Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin


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stoeri
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#12

Beitrag von stoeri » Mi 28. Sep 2011, 08:30

Hallo Freunde,

ich habe gestern auch einen Mann getroffen der hier bei uns eine Hochlandrinderzucht hat. (Habe ihn beim Radlfahren mit meinem Lux getroffen) sehr schöne Tiere.
Ich habe mit Rindern so gerne ich eine hätte keine Erfahrung, ich kann sie nicht lesen.
Aber auch er wurde schon mal übelst verletzt als er einem Kalb die Ohrmarken eingezogen hat. Sind Milchkühe ruhiger und braver, denn der Mann kann nicht so einfach an das Euter fassen nur bei einer.

Ich habe allerdings meine ganze Jugend in einem Berittstall verbracht, da gehe ich ja auch zur Stute mit Fohlen rein.
Kann man die Kühe nicht so erziehen wie Pferde?
Wenn ich die Kälber aber wie Fohlen von Anfang an anfasse, führe, striegle usw dann müßten die sich doch auch daran gewöhnen oder?
Es wird halt bei sovielen Kälbern und Kühen die Zeit fehlen oder?

Bei Schafen weis ich wie die Ihre Lämmer verteidigen können, da kann man keinen Hund hinschicken es sei denn man hat wirklich einen sauguten erfahrenen Hund.

So schön wie Rinder sind aber die Hörner boh und der Stier ich habe einen heiden Respekt davor.

(Nebenbei mir würde die Jersey Kuh so gut gefallen)
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

Manfred

Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#13

Beitrag von Manfred » Mi 28. Sep 2011, 08:47

Ich sag es mal so, ein fertiger Mastbulle mit 1,5 Jahren bringt nach Abzug der Direktkosten ca. 250 Euro Deckungsbeitrag.
Davon müssen noch die Gemeinkosten des Betriebes wie Versicherungen etc. abgezogen werden. Lass es dann 200 Euro sein.
Daraus müssen die investierte Arbeitszeit inkl. Sozialversicherungskosten (Füttern, Misten, Umstallen, Verladen, evtl. Behandlungen usw) und der gewünschte Gewinn für die 1,5 Jahre bezahlt werden. Aus 36,5 Cent am Tag.
Da kannst du dir leicht ausrechnen, wie viel Zeit die abzweigen kannst um den Bullen zahm zu streicheln, wenn du damit deinen Lebensunterhalt verdienen musst.

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stoeri
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#14

Beitrag von stoeri » Mi 28. Sep 2011, 09:03

Hallo Manfred,

oje!

Naja und ich würde ihn dann wohl sicher nicht zum Schlachten bringen können.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

roland
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#15

Beitrag von roland » Mi 28. Sep 2011, 12:49

stoeri hat geschrieben:Kann man die Kühe nicht so erziehen wie Pferde?
Wenn ich die Kälber aber wie Fohlen von Anfang an anfasse, führe, striegle usw dann müßten die sich doch auch daran gewöhnen oder?
Es wird halt bei sovielen Kälbern und Kühen die Zeit fehlen oder?
Nuja, von Natur aus sind die Kühe ja schon friedlich - bis man sie ärgert oder ihren Freiraum nicht achtet ;)
Ist immer die Frage, will ich frei und wild lebende Tiere oder nen Streichelzoo. Das man in Deutschland sein Leben riskieren muss, um die Markierung rechtzeitig anzubringen, ist das eigentliche Übel, oder? Das die Kühe so stark eingesperrt sind, das sie auf oder an Wegen weiden (würden sie in der Natur nicht mit Kalb tun, oder?), ist das Problem. Eben die Dichte.
In ner Pferdeherde in ähnlicher Größe wäre es ähnlich -aber Pferde und Kühe haben eine andere Verteidigunsstrategie. Pferde bilden meines Wissens bei Gefahr keine Burgen mit den Kleinen in der Mitte. Daher denke ich, ein Pferd wird flüchet und nach dir Treten, wenn die Kuh dich auf die Hörner nimmt;) Beide können gefährlich sein (auch gezähmt!)

Roland

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stoeri
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#16

Beitrag von stoeri » Mi 28. Sep 2011, 16:32

Hallo Freunde,

Danke Roland für die Aufklärung.
Heute sind es die Ohrmarken aber früher waren es Einkerbungen am Ohr oder Brandzeichen und da wird man den Kälbern immer weh tun müssen oder nicht? Jedoch für mich persönlich sind diese Ohrmarken sowas von häßlich und es sieht immer so aus als hätte man die Kuh aus einem Regal genommen und nicht bezahlt. Ich würde mein Kälbchen auch vor so hässlichen Ohrmarken retten wollen.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

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Zacharias
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#17

Beitrag von Zacharias » Mi 28. Sep 2011, 19:05

stoeri hat geschrieben:als hätte man die Kuh aus einem Regal genommen und nicht bezahlt
:lol: Gut beschrieben!
Grüße,
Birgit

Manfred

Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#18

Beitrag von Manfred » Mi 28. Sep 2011, 19:14

Das Ohrmarkeneinziehen in Mutterkuhherden ist sicher eine der Gefahrenquellen Nr. 1 bei der Rindehaltung und wäre sehr leicht zu beheben, wenn man eine Regelung wie den den Schafen treffen würden. Also z.B. die Kälber müssen bis zum Alter von 6 Monaten, spätestens jedoch vor Verlassen des Betriebes gekennzeichnet werden.
Dann könnte einige Wochen nach der Abkalbephase, wenn die Kälber groß genug sind um ohne Risiko mit in der eingeenten Herde zu laufen, die ganze Herde durch die Fanganlage treiben, die Kälber im Fangstand fixieren und gefahrlos markieren.
Das würde in der EU jedes Jahr viele Verletzungen ersparen. Und in den großen Herden in Süd- und Nordamerika geht es anders gar nicht. Wer will die Kälber auf den Flächen finden.
Dieses Fleisch darf seltsamer Weise auch in die EU importiert werden, obwohl die Markierung innerhalb der ersten 7 Lebenstage nicht gesichert ist.
Das aktuelle EU-Recht ist schlicht und ergreifen Körperverletzung, teils mit Todesfolge.
Aber Bürokraten sind Leben und Gesundheit von Rinderhaltern halt scheiß egal.

chris
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#19

Beitrag von chris » Do 29. Sep 2011, 11:11

das kühe gefährlich sind sollte jedem bewusst sein....auch wenn sie ungefährlich sind :kuuh:

beisspiel.....heute morgen auf der weide beim frisch wasser machen.
aus dem augenwinkel sehe ich unsere inge und emmeli, wie sie wie immer gemächlichen schrittes auf mich zukommen wenn sie mich oder meine frau sehen.
aber irgend etwas ist anders...denn der rest der herde ist nevös....die kälber halten abstand....
emmelie ist "stierig" und schwupps springt inge auf emmelie.....und emmelie auf inge....und es kommt wie es kommen muss...emmelie versucht nun auf mich aufzubocken.
da ich diese spiel ja schon kenne und errechnet habe das es heute oder morgen wieder so weit sein muss, war ich darauf vorbereitet...war es evtl der spaziergängerin ähnlich ergangen?
auch wenn die kuh ein kalb dabei hatte, wird sie nach dem abkalben meist innnerhalb der nächsten 30 tagen wieder stierig und das dann immer wieder im 18-21 tageszyklus bis sie wieder aufgenommen hat.

natürlich kommt der beschützerinstinkt der mutterkuh noch dazu...deshalb sollte man als "herdenfremder" immer einen sicherheitsabstand zu kühen, stieren und sogar kälbern halten :opa: :oma:

ps.: emmelie wird erst nächsten monat zum ersten mal belegt, denn dann wird sie 18monate alt :bet:
Alles wird gut!

roland
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Re: Ausgebrochene Kuh tötet Spaziergängerin

#20

Beitrag von roland » Do 29. Sep 2011, 12:43

stoeri hat geschrieben:Heute sind es die Ohrmarken aber früher waren es Einkerbungen am Ohr oder Brandzeichen und da wird man den Kälbern immer weh tun müssen ...
Hier gehts ja wie Manfred richtig geschrieben hat, weniger um das ob, sondern um das wann!! Nu gut, wir Menschen sinds inzwischen gewöhnt, das schon während, aber spätestens wenige Minuten nach der Geburt das Kind erstmal durch verschiedene fremde Hände geht, bis es wieder gewaschen, gewogen, vermessen und durchgeknetet an Mutters Brust landet.
Aber in der Tierwelt gehöhrt die erste Zeit nur Mutter und Kind - da versteh ich die wilde Sau, die Kuh oder auch nur die Maus, die ihre Möglichkeiten nutzt :mrgreen:
chris hat geschrieben:emmelie ist "stierig" und schwupps springt inge auf emmelie.....und emmelie auf inge....und es kommt wie es kommen muss...emmelie versucht nun auf mich aufzubocken.
:lol: bist also voll in die Herde integriert - selber schuld, wenn du zu schwach bist, must halt selber aufspringen, bevor sie es tut :pft: :duckundweg:

Roland
(der vielleich noch dazuschreiben sollte: ich hab keine eigenen Tiere, aber meine Beobachtungen aus der Jugendarbeit, mit den Hunden meiner Eltern (Hobbyzucht mit recht ursprünglicher Rasse) und sonst führen doch häufig zu den selben Rückschlüssen wie die derjenigen mit Tieren :hmm: )

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