Schweine und Gänse zusammen halten?

[Lena]

Ich hatte jahrelang Göttinger-Schweine gemeinsam mit Hühnern und Gänsen auf einer Wiese, das war überhaupt kein Problem. Meine Schweine hätten nie im Leben ein Huhn oder eine Gans gefressen, ich denke solange genug Platz und Futter da ist, passiert auch nichts.

Ich habe auch schon von armen gelangweilte Schweinen, die ihr ganzes Leben in Buchten verbingen mussten gehört, dass die ein vorbeilaufendes Huhn geschnappt und aufgefressen haben.

[tipopaar]

Hi!
Ich halte die Kunes zusammen mit Hühnern (manchmal auch Puten), das klappt ganz gut wenn man erst mal die Lösung hat, dass die Schweine nicht ans Hühnerfutter und an die Eier kommen
Nur einmal hatte ein Huhn Pech, als es bei der Schweinefütterung zu frech war und "zwischen die Fronten" geraten ist.
Ich glaube aber nicht, dass das Absicht der Schweine war - einfach zur falschen Zeit am falschen Ort
Der Vorteil der gemischthaltung ist meiner meinung nach, dass die Hühner die doch recht kompakten Kotbrocken der Schweine schön verstreuen, diese somit schnell austrocknen und Fliegen keine Brutstätte bieten.

sG E

[chris]

Alles kein Problem,
Schweine und Gänse kommen meist gut miteinander zurecht.........bei uns laufen Schweine (10 Stück "rosa")und 6 Vietnamesische Schweine mit 6 Gänsen und ca 35 Hühnern zusammen. Nur wenn sie anfangen zu legen bekommst Du Probleme mit den Eiern, denn Schweine haben diese zum fressen gerne.
Achte darauf das Futtertröge groß genug sind und Geflügel und Schweine sich nicht gegenseitig beim fressen in die Quere kommen, dann sollte nichts passieren.

[citty]

Excuse me, Lena, von armen gelangweilten Schweinen kann auf der Farm wo das passiert ist, kene Rede sein, die leben fast frei auf dem Hof und haben jede Menge Platzt, Futter und Abwechslung. So ein Huhn ist halt mal was anderes, Schweine moegen ja gern Fleisch wenn sie es bekommen koennen.

LG Citty

[Andreas75]

Wobei die Göttinger (Mini)- Schweine wahrscheinlich froh waren, dass SIE niemand gefressen hat ...

Was bei Schweinen und Gänsen auf begrenztem Land noch nicht passt, wäre wohl folgendes: Schweine wühlen, und auf dem passenden Boden wird da bald nicht mehr genug intakte und regenerierfähige Fläche über sein, um einem Gänsepaar mit 8- 12 Jungtieren genug Weide zu lassen.

Ich würde lieber getrennte Weiden machen. Muss ja kein teurer Maschendrahtzaun etc. sein, es gibt ja Alternativen. 80x 80 m sind zwar auch so noch eine ordentliche Strecke, aber:

1) kann man sich selber Eichenstämme besorgen, zuschneiden, spalten und als Weidepfähle setzen, und Schwarten (also Bretter mit "Stammrand" oder aus krummen, dünneren Stämmen) lassen sich bestimmt auch relativ günstig auftreiben.

2) zumindest für die Gänse ginge auch eine Hecke, die man sogar frei wachsen lassen/ als Knick bewirtschaften kann.
Heimische Gehölze zweireihig einmal rundrum gepflanzt, wertet ökologisch ungeheuer auf und ist nach drei Jahren gänsedicht.

3) wäre eine verkleinerte Variante der Benjeshecke superbillig und ebenfalls effektiv als Einzäunung.
Einmal zweireihig Haltestäbe entlang der Grenze, etwa 1- 1,5 m auseinander, und da hinein dann jegliches Astschnittgut, was man ergattern kann. Das ganze etwa 1- 1,3 m hoch, und da gehen dann auch keine Weidetiere (außer vllt. Ziegen drüber) mehr durch.

Wären das Alternativen?

[Steppenwolf]

Die Hermannsdorfer Landwerkstätten halten Schwäbisch- Hällische Schweine und Hühner auf der gemeinsamen Weide. Der transportable Stall ist unten für die Schweine und im Obergeschoss für die Hühner eingerichtet, so schützen die Schweine die Hühner vor dem Marder, der sich vor den Schweinen fürchtet.

[Zottelgeiss]

Man KANN alles. Hygienemäßig ist das ne Riesensauerei. Salmonellen auf 'ner Weidefläche, wo Schweine laufen? Igitt. 80x 80 ist nicht viel für eine vernünftige Freilandschweinehaltung. Und wenn ich schon lese, kein Geld für passende Einzäunung....

Ich würde da gar keine Schweine halten, sondern nur Gänse. Und zwar so viele, das Du Wechselweide machen kannst. Überleg dir, wieviel du für den Eigenbedarf haben willst (schlachten), wieviele Du zur Vermehrung haben willst (Gössel sind teuer) und wo du sie zur Brut unterbringst. Den Überschuß an Tieren kannst du als Weihnachtsgänse für einen sehr guten Preis verkaufen. Und Du hast englischen Rasen auf der Fläche. Wenn Du nicht zuviel Besatz hast, brauchst Du die Gänse über Sommer nicht zufüttern, lediglich vier Wochen vor dem Schlachten macht es Sinn. Etwas Korn kann man immer geben, aber bei genügend Weidefläche braucht man kaum was zukaufen. Vielleicht findet sich ja ein Krämer oder Bäcker, der sein Altbrot abgibt.

Wenn Du unbedingt Schweine halten willst, ist ein separates Gehege mit höherstehender Buchte auf dem Gelände möglich. Du mußt ohnehin sehr fest einzäunen (stabiler Holzzaun). Wenn Du im Frühjahr ein oder zwei Ferkel nimmst und bis November hochfütterst (oder eins bis November, eins bis Februar), hast Du schon mal ordentlich Fleisch und wirst allerlei überflüssige "Abfälle" los, z.B. auch die Schlachtabfälle der Gänse (spart Entsorgungskosten, evtl.).

Schönen Tag,
die Zottelgeiss

[chris]

Hallo "Zottelgreis",
was meinst Du mit : "Du mußt ohnehin sehr fest einzäunen (stabiler Holzzaun)"?
Aus rechtlichen Gründen in Deutschland?
Wenn ja hat es sich erledigt.

Unsere Schweinegehege ("roasa" Hausschweine u. Vietnamesische Hängebauchschweine" getrennt gehalten) haben nur einen "Elektrodraht", d.h. eine Litze ca 10cm vom Boden, die 2te 30cm vom Boden. Schweine lernen sehr schnell, sogar der Eber bei den Vietnamesischen H-Schweinen bleibt an der Litze stehen wenn eine der "rosa nen" Rauschig ist.
Auch die Ferkel wenn sie das erste mal aus dem Stall kommen(meist schon in der 2ten Woche") haben 1-2 Kontakte mit dem Draht. Das war es dann aber auch schon. Schweine sind intelligend genug um nicht oft in die gleiche Falle zu laufen.

Also die Umzäunung wäre günstig zu erledigen zumindest was die Schweine Betrifft, die Gänse hüpfen natürlich über die Litzen, was bei uns kein Problem darstellt, da sie dann nur auf der Pferdeweide sind.

[Zottelgeiss]

Nur Litze hab ich auch ein paarmal versucht (Angler Sattelschweine). Die Sattelschweine sind durchgegangen oder haben den Draht beim Wühlen eingebuddelt. Minischweine ließen sich ganz gut im Schafnetz halten, deren Fläche war aber auch sehr hart und sie haben nicht so intensiv gewühlt wie die Großen. Klar, in Ungarn brauchst du keine deutschen Vorgaben einhalten.

Ich würde es so nicht machen, weil Schweine aufgrund ihres Freßverhaltens die Gänsescheiße mitfressen. Gänse können durchaus Dauerausscheider von Salmonellen sein. Ich hätte das nicht gern im Schweineauslauf, spätestens bei der Schlachtung bzw. im verarbeiteten Produkt könnte das durchaus Probleme geben.


die Zottelgeiss


http://de.wikipedia.org/wiki/Walliser_Schwarzhalsziege

[chris]

Mir ging es nur darum wegen der Umzäunung, weil sie so Massiv sein sollte.
Das mit dem ranschieben von Erde an die untere Litze passiert auch uns, wenn es wieder soweit ist schalte ich einfach den oberen Draht vom "Netz" der Obere reicht völlig aus. Die Schweine haben die Litze akzeptiert und tagsüber habe ich den Strom eh komplett ausgeschaltet.
Das Gänseproblem mit Salmonellen stellt sich eher weniger da die Gänse den Schweineauslauf nur zum durchmarschieren, daher auch kein Schafsnetz, benötigen.
Und da wir kein Nachbarproblem haben, dürfen auch die Kameruns einfach durch das Sauengehege um auf die Koppel zu kommen.
Hier alles "noch" kein Problem wenn ein Vieh mal auf der falschen Weide steht, passiert dem "Nachbarn" ja auch oft genug. Ich hoffe das bleibt noch sehr lange so und kein Deutscher kauft sich in der Nähe ein