Milchproduktion in Neuseeland wächst

Manfred

Re: Milchproduktion in Neuseeland wächst

#11

Beitrag von Manfred » Di 13. Mai 2014, 08:53

Reisende hat geschrieben:weiß ja nicht, aber ich sehe das problem nicht nur beim verbraucher, sondern prangere da eher den zwischen- und einzelhandel an. die diktieren doch die preise.
der verbraucher würde schon automatisch mehr für fleisch zahlen, wenn er nicht systematisch von den discountern an sich ständig unterbietende niedrigstpreise und sonderangebote gewöhnt wäre.
ist doch bei der milch nicht anders, schuld am elend der milchbauern sind die molkereien und ketten wie aldi und edeka. die wollen doch partout den liter milch für unter 50 cent verticken. würde die milch überall einen euro pro liter kosten, würden die leute sie trotzdem kaufen, garantiert.

zum glück gibt es aber auch ein paar wenige leute, die solche ausschusskälber abnehmen und aufziehen, ähnlich wie bei flaschenlämmern. natürlich viel zu wenige. aber es gibt sie.
Selbst wenn der Liter Milch 50 Cent Erzeugerpreis bringen würde, hätten immer noch die Betriebe mehr davon, die die Milch am billigsten erzeugen.
Da müsste der Handel schon klar Position beziehen und nur noch Milch nach gewissen Produktionsstandards verkaufen.
Das würde aber nur die Frischmilch betreffen. Bei Verarbeitung und Export (und da stecken die wirklichen Mengen) würde es nichts ändern. Unsere Milchproduktion ist zur Zeit sehr stark exportorientiert. Auch ein Punkt, der gegen Auflagen spricht, die die Produktion verteuern. Wird die Milch im internationalen Wettbewerb zu teuer, gehen viele Betriebe pleite.
Ein sehr heißes Eisen. Egal von welcher Seite man es anpackt, verbrennt man sich die Pfoten.

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Re: Milchproduktion in Neuseeland wächst

#12

Beitrag von kraut_ruebe » Di 13. Mai 2014, 09:06

klar würden die menschen auch milch kaufen wenn sie nen euro kostet. bei uns ist das in etwa der standardpreis für billigmilch und es werden unmengen gekauft (ich frag mich immer was mit all dieser milch in den haushalten geschieht - in den märkten stehen solche riesenmengen in verschiedenen qualitäten...)

gezielt nach zweinutzungsmilch zu suchen scheint mir ein guter ansatz. im supermarkt ist das wohl ein bissl sucherei wenn man im ballungsraum lebt und nur schwer an direktvertriebene milch kommt, könnt aber zum ziel führen.

das löst zwar nicht das export- und industrieverarbeitungsproblem, aber im eigenen haushalt kann man ja mal anfangen. ich muss mich da auch an der nase nehmen, ich kauf schafmilch und kenn den herstellerbetrieb vom sehen. die schafe laufen fröhlich rum und haben platz. was sie mit dem lamperln machen hab ich allerdings auch noch nie hinterfragt, da nahm ich automatisch an dass die ein wertvoller bestandteil der betriebskette sein werden, aber wissen tu ich das nicht.
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Re: Milchproduktion in Neuseeland wächst

#13

Beitrag von Reisende » Di 13. Mai 2014, 10:14

Manfred hat geschrieben: Bei Verarbeitung und Export (und da stecken die wirklichen Mengen) würde es nichts ändern. Unsere Milchproduktion ist zur Zeit sehr stark exportorientiert. Auch ein Punkt, der gegen Auflagen spricht, die die Produktion verteuern. Wird die Milch im internationalen Wettbewerb zu teuer, gehen viele Betriebe pleite.
Ein sehr heißes Eisen. Egal von welcher Seite man es anpackt, verbrennt man sich die Pfoten.
schöner letzter satz, scheint mir auch so, wenn ich deine schilderungen so lese.
mein - zugegeben leicht sarkastischer - ansatz: dann sollen die halt milchpulver draus machen, dafür existiert in china ein riesiger markt, seit der ganzen skandale (und sicher auch weil die milch deutscher kühe viel weniger mit umweltgiften belastet ist als die heimische dort...).
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Manfred

Re: Milchproduktion in Neuseeland wächst

#14

Beitrag von Manfred » Di 13. Mai 2014, 10:27

China ist seit besagten Skandalen einer "unserer" besten Abnehmer.
Dazu kommen Käseexporte, also hochwertige, verarbeitete Produkte.
Bei normalen Milchpulver für den Weltmerkt haben wir keine Chance gegen die Billigproduzenten weltweit. Spätestens bei der nächsten Preisdelle würden die uns wieder aus dem Markt kicken.

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