland-Schweinehaltung.
Kann dir aber sagen, dass das mit dem Pflugeffekt auch nur die halbe Wahrheit ist. Schweine können den Unterboden stark verdichten. Z.B.wo sie Suhlen anlegen.
Holzer schreibt, dass er die Schweine dazu bringt, die Fläche selbst wieder halbwegs einzuebenen, indem er die Tage vor dem Umzug auf die nächste Koppel Mais und anderes Getreide breitwürfig verstreut. Dann graben sie nicht mehr so tief, sondern eggen die Fläche eher und schieben dabei die gröbsten Löcher wieder zu.
Die eine Wahrheit wirst du nicht finden. Es gibt sie nicht. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto offensichtlicher wird, dass alles seine Vor- und Nachteile hat. Mach einfach, was dir am besten liegt.
Wenn du dir z.B. im Frühjahr 20-kg-Ferkel zur Mast kaufst, die den Sommer über aufziehst und im Herbst schlachtest, kannst du den Auslauf im Herbst noch mit Grünroggen einsäen und den im nächsten Frühjahr platt machen und Starkzehrer auf die Fläche pflanzen. Kürbisse, Kohl etc. Die Schweine könnten so ein 4. Jahr in der Fruchtfolge bilden oder nach einer längeren Grünlandphase den Boden wieder umbrechen und ein Großteil der Nährstoffe würde durch die Gründungüng über den Winter gerettet.
Ein Bekannter von mir hat Minis. Die haben eine kleine befestigte Fläche um ihre Hütte (in der Hütte schlafen auch die Hühner, auf Stangen über den Schweinen, Kotbrett dazwischen). Daneben ist ein völlig umgegrabener Auslauf, den sie sehr gerne für Ihren Wühltrieb nutzen. Leider bleibt der Auslauf immer am selben Fleck. Das ist weder gut für die Hygiene (Wurmbelastung etc.) noch für den Boden und das Grundwasser, wegen des hohen Nährstoffeintrags.
Mit einem regelmäßigen Wechsel der Auslauffläche wäre das eine sehr schöne Haltungsform.
Kann dir aber sagen, dass das mit dem Pflugeffekt auch nur die halbe Wahrheit ist. Schweine können den Unterboden stark verdichten. Z.B.wo sie Suhlen anlegen.
Holzer schreibt, dass er die Schweine dazu bringt, die Fläche selbst wieder halbwegs einzuebenen, indem er die Tage vor dem Umzug auf die nächste Koppel Mais und anderes Getreide breitwürfig verstreut. Dann graben sie nicht mehr so tief, sondern eggen die Fläche eher und schieben dabei die gröbsten Löcher wieder zu.
Die eine Wahrheit wirst du nicht finden. Es gibt sie nicht. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto offensichtlicher wird, dass alles seine Vor- und Nachteile hat. Mach einfach, was dir am besten liegt.
Wenn du dir z.B. im Frühjahr 20-kg-Ferkel zur Mast kaufst, die den Sommer über aufziehst und im Herbst schlachtest, kannst du den Auslauf im Herbst noch mit Grünroggen einsäen und den im nächsten Frühjahr platt machen und Starkzehrer auf die Fläche pflanzen. Kürbisse, Kohl etc. Die Schweine könnten so ein 4. Jahr in der Fruchtfolge bilden oder nach einer längeren Grünlandphase den Boden wieder umbrechen und ein Großteil der Nährstoffe würde durch die Gründungüng über den Winter gerettet.
Ein Bekannter von mir hat Minis. Die haben eine kleine befestigte Fläche um ihre Hütte (in der Hütte schlafen auch die Hühner, auf Stangen über den Schweinen, Kotbrett dazwischen). Daneben ist ein völlig umgegrabener Auslauf, den sie sehr gerne für Ihren Wühltrieb nutzen. Leider bleibt der Auslauf immer am selben Fleck. Das ist weder gut für die Hygiene (Wurmbelastung etc.) noch für den Boden und das Grundwasser, wegen des hohen Nährstoffeintrags.
Mit einem regelmäßigen Wechsel der Auslauffläche wäre das eine sehr schöne Haltungsform.
Re: Wie halte ich ein Schwein?
Genauso, wenn man genug Fläche zum Wechseln hat. Bedingt natürlich auch genug Zäune rundrum, oder man muß die jedes Jahr versetzen.Wenn du dir z.B. im Frühjahr 20-kg-Ferkel zur Mast kaufst, die den Sommer über aufziehst und im Herbst schlachtest, kannst du den Auslauf im Herbst noch mit Grünroggen einsäen und den im nächsten Frühjahr platt machen und Starkzehrer auf die Fläche pflanzen. Kürbisse, Kohl etc. Die Schweine könnten so ein 4. Jahr in der Fruchtfolge bilden oder nach einer längeren Grünlandphase den Boden wieder umbrechen und ein Großteil der Nährstoffe würde durch die Gründungüng über den Winter gerettet.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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Re: Wie halte ich ein Schwein?
hallo,
die wahrheit ist:
"Die eine Wahrheit wirst du nicht finden. Es gibt sie nicht."
aber zur schweinehaltung:
1. was füttere ich?
2. will ich nur mästen oder züchten?
ich würde eine alte rasse empfehlen mit auslauf, am besten 2 schweine, stromzaun ist notwendig.
schweine sind sehr sauber, sie koten wenn sie auslauf haben nicht in den stall.
schweine sind sehr schlau. sie haben viele nachkommen.
schweine brauchen eine suhle, sie schwitzen nicht.
wollschweine sind am robustesten.
die gesetzlichen vorschriften sind bei schweinen sehr streng. in thüringen ist zb freilandhaltung von schweinen generell verboten, nur mit sondergenehmigung.(geknüpft an vielen auflagen)
vg
die wahrheit ist:
"Die eine Wahrheit wirst du nicht finden. Es gibt sie nicht."
aber zur schweinehaltung:
1. was füttere ich?
2. will ich nur mästen oder züchten?
ich würde eine alte rasse empfehlen mit auslauf, am besten 2 schweine, stromzaun ist notwendig.
schweine sind sehr sauber, sie koten wenn sie auslauf haben nicht in den stall.
schweine sind sehr schlau. sie haben viele nachkommen.
schweine brauchen eine suhle, sie schwitzen nicht.
wollschweine sind am robustesten.
die gesetzlichen vorschriften sind bei schweinen sehr streng. in thüringen ist zb freilandhaltung von schweinen generell verboten, nur mit sondergenehmigung.(geknüpft an vielen auflagen)
vg
Re: Wie halte ich ein Schwein?
Ein Schwein hält man garnicht.
Am besten wäre sie wie früher hierzulande üblich , tagsüber auslauf in die wälder, abends zum fressen in den stall, wie stevo schon schrieb sie sind schlau, und kommen auch wieder.
Alles andere ist sehr schwierig artgerecht zu gestalten, wenn es dann auch noch in einen "plan" passen soll, noch mehr.
Bin seit ein paar Jahren dran es bestmöglich zu gestalten, morgen dazu mehr, heute bin ich zu erledigt, war n harter tag.
Am besten wäre sie wie früher hierzulande üblich , tagsüber auslauf in die wälder, abends zum fressen in den stall, wie stevo schon schrieb sie sind schlau, und kommen auch wieder.
Alles andere ist sehr schwierig artgerecht zu gestalten, wenn es dann auch noch in einen "plan" passen soll, noch mehr.
Bin seit ein paar Jahren dran es bestmöglich zu gestalten, morgen dazu mehr, heute bin ich zu erledigt, war n harter tag.
Re: Wie halte ich ein Schwein?
jo, früher gabs auch schweinehirten.
mit meinem ersten schwein bin ich spazieren gegangen, so wie mit hund, aber ohne leine.
ein ruf und das schwein stand bei fuß, er hieß philipp, ein wollschweineber.
klappte wunderbar, aber leider die leute.....
im übrigen gibt es in der sprache sehr viele nachweise wie eng mensch und schweinehaltung verbunden sind.
unzählige wörter.( sauwetter,drecksau,schweinehund usw..)
vg
mit meinem ersten schwein bin ich spazieren gegangen, so wie mit hund, aber ohne leine.
ein ruf und das schwein stand bei fuß, er hieß philipp, ein wollschweineber.
klappte wunderbar, aber leider die leute.....
im übrigen gibt es in der sprache sehr viele nachweise wie eng mensch und schweinehaltung verbunden sind.
unzählige wörter.( sauwetter,drecksau,schweinehund usw..)
vg
Re: Wie halte ich ein Schwein?
Ja. Wenn ich ganzen gesetzlichen Auflagen nicht wären...
Dann hätt ich auch längst eine Schweinebande auf der Weide.
Dann hätt ich auch längst eine Schweinebande auf der Weide.
Re: Wie halte ich ein Schwein?
Find ich nicht. Manchmal gibt es auch Infos, die einen weiterbringenDagmar hat geschrieben:Je mehr Informationen ich zusammentrage, desto schwieriger scheint es mir zu sein, die "richtigen" Entscheidungen (bezüglich Tierhaltung, Anbau von Ackerfrüchten) zu treffen.
Schweine sind sinnvoll, wenn man eine große Wirtschaft hat mit viel Abfall, den man sonst nicht verwenden kann.
Schweine sind direkte Nahrungskonkurrenten zum Menschen. Weshalb sie in sehr armen Gegenden "verboten" waren.
Sinnvoll sind Viecher, die Gras in Eiweiß umsetzen können. Und die dann auch von Gras leben
Gruß
Theo
Live Free or Die
Theo
Live Free or Die
Re: Wie halte ich ein Schwein?
hi
schweine können im prinzip von abfällen leben, was der mensch nicht mehr ißt.
eine familie kann problemlos ein schwein füttern, reste gibt es immer. kartoffelschalen, alte äpfel, altes brot, essensreste usw.
was macht man mit küchenabfällen? in der grünen tonne werden sie unter energieaufwand verbrannt. auf dem kompost zieht es ratten und mäuse an. das schwein ist der ideale verwerter.
damit es nicht jeder macht, wurde das verfüttern von küchenabfällen für schweine verboten.
im übrigen fressen sie auch gras.
vg
schweine können im prinzip von abfällen leben, was der mensch nicht mehr ißt.
eine familie kann problemlos ein schwein füttern, reste gibt es immer. kartoffelschalen, alte äpfel, altes brot, essensreste usw.
was macht man mit küchenabfällen? in der grünen tonne werden sie unter energieaufwand verbrannt. auf dem kompost zieht es ratten und mäuse an. das schwein ist der ideale verwerter.
damit es nicht jeder macht, wurde das verfüttern von küchenabfällen für schweine verboten.
im übrigen fressen sie auch gras.
vg
Re: Wie halte ich ein Schwein?
Ja, hier geht auch immer wieder die Geschichte vom Schweine Josef um, ein alter Mann , der mit seinem Eber immer zu Fuß decken gegangen ist, und wenn er dann bim Wirt eingekehrt ist, hat die Sau brav im Hof gewartet.
Vor allem das mit der Düngung, wo die Schweine von Frühjahr bis Herbst im Auslauf sind, wie bei Manfreds Vorschlag, ist schwierig zu gewährleisten.
Wie schon geschrieben wurde, und sofern der Auslauf etwas größer ist, Koten sie fast immer auf die selbe Stelle.
Man müsste die Größe so klein halten, das sie zuwenig Freiraum haben um sich nen Kotplatz zu suchen, was wiederum zu Wurmbelastung fürt.
Als ich vor ein Paar Jahren begonnen hab mit den Schweinen, hatten eine Muttersau, und 4 Ferkel einen Überdachten Stall von ca 6 m² und nen Auslauf von 9m²
wo sie rein und raus konnten wann sie wollten.
Aber das ihnen der Auslauf zu klein war, hab ich ziemlich schnell bemerkt, also Auslauf auf ca 40m² vergrößert, das war schon etwas besser, vor allem von der bewegungsfreiheit. Aber als ich dann nach ner weile sah, wie sie wie verzweifelt versuchten unterm Zaun zum Grün bzw Larven/Würmern auf der andren seite zu kommen , nochmal auf ca 200m² vergrößert.
Das war dann schon in etwa die Größe wo sie sich nen eigen Platz zum koten gesucht haben.
Allerdings reicht die Fläche auf keinen fall für 4 Schweine von Frühjahr bis Herbst, um auch nur annähernd den Eiweißbedarf durch Bodenlebewesen zu decken.
Das müssten dann schon an die 2000 m² besser aber mehr sein , und selbst dann bleibt immer noch die Frage was ist an Eiweiß im Boden auf diesem Stück Land.
Für Fruchtfolge Integration und oder Nachbewirtschaftung hatte ich bei dem "projekt" keine Möglichkeit, bin dann Umgezogen.
Vor allem das mit der Düngung, wo die Schweine von Frühjahr bis Herbst im Auslauf sind, wie bei Manfreds Vorschlag, ist schwierig zu gewährleisten.
Wie schon geschrieben wurde, und sofern der Auslauf etwas größer ist, Koten sie fast immer auf die selbe Stelle.
Man müsste die Größe so klein halten, das sie zuwenig Freiraum haben um sich nen Kotplatz zu suchen, was wiederum zu Wurmbelastung fürt.
Als ich vor ein Paar Jahren begonnen hab mit den Schweinen, hatten eine Muttersau, und 4 Ferkel einen Überdachten Stall von ca 6 m² und nen Auslauf von 9m²
wo sie rein und raus konnten wann sie wollten.
Aber das ihnen der Auslauf zu klein war, hab ich ziemlich schnell bemerkt, also Auslauf auf ca 40m² vergrößert, das war schon etwas besser, vor allem von der bewegungsfreiheit. Aber als ich dann nach ner weile sah, wie sie wie verzweifelt versuchten unterm Zaun zum Grün bzw Larven/Würmern auf der andren seite zu kommen , nochmal auf ca 200m² vergrößert.
Das war dann schon in etwa die Größe wo sie sich nen eigen Platz zum koten gesucht haben.
Allerdings reicht die Fläche auf keinen fall für 4 Schweine von Frühjahr bis Herbst, um auch nur annähernd den Eiweißbedarf durch Bodenlebewesen zu decken.
Das müssten dann schon an die 2000 m² besser aber mehr sein , und selbst dann bleibt immer noch die Frage was ist an Eiweiß im Boden auf diesem Stück Land.
Für Fruchtfolge Integration und oder Nachbewirtschaftung hatte ich bei dem "projekt" keine Möglichkeit, bin dann Umgezogen.
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