Futterverwertung Schweine (Abgetr. v.: "Das große Buch...")

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luitpold
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Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#11

Beitrag von luitpold » Di 16. Aug 2011, 23:59

kraut_ruebe hat geschrieben:
Steini hat geschrieben: Industriefutter, Soja.....als Schweinefutter in einem Selbstversorgerforum....ich glaub es ja nicht.....Da kann man ja gleich mit dem Porsche Cayenne zum Bioladen fahren... :)
also hier bei mir (auch nur 7b) wächst soja wie sau :pft: , endlose äcker voll.
bio? da machen sie zuerst tofu und milch draus, oder?

hab bei meiner liste noch topis, schilfrohrwurzel aus der pflanzenkläranlage und indisches blumenrohr (das blüht je nach sorte wunderschön, wuchert wie irre und die wurzeln werden von den wutzen gerne gefressen) vergessen.

und auch noch die wasserlinsen auch aus der kläranlage, da soll der hektarertrag 70to nass sein.

hat man irgendwo eine weinpergola mit direktträgertrauben kann man auf 25m2 auch noch hundert kg trauben, und vorher jede menge weinlaub ernten.

lg
luitpold
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#12

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 17. Aug 2011, 00:01

hallo!
Dagmar hat geschrieben:Bei der Futterverwertung bei den Schweinen geht man von einem Verhältnis von 3:1 aus, also ca. 3 KG pflanzlicher Nahrung, um 1 KG Schweinefleisch zu erzeugen. Siehe u.a. da:

http://www.landwirt.com/schweinebericht ... einen.html

Da Schweine in der Regel so zwischen 80 - 120 KG geschlachtet werden, wären das also maximal 360 KG Mastfutter und eben nicht eine Tonne.
Ich hab auch aus dem link leider nicht herauslesen könne, ob diese Zahlen für die gesamte Lebensdauer eines Schweines gelten - und wie lange so ein Schwein leben darf, bis es das Schlachtgewicht erreicht hat. Da gibt es ja soweit ich weiß enorme Unterschiede!
Also ich brauche tatsächlich nur 360kg Mastfutter (ja, ich denke, das kann man nicht so einfach selber machen, Soya hin oder her....) - 360 kg Futter von der Geburt des Schweines bis zur Schlachtreife? Insgesamt?
Gute Futterverwerter.....
Wie krankheitsanfällig sind so schnell wachsende Schweine?
Wieviel von diesem armen Schwein - sorry - kindisches Wortspiel :fypig:
Wieviel von dem Schwein ist "Abfall", sprich wird von mensch nicht gegessen?

Realistische Zahlen finde ich allerdings seeehr wichtig! :flag:

liebe Grüße!

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kraut_ruebe
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Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#13

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 17. Aug 2011, 00:07

Steini hat geschrieben:
kraut_ruebe hat geschrieben:
Steini hat geschrieben: Industriefutter, Soja.....als Schweinefutter in einem Selbstversorgerforum....ich glaub es ja nicht.....Da kann man ja gleich mit dem Porsche Cayenne zum Bioladen fahren... :)
also hier bei mir (auch nur 7b) wächst soja wie sau :pft: , endlose äcker voll.
Den bauen die Bauern gewiss nur an um den Wildschaden zu kassieren. Jagdpacht 5 €/ha, Wildschaden 50 000 € pro Jahr :) ......"Hilfe, wir finden keine Jagdpächter mehr im Sojaland!" :)
:hmm:

ich schiebs auf die uhrzeit und hake das/dich ab. abschiedsgrüsse ins tal der ahnungslosen *wink*
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Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#14

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 17. Aug 2011, 00:11

luitpold hat geschrieben:
bio? da machen sie zuerst tofu und milch draus, oder?
nein, konvi. gibt ne sojaverarbeitung in OW (marke joya - edit: ich seh grad: der drittgrösste in europa), export und lieferung an merkur + co mit sojajoghurt.
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Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#15

Beitrag von luitpold » Mi 17. Aug 2011, 00:15

kraut_ruebe hat geschrieben:(marke joya), export und lieferung an merkur + co mit sojajoghurt.
danke die marke kenn ich. das joghurt schmeckt ein wenig mehlig.

lg
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Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#16

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 17. Aug 2011, 00:17

kein wunder bei dem rohstoff.

schon mal sojabohnen gegessen? gibt besseres ;)
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Manfred

Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#17

Beitrag von Manfred » Mi 17. Aug 2011, 08:11

Hallo Dagmar,

das kann man nicht vergleichen, wenn man nicht alles auf die Trockenmasse reduziert.
Ein Schweine-Komplettfutter als Mehl oder Peletts hat einen Trockenmasseanteil von ca. 90%.
Also 90% "Nahrhaftes" und 10% Wasser.
Brauche ich 300 kg dieses Futters für 100 kg Schwein, spricht man von einem Futterquotienten von 3 zu 1.
Das wären dann 0,9 * 300 kg = 270 kg Trockenmasse.

Füttere ich mein Schwein mit Kartoffeln, sehen die Mengen ganz anders aus.
Kartoffeln haben ca. 22% Trockenmasse, also 22 kg "Nahrhaftes" und 78 % Wasser.

Könnte man Schweine jetzt alleine mit Kartoffeln füttern und bräuchte ich wieder 270 kg Trockenmasse, dann wären das schon 270 kg / 0,22 = 1230 kg frischer Kartoffeln.

Da die Schweine in KLeinhaltung normalerweise auch Getreide, Leguminosen ect. mit höhrem Trockenmasseanteil als Kartoffeln erhalten, kommt das genannte Mittel von 1000 kg Frischfutter aus SV-Herstellung schon ungefähr hin.

Die Rückrechnung auf die Trockenmasse lässt zumindest einen Vergleich über den Daumen zu. Wer es noch genauer wissen will, müsste zusätzlich die Anteile der Hauptnährstoffe (Kohlehydrate, Fett, Eiweiß) gewichten.

Und über die wirkliche Umsetzung von Nährstoffe (Futter) in Nährstoffe (Schwein) sagt dieser Futterquotient dann immer noch nichts aus.
Das Schwein besteht ja auch wieder zu einem guten Teil aus Wasser.
Wollte man Nährstoffe zu Nährstoffen rechnen, müsste man das Schwein ebenfalls in seine Trockenmasse und deren Bestandteile aufdröseln.

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Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#18

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 17. Aug 2011, 09:47

Man kann Schweinehaltung auch anders probieren:
2 Schweine, bekommen Getreide, die kleinen Futterkartoffeln, Mager- und Buttermilch, Molke. Gegen frisches Gras haben sie auch nichts einzuwenden, was im Garten an Obst und Gemüse zu viel ist, wird von den Schweinen gerne gefressen. Werden schöne Schweine und ein noch besseres Fleisch. Der daraus gewonnene Schinken ist nicht zu verachten.
Problem heute ist, dass es fast keine Metzger mehr gibt, die noch ein Schwein schlachten können, der Aufwand an Dokumentation, an Schreibtischarbeit ist inzwischen so hoch, Weidehaltung von Schweinen so schwierig, dass ich mir den Traum von Schweinefleisch lieber in Form von einem halben Schwein von einem direktvermarktenden Betrieb erfülle.
Ich hab das Buch auch gelesen, find es nicht schlecht, aber das Buch für die Selbstversorgung ist es noch nicht.

Gruss
Hobbygaertnerin

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Dagmar
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Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#19

Beitrag von Dagmar » Mi 17. Aug 2011, 11:22

Hallo Manfred,

danke für die Klarstellung. Natürlich hätte ich bei meinen Zahlen dazu schreiben müssen, daß die Schweine bei hauptsächlicher Ernährung mit Getreideprodukten zur Verdauung dann auch mehr Wasser benötigen. Und wiederum bei vielen Kartoffeln in der Fütterung, brauche ich dann weniger Wasser.

Ist ja auch klar, Weizenertrag pro Hektar (je nach Anbauart - Konventionell oder bio, Sorte, Wetter, etc. etc.) liegt ja auch (nur) zwischen 3 und 12 Tonnen. Bei Kartoffeln sind es dann auf der gleichen Flächengröße schon 30 - 50 Tonnen.

Von daher muß man bei der Futterverwertung dann auch immer dabei sagen, was man füttert. Entweder Getreide mit viel zusätzlichem Wasser oder Kartoffeln dann mit weniger Wasser. Ich bin jetzt nicht die Fachfrau für die Schweinemast, aber ich könnte mir vorstellen, daß man zu ähnlichen "Gewichten" kommt, wenn man auf der einen Seite Getreide + viel Wasser, Kartoffeln mit weniger Wasser gegenüberstellt.

Dann kann man sich also immer noch gut ausrechnen, wieviel Pflanzen (ob Getreide oder Kartoffeln) man anbauen muss, um zwei Schweine (oder auch mehr) zu mästen.

Zu den restlichen Inhaltsstoffen die für eine gesunde Mast erforderlich sind, etc. etc. - da sollte dann eine Diskussion an anderer Stelle erfolgen. Und meine Reaktion wäre anders ausgefallen, wenn Steini in seinem ersten Beitrag gleich erwähnt hätte, daß er seine Schweine hauptsächlich mit Kartoffeln gemästet hat.

Bin eben ein bißchen dünnhäutig geworden, wenn ich den Eindruck gewinne (und da kann ich mich auch mal irren), daß Tiermast als verwerflich dargestellt wird, da ja soviiiiiiiieeeeeel pflanzliche Nahrung dafür aufgewendet werden muss.


Dagmar
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Steini

Re: Das große Buch der Selbstversorgung

#20

Beitrag von Steini » Mi 17. Aug 2011, 12:39

Dagmar hat geschrieben:
Bin eben ein bißchen dünnhäutig geworden, wenn ich den Eindruck gewinne (und da kann ich mich auch mal irren), daß Tiermast als verwerflich dargestellt wird, da ja soviiiiiiiieeeeeel pflanzliche Nahrung dafür aufgewendet werden muss.
Hallo Dagmar,

zum Glück konnten wir die Missverständnisse ausräumen.

Tatsächlich halte ich die Tiermast für verwerflich, insbesondere in Bezug auf die Schweinchenz.
Schweine sind Allesfresser wie der Mensch und benötigen eine vergleichbare Nahrungszusammensetzung aus Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten. Der Mensch könnte das Schweinefutter gleich selbst essen statt eine Sau damit aufzupumpen ohne Mangelerscheinungen erleiden zu müssen. Man kann einfach über den Daumen peilen um abschätzen zu wollen wie viele Menschen von einer Tonne "Nassfutter" ca. 7 Monate leben könnten. 2008 gab es in Deutschland 26,8 Millionen Schweine, der Deutsche isst pro Jahr 54,1 Kilogramm Schweinefleisch ( 2009 ). Es ist mir jetzt zu aufwendig die Futtermenge und den damit verbundenen, verbrauchten Agrardiesel zur Futterherstellung zu berechnen.

Der Fleischverbrauch in Deutschland ist zu hoch. Daraus ergeben sich wiederum Zivilisationskrankheiten mit hohen Behandlungskosten die auf die Allgemeinheit umgelegt werden müssen.

Das Prinzip Holzer kann nicht jeder Selbstversorger nachahmen. Er hält seine Viecher in einem gemischten Gatter von 25 ha Größe. Hier und da legt er einen "Wildacker" an damit sich die Tiere selbst versorgen können. Wenn man die Tiere in geringer Individuemzahl auf einer großen Fläche verteilt, funktioniert das, allerdings bei vergleichbar geringem Fleischertrag.
Diese Fläche hat nicht jeder zur Verfügung, und wenn, dann ist ausgerechnet rund um die Schweinekoppel, Schweinepestalarm.

Was sich angesehen dessen lohnt, ist die Schweinefleischerzeugung durch Jagd. Die Urahnen der Hausschweine sind Selbstversorger und mittlerweile in ganz Deutschland anzahlmäßig nicht mehr vertretbar. Damit man bei der Jagd auf Schwarzwild nicht mehr Geld pro Kilo Schwein zum Fenster rauswirft, ist ein anderes, aber einfach lösbares Problem. Ich werde jedenfalls keine Schweine mehr halten.

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