Remmel vernichtet Brütereien

Hühner, Wachteln, Puten, Fasane, Pfauen
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Rallymann
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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#81

Beitrag von Rallymann » Mo 30. Sep 2013, 22:40

Ich füttere abends Körner. Warum auch nicht? und diese halten dann lange vor.
Wenn ich von einem 12 Std zyklus (Tropen ausgehe) Sonne von 6 bis 18 Uhr und das auf unsere Winterzeit umlege
Hell von 8 bis 17 Uhr wirds abends 1 Stunde früher dunkel und morgens 2 Std später, so sprechen wir hier von 3 Std.

Jetzt nochmal einen Gedanken der mir im Kopf rumschwebt, ohne das sich hier jemand persönlich angesprochen fühlen sollte.

Wenn ich industrielles Legemehl füttere Wie die Eierindustrie
Wenn ich Lichtprogramme starte Wie die Eierindustrie
Wenn ich beheize Wie die Eierindustrie
Wobei heizen bedeuten würde, dass die Tiere im WInter nicht raus können, da die Kälte sich auf die Legeleistung auswirkt und vom warmen Stall in die Kälte keinesfalls gut für das Tier ist.

Was unterscheidet mich dann von der Eierindustrie?
und was unterscheidet meine Eier von den Discouterdeiern?

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Thomas/V.
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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#82

Beitrag von Thomas/V. » Di 1. Okt 2013, 09:04

Man muß ja nicht alles so machen wie die Industrie. Allerdings kann man von deren Forschungen, was die Bedürfnisse der Tiere angeht (Futter, Temperaturen ect.) durchaus etwas lernen und im heimischen Stall zum Wohle der Tiere anwenden.
Es muß ja nicht gleich alles so wie in der Industrie sein, aber das andere Extrem ( es soll Leute geben, die ihre Hühner wie vor 100 Jahren mit ein paar Körnern und Essensresten, vor allem Brot, füttern und sich dabei auch noch als Tierfreunde fühlen) sollte es auch nicht sein. ;)

Schon allein die Zusatzbeleuchtung ist für die Tiere m.M. nach eine sehr gute Ergänzung, vor allem, wenn man Legehybriden hält.
Die Tiere sind meiner Erfahrung nach wesentlich fitter durch den Winter gekommen, vor allem hier, wenn es teilweise von November bis März oder April winterlich ist mit wenig Licht und viel Schnee mit sehr wenig Auslauf teilweise.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Manfred

Re: Remmel vernichtet Brütereien

#83

Beitrag von Manfred » Di 1. Okt 2013, 09:08

Helmut hat geschrieben:Es gibt Rassen, da können die Hähne großgezogen werden(mit etwas weniger Profit)
Um es noch mal aufzugreifen und klar zu stellen (siehe auch mein vorheriger Beitrag).
Das ist eine erhebliche Verzerrung der Tatsachen.
Der Gewinn bei einem Masthähnchen liegt bei ca. 10 Cent.
Die Aufzucht und Verwertung eines Bruderhähnchens kostet ca. 10 Euro, wegen der erheblich längeren Mastdauer und der weniger Ausgeprägten Muskelanteile.
Das ist nicht "etwas weniger Profit" sondern das ist ein Mehrfaches der Kosten für ein normales Hähnchen.
Bei 40 Millionen Tieren im Jahr wären dafür Subventionen in Höhe von 400 Millionen Euro erforderlich.
Ich habe massive Zweifel. dass die Grünen bereit wären, 400 Millionen Euro für die Bruderhähnchenmast im Haushalt frei zu machen.

Geht man auf Zweinutzungsrassen, sind die Kosten nicht geringer. Die Aufzucht der Hähnchen mag dann nur mit 5 Euro subventioniert werden müssen, dafür legen die Hennen ca. 50 bis 75 Eier weniger, müssten also wieder mit ca. 5 Euro bezuschusst werden. Sind wir wieder bei 400 Millionen Euro, die irgendwer bezahlen müsste (in Form von Subventionen oder durch höhere Verbraucherpreise), sollte dieses Vorhaben mit dem nötigen Außenschutz umgesetzt werden.
Es gibt Maschinen, die die männlichen Eier aussortieren können(noch etwas teuer)
Das ist falsch. Richtig ist, dass es kürzlich in einer Versuchsanlage im Kleinstmaßstab gelungen ist, das Geschlecht wenige Tage vor dem Schlupf zu bestimmen. Ich habe den entsprechenden Bericht unlängst hier im Forum verlinkt.
Wenn es gelingt, dieses Verfahren großtechnisch umzusetzen könnten es sich evtl. einige der großen Brütereien leisten.
Es würden dann die noch nicht geschlüpften aber schon fast fertigen Küken mit Schale vernichtet. Das wäre in etwas so, wie 8 Monate alte Menschenembryonen abzutreiben, also die Babys kurz vor statt kurz nach der Geburt zu töten.

oder glaubt jemand, das ohne pol. Druck sich irgend etwas ändert ?
Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, wie man sinnvolle Änderungen in die Wege leitet.
Dazu bräuchte es erst mal eine Diskussion, welchen Lösungsweg man beschreiten will und dann müsste man die technische Umsetzung ausarbeiten und dann könnte man diese mit entsprechendem Außenschutz umsetzen.
Aktionismus führt nur zur Verlagerung der Produktion und der damit verbundenen Arbeitsplätze. Gewonnen ist damit gar nichts. Es bleiben ausschließlich Verlierer, wenn man von einigen Grünen Pöstchen-Inhabern absieht.

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#84

Beitrag von Kerstines » Di 1. Okt 2013, 09:10

Thomas/V. hat geschrieben:
Schon allein die Zusatzbeleuchtung ist für die Tiere m.M. nach eine sehr gute Ergänzung, vor allem, wenn man Legehybriden hält.
Die Tiere sind meiner Erfahrung nach wesentlich fitter durch den Winter gekommen, vor allem hier, wenn es teilweise von November bis März oder April winterlich ist mit wenig Licht und viel Schnee mit sehr wenig Auslauf teilweise.
Danke Thomas, für den Hinweis, das sollten wir, schon nur auf Deutschland bezogen, nicht unterschätzen.
Ich kenne die Vogtlandwinter und hier die Lausitzer Winter, wenn es auch bei uns durchaus arschkalt ist, der Winter im Gebirge stellt sich nochmal anders dar.
Wir (Lausitz) machen nicht großartig extra Licht und unsere Hühner legen auch den Winter über, nicht so viel wie im Sommer, aber sie legen :mrgreen:

:) Kerstines

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#85

Beitrag von Adjua » Di 1. Okt 2013, 11:27

In dem Fall halte ich das bloße Verbot für kein sinnvolles Mittel, die kommerzielle oder gar industrielle Haltung von Legehühnern zu verbessern - und darum sollte es ja wohl letztlich gehen.

Wir halten Hühner, um ihre Eier zu essen und um ihr Fleisch zu verwerten. Höhere Kosten sollten meiner Meinung nach dem Produzenten nur aufgebürdet werden, wenn dadurch gewährleistet ist, dass mehr Hühner bessere Lebensumstände bekommen. Ein Verbot in einem einzigen Bundesland ist dazu nicht geeignet, weil die Produktion von Eiern im betreffenden Bundesland dann teurer wird als in anderen - das müßte schon ein mindestens europäisches Verbot sein, mit Importverbot für Eier, die nicht nach demselben Standard produziert wurden.

Des weiteren ist mir nach wie vor nicht klar, warum die frühe Tötung von Küken und anschließende Verwertung als Tiermehl oder sonstwas schlechter sein soll als Mästen und Schlachten. Die Landwirtschaft hat schon immer Tiere erzeugt und zu einem Zeitpunkt getötet, der für die Verwertung am günstigsten erschien. Die noch bessere Lösung ist natürlich, das unerwünschte Geschlecht gar nicht erst entstehen zu lassen - aber bis solche Methoden für alle Brütereien wirtschaftlich sind, finde ich ehrlich gesagt nichts Verwerfliches an der gängigen Praxis.

Wenn man die Kosten der Eierproduktion für den Tierschutz per Vorschrift in die Höhe treiben will, dann sollten dies Vorschriften sein, die die Lebensumstände der lebenden Tiere verbessern, statt dem Bauern den Zeitpunkt vorzuschreiben, wann er seine Tiere verwerten darf.

Das Verbot in Diskussion ist daher weder nachhaltig noch im Sinne der Sache sinnvoll, dafür populistisch. Das alles ist alles andere als "grün", sondern vielmehr für mich das genaue Gegenteil von Grün. Wenn das ein grüner Politiker macht, handelt er gegen die grünen Ideale.

Wenn etwas an Manfreds Argumentation Grünen-Bashing ist, dann die Wiederholung des konservativen Märchens, dass die Grünen nichts im Sinn haben, als den Leuten Vorschriften zu machen. Die Grünen darauf zu reduzierten, halte ich ebenfalls für populistisch und für grob unsachlich.

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#86

Beitrag von Rallymann » Do 3. Okt 2013, 07:59

Thomas/V. hat geschrieben:Man muß ja nicht alles so machen wie die Industrie. Allerdings kann man von deren Forschungen, was die Bedürfnisse der Tiere angeht (Futter, Temperaturen ect.) durchaus etwas lernen und im heimischen Stall zum Wohle der Tiere anwenden.
Vom Grundgedanken her geb ich dir recht.

Allerdings denke ich, dass die Industrie weniger dem Wohl der Tiere als mehr der 100% igen Ausbeutung des selbigen zugetan ist.
Zumal deren Bestrebungen für ein Tier sind, dass nur 1 Jahr leben muss.

Letztens war die Hermestante mit einem Paket an der Tür, sieht das Eierschild und die Hühner und fragt sofort ob wir Legemehl füttern und ob sie mal unser Futter sehen kann. Nach Begutachtung von Futter und Stall kauft sie Eier.

Schon wieder OT :aeh: Vieleicht sollte man das hier abspalten.

@ Manfred.
Klappt das mit Hühnern, was mit Kühen klappt? Wenn ja wärs nicht schlecht.
Ansonsten werden wir hier denke ich kaum ne Lösung finden, denn für das Gewerbe sind geschredderte Küken weder Werbung noch Profit
und daran arbeitet die.
Legehennenzüchtungen die 2 Jahre legen, könnte das geschreddere um 50% senken.
Dadurch hätten die Brütereien zwar auch 50% weniger Eier aber durch eine entsprechende Preisanhebung des Eies könnte das aufgefangen werden. Wenn das Huhn doppelt so lange nutzt kann das Ei auch doppelt so teuer sein.

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#87

Beitrag von Thomas/V. » Do 3. Okt 2013, 10:25

Legehennenzüchtungen die 2 Jahre legen, könnte das geschreddere um 50% senken.
Diese Hennen gab es ja schon lange. Meine Hybriden haben sogar 2,5 Jahre ziemlich gleichmäßig gelegt, mit abfallender Tendenz.
Bloß das ist anscheinend nicht mehr "wirtschaftlich" genug gewesen, weil diese abfallende Tendenz schon im 2. Legejahr das Kosten-Nutzen-Verhältnis negativ beeinflußt.
Hühner, die im 1. Jahr 300 Eier und im 2. "nur" noch 200 legen, sind unwirtschaftlicher als die, die im 1. Jahr 350 und im 2. 150 legen würden, und dann ausgestallt werden, obwohl die "Gesamteizahl" des Huhnes die selbe ist.
Perverse, auf die Spitze getriebene Ökonomie...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#88

Beitrag von Rallymann » Do 3. Okt 2013, 10:32

Wäre denn dann nicht eine Subventionierung im 2ten Jahr möglich?

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#89

Beitrag von Adjua » Do 3. Okt 2013, 10:53

Ich frag jetzt nochmal: Was ist so schlimm am Geschreddere? Wieso ist es aus ökologischen oder tierschützerischen Gründen schlimm, die männlichen Tiere früher zu verwerten als später?

Es muss doch klar sein, dass gute Haltungsbedingungen für Nutztiere Geld kosten, dass man die Kosten für Lebensmittel nicht unendlich in die Höhe treiben kann und nicht unendlich subventionieren kann. Gäbe es da nicht eine Menge Massnahmen, die sinnvoller wären als die "Rettung" von männlichen Küken für ein paar Tage oder Wochen?

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Re: Remmel vernichtet Brütereien

#90

Beitrag von Rallymann » Do 3. Okt 2013, 12:05

Da geb ich dir recht.
Ich töte ja auch keine Tiere, dass macht die Natur und das einzige was ich mache, ist den Zeitpunkt zu bestimmen.

Ein Tier töten, dass als Nahrung dient und ein Tier töten weil es wertlos ist, macht denke ich hier den Unterschied.
Ja sie werden Tiermehl oder Schlangenfutter, aber das ist nicht ihre wirkliche Bestimmung.

Für den Produzenten sind sie wertloser Müll, der entsorgt werden muss und gut wenn da noch ne Mark bei rumkommt.
Unser Müll ist heute ja ein Wertstoff und kein Müll und dennoch kauft niemand von uns Dinge, nur um Müll zu machen.
Wäre so als würde ich nur Salat pflanzen um ihn auf den Kompost zu geben.

Hier würde ich von sinnloser Vermehrung und sinnloser tötung sprechen und sinnloses töten kann nicht richtig sein.

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