Remmel vernichtet Brütereien

Hühner, Wachteln, Puten, Fasane, Pfauen
Manfred

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#21

Beitrag von Manfred » Fr 27. Sep 2013, 13:05

Ja. Aber die billigen Transporte sind halt auch Realität.
Am Ende hängt alles wieder am Außenschutz. Und ohne den kriegt man solche Probleme nicht umfassend gelöst.
Evtl. mit Ausnahme teilweiser, freiwilliger Lösungen, wie Ökolandbau, Tierwohlsiegel, Direktvermarktung etc. Aber das sind halt nur Bruchteile des Gesamtmarktes.

borger
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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#22

Beitrag von borger » Fr 27. Sep 2013, 13:37

marceb hat geschrieben:Hallo,

schaut mal hier:

http://www.bruderhahn.de/

Grüß

Martina
Oh danke,
diese Seite hatte ich letztes Jahr schon mal gesehen – scheinbar hat man sich dort weiterentwickelt. Denn letztes Jahr waren es noch Maran-Hühner, deren dunkelbraune Eier in aufwendiger Schmuckverpackung angepriesen wurden. Also wirklich umweltfreundlich.
Jetzt scheint es sich um Hybriden zu handeln. Also werden auch die Elterntiere in endlosen Inzuchtlinien gezüchtet und nur die F1-Generation ist brauchbar und sind somit durch den Bio-Bauern nicht reproduzierbar.
Im Januar durfte auch der Chefgenetiker von Lohmann in Berlin zum Thema „Zweinutzungshuhn“ referieren. Klar, dass der immer an Hybrid und nie an Rasse denkt. Aber da Bioland und Demeter seit mehr als 30 Jahren die Zucht neuer Rassen ankündigen und bis heute nicht einmal den ernsthaften Versuch dazu nachweisen können, bleibt nur eine Lösung a la Lohmann.
So ganz nebenbei schweigen sich Bioland und Demeter auch ausführlich darüber aus, wie viele der in ihren Organisationen gehaltenen Hühner denn nun einen Bruderhahn haben und von wie vielen der Bruder gleich nach dem Schlupf zu Schlangenfutter wurde. Die Antwort dürfte auch ernüchternd sein, denn der Anteil wird im Promillebereich liegen. Naja, wenigstens darüber kann sich die Umwelt wirklich freuen.

Knurrhuhn

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#23

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 27. Sep 2013, 13:54

Fazit ist doch: wie man's dreht und wendet, es ist alles für'n Eimer und es gibt keine wirklich akzeptable Lösung für industrielle Massenproduktion.
Konsequenz für den einzelnen kann eigentlich nur sein, eigene Hühner zu halten, vom hühnerhaltenden Nachbarn zu kaufen oder komplett zu verzichten.

Und bei dem ganzen Irrsinn werden Veganer immer noch als "Spinner" bezeichnet.....?!? :grr:
:holy:

Manfred

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#24

Beitrag von Manfred » Fr 27. Sep 2013, 14:34

Knurrhuhn hat geschrieben:Und bei dem ganzen Irrsinn werden Veganer immer noch als "Spinner" bezeichnet.....?!?
Auch dafür gibt es gute Gründe ;)
Literaturempfehlung:
Ethisch Essen mit Fleisch: Eine Streitschrift über nachhaltige und ethische Ernährung mit Fleisch und die Missverständnisse und Risiken einer streng vegetarischen und veganen Lebensweise.
Von Lierre Keith, übersetzt und mit Anmerkungen zu den Europäischen Bedingungen versehen von Ulrike Gonder.

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Little Joe
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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#25

Beitrag von Little Joe » Fr 27. Sep 2013, 15:11

Warum geht ein Verbot des Schredderns von Hähnchen nicht mit einer Subventionierung der Brütereien einher? Wäre doch ein einfaches, jede Brüterei, die auf das Schreddern verzichtet mit so einem Gerät auszustatten welches bereits im Ei erkennt ob da Han oder Henne rauskommt.
Ich kann nicht erkennen, das es dem Tierschutz mehr dient die Küken erst mal duch halb Europa zu karren um sie dann irgendwo anders unter noch schlimmeren Bedingungen ins Jenseits zu befördern.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Knurrhuhn

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#26

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 27. Sep 2013, 15:22

Whaaah, und ich wollte es mir noch verkneifen - konnt aber nit. :mrgreen:
Neinnein, ich will da jetzt keine Diskussionen lostreten, was "Pro" und "Contra" Fleischkonsum generell betrifft. Ich denke diese Grundsatzfrage haben wir hier auch schon bis zum erbrechen diskutiert. Bitte nicht wieder damit anfangen.

Nur sollte sich doch tatsächlich mal jeder einzelne fragen, WIE man denn heutzutage den überbordenden Fleischfraßbedarf einigermaßen umwelt- und tierverträglich befriedigen kann? Wenn die Leute schon Amok laufen wenn mal von wem auch immer vorgeschlagen wird, an einem Tag in der Woche kein Fleisch zu essen, und ein "Veggie-Day" in einer Schule schon einen Bericht im TV wert ist (gestern gesehen). Es hat ja niemand verlangt, gar nichts mehr zu essen, sondern einfach nur weniger. Doch allein das wird ja von den meisten schon als abartige Zumutung angesehen.

Heutzutage wird Fleisch ja auch nicht mehr als ein notwendiges Grundnahrungsmittel betrachtet, sondern dient auch stark der Lustbefriedigung für "mal eben zwischendurch". So eine Packung Schicken-Naggetz mit Pommes wäre vor 40 Jahren noch eine Hauptmahlzeit gewesen. Heute wird sowas verdrückt während der Pause beim "shopping", und abends wird dann daheim noch Steak und Würstchen auf den Grill geworfen. Für die schlankheitswahnsinni... äääh, schlankheitsbewußten darf es natürlich nur Huhn oder Putenschnitzel sein. Und morgens auf'm Brötchen natürlich auch die geräucherte Putenbrust.
Wo soll das denn alles herkommen, und wie soll das alles "produziert" werden, wenn die Leute weiter solche Ansprüche stellen?! Eben, das kann nur auf diesem momentanen, perversen Weg erfolgen.

Die Leute hier, die eigene Tiere auf nettere Weise zum Verzehr halten, sind ja nun mal in der Ausnahme. Und z.B. für mich, die ich das weder kann noch möchte, bleibt da eben in erster Linie die vegane Lösung übrig, wenn ich diesen Wahnsinn nicht unterstützen will.
Ebenso will ich mir keinen neuen Hund mehr anschaffen, weil ich den nämlich ebensowenig so ernähren kann, daß ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Es kotzt mich nämlich jeden Tag an wenn ich mich mit dem Futterthema befassen muß!!! Ich hole einen Hund von der Straße, für den aber viele viele andere Tiere leiden müssen, gequält und getötet werden? Mich lässt das nicht los!

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#27

Beitrag von Dagmar » Fr 27. Sep 2013, 16:14

Hallo,
Knurrhuhn hat geschrieben:Wenn die Leute schon Amok laufen wenn mal von wem auch immer vorgeschlagen wird, an einem Tag in der Woche kein Fleisch zu essen
ich lasse es mir einfach nicht von einer Partei vorschreiben (waren wohl die Grünen :pfeif: ), an welchem Tag ich welche Nahrung zu mir nehmen darf oder auch muss, oder was ich nicht essen darf. War wohl mit einer der vielen Gründe für das schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl. Für eine solch weitgehende Art der Bevormundung gibt es Gott sei Dank noch keine Mehrheiten.

Ich sage nur: Wehret den Anfängen!


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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#28

Beitrag von fuxi » Fr 27. Sep 2013, 17:03

Manfred hat geschrieben:Das Verbot ist nicht richtig, das ist ohne Außenschutz völliger Schwachsinn.
Manfred hat geschrieben:Nicht dass wir uns falsch verstehen:
Ich bin auch nicht begeistert davon, dass die kleinen Federbälle im Schredder landen.
Aber diese Realität außer Sichtweite zu schaffen, löst das Problem nicht.
Manfred hat geschrieben:Es geht also nicht darum, ob sie getötet werden oder nicht, sondern darum, ob sie vor dem Tod noch ein paar Tage gemästet werden oder nicht.
Das kann ich von meiner Seite aus nur unterschreiben (und jedem, der Kükenschredderei doof findet, aber Eier kauft [Ob Bio, Freiland oder nicht ist völlig egal - einzige Ausnahme sind Projekte wie das erwähnte "Bruderhahn"], kann ich nur eine gute Dosis Realismus wünschen und ob der Doppelmoral bemitleiden)
Wie die Lösung im Großen aussehen könnte/sollte will ich nicht entscheiden müssen, aber im kleinen ist sie:
Selber Hühner/Wachteln halten oder auf Eierkonsum (auch versteckt in Fertigprodukten) verzichten.
Andernfalls schiebt man immer die Verantwortung auf andere ab. Da ist es dann rigendwie leichter, empört zu sein...
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#29

Beitrag von Adjua » Fr 27. Sep 2013, 17:24

Es gibt wirklich schlimmere Probleme in der industriellen Tierproduktion als das Schreddern von Küken. Schon von daher ist es schwachsinnig, einfach ein Verbot auszusprechen, nur weil sich die aaarmen kleinen Küken gut in der Presse machen. Eure Grünen haben wirklich eine innere Erneuerung nötig .... Andererseits fehlt mir der Glaube, dass die anderen Parteien das wesentlich besser machen, da alle billige tagespolitische Punkte sammeln anstatt nachhaltig zu denken, weil sich letzteres im Hinblick auf das kurze Wählergedächnis nicht lohnt ...

Knurrhuhn

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#30

Beitrag von Knurrhuhn » Fr 27. Sep 2013, 17:33

Dagmar hat geschrieben:Hallo,
Knurrhuhn hat geschrieben:Wenn die Leute schon Amok laufen wenn mal von wem auch immer vorgeschlagen wird, an einem Tag in der Woche kein Fleisch zu essen
ich lasse es mir einfach nicht von einer Partei vorschreiben (waren wohl die Grünen :pfeif: ), an welchem Tag ich welche Nahrung zu mir nehmen darf oder auch muss, oder was ich nicht essen darf. War wohl mit einer der vielen Gründe für das schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl. Für eine solch weitgehende Art der Bevormundung gibt es Gott sei Dank noch keine Mehrheiten.

Ich sage nur: Wehret den Anfängen!
Dagmar
Darum geht es im Kern der Sache doch gar nicht. Ich finde Bevormundung auch nicht gut und richtig und habe nicht behauptet, diesen gewollten Zwang gut zu finden. Mit Zwang kommt man sicher nicht weiter, da geb ich Dir Recht. Aber es wäre doch schön gewesen, wenn aus diesem Vorschlag mal eine viel weiterführende Diskussion oder gesellschaftliches Umdenken entstanden wäre?
Es ging mir allein um die allgemeinen Reaktionen darauf und darum, daß die (meisten) Leute den HINTERGRUND von solch einer Aktion einfach nicht erfassen (wollen?), und nicht ein mal über ihren fleischbedeckten Tellerrand hinausschauen.
Die Menschen sehen sich einzig und allein in ihrem Recht auf freie Entscheidung bedroht und zetern und schimpfen, daß sie sich nichts vorschreiben lassen wollen. Es wird lediglich über diese angedachte Vorschrift diskutiert, die einem da so'ne Partei auf's Auge drücken wollte. Und weil man sich nichts vorschreiben lassen will, ißt man vielleicht sogar jetzt extra noch mehr Fleisch? Aus Trotz. So! Ätschibätschi! :roll:
Aber denken sie mal darüber nach, ob an dem ursprünglichen, dahinterstehenden Gedanken vielleicht was dran sein könnte...? Ob das so weitergehen kann mit diesem Massentierhaltungsirrsinn, den sie durch ihr Verhalten fordern und fördern?! Gab es dazu auch öffentliche Diskussionen? Die meisten sahen jedenfalls nur das oberflächliche und ihre Entscheidungsfreiheit in Gefahr.

Einen Mastbetrieb/Geflügelhof will zu Recht auch niemand in der eigenen Umgebung haben. Daß aber durch das unmäßige Konsum-Verhalten irgendwo diese Dinge hingestellt werden "müssen", das wird gerne ignoriert. Ist ja auch egal - so lange ich jeden Tag mein Fleisch essen darf, ohne daß mir einer was vorschreibt. Egal, woher das kommt. Kann DAS denn richtig sein??

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