Das kann man aber auch anders sehen: Der von mir beschriebene Betrieb wird dabei unterstützt, nachhaltig und umweltfreundlich zu produzieren. Er braucht jetzt keine energieintensiven und sowohl in der Produktion als auch in der Anwendung umweltverschmutzenden Düngemittel mehr. Er braucht auch keine mit GVO-Soja aus Südamerika und GVO-Mais von sonstwoher verseuchten und dann nach Irland verschifften Kraftfutter mehr. Sein Tierbesatz ist der Fläche angemessen, es läuft keine Gülle mehr in den Fluss oder ins Grundwasser. Weitere Auflagen wie Heckenpflege und Pflanzung standortheimischer Laubbäume fördern die biologische Vielfalt. Die Subventionen helfen seinem Betrieb zu überleben und umweltgerecht zu wirtschaften, statt dass sie zur Lösung der normalerweise externalisierten Probleme aufgewendet werden müssen. Das ist natürlich eine vereinfachte Sichtweise, aber im Grunde ist das das Prinzip, dass hinter den Agrarumweltprogrammen steht.Manfred hat geschrieben:@utebo: Ich bin mit meinem Hof ja auch den Weg gegangen, wie von dir beschrieben. Etwas schlechtes Gewissen bleibt trotzdem. Wir (also Betriebe wie der beschreibene und meiner) bekommen Geld dafür wenig Nahrungsmittel zu produzieren.
Aber am anderen Ende der Welt werden gleichzeitig Urwälder gerodet um unseren Nahrungsmittel- und Rohstoffbedarf zu decken.
Ja, das ist das Ideal was anzustreben wäre. Dementsprechend müssten die Nahrungsmittelpreise sein. Mein etwa 50-jähriger Nachbar sagte mal: Als ich jung war gab es für den Verkauf eines schlachtreifen Schweines einen Preis, der etwa drei Wochenlöhnen entsprach. Heute sind's vielleicht noch 3 Tage.Mir wäre es am liebsten, ich könnte an Nahrung produzieren, was mein Hof nachhaltig hergibt, und von den Verkaufserlösen leben. Ein gesundes Mittelmaß eben und nicht diese Aufspaltung der Landwirtschaft in zwei Extreme, einmal maximal Intensivierung und auf der anderen Seite Ausgleichszahlungen für maximale Extensivierung. Einfach nur normale Landwirschaft in bäuerlichen Betriegsgrößen, zur Deckung unseres eigenen Bedarfs, ohne diese gwaltigen globalen Verwerfungen und Warenströme. Das würde ich mir wünschen. Aber als Bauer muss ich die realen wirtschaftlichen Bedingungen anerkennen und mich danach ausrichten, wenn ich meinen Hof erhalten will.
Im globalisierten Markt ist alles masslos verzerrt.