Saubere Milch

cfun
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Re: Saubere Milch

#11

Beitrag von cfun » Di 28. Jul 2015, 17:42

kraut_ruebe hat geschrieben: feine unterschied zwischen tiere ausbeuten und zu töten um zu essen.
Ja, das verstehe ich und ich denke da auch öfter mal drüber nach. Aber ich bin noch zu keinem Ergebnis gekommen. Wenn wir keine Milch trinken und kein Fleisch essen würden, dann gäbe es keine Kühe, Schweine, Schafe, Ziegen, Hühner. Vielleicht würde sich der ein oder andere noch eines als Haustier wie einen Hund oder eine Katze halten. Aber im Prinzip würde es das Aussterben dieser Tierarten bedeuten.

Ich weiß ganz ehrlich nicht, was ich da für eine Meinung zu habe, ich muss noch weiter drüber nachdenken und abwarten.

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Re: Saubere Milch

#12

Beitrag von cfun » Di 28. Jul 2015, 18:31

cfun hat geschrieben:Was ist denn mit dir? bist du Veganerin? bist du dafür, dass der Mensch keine Nutztiere hält?
Oops, hat sich erledigt. Habe gerade in deinen Thread geklickt und bin direkt darüber gestolpert, dass du deinen Bock schlachten willst, weil er dich nervt und an deinen Meerschweinen ist leider zu wenig dran zum essen. Alles okay, alles okay! Ich hatte dich nur gerade als Extrem-Veganerin eingestuft und gedacht, du gibst mir jetzt den letzten Schups, es dir nachzumachen :lol:.

Äh, ja, wie gesagt, Frage hat sich erledigt.

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Thomas/V.
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Re: Saubere Milch

#13

Beitrag von Thomas/V. » Di 28. Jul 2015, 18:56

Aber im Prinzip würde es das Aussterben dieser Tierarten bedeuten.
Nö. Haustiere sind Abkömmlinge von Wildtieren. Vom Menschen geschaffen, also "unnatürlich". Warum sollten die nicht aussterben dürfen?
Meistens rennen ja die Urformen noch irgendwo rum...
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Re: Saubere Milch

#14

Beitrag von cfun » Di 28. Jul 2015, 19:33

Thomas/V. hat geschrieben:
Aber im Prinzip würde es das Aussterben dieser Tierarten bedeuten.
Nö. Haustiere sind Abkömmlinge von Wildtieren. Vom Menschen geschaffen, also "unnatürlich". Warum sollten die nicht aussterben dürfen?
Meistens rennen ja die Urformen noch irgendwo rum...
Ja, das denke ich auch manchmal. Ist der Mensch noch Teil der Natur? Geht er Symbiosen ein, wie andere Arten auch? Oder ist das alles nicht mehr natürlich? Bei einigen Qual- und Hochleistungszuchten wäre es gut, wenn sie aussterben würden.

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Re: Saubere Milch

#15

Beitrag von Olaf » Di 28. Jul 2015, 20:37

Ach, das wollt ich grade nachfragen. Unnatürlich. Für mich sind wir Teil der Evolution.
Da mag vielleicht der göttliche Gedanke etwas schief gelaufen sein, schlecht gedacht sozusagen, oder mother nature ist da was aus dem Ruder gelaufen, trotzdem, es ist Evolution. Wenn wir den Prozess nicht überleben, als einzelner eh nicht, irgendwelche Kreaturen werden es. Bis die Erde in die Sonne fällt. Dann geht das Spiel vielleicht woanders wieder los.
Wer jetzt also die Menschheit als die unakzeptable Geißel des Planetens sieht, sollte da die Konsequenzen ziehen. Für sich.
Angela hat das im Katzenthread wohl auchg schon so gedacht....
Nun hat uns aber, wer auch immer, so kurz nach der Amöbe oder da schon einen unglaublichen Überlebenswillen einprogrammiert.
(Meine gewagte Interpretation: Die DNA will sich teilen, und JEDE Hülle ist ihr recht!).
Das kann man auch gut an denen beobachten, die unter abenteuerlichen Bedingungen übers Mittelmeer hier herkommen.
Da könnte man fast meinen, wir hätten ein Luxusproblem. :hmm:
Nein, ich werde es nicht tun, ich werde die leidige Vegiediskussion nicht wieder anfachen!
Jedenfalls, ich muss die Kurve kriegen, fänd ich es jammerschade, wenn jahrtausendelange Zuchterfolge einfach aussterben würden, weil wir uns jetzt und auch nur hier den "Luxus" leisten könnten, darauf zu verzichten. Kann sein, irgendwann brauchen wir die wieder, und dann ist das nicht in 3 Jahren getan, es sei denn, durch Genmanipulation....lassen wir das.
Wenn Du, cfun, irgendwann Entzug hast, könnt ich Dir immerhin anbieten, dir dann und wann mal nen Liter (Ziegen-)Milch abzuholen bei uns. Die letzten zwei Jahre haben wir noch nicht mal Lämmer geschlachtet dafür. Die Jahre davor schon.
Aber die würde Deinen Ansprüchen sicher nicht genügen, und auch bei uns ist es purer Luxus, ein teures und arbeitsintensives Hobby, eigene Milch zu haben.
So, jetzt hab ich mich abgeregt.
LG
Olaf
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Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Saubere Milch

#16

Beitrag von kraut_ruebe » Di 28. Jul 2015, 20:43

cfun hat geschrieben:
kraut_ruebe hat geschrieben: feine unterschied zwischen tiere ausbeuten und zu töten um zu essen.
Ja, das verstehe ich und ich denke da auch öfter mal drüber nach. Aber ich bin noch zu keinem Ergebnis gekommen. Wenn wir keine Milch trinken und kein Fleisch essen würden, dann gäbe es keine Kühe, Schweine, Schafe, Ziegen, Hühner. Vielleicht würde sich der ein oder andere noch eines als Haustier wie einen Hund oder eine Katze halten. Aber im Prinzip würde es das Aussterben dieser Tierarten bedeuten.

Ich weiß ganz ehrlich nicht, was ich da für eine Meinung zu habe, ich muss noch weiter drüber nachdenken und abwarten.
kein fleisch und keine milch zu verzehren steht jedem zu, aber sind ein anderes paar schuhe als beides aus guter haltung zu beziehen oder diese selber den tieren anzubieten.

ich wohn im tiefsten hinterland, und sogar bei mir gibts betriebe die ihre tierischen produkte so produzieren wie ich es machen würde, so ich könnte. deshalb geh ich davon aus, dass es sie überall im deutschsprachigen raum auch gibt, auch wenn es vermutlich nicht gar viele sein werden. sehr oft sind das auch betriebe die seltene rassen erhalten, das geht oft hand in hand.

soll heissen, es gibt sie schon, die welt die halbwegs in ordnung ist, leider nur zu einem kleinen teil. der teil könnt aber grösser werden, wenn die konsumenten das unterstützen.

das bio-label ist zwar ein fortschritt, aber wenn man sich anschaut wieviel bzw. wie wenig es für das tier tatsächlich bedeutet bio gehalten zu werden, ist es immer noch zum heulen, es ist immer noch entwürdigend.

zu mir: ich esse nur tiere bzw. tierische produkte die artgerecht gehalten wurden, label brauch ich dazu keines (und keiner der drei betriebe wo ich einkaufe hat eines, zmindest wär mir keins aufgefallen). bei milch und fleisch bedeutet das: von tieren die auf der weide stehen, gras und heu und keinerlei mastfutter fressen, und ihre kälber bzw lämmer eine zeitlang säugen dürfen und diese vor dem schlachten auch ein bisschen leben dürfen. milchlamm, ferkel, kalb und mastgeflügel ess ich nicht.

ich würd jedem ans herz legen auf die produktion seiner einkäufe zu achten. an biogemüse gibts nicht viel zu meckern, aber biofleisch und besonders biomilch sind von sauber weit entfernt.
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Re: Saubere Milch

#17

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 28. Jul 2015, 22:35

Wo genau ist denn der Unterschied, ob ich jetzt ein Kälbchen töte, um es selber zu essen oder ob ich es töte, um es an meine Haustiere zu verfüttern und selber die so "freigewordene" Milch zu trinken?

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Re: Saubere Milch

#18

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 28. Jul 2015, 22:37

kraut_ruebe hat geschrieben:
feine unterschied zwischen tiere ausbeuten und zu töten um zu essen.
Öhm.....Beutet ein Bär an den Lachsflüssen die Lachse aus, um sie zu fressen?
Ja.
Weil ohne die vielen toten Lachse und der anderen Tiere, die da dranhängen, der ganze pazifische Wald nicht existieren könnte.
Ökologie ist nur sehr selten einfach, sondern meistens extrem komplex.
Lokales Beispiel das vielgehaßte JKK - aber die Raupen und Schmetterlinge darauf haben ja auch ihre Lebensberechtigung, von denen wieder die Vögel abhängig sind.
Dito die Disteln - dasselbe in grün - es gibt Insekten, die die Blüten bestimmter Pflanzen als Wirte für ihren Nachwuchs brauchen, und so weiter bis in die Unendlichkeit....
Natur ist nun mal nicht "nett", und hat schon gar kein Gewissen um Ethik.
Wenn bei den Herden der Gnus die Hyänen die noch nicht mal ganz geborenen Kitze fressen, werden die sich keinen Kopf drum machen.
Alles im Leben geht doch nur darum, zu überleben, um sich möglichst erfolgreich zu vermehren.
Mit oder ohne Ethik - der Mensch ist doch auch bloß eine vorübergehende Erscheinung in der Zeitachse.

Unser Problem ist halt, daß wir Mitgefühl haben, und uns das auch leisten können.
Aber das haben eben nicht alle, siehe die "unzivilisierten Stämme".
Ich persönlich finde etliches davon kaum aushaltbar zu wissen, daß es dermaßen grausige Dinge gab und gibt - aber es ist die Realität.*
Die sich leider nur sehr langsam und mit viel, viel Aufwand ändern läßt.


*Wer von euch hat denn https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Spee gelesen?
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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Re: Saubere Milch

#19

Beitrag von cfun » Di 28. Jul 2015, 22:57

Sabi(e)ne hat geschrieben:Öhm.....Beutet ein Bär an den Lachsflüssen die Lachse aus, um sie zu fressen?
Für mich ist der Unterschied (töten - ausbeuten), dass ich beim Ausbeuten am lebendigen Tier dran bin. Es ist kein kurzer Kampf mit dem Tod am Ende, sondern eher das Parasitäre, was dauerhaftes, lebenslanges Leid mit sich bringt.

Wenn die Haltungsbedingungen gut sind geht das aber irgendwie in eine Symbiose über finde ich. Parasitismus und Symbiosen lassen sich ja auch in anderen Fällen nicht klar abgrenzen.

Edit: Das "weggeworfene" Kalb ist für mich Ausbeutung, weil es wir es als Hormoneinsteller nutzen und dann nach getaner Arbeit entsorgen.

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kraut_ruebe
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Re: Saubere Milch

#20

Beitrag von kraut_ruebe » Di 28. Jul 2015, 23:05

ich find nicht, sabi(e)ne, dass ein tier das andre ausbeutet wenn es es frisst. das ist mit der natur und so vorgsehen.

ein männliches nachkommen, sei es küken oder kalb, nach der geburt zu schreddern oder das bisserl fleisch von den knochen zu kratzen (falls diese arbeit denn überhaupt gemacht wird, lohnt ja kaum) ums zum entsorgen in die futterfabrik zu schicken, nur weil es verlust macht diese tiere zu füttern (obwohl man woanders andere extra dafür heranzieht, die man dann gar nicht erst 'produzieren' müsste) und die viecher überflüssig oder gar im weg sind, ist wider die natur.

ich glaub auch nicht dass sogenannte unzivilisierte auf so ne absurde idee kämen.
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